Volltext Seite (XML)
rem- rkngettUochMM zu machen. Bis ins Hwerste erregt, stürmte er Äs Keie. Rita Hardy stand eine ganze Weil« atemlos, mit auf der Brust verschränkten Händen, und lauschte hinaus. Erst als draußen die Flurtür zufiel, richtete sie sich mit einer trium phierenden Gebärde hoch auf. Gewonnen! Er ist mein und ich werd« Frau Ralfner, dachte sie. Und dann ging sie hinaus auf den schmalen Korridor und öffnete am Ende desselben eine Tür. „Sie können nun wieder ungehindert aus- und eingehen, Frau Wendt," sagte sie zu ihrer Wirtin. Diese sah sie neugierig an. „Nun sagen Sie mir bloß, Fräulein Hardy, weshalb Sie dem Herrn unbedingt die Tür selbst aufmachen wollten und mich hier hereinsperrten, als Äe ihn kommen sahen von Ihrem Fenster aus?" Rita Hardy wurde durchaus nicht verlegen. „Ich hatte meine Gründe, Frau Wendt. Sie wissen, ich empfange sonst keine Herrenbesuche, aber hier stand zu viel für mich auf dem Spiel." „Nun, ich bin nicht neugierig, und daß Sie eine an ständige junge Dame sind und keine Herrenbesuche empfan gen, weiß ich ja. Ich würde so etwas auch nicht dulden und habe es diesmal nur zugelassen, weil Sie mir sagten, es sei nur dies eine Mal und nur auf ein paar Minuten." „Sie können auch ganz ruhig sein, daß es nicht wieder vorkommt. Ich hatte wirklich nur eine wichtige, geschäftliche Unterredung mit dem Herm, es betraf ein Engagement und es soll hier am Theater niemand davon wissen, deshalb wollte er nicht gesehen werden." „Ach, so ist das! Nun, das hätten Ne mir gleich sagen können. Also Sie bleiben nur noch bis zum Saisonends hier am Theater? Ich nwchte das bloß wissen, weil ich meine Zimmer dann für die nächste Saison weiter vermieten möchte." „Ja, das können Sie tun, Frau Wendt, ich habe soeben ein anderes Engagement angenommen und zum Saisonende können Sie über meine Zimmer weiter verfüge«." „Dann ist es gut, daß ich das schon weiß." Rita ging nun wieder in ihr Zimmer und warf sich auf den Diwan. Mit verschränkten Händen, auf die sie ihren schönen Kopf bettete, lag sie lange unbeweglich und starrte mit ihren seltsam irisierenden Augen vor sich hin. Es war ein kaltes, begehrliches Flimmern, das in diesen Augen auf zuckte. Sie war ein kühl berechnendes Geschöpf und hatte immer mit eiserner Konsequenz und kalter Besonnenheit auf ein Ziel zugestrebt. Dieses Ziel gedachte sie nun zu er reichen. Seit sie gemerkt hatte, daß der reiche Kaufherr Bernd Ralfner alle Abende in der Loge saß, wenn sie spielte, und seine Augen nicht von ihr ließ, hatte sie mit Bedacht und klug berechneter Koketterie ihre Netze um ihn gesponnen. Und als er sich ihr dann vorstellen Neß und sie seine Verhältnisse genau kennen lernte, gab es für sie nur ein Ziel — seine, wie sie wußte, ungeliebt« Frau zu verdrängen und sich an ihre Stelle zu setzen. Sie kannte die Männer ganz genau, so ablehnend sie sich.auch gegen sie zu verhallen pflegte, und wußte, daß Bernd Ralfner, trotzdem er der Liebe noch nie ein großes Recht über sich eingeräumt hatte, eine uneingestandene Sehnsucht nach einem großen Gefühl in sich verschloß. Wer dieses Gefühl in ihm auslöste, konnte von ihm alles erreichen. Er war durchaus nicht so gefühlskalt, als er selber wähnte, und war nur an der Seite einer Mau, die ihm nicht gab, wonach er sich uneingestanden sehnte, noch nicht zur Erkenntnis seines innersten Wesens gekommen. Das alle hatte sich die schlaue und raffi nierte Rita Hardy zunutze gemacht und nun war sie ihrem Ziele ganz nahe gekommen. Durch ihre berechnende Koketterie, durch ihre schwärmerischen Blicke, ihre gut gespielte Ver legenheitz durch ihr Wehren und Begehren hatte sie Bernd Ralfner bald ganz in ihre Netze gezogen, von ihrer Schön heit unterstützt. Und ohne daß er es ahnte, hatte sie ihn dahingebracht, daß er von selber auf den Gedanken kam, sich von seiner Frau scheiden zu lassen. Immer war es ihr Ehrgeiz und ihre glühende Sehnsucht gewesen, einmal eine reiche Partie zu machen. Sie hatte wohl ein sehr schönes Talent, das ihr, von ihrer Schönheit unterstützt, sehr annehmbare Erfolge brachte, aber ihre innere Herzenskälle ließ sie doch nicht die Höhe der Kunst erklimmen, und sie fühlte sehr wohl, daß sie immer nur einen be schränkten Wirkungskreis am Theater ausfüllen könne. Sie wollte aber höher hinaus, und war im Grunde nur zur Bühne gegangen, um sich einen reichen Mann einzufmrgen. Zu Hl« LnWysKM hqWr M Ar aber bisher nur die MÄ«« mit Wen leideNMHÜichen WSrHcheu, aber nähst imt ernsten HekatsaHWen genähert, wemgfdms aste die, welche als gute Pattie gatten. Nun endlich hatte sie einen Fang getan, wie sie sich immer gewünscht hatte. Daß Bernd Ralfner verheiratet war, machte ihr keine EewisseWbiffe. Durch ihre Kälte und ihre raffinierte Koketten« hatte sie ihn nun so well gebracht, daß er sich von seiner Frau scheiden lassen wollte. Freilich, noch war es nur sei« Vorsatz, ab« s« wollte schon dafür sorgen, daß er auch ausg «führt wurde. Und dann war sie endlich am Ziel, dann war sie die Gatt» des Grvßkaufmanns Bernd Ralfner, der ihr all« Wünsche erfüllen konnte. Sie brauchte nicht mehr auf der Bühne zu stehen, für eine lächerliche Gage, die fast all«« von ihren Toiletten ausgebraucht wurde. Sie konnte ein großes Haus machen, die große Dame spielen, in einer schön« Villa wohnen, im eigenen Auto fahren und wurde bewundert und geliebt. Daß sie selbst nicht lichte, störte sie nicht. Ne hatte bisher immer nur sich selbst gelickt, hatte die Männer nur als Mittel zum Zweck angesehen und mit ihnen gerechnet. Ihr war immer nur wichtig gewesen, daß sie auf di« Männer wirkte. Darüber hatte sie ganz vergessen, daß sie auch von Fleisch und Blut war und ein Herz in der Brust hatte, genau, wie Bernd Ralfner das bisher vergessen hatte — bis ihn die sinnlose Leidenschaft für Rita Hardy wie «ine schwere Krankheit befiel, gegen die es kein« Rettung gab. Rita Hardy war jedenfalls heute sehr zufrieden mit ihrem Erfolg. (Fortsetzung folgt.) SM Von Hellmut Schwabe. Ost reden die Mensch« vom Glücke. Wenige aber kennen es. Mit schmerzlichem Eifer suchen sie das Glück in allen Ländern und finden es nicht. Denn sie wandern mit ge schlossenen Augen ... Schauet in die Morgensonne, wenn sie flutend üb« di« hohen Wolkenuser bricht und die Hügel der Heimat goLetl Dcw ist Glück! ... Lauschet dem Sturm, der das breite Erwipfel verschlossen« Wälder stampft und knorre Pappel« biegt! Dann werdet ihr leicht die Bitternisse des Tages von euch werfen. Zeiget einem helläugigen Kinde buntes Spietzrmg! Sem silbernes Lachen wird wie ein tief« Bronnen im Absü> rieseln und euch wundersam beglücken. Seid immer voll Sehnsucht nach der blauen Wolle!! Der Schwalbe gleich, die unter euren Fenstern nistet. Ihr trun kener Flug will euch entzücken. Tretet in die Schmiede vor dem Dorfe, wen.: die riesigen Hämmer funkend um den Amboß brausen und sich die hvhoi Muskeln der Gesellen spannen! Arbeit ist Glück ... Auch werdet ihr einmal eine junge Frau an der Wiege ihres Kindes schauen. Lächelnde Güte liegt um ihre Lippen und an den Wimpern der Mittelgroßen Augen hängen wie Sterne Tränen tiefer Freude. Die Schau dieses Weibes ab« mit seinem schlafenden Kinde wird euer größtes Glück sei« ... Oft reden die Menschen vom Glücke. Wenige ab« kennen es. Mit schmerzlichem Eifer suchen sie das Glück in alle» Ländern und .finden es nicht. Denn sie wandern mit ge schlossenen Augen ... Bon der Nemds-ast Splitter von Otto Marsch. Die tiefste Freundschaft liegt nicht im lärm vollen Tag, sondern im Verstehen einer schweigsamen Ruhe. Wer wort los neben dem Freund sein kann, durchdringt dessen Wesen und geht durch seine Anteilnahme wieder reich beschenkt weiter. Wahres Menschentum geht eigene Wege; wer sich in Nachahmung verliert, wird keinen festen, gleichwertigen Bund schließen können, denn die Grundlage aller Zusammenarbeit ist das gleichberechtigte Einsetzen aller Kräfte. Echte Freundschaft kennt nur das Du, sie ist selten, weil der richtige Opfermut so oft fehlt und die Furcht vor der eigenen Offenbarung die aufbauenden Kräfte lähmt. Keineswegs wird der Freund des Freundes Schwäche» übergehen. Verzeihung ist ein Schlüssel zum Herzen des Freimdes, Nachgiebigkeit und Duldsamkeit verschließen di« Hü«.