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mutz Ste mir erring«,, Rita, wer« ich nicht vetzweisÄN' ^»A. Noch hab« ich immer erreicht in meinem Leben, was ich erreich« wollte, mein Wollen darf diesmal nicht zu- schand« werd«. Ich will Sie besitzen, ich muh!" Es zuckte leise in Ritas schönem, lebensprühendem Geesicht. Tin seltsam forschender, lauernder Blick glomm in ihren Augen auf, ohne datz er es merkte. Dann schloß sie, wie im Ueber- mah des Empfindens, die Augen, lehnte sich wie kraftlos an di« Wand des Zimmers und preßte die Hände auf das Herz. „Gehen Sie! Gehen Sie! Ich will und darf das nicht länger anhörrn. Glauben Sie, weil ich Künstlerin bin und schuDos im Leben stehe, dürfen Sie mir das alles ungestraft sag«? Gerade weil ich in der Oeffentlichkeit stehe, habe ich doppelt auf meinen Ruf zu achten. Und wenn mein Herz dabei in Stücke geht — ich darf Sie nicht wiedersehn." „Rita — das kann nicht Ihr letztes Wort sein!" „Es muh. Eine Gemeinschaft kann, darf es nicht zwischen uns gebe«. Nit, niemals werde ich einem Manne angehören, der mir nicht mit seinem Herzen auch zugleich seinen Namen gibt. Ich darf mich nicht verlieren — wenn auch mein Herz für Sie spricht. Geh« Sie, quälen Sie mich nicht länger." Er faßte ihr« beiden Hände und sah ihr, glühend yor Leidenschaft, ins Gesicht. ,Mta, Sie lieb« mich!" jauchzte er aus. Sie schlvh Kis Augeu und schlug sie dann langsam wieder zu ihm auf. Gn wehmütiges Lächeln spielte um ihren Mund. „Es kann kein« Sinn, wenn ich Sie belüge — ich kann nicht lüg«, w«nn Sie mich so ansehen, Bernd Ralfner — ja — ja, ich liebe Sie, lieb« Sie mit allen Fasern meincis Seins. Aber hören Sie mich an — lieber will ich sterben, als dies« Lieb« nachgeben. Ich will mir niemals stehlen und in sündhafter Heimlichkeit nur besitzen, was ich nicht stolz vor aller Wett mein Eigen nennen kann. Gehen Sie — ^h« Me ^u Ihrer Frau, der allein ein Recht an Ihrer Er preßte ihr« Hand an seine Lippen. ,^Nem, Rita, nein, sie hat kein Recht an meiner Liebe, ich habe ihr nie einen Hehl daraus gemacht, dah ich sie nicht liebe, well ich nicht unehrlich gegen sie sein wollte. Sie glaubt wohl, was ich bis vor kurzem selber glaubte, dah ich so kaltherzig bin, wie sie selbst. Und sie ist so kühl und indolent, dah sie völlig mit dem Stand der Dinge zufrieden ist. Wir leb« nebeneinander dahin und haben beide keine Sehnsucht gehabt, dah unser Verhältnis ein anderes werden möge. Ab« seit ich Sie kenne, Rita, ist das ganz anders geworden. Ich bin zu einem ganz ander« Leben erwacht, «it ich das erste Mak in Ihre Augen sah. Glühende Eifer- ncht nagt an meinem Herzen, wenn ich Sie auf der Bühne » den Arm« eines anderen Mannes sehe, und mein ein ziger Trost ist, dah ich weih, dah Sie keinem andern Mann vergönn«, sich Ihn« zu nähern. Mein Leben ist wertlos ohne Sie, Sie müssen die Meine werd« um jeden Preis." Rita Hardys (Besicht zuckt« in heimlicher Erregung. Sie richtete sich auf und sagte langsam, ihm fest in die Augen sehend: .Fliemals — so lang« Sie der Gatte einer anderen sind." Er zuckte zusammen und dann richtete er sich auf wie in einem sähen Entschluß. „So werde ich diese Lette zerreihen, die mich an eine andere bindet. Rita, versprechen Sie mir, meine Krau zu werden, wenn ich frei bin?" Er sah nicht das triumphierende Aufleuchten ihrer Augen, denn sie hielt dieselbe« gesenkt, sah nur, dah sie bläh wurde, vor Erregung. .D>« — das wollen Sie tun?" fragte sie mit verhaltener Wieder fahte er ihre,Hände und drückte sie an seine Lippen, an seine Heitz« Augen. „Alles, alles will ich tun, um Sie mir zu erringen, Rita. Sag« Sie mir nur noch einmal, datz Sie mich lieben, datz Sie mir angehören wollen. Dann will ich all« Hindernisse hinwegräuinm, di« jetzt noch zwischen uns stehen." Wie im träumerischen Zag« sah sie ihn an. „W«n das sein könnte — o mein Gott! Aber — Ihre Krau?" fragte sie wie erschüttert. Er machte eine abwehrende Bewegung. „Glauben Sie nicht, datz Sie den geringsten Schmerz emp findet, wmn ich ihr eine Trennung Vorschläge. Sie wird lewe Schwierigkeiten machen, weil sie absolut nichts für mich emwsmdet. Sie kann wohl überhaupt nicht lieben. Das alles lass« Sie meine Sorge sein, Rita, nur mutz ich erst von Ihn« die Gewitzheit haben, datz Sie mich sieben und die Wehre werden wollen, wenn ich mich frei gemacht habe." Sa LUttLder Err^mv. . Da Mutz Pe, wie überwÄttzst von einem groß« GOW, dir Hände vor das Antlitz. „Kann es denn sein? Kan« es ein so grotzes Glück für mich geb«? Ach, mein Gott, Bernd, ich siebe Sie, liebe Sie so lange ich Sie kenne, und habe nur diese Liebe fest in mich verschlossen, weil ich nicht schwach werden durfte ..." Er sieh sie nicht weiter sprechen, ritz sie in seine Arme und prehte seine Heitz« Lippen auf die ihren. Aber mit un geahnter Kraft und Energie drängte sie ihn zurück. Stolz blitzt« ihn ihre Augen an. „Nein, nein, nicht so — noch sind Sie nicht frei, Bernd, noch haben Sie kein Recht, mich zu küss«. Ich will vor niemand die Augen niederschlagen müssen. Abwechselnd kühte er nun ihre beidm Hände, wieder und wieder. „Aber du wirst mein, mein — Rita. Ich werd« jetzt gehen. Du hast recht, meine stolze, schöne Rita soll sich nicht stehlen müssen, was ihr vor aller Welt gehören soll." „Uiü> — es muh das erste und das letzte Mal sein, datz Sie mich in meiner Wohnung aufgesucht haben. Bevor Sie nicht frei sind, will ich Sie nicht wieder empfangen, ich muh auf meinen guten Ruf bedacht sein," sagte sie wie in angstvoller Unruhe. Wieder küßte er ihre Hände. „So lange soll ich Sie nicht sehen, nicht mit Ihnen sprech«? Das dürfen Sie nicht über mich verhäng«. Gut, ich mutz mich darein fügen, datz Sie mich nicht wieder in Ihrer Wohnung empfangen, aber sehen muh ich dich zuweilen, nicht nur aus der Bühne, sonst ertrage ich es nicht, so lange auf dich zu wart«. Meine Scheidung wird immerhin einige Zeit in Anspruch nehm«. Irgendwo muh ich dich zuweilen sprechen. Und — morgen abend, Rita, morgen abend mutzt du zu dem Feste in meinem Hause komm«. Ich mag es nicht ohne dich begehen. Und du bist geladen. Es ist ein großer Tag für mich, Rita, morg« ist es hundert Jahre her, datz die Firma Ralfner besteht. Und an der Firma hängt mein Herz. Mein Vater und mein Großvater, noch mancher meiner Vorfahren, haben ihr ganzes Leben dem Gedeihen der Firma geweiht und ich — wahrlich, auch ich habe schon Opfer gebracht, das erzähle ich dir später einmal, wenn du meine Frau bist. Und so ist das Fest morgen ein weihevolles für mich. Du mußt dabei sein, sonst fehlt mir etwas. Gleich nach dem Feste spreche ich mit meiner Frau. Erst muß das Fest noch in Ruhe verlaufen, sonst würde ich ihr gleich heute alles sagen. Nicht wahr, du kommst, du mußt mir nahe sein an diesem Tage, denn du gehörst nun schon zu mir in meinem Herzen. Die andere — die hat mir nie so nahe gestanden, sie ist mir fremd ge blieben. Nicht wahr, du kommst?" Sie schien mit sich zu kämpf«, richtete sich aber dann entschlossen aus. „Ich komme, ich kann dir diese Bitte nicht abschlagen, aber du mutzt mir versprechen, vorsichtig zu sein, mußt dich beherrschen. Kein Mensch darf ahnen, was zwischen uns ist, am wenigstens deine Frau." Er war entzückt, daß sie ihm jetzt das traute Du schenkte und hätte sie am liebsten wieder in seine Arme gerissen, aber sie wehrte angstvoll ab. Da fügte er sich. „Sei ruhig — ich selbst muß nun für die Reinheit deines Rufes einstehen, da du meine Frau werden sollst. Nur noch ein« Kuß Rita, es ist vielleicht für lange Zeit der letzte — nur, damit ich ein« Beweis deiner Liebe habe." Mit einer reizend gespielten Befangenheit bot sie ihm, scheinbar im Kampf mit sich selbst, ihre Lippen. Und ein hletzer Lutz besiegelte die seltsame Verlobung. Aber dann trat Rita schnell und abwehrend zurück. „Nun geh — bitte — geh. Wenn meine Wirtin nach Hause kommt, sie darf dich nicht hier finden. Sie weih ja nicht, wie kühn du bei mir eingedrungen bist, als ich in ihrer Abwesenheit zufällig die Tür selbst auf dein Klingel zeichen öffnete. Du Barbar bist an mir vorbeigestürmt, ehe ich dich hindern konnte. Geh — ich bitte dich!" In ihren Augen lag ein schmelzendes, rührendes Flehen, das ihn willenlos machte. »Ich gehe, Rita! Sobald ich mit meiner Frau gesprochen habe, erhältst du Nachricht von mir. Dein Vertrag mit dem Theater läuft ja mit dieser Saison ab und auch du wirst fr« sein, wenn meine Scheidung perfett sein wird. Nun leb wohl, meine geliebte Rita. Auf dem Feste morgen ver abred« wir, wann ich dich einmal wiederseh« darf. Irgend wo werden wir zusammentreffen können, ohne dah dein Ruf gefährdet wird. Aus Wiedersehn!" „Aus Wiedersehn, Bernd — lieber Bernd," flüsterte sie, so dah er es kaum verstand. So Wo« « Wl LÄ MW « M« M» doch, um Ritz»