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Frankenberger Erzähler Unterhaltungsbeilage zum FrankerBeVger Tageblatt M7 «r. 81 Ssmttag. den S. Oktober Die Schmach ist vorder fuach Hindenburgs mannhafte« Wort). Die Schmach P vorbei! Mein Volk beginnt, Sich wieder zu rühren, zu regen, And die zusammengebrochen sind Erneuern das alte Streben. Was das Feind gehofft, das trat nicht ein, Es sind die Akten vom Haff bis zum Rhein, Es sind in Worten und Taten Noch immer die alten Soldaten. Dieselben sind's, die jahrtausendelang Auf allen Schlachtfeldern standen, Die für Freiheit, Recht und Vaterland Stets kämpften in asten Landen; Dieselben sind's, die aus Kleinstem gerächt Mein Deutschland zu stolzer, gewaltiger Wacht, Die immer in Worten und Taten Sich hielten wie tapfre Soldaten. Gelobt sei der Himmel, gepriesen sei Gott! Mein Sorgen war nicht vergebens, Die Pläne der Feinde sie wurden zu Spott Im Feuer unseres Strebens. Gelobt sei der Himmel! Die Schmach ist vorbei, Mein großes, mein herrliches Volk blieb sich treu, Sie handeln in Worten und Taten. Jetzt wicker wie aste Soldaten. Ich glaube an Deutschland. Mein Voll ist bestimmt Zu großer, heiliger Sendung; And Gott ist mit uns, und alles schon nimmt Für uns eine bessere Wendung; Wir ringen empor aus Nacht uns und Not, Wir wollen erfüllen des Schicksals Gebot, Wir sind in Worten und Taten Des Weltaeksts tapfre Soldaten. Friedrich Schreiber. Wahrung Merlerlei erleben Macht noch lange nicht erfahren. Achtung mutz du geben Und getreu bewahren, Was die Meisterin, die Zett, Dir aus ihrer Fülle beut. M. Ulbrich, Sonntagsbetrachtung Avoftelgeschicht« EM: «Wo» muß ich tau, daß ich se8g Verdes Diese Frage fordert zu einem Experiment heraus. Denken wir p« uns einmal in den Mund dieses öder jrues Menschen, den wir gut kennen! Wirkt sie da echt und natürlich? Ist sie ihm, wie wir sagen, auf den Leib gepaßt, oder widerstrebt es uns gleich auf den erste« Augenblick, dies« Frage und den Menschen zusammenzubrillgen? Auf jeden Fall ist diese Frage ein ausgezeichnetes Mittel, nm einen Men schen aus seine innerste Art hin zu erproben Ob's nicht eine herzlich kleine Schar heute ist, di« sich nns«re Frag« in d«r oder jenen Form schon einmal gestellt hat und mit immer neuem Ernste sich stellt? Und doch: Bedeutet sie denn so etwas Un natürliches? Allerdings, aus jedem beliebigen Augenblick unseres Lebens kann sie nicht herauskommen. Es muß schoo eine Stunde sein, wo unser Herz in der Tief« aufgewühlt ist! Wir müssen etwas Besonderes erlebt, wir müssen deu großen, das Menscheulebe» «gie renden Mächten tief inS Auge geschaut haben, ehe diese Fruge aller Fragen auf unsere Lippen kommt! Wie selten wird es ei» jugend licher Mund sein, dem sie entströmt — iu der Jugend sehen wir unser Glück darin, uns selbst durchzusetzen! Aber deshalb hat die Frage noch lang« nichts Müdes oder Greisenhaftes. Der beste Mutter boden für sie ist «iu Mensch«nherz, d«m es recht handgreiflich aus- gegangen ist: Uns Menschen sind Grenzen gezogen, die wir nicht überschreiten können. Wenn uns der lebendige Gott einmal ganz offenkundig begegnet ist, ja, dann schreit es in uns aus: „Was muß ich tun, daß ich selig werde?" Dann MS uns mit einem Schlage klar: diesem lebendigen Gott uns mit ganzem Vertrauen in die Arme zu werfen — Las ist unsre Seligkeit! Solange wir uns von unser» Wünschen und Neigungen regieren lassen, da bleibt diese Soane der Seligkeit verhüllt. Es lebt eben in uns allen, ob wir's zugebcu oder nicht, die Sehnsucht, einem höheren, besseren Willen uns unterordnen zu dürfen. Diese Sehnsucht lag auch tief verborgen im Herzen des heidnischen Kerkermeisters zu Philippi, und sie findet ihn Herrüche Erfüllung durch PauluS: „Glaube au den Herrn Jesum Christum, so wirst du und dein Haus selig!" So ist also Jesus Christus der einfachste und geradeste Weg zur Seligkeit. Nicht planlos im Leben umherirren, sondern wissen, wat unser Ziel und wo unsere Heimat ist, nicht gegen Dinge ankämpfeu, die wir nicht ändern können, sondern demütig und geduldig uni fügen — das sind Gabe» d«S großen Seligmachers. Und zu ihnen kommt, was vielleicht noch höher zu bewerten ist: er bringt na« uns«« Sünde und Schwachheit zum Bewußtsein, und doch brauchen wir «al über den Vorwürfen unser- Gewissens nicht zu zermürben, sondern dürfen der Gnade Gottes uns grtrösten! Und endlich: wir brauchen dem Gedanken an das Sterben nicht zu entfliehen, sondern dürfen beruhigt sein, dieselbe Hand Gottes, die zum Segen ans durch- Leben geführt, sie läßt uns auch nicht loS, wen» di« Ächter dieser Erd« sür unser Auge verlöschen ... Wen lockte es da nicht, e- auch mit dieser Frage zu versuch«»: »BaS muß ich tun, daß ich selig werde?" Pfarrer vr. Flade-Niederunefa. Arrende Herzen Bo« Hedwig CourthS-Mahler Copyright 1927 by Karl Köhler L Co., Berlin-Zehlendorf. 1 Nachdruck verboten »Ich . liebe Sie, Rita, ich licke Sie! Sie dürfen mich nicht kattherzig fortschicken, wieder in die Oede eines lickeleeren Daseins hinaus — Sie dürfen es nicht, nachdem Sie mir tinmat den Himmel gezeigt. Lassen Sie mich wiederkomme», ich sehne mich nach Ihrem Anblick wie ein Verdurstender nach einem Trunk frischen Wasser. Seien Sie barmherzig!" Rita Hardy sah zu dem schlanken Mann empor, dessen ge bräuntes, energisch geschnittenes Gesicht in höchster Erregung zuckte. Ern eigenartiges Funkeln in ihren Augen hätte einen aufmerksamen Beobachter warnen müssen. Aber ihre Stimme klang sütz und geschmeidig, als sie nun antwortete: »Ich mutz Sie fortschicken, Bernd Ralfner, ich mutz. Seien Sie doch froh, datz ich die Kraft dazu noch aufbringe. Sie ahnen nicht, wie schwer es mir fällt. Was sollte aus alle dem werden, wenn mich diese Kraft verließ?" Er atmete auf und faßte beschwörend ihre Hand. »Ich »ytz uuht, Nfta, meitz nu^ ich K« Lebe. unsagbar, unbeschreiblich liebe und — daß Sre mem werden müssen, um jeden Preis, weil ich sonst von binnen komme." Rita Hardy sprang auf und machte eine abwehrende Geste. „Schweiger: Sie, schweigen Sie! Ihre Worte sind schon eine Beleidigung für mich. Sie smd der Gatte einer anderen." Er krampfte die Hände zusammen. - „ , , „Erinnern Sie mich nicht daran, Rita. Diese Fessel habe ich mir übergestreift in törichter Verblendung, weil ich die Liebe nicht kannte. Sie wissen doch, datz ich meine Frau nicht Lebe, nie gelickt habe. Mit kalter Vernunft bin ich in diese Ehe'hineingegangen, wähnend, über einen Mann, wie ich es bin, würde die Licke nie Gewalt bekommen. Mit ruhiger Aeberlegung hatte ich mir mein Leben gezimmert, hatte alles nur aus Zahlen eingestellt und gewähnt, datz mich immer nur meine Arbeit, meine Tätigkeit ausfüllen und befriedigen würde. Das ging auch alles gut — bis ich Sie sah, Rita. Aber daun ist alles anders geworden. Was mir vorher wertvoll erschien, ist jetzt nichtig geworden. Ich lebe nur noch in den kurzen Stunden, da ich Sie sehe, Ihre Stimme HS«. Nur Ihnen güt all m«» Sehnen und Hoff«. M