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VsgeWerun« »an ganzen Lande 4000» GGuMnver sänge« var V»«de«v«rs - Das Gesehen» der Ve»GSreg»er«ng Schon am Sonnabend stand das Treiben der Reichshauptstadt völlig im Zeichen Hindenburgs. Hunderte umlagerten den Platz am Branden ¬ ier Tor, das mit Hilfe von Feuerwehrleitern Eine gewaltige Kundgebung in Oesterreich Wünsche unseres ganzen Volkes Ihnen zumenden, die aus tiefster Empfindung kommenden Glück wünsche der Reichsregierung darzubringen. Bor allem fühlen wir uns in dieser Stunde durch drungen von innigster Dankbarkeit gegen die gött liche Vorsehung, die Ihnen am Abend eines an Taten und Mühen überreichen Lebens die Voll- MV alle, alle tamen (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 3. Oktober. Auf die Rede des Reichskanzlers erwiderte der Reichspräsident mit folgenden Worten: „Herr Reichskanzler! Mein« Herren! Habe» Sie aufrichtigen Dank, Herr Reichskanz ler, für die freundlichen Glückwünsche, die Sie mir soeben hier namens der Reichsregierung aus gesprochen haben. Ich verbinde hiermit de» Dank an das ganze deutsche Volk, das meiner in so vielen Zuschriften und Zeichen freundlicher Gesin nung heute allenthalben gedacht hat. Mein beson deres Gedenken in dieser Stunde gilt unseren Volksgenossen in den besetzten rheinischen Gebieten, deren Befreiung von fremder Besatzung zu unserer tiefsten Enttäuschung noch nicht erreicht werden konnte: ich grühe sie bewegten Herzens mit dem Wunsche und der Hoffnung, dah dem Land« am Rhein bald di« Freiheit beschird«» sein möge. Dies zu erreichen, wird di« vornehmste Aufgabe d«r deutschen Politik sein. Sie, Herr Reichskanzler, haben in freundlichen Worten über mein Verdienst hinaus meiner Arbeit in den langen Jahren des Friedens und in der schweren Zeit des Krieges gedacht. Ich habe aber stets nur meine Pflicht getan. Die Ar beit meines ganzen Lebens hat immer dem Vaterlande gegolten, und ich werde auch die Spanne Zeit, die mir noch gegeben ist, diesem Dienst widme», nicht um der Ehre oder persön lichen Vorteils willen, nicht, um eine Partei oder eine Kruppe zu fördern, sonder» um dem gan zen Deutschland zu diene» und, so Gott will, zu nützen. Mein höchster Wunsch a» diesem Tage ist der, dah unserem Volke Einigkeit beschert werde. Tief sind immer noch die Gegensätze zwischen den Anschauungen der Einzelnen und den Interessen der Klassen und Berufsstände. Viele Deutsche ver mögen die Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht zu finden und stehen verbittert und mißtrauend im Leben des Tages dem Nächsten gegenüber. Ich meine, dah es trotz aller Verschiedenheiten in unserem staatlichen, ge sellschaftliche» und wirtschaftlichen Leben doch nicht so schwer sein sollte, über das, was uns an Welt anschauung und Interessen trennt, hinaus uns zusammenzufinden in de»! Gedanken an das, was uns eint und «ns gemeinsam ist: das Vater land, das Band, das uns mit unsrer Väter Erde in Stammes- und Volksgemeinschaft verbindet, und das gemeinsame Schicksal, das uns all« im Glück und Unglück, zu Gedtih und Verdirb, um- saht. In dieser Gemeinschaft ist Raum genug für friedlichen Austrag der Meinungen und für gerech ten Ausgleich der Interessen,- in diesem Rahmen hat jeder das Recht, aber auch die Pflicht zur Mitarbeit im Staate: hier soll es nur einen Streit geben, nämlich de» Wettstreit, an, besten dem Vaterlande zu dienen. Achtung vor der Meinung des Einzelnen, Achtung vor dem ehrlichen Suchen nach neuen Wegen, Achtung aber auch vor der groß«» Vergangenheit und der reiche« Tradition unseres Bo»«s müssrn die Grundgesetz« sein, ans d«n«n sich di«s« Einigkeit aufbaut. Dah dieser Geist der Zusammengehörig keit wachsen und alle Deutschen beherrschen möge, dah Deutschland in brüderlicher Geschlossenheit aus den Niederungen der Gegenwart aufsteige zu dem Weg der Zukunft, zu einem starken, freien und einigen Deutschland, das ist der Herzens wunsch, mit dem ich an meine,» heutigen 80jäh- rigen Geburtstage das deutsche Volk in unbeirr barem Vertrauen und in alter Treue grühel" Nach dem Empfang der Reichsregierung sprach das preuhische Staatsministerium unter Führung des Ministerpräsidenten Dr. Braun dem Reichs präsidenten die Glückwünsche der preußischen Re gierung aus. Hieran schloß sich der große Emp fang der Vertreter der deutschen Länder, die sämtlich zum heutigen Tage ihre Staatspräsi denten, Ministerpräsidenten und sonstigen Regie rungschefs nach Berlin entsandt hatten. Im Anschluß hieran folgte der Empfang des apostolischen Nuntius, Erzbischofs Pacelli, des Chefs des diplomatischen Korps, dessen Doyen er ist, der dem Reichspräsidenten eine künst lerische, auf Pergament geschriebene Adresse über reichte. Der Präsident dankte dem Nuntius in herzlichen Worten für seine guten Wünsche und bat ihn, seinen Dank den übrigen Missionschefs zu übermitteln. DK Stimmung kn Berlin Berlin, 2. 10. Schon in den heutigen Vor- Der Dan» des VEtz,gj«tzr«aen Hindenburgs Dank an das deutsche Balk MSN, so daß die Neugierigen nur von weitem dem seltonsn Schauspiel zusehen konnten. Im übrigen kann man wohl ohne Uebertreibung sagen, daß Berlin nach dem Kriege wohl noch nie so stark geflaggt hatte, wie am heutigen Tage. Die städtischen Verkehrsmittel zeigten die Reichs- und Stadtflagge. Die Gebäude der Reichs- und Staatsbehörden haben ebenfalls Flag gen gehißt. Am Vormittag herrschte besonders in der Gegend um die Bahnhöfe, auf denen di« Delegationen der Verbände, die sich an der Spa- lierbildung beteiligten, ankamen, regstes Leben. Der Kirchgang des Reichspräsidenten Berlin, 2. 10. Die Feierlichkeiten anläßlich de» Geburtstages des Reichspräsidenten nahmen mit dem Kirchgang des Reichspräsidenten um 10 Uhr ihren Anfang. Schon vorher brachten drei Kapellen des Infanterie-Regiments Nr. 9 dem Reichspräsidenten ein Morgenständchen. Viele Tausende hatten sich von '8 Uhr morgens ab in ' der Wilhelmstraße und den anliegenden Straßen versammelt, die den Reichspräsidenten, als er zur Dreifaltigkeitskirche fuhr, mit brausendem Jubel begrüßten. Der Kordon der Polizei wurde fast überall von den vielen Festbegeisterten durch brochen, so daß der Kraftwagen des Reichspräsi denten sich nur langsam durch die Menschenmenge hindurchwknden konnte. Die Dreifaltigkeitskirche war bis auf den letzten Platz besetzt. Wenige Minuten nach 10 Uhr betrat der Reichspräsident in Begleitung seines Sohnes und seiner Schwieger tochter die Kirche und nahm in der Hinterloge des Gotteshauses Platz. Superintendent Gießt hielt die Festrede über das Wort aus der zweite» Epistel des Apostels Paulus an die Corinther: ,Mer da säet mit Segen, der wird ernten mit Segen." Der Gottesdienst endete mit dem Lied« „Ein feste Burg ist unser Gott", und mit einem Gebet des Superintendenten, in dem er den Segen des Himmels für den Reichspräsidenten als den erwählten Führer des deutschen Volkes herabflehte, das der allmächtige Gott aus der Zerrissenheit und Uneinigkeit zur wahren Freiheit führen möge. Bei der Abfahrt wurden Hindenburg wieder stürmische Ovationen dargebracht. Als Hinden burg zum Palais zurückkehrte, hatte die ungeheure Menschenmenge alle Absperrungen durchbrochen, so daß die Gittertore des Reichspräsidenten palais geschlossen werden muhten. Hindenburg, der sich immer wieder der Menge zeigte, dankte dieser sichtlich bewegt. Gegen 11,30 Uhr begann dann die Auffahrt der Reichs- und Staatsbe hörden, worauf die offiziellen Empfänge folgten. Um 11,30 Uhr versammelten sich im festlich geschmückten große Saale des Präsidentenhauses Reichskanzler Dr. Marr, sämtliche Reichsminister und Staatssekretäre des Reiches, ferner der Prä sident des Reichsgerichts, der Präsident des Rech nungshofes, der Präsident des Reichsfinanzhofes, der Reichsbankpräsident und der Generaldirektor der Reichsbahn. Zünktlich zur festgesetzten Zeit betrat der Reichspräsident im schwarzen, mit dem Blücherkreuz geschmückten Gehrock, begleitet von seinem Staatssekretär Dr. Meißner und seinem Sohne und Adjutanten, Major von Hindenburg, den Saal. Reichskanzler Dr. Marx richtete hierbei folgende Ansprache an den Reichs präsidenten: „Ich habe die hohe Ehre, Ihnen, Herr Reichs präsident, an dem Tage, an dem sich die heißen fassuna zu bekehren. Die Mehrheit des Berliner Reichsbanners hat sich aber anders entschieden, so daß es dabei geblieben ist, daß der Vorstand lediglich eine künstlerisch-ausgearbeitete Adresse überreicht«!. Die demokratischen Mitglieder des Reichsbanners beteiligten sich innerhalb der demo kratischen Ortsgruppen, die wie die anderen bürgerlichen Parteien Spalier bildeten. so bekunden wir damit, daß auch wir in ihm die leuchtende Gestalt unseres Führers sehen, daß wir kraft unseres Selbstbestimmungsrechtes den Be stand von Grenzen zwischen dem Deutsche» Reich und Oesterreich nicht anerkennen und uns mit einem Znstand nie zufrieden geben können, der einem natürlichen Recht der Völker und der ge schichtlichen Entwickelung widerspricht. Ebenso bäumt sich unser Rechtsgefühl und unser reines Gewissen auf gegen die Bestimmungen der Frie- densverträge, das deutsche Volk habe den Aus bruch des Weltkrieges verschuldet. Wir danken uiiserem greisen Helden, daß er auch hierin als tapferer Führer in dem Kampf gegen die Kriegs» schuldlvg, vorangeht. In all und jedem leisten wir ihn, treue Gefolgschaft." Nach gemeinsamem Gesang des Deutschland liedes erfolgte ein Vorbeimarsch der Vereine und Abordnungen vor den Festgästen, der über zwei Stunden dauerte. Erst am frühen Nachmittag fand die eindrucksvolle Kundgebung ihren Ab- mittagsstundsn zogen Tausende und Abertausende nach dem Zentrum der Stadt, besonders in das Regierungsvicrtel, nm vor dem Reichspräsidenten- Taten und Mühen überreichen Lebens die Voll- palais der Anfahrt der Gratulanten beizuwohnen, kraft des Geistes und Körpers schenkt, nm de. Die Polizei hatte starke Absperrungen vorgenom-, höchsten Amtes im deutschen Reiche zu walten. Seim in vM deutsche Reich Wien, 2. 10. Gegen Mittag erschien heute Bundeskanzler Dr. Seipel in der deutschen Ge sandtschaft, um dem Grafen Lerchenfeld persönlich die Glückwünsche der österreichischen Regie rung zum 80. Geburtstag des Reichspräsidenten v. Hindenburg auszusprechen. Auf dem Heldenplatz der ehemaligen Hofburg fand heute vormittag eine Hindenburgfeier statt, die sich zu einer gewaltigen Kundgebung gestaltete. Hunderttausende von Menschen hatten sich zu der Feier eingefunden, an der auch der deutsche Ge sandte teilnahm. In einem Huldigungstelegramm an den Reichs präsidenten gelobten die Teilnehmer an der Kund gebung ihren unerschütterlichen Wille», Oesterreich mit dem Deutschen Reich zusammengeschlossen zu sehen. Unter stürmischer Zustimmung gelangte dann ein« Entschließung zur Verlesung, in der es «. a. heitztr „Wenn wii7 Oesterreicher uns vor dem Reichs präsidenten von Hindenburg in Ehrfurcht beugen, ! östlich geschmückt wurde. Andre Gruppen hatten ! chon in den Vormittagsstunden vor dem Palais !>os Reichspräsidenten Aufstellung genommen, um! ! Hindenburg ihren Gruß darbringen zu können. Die Reihe der offiziellen Feierlichkeiten begann Mit der Ueberreichung der Hindenburg- Dpende an den Reichspräsidenten. Sie ist noch picht geschlossen, folglich steht ihr endgültiges Er gebnis noch nicht fest, sondern wird sich erst An fang November ermitteln lassen. Jetzt schpn aber Hat Reichsarbeitsminister Dr. Brauns an 1500 chr besonderer Notlage befindliche Kriegsbe- sschädigte und Kriegshinterbliebene je 200 Mark vuszahlen lassen, damit sie die erste Unterstützung gerade zum Geburtstag des Reichspräsidenten em pfangen. Ist die Hindenburg-Spende eine Gabe des ganzen deutschen Volkes, so hat die Reichsregie rung ihrerseits als Geburtstagsgeschenk von der Preußischen Porzellan-Manufaktur eine Nachbil dung jenes Servieces anfertigen lassen, dah vor 160 Jahren für Friedrich den Großen hergestellt wurde. Das Gedeck ist für 36 Personen bestimmt und besteht aus 500 Stücke. Die Geschenkurkunde des Familiengutes der Hin denburgs Neudeck in Ostpreußen, wurde von pro- minenten Führern der Industrie und der Handels- wslt, wie Duisberg, Ravenee, Herzog, Geheim rat Rießer und als Vertreter Ostpreußens, Frei- Kerm v. Oldenburg-Januschau überreicht. Die Grüße der Frontkämpferverbände über- Lrachten General der Infanterie o. Hutter, für den Deutschen Offiziersbund, Seldte für den Stahlhelm, Hauptmann a. D. Löwenstein für den Reichsbund jüdischer Frontsoldaten. Leider ist es nicht gelungen, die leidige Flaggen frage zum Geburtstag des Reichspräsidenten zu lösen oder auch mur die Gegensätze zu über drücken. Man sieht also schwarz-weiß-rote wie schwarz-rot-goldene Fahnen und dazw schen zahl reich die Preußenfarben. Bis in die letzten Stun- Stunden hinaus hatte sich hartnäckig das Ge rücht erhatten, der Reichspräsident werde an seinem Geburtstag in einer Kundgebung zur Flaggen frage Stellung nehmen. Das ist nicht geschehen. Wir glauben mitteilen zu können, daß diese Ab sicht/ in der Tat beim Herrn Reichspräsidenten oestanden hat, dah sie aber aufgegeben werden muhte, weil die Flaggenfrage gerade in der letzten Zeit in der Oeffentlichkeit mit erneuter Leidenschaft diskutiert worden ist. Auch das Reichsministerium des Innern hat unter diesen Umständen keinen Vorschlag unterbreiten können, der als annehmbarer Ausweg anzusehen gewesen wäre. Es ist kein Geheimnis, daß seit geraumer Zeit zahlreiche Vorschläge unterbreitet worden find, um eine neue Flagg« zu schaffen, die mög lichst beiden im Volk vorhandenen Strömungen Rechnung trägt. Wie wir erfahren, hat sich aber di« Ansicht durchgedrückt, daß jeder Versuch im Augenblick zum Scheitern verurteilt wäre, und nur das Ergebnis haben könnte, dah wir drei statt zwei Farben haben. Man ist der Auf fassung, dah vielleicht die Anhänger von schwarz- weih-rot in ihrer Mehrheit einem Kompromiß zugänglich sein würden, falls die Initiative hier- zu v. Hindenburg sekbst ausgeht, dah es aber Nicht möglich sein würde, Demokraten und So- staldemokraten dazu zu bringen, auf schwarz-rot- tzvkd zu verzichten. Zu der Weigerung d«s Reichsbanners, sich an der Spalierbildung zu beteiligen, können wir übrigen« aus Grund besonderer Informationen Mitteilen, dah der Bundesführer tzörsmg für eine Beteiligung gewesen ist, und all« versucht hat, «tn di« Berliner Ortsgruppenleiter 8« dieser Auf-