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sür dir »« mm »rett- PetltMl, bur»,t SO AoU^rantg, Mr dl« 141 mm dielt« amtlich« L-l!« 80 »«Iddftnnl«, Mr dl« -» mm brette j-elle tm RedakUonItelle SV «a»N»nl,. Sl-lne «n^t,en sind del «ufgide,u bezahlen. Ml- »achMell >ind ««rmlllwnz i AUI- ««ndtr,-dühr. - 8Ile stho-lert,- «a»art«u and del Plataarlchrlften «ustchlaj. B«l grdZeren «ullrltgen und l» wird«, »obtngtaddnul «rmlltljung nach leslftehmtur Etafitl. Ueber St. Louis ist das Kriegsrecht ver- t kam ni-s n^n s^,care oder Briand - darüber sollen die Wähler t politischen Kampf viel von seiner Fortsetzung der Verständigungspolitik "der Verewigung des Kriegszustandes — der sein und das politische Leben würde in dem Augenblick stanieren, wo wir alle eines Sinnes aber erkennen alle Deutschen ohne Unterschied der Partei es an, daß Hindenburg es war, dessen segensreicher Einfluh und dessen vorbildliche Ge- Ausgang des Wahlkampfes wird die Antwort auf diese Fragen sein. ngt worden. Die Zahi der Todesopfer der .irbÄsturmkatastrophe beträgt 84, der Schaden -nähernd 100 Millionen Dollar. jetzt noch Vorwürfe machen, wen an diesen Zu ständen die Hauptschuld trifft. Die Zeiten liegen hinter uns und wir haben den Blick vorwärts in die Zukunft zu richten. Mit freudigem Dank Anhänger ist enttäuscht worden mancher vül- kische Hitzkopf hat geheim und öffentlich zu ver stehen gegeben, dah er sich „eme Präsidentschaft Hindenburgs doch wohl etwas anders vorge- stelli habe". Nichts ehrt den Reichspräsidenten mehr, als solche Aeuherungen des Unmuts, nichts kann seinem Gerechtigkeitssinn ein schöneres Zeug nis ausstellen. gar nicht an, denn es gibt hier so viel Parteien, dah eine mehr wahrhaftig nicht ins Gewicht fällt. Die Sache allein ist von Wichtigkeit. Und die Sache, um die es geht, ist bei diesem Wahlkampf so klar, wie sie es selten gewesen ist. Locarno oder Versailles — das ist hier die Frage. Poin- Unglaublich (Eigener Informationsdienst) Berlin, 1. Oktober. Der Vorsitzende der Ortsgruppe des „Tannen berg-Bundes", Major a. D. Holtzmann, richtet an seine Mitglieder die Aufforderung, sich „wegen der ungeheuerlichen Vorfälle bei der Enthüllung des Tannenberg-Denkmals" nicht an der Spalier bildung zu Hindenburgs Geburtstag zu beteiligen. Wie mir hören, wird dem Tannenberg-Bund kein Zweifel gelassen werden, dah die übrigen Ver bände aus diesem Verhalten ihre Konsequenzen ziehen werden. Was die unglaublichen Vorfälle bei der Einweihung des Tannenberg-Denkmal» betrifft, so dürften weiteste Kreise der Auffassung sein, dah diese auf die eigenartige Einstellung des Generals Ludendorff, des Schirmherrn des Tannenberg-Bundes, zurückzuführen sind, der es ablehnte, mit dem Reichskanzler auf einer Tribüne zu stehen, während zugleich leine Frau in Neiden burg erzählte, das Tannenberg-Denkmal sei in „jüdisch-freimaurerischem Stile" erbaut. Nach die sen Vorfällen müssen auch diejenigen, die bisher in Ludendorff immer noch den „großen" Feldherr« verehrt haben, konstatieren, dah der Einfluh seiner zweiten Frau auf den General sich nicht im gün stigen Sinne bemerkbar macht. Selbstverständlich darf daraus aber nicht ge schlossen werden, dah unser Hindenburg sein Amt lediglich als ein rein repräsentatives aufgefaht hat. Stets war sich der Reichspräsident bemüht, dah die Verfassung in wohlverstandenem Sinne auch positive Macht in seine Hände gelegt hat, dah die Stellung des vom Volke direkt ge wählten Reichspräsidenten ein Gegengewicht ge genüber der parlamentarischen Regierung sein soll. Selten hat Hindenburg von der grohen Macht, die in seinen Händen liegt, Gebrauch betreffenden Provinz einzutreten. Solch ein Ge danke macht natürlich Schule. In der Vendee, wo man traditionsgemäß noch immer legitlmistisch eingestellt ist, wird vielleicht auch eine Ertra- partei ausgestellt und dann werden vielleicht wohl auch noch andere Provinzen auf dieselbe Idee kommen. Das würde darauf hinauslaufen, dah in der nächsten Kainmer mit einer starken födera listischen Gruppe zu rechnen wäre, die ober wohl ausschließlich auf dem Standpunkt der Verstän digungspolitik stehen wird. wären. Leben heiht Kampf und Politik treiben heiht seine Meinung durchgusetzen verstehen. Was wir erstreben müssen ist, dah der sachliche Kanipf sachlich betrieben wird, und dah wir uns daran gewöhnen, auch im politischen Gegner den Men schen zu sehen, der seine Ansicht für ebenso richtig hält, wie wir die unsere. Liner unserer Besten, Walter Bloem, hat einmal in einer seiner Schrif ten gesagt: „Alle Menschen haben recht und des halb wird auch niemals Frieden werden." Rin gen wir uns heute an dem Geburtstag unseres Hindenburg zu dieser Erkenntnis durch, dah alle Menschen recht haben, die guten Willens sind, so wird wenigstens im deutschen Volke Frieden werden und das ist das schönste Geschenk, das wir dem Reichspräsidenten an seinem Ehrentage darbringen können. gebräuchlichen Mittel im politischen Kampf ge worden. Wir wollen heute alte Wunden nicht von neuem aufreihen, wir wollen uns auch nicht kurzer Tagesspiegel Reichsauhenmimister Dr. Strese mann hat gestern den estnischen Außenminister Apelt empfangen. Das Reichst« binett hat sich gestern nach mittag mit dem Programm sür die Feierlichkeit«» anläßlich des 80. Geburtstages des Reichspräsi denten beschäftigt. Aus dem Memelgebiet sind erneut zwei deutsche Richter ausgewiesen woroen. In den polnisch-amerikanischen An leiheoerhandlungen ist noch keine end gültige Entscheidung gefällt worden. Der französische Mrnisterrat hat be schlossen, die amerikanische Note, in der wirt schaftliche Sonderkonzessionen gefordert werden, ablehnend zu beantworten. Nach einer „Havas"-Jnformation beschloh der französische Ministerrat, erneut die Abberu fung des Botschafters Rakowski von der Sowjetregierung zu fordern. Hindenvurs Bo« Werner Goldner Die Wahkschlacht war vorüber. Mit beisprel- loser Erbitterung auf beiden Seiten war sie gs- geführt worden. Bis in die letzte Stunde war es ungewiß, ob Hindenburg, ob Marr als Sieger hervorgehen würden. Selbst berufsmäßige Poli tiker, durch langjährige UebuNg gewöhnt, die Runen der Wahlschlacht zu enträtsel!,, wußten bis Mitternacht nicht, welcher Kandidat die Mehr heit der Stimmen aus sich vereinigt hat. Erst die bayerischen Wahlkreise brachten die Entschei dung : Mit 800 MO Stimmen Borsprung war Generalfeldmarschall v. Hindenburg zum Präsi denten des deutschen Volkes gekürt worden. „Hindenburg!" jubelte die Presse, „Hinden burg!" jubelte das Volk. Niemand, der diesen Sonne durchleuchteten Einzugstag in Berlin mit erlebt hat, wird ihn jemals vergessen können. Himmel und Menschen. Vom Bahnhof Heer- straße über die ganze Breite des Kaiserdammes, durch den Tiergarten hindurch bis zum Branden burger Tor und zur Wilhelmstrahe, eine dicht gedrängte Menge. Sie harren ihres Erwählten. Auf dem Bahnhof Heerstrahe ist er eingetrosfen. Traudchen Luther, das zehnjährige Töchterchen des Reichskanzlers hat ihm einen Blumenstrauß überreicht. Glückliches Kind! So alt du auch werden wirst, du wirst die Stunde nicht ver gessen, in der der erste Mann des deutschen Bölkes aus deiner Hand den Willkommensgruh der Reichshauptstadt entgegennahm, in der durch deinen Kindermund ein Volk seinen Präsidenten gegrüßt! Und dann ging es in die Wagen. Zu einem Triumphzug gestaltete sich die Fahrt. Wer hätte geglaubt, daß die kühlen, nüchternen Ber liner solcher Begeisterung fähig wären! Frühling über Berlin, Frühlingshoffnung in allen Herzen! Der Retter ist da! Jetzt muß es besser werden! Al» Hindenburg in Hannover die Nachricht von seiner Kahl erhielt, sagt« er zu seinen Ver trauten: „Man glaube nur nicht, daß ich jetzt die Geschäfte einer Partei betteiben werde." Heute ist der Präsident 2A Jahre im Amte und da» ganze deutsche Volk, soweit ihm fana tischer Haß nicht den klaren Blick getrübt hat, bestätigt heute, daß unser Präsident in jedem Augenblick die Interessen de» ganzen Bottes wahrgenommsn und jeden Versuch, ihn in den Parteikamps zu ziehen, mit unbeugsamer Festig keit abg «lehnt hat, An Bestrebungen dieser Art hat es nicht gefehlt. Mancher seiner begeistertsten daß er zurücktteten werde, falls die entschädi-s aungslose Enteignung Gesetz würde. Diese Präsi-s dentenkrise, die zu schweren Erschütterungen ge-s führt hätte, ist dem deutschen Volke erspart j ,.'. geblieben. Mancher, der bis zum letzten Augen- annayerno — - blick geschwankt hatte, wie er sich entscheiden sollte, wurde zum Gegner der entschädigungslosen Ent-, eignung, um Hindenburg nicht zum Rücktritt zu' Man hat vielfach verwundert gefragt, warum zwingen und so den inneren Frieden zu gefährden, ine französische Negierung diesem Treiben so ge- ver unter der Egide dieses Präsidenten einzn- lassen zusieht. Selbst der uralte „Tiger" Clemen- tretsn begann. - ceau hat vom Krankenlager aus noch einmal die Jahre des heftigsten innerpolitischen Kampfes Aank- erhob-» erklärt: „Wen» ich vL?"dtt al°r nichts mch? u mN de a n hattm Spitze Frankreichs steht, ist selbst < kurz vor den Wahlen den Versuch unternehmen wollte, die Provinz zur Raison zu bringen. Lr denkt gar nicht daran Er hat ganz andere Sor- ^r- ^-^kEg "si-n "s von e Krise, Liegt der nationale Block, jo wird alles m die andere. Mord und Aufruhr waren z^ selber ins Lot kommen. Sitzt er nicht, so ist es furchtbar gleichgültig, ob die Gegner Radikale, Sozialisten oder auch Föderalisten heißen. Auf die Namen kommt es Frankreich Macht, die in seinen Händen liegt, Gebrauch Auf einem Pariser Friedhof sind 3M gemacht. Typisch sind die Anlässe, bei denen j Bomben gefunden worden, die angeblich von ita- es geschah. Als der Kainps um die entschädig lienischen Anarchisten stammen sollen. gungslose Enteignung der Fürsten in voller I» ihren Kommentaren zu der Begegnung Schärfe tobte, schrieb der Reichspräsident ienen! fischen Chamberlain und Primo de bekannten Brief an Löbell, m dmr er sch mit, Rivera protestieren die italienischen Blätter tiefer Besorgnis über die beabsichtigte Rechts-; einen Versuch der Lösung des Tanger- beugung aussprach vnd^ klar^ zu^ i problenrs ohne die Zuziehung Italiens. sb>g«ir. In der Bretagne ist der Gedanke, eine Sonderpartei austzustellen, mit stürmischer Be geisterung aufgenommen worden. Man hat sich dazu «inen Redner aus dem Elsaß kommen kaffen, dieser hat unter brausender Zustim mung sein« Ausführungen gemacht, daß man es satt Habs ewig von Pan» au» am Gängel- band geführt, zu werden und nur noch Kandida- ten kn ot« Ktmnner schicken würde, die sich vor Grer Aufstellung schriftlich verpflichten, während (Mr Kanamemstätigkeit -für di« Interessen der Kaarel- «r dem Wa-llam-s Bon unserem Pariser Korrespondenten. Paris, 1. Oktober. Die Reden der Poincatt und Barthou, die Aber die Greine hinüheraeklungen find, sind für Deutschland teilweise recht unerfreulich gewesen. V» wenig ansprechend di« Art beider Minister auch ist, so wär« es doch falsch, ihre Ausführungen lediglich Äs feindliche Gest« «gen uns zu deuten. Man muß sich immer vor Augen halten, daß sämtliche Reden, die jetzt in Frankreich von der «inen wie von der anderen Seite gehalten wer den, Wahlreden find, und daß man in der Hitze des Gefechts nicht jedes Wort auf di« Goldwag« legt. Vergegenwärtigen wir uns einmal die inner- politische Situation Frankreichs, so wird uns klar, daß den kommenden Wahlen entscheidende Be deutung beizumessen ist. Als da» Land unmittelbar nach Beendigung des Krieges zur Wahlurne schritt, stand alles -noch unter der Kriegspsychose, und die Folge Lavon war, daß di« Kandidaten der Rechtspar. Heien mit fliegenden Fahn«n und fliegenden Her- Len durchs Ziel gingen. So kam die Kammer' «ustande, unter deren Herrschaft sich PoincarL num großen Denkmalsredner entwickelt«, die dem Einmarsch ins Ruhrgebiet ihren Segen erteilte tzind willens war, die Kriegsstimmung zu verewi- tzen. Dann kam im Mai 1324 der große Um schwung. Zwar schickt« Pari» wieder fast aus- Ichtießlich Chauvinisten in» Parlament, di« Pro- vmz aber hatte «insehen gelernt, daß mit der igroßen Geste allein keine produktive Politik zu Wachen ist. Sie war der ewigen Kriegsreden müde Hnd wollt« Ruhe und Frieden haben. Das Wnkskartell bekam die Mehrheit und schon schien kin« Aera der friedlichen Verständigungspolitik M^ubrechen. Schritt für Schritt bauten Herriot ynd Briand die Politik der gepanzerten Faust M Da brach «ine Währungskrise herein. Finanz- Minister auf Finanzminister kam, aber keiner konnte Le» Frankensturzes Herr werden. Unter dem Druck D«x Straße verlor di« Kammer di« Nerven. Ein Ministerium kam und ging nach dem anderen. Die Rechte witterte Morgenluft. Die Sozialisten et«n sich selbst au». Alles rief nach dem Harken Mann. So kam dar Kabinett Poincarl Ruder. Der Lothringer griff eisern durch. Die Währung wurde saniert. Sein Ruf als gro be; Politiker war aufs neue befestigt. Schon chnte «r seinen Einfluß aus di« Außenpolitik Ein Ringen mit Briand um die Feder- g begann. Ost im Dunkeln, ost im vollen nllcht haben sie die Klingen miteinander gekreuzt. Noch ist der Kampf nicht zu Ende, weiß niemand, wer Sieger sein, wer auf der lstatt bleiben wird. Beide Parteien rüsten zum Kampf. Diesmal Fehl dem Block national kein geschloffenes Links- Kartell gegenüber. Die radikal« Partei ist in sich Ün«inig, bei den Sozialisten stehen sich die Rich- , Amgen PaUl Boncour und Leo Blum gegenüber. Mchroff, unversöhnlich. Das schwächt die Stoß- Lraft d«r Linken. Hinzu kommt die tiefe Der- Witterung der Provinz gegen Paris. Fast in allen Ländern klafft «n Zwiespalt zwischen der Metro pole und dem flachen Land. Denken wir an , Deutschland, wo „Berliner" vielfach als Schimpf- , wort gilt. Denken wir an Oesterreich, wo der ' Wiener in Steiermark und Tirol nahezu als Ausländer betrachtet wkd. In Frankreich ist es danz-Ähnlich. Dem ungestümen BorwSrtsdrSnaen Ler Hauptstadt, die fast nirgend« so wie hier der Mittelpunkt alles geistigen Lebens ist, steht di« ländlich« Abgeschlossenheit der Provinz gegen über. Selten ist das Leben eine» Landes so zentralisiert gewesen, wie das in Paris der Fall Jahrhundertelang hat das die Provinz mit Zeigendem Mißmut angesehen. Jetzt ist sie auf- Mwacht. Föderalistisch« Stimmen werden laut. Won Glsaß-Lothringen ist der Anstoß gekommen. " " on haben die größten Franzosenfreunde «ingesehen, daß sie unter der Herrschaft d» im Grunde genommen viel mehr Lt haben al» jetzt. Gewiß sehnt man . —. . Kreisen nicht direkt nach W« Wttdnvereinigung mit DwHchkand zurück, man ist. gerecht genug, um anzwerkennen, daß Eklaß-Lothrin-en alsdwitsche» Reichstag Hnter einem Städrhalter viel serbständtz« war, « es jetzt al» fran-ösllch« Provti- St, Imme, ter wird der Ruf «ch «utMml«. Man wird «mal ein« «wwchttHW MÜEllch «ina«. Mäss«r-PÄtt <Mn«n' mchM^hatÄl.