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8«. ZahlSM« Donnerstag dm 8. Mader 1827 nachmWgr 281 zu sein. um- ' wurden Vtlyafinngen vorgenommen. fassen ungefähr die Hälfte aller Abgeordneten. Hinzu kommt, das; auch die Deutsche Volkspartei für einen absolut unitarischen Staat in ihrer Mehrheit nicht zu haben sein wird, und daß selbst bei den Sozialdemokraten, wo zahlreiche Abgeordnete, dem Wählerwillen gehorchend, bun desstaatlich gerichtet sind, starke Bedenken gegen eine allzu straffe Zentralisierung bestehen.' Na türlich sprechen hei der Sozialdemokratie auch parteitaktische Erwägungen mit. Sie sehen sich im Reich augenblicklich von der Regierung aus geschaltet, während sie in einzelnen Bundesstaaten, vor allem in Preußen, starke und wertvolleMacht- Positionen besitzen, die sie «richt mutwillig riskieren lonie in der Nähe der Stadt St. Walburg in Saskatschewan zu gründen, wo sich bereits mehrere Deutsche niedergelassen haben. Dr. Seeberg soll geäußert haben, daß sie bereit wären, ein Kapital von wenigstens 200 000 Pfund in ihr Unter nehmen zu stecken. In dieser Gruppe sollen sich Angehörige der ältesten Adelsfamilien Deutsch lands befinden, so ein Graf von Bülow, ein Neffe des früheren Reichskanzlers, und ein Freiherr von Vincke. In dem englischen Bericht wird zum Schluß gesagt, daß Kanada diese Einwanderung deutscher Siedler willkommen heißt, weil ihnen der Ruf vorausgeht, ausgezeichnete Landwirte Reichstag erforderlich. Die ist aber nicht vor handen. Deutschnationale, Zentrum, Bayerische Volkspartei, Welfen und Bayerischer Bauernbund leutnant, mit seinem gesamten Stabe hingerichtet. Negiernngsflügzeuge übcrfticgm weiter alle un ruhigen Teile des Landes und halten Ausschau nach den in die Berge geflüchteten Rebellen. Nach in Nogales in Arizona cingegangenen Mitteilun gen soll es in Meriko City gestern zu sehr ernsten Ländern Neigung, in dieser Frage entgegenzukom men und alles zu tun, um den Verwaltungs apparat der Länder so einfach und wenig kost spielig wie nur möglich zu gestalten. Es spricht viel dafür, daß man unter diesen Umständen auf den Vorschlag der volksparteilichen Abgeord neten Kahl und Wunderlich zurückgreifen wird, die'schon seit geraumer Zeit für eine Zentralisie rung der Justizverwaltungen plädieren. Dieser Vorschlag hat bisher bei den Deutschnationalen wie bei der Bayerischen Vollspartei starken Stelle hält man es jedoch für möglich, daß an gesichts der finanziellen Unhaltbarkeit der jetzigen Zustände die Widerstände gegen diese Unitcrrisie- rung zu überwinden sein werden. Die Beschäf tigung mit dem Einheitsstaat aber hat nach menschlicher Voraussicht noch auf lange Zeit hin aus nur theoretisches Interesse. London, 5. 10. TU. (Funffpruch.) R ch Meldungen aus Ncuyork hat der dortige meriia- nische Generalkonsul mitgeteilt, daß General Go mez, der bekanntlich von den merikanischen Re- Dr. Seipel Wer die Grundlinien der öswrel-Wen P»M Münche n, 5. 10. In einer Versammlung der Bayerischen Volkspartei, zu der auch Minister präsident Dr. Held mit mehreren Ministern er schienen war, sprach am Mittwoch abend der österreichische Bundeskanzler Dr. Seipel über di« Grundlinien der österreichischen Politik. In seinen Ausführungen legte sich Dr. Seipel bezüglich des Anschlußproblems eine bemerkenswerte Zurückhal tung auf und begnügte sich mit der Andeutung, daß er der Einladung, in München über di« österreichischen Verhältnisse zu sprechen, um so lieber gefolgt sei. weil es ihm notwendig erscheine, daß sich zwei Staaten, die sich so nahe stünden, einander verstehen lernen müßten. Je mehr sich Deutschland und Oesterreich gegenseitig verstehe« lernten, desto näher kämen sie zueinander. Unter großem Beifall der Versammlung verteidigte er den föderalistischen Aufbau des österreichisch«! Staates. Bezüglich der Angleichung der öster reichischen Gesetze an die deutsche Strafgesetzreform betonte der Redner, daß Oesterreich an der schärfsten Bekämpfung der Eingriffe gegen das keimende Leben fcsthalte. Mit Befriedigung könne festgestellt werden, daß auf dem Gebiete der Schulpolitik das Experimentieren aufgehört Hache und der Religionsunterricht in allen Schulen obli gatorisch geblieben sei. Auch die Entpolitisierung der Wehrmacht sei nach langen Kämpfen nun endlich in vollkommener Weise durchgeführt. Die MederWagmg der Revolte ts Rerik» Zunächst ist noch Deutsch die allgemeine Umgangs sprache. Dr. Schneider hält aber zweimal in der Woche für alle Siedler englische Sprachkurse ab. Es besteht die Absicht, noch Land hinzuzuerwerben und di« Bestellung noch auszudehnen, sobald mehr Fachkenntnisse über die Landwirtschaft in Kanada gesammelt sind. Die vereitelte Verschwörung in Spanien Attentatsplan gegen das KSnkgspaar Reichswehr und Ph»ebns-A.G. (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 6. 10. Unieren Informationen zufolge bat der Svar- kommissar Samisch, der frühere preußische Finanz - Minister sein« Untersuchungen über die Beziebunqen der Reichswehr zur Phoebus-A.G. noch nicht abge- schlossen. Sobald die» geschehen ist, wird er dem Reichskanzler, von dem er mit diesen Untersuchungen beauftragt worden ist, über Ihr Ergebnis Bericht erstatten. Karzer Tagesspiegel Die Neichsregierung hat in Vorberei tung der Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder ein besonderes Rundschreiben an alle Dänderregierungen gerichtet. Bundeskanzler Seipel sprach gestern in Münzen über die Grundlinien der österreichischen Graf Westarp befaßte sich in einer Rede ln Hamburg mit den Ergebnissen der letzten Völ- Eerbundstagung. Die polnische Regierung hat scharfe Gegenmaßnahmen gegen die Entlassung der pol- «ischen Lehrer in Litauen getroffen. Der mexikanische N eb e lle n fü hr er General Gomez ist geschlagen und gefangen genommen worden. D«r tschechoslowakische Präsident ist erkrankt. In Paris ist eine Zusammenkunft Cham berlains mit Briand in Aussicht genommen wor den, in der das Tangerproblem und die Frage des Mittelmeerpaktes besprochen werden soll. Die Reichsratsausschüsse und die Fi- nanzmlnister der Länder haben gestern ich re Be sprechungen in der Deckungssrage der Besoldungs- teform fortgesetzt. Im Riesen gebirge ist der erste Schnee gefallen. Nach einem Funkspruch aus Lissabon ist das deutsche Ozeanflugzeug etwa 80 icm Nördlich Lissabon notgelandet. Die französische Regierung will nun mehr von der Somjetregierung di« Abberufung Rakowskis verlangen. Polnische Erpressermethoden Dis unbequeme deutsche Beschwerde beim BSlkerbund Warschau, 5.10. Vor kurzem hatten drei deutsche Abgeordnete aus den polnischen Westprovinzen beim Völkerbund eine B-schwerde eingereicht, in der darauf bing-wielen wurde, daß durch da« pol nische Agrarreförmgesetz der deutsche Grundbesitz in unverhältnismäßig großem Umfange zu Leistungen berangezogen und dadurch auf da« schwerste ge schädigt, ja, in seiner Existenz bedroht werde, wäh rend der polnische Grundbesitz von diesem Gesetze fast unberührt bleibe. Um nun die deutsch« Beschwerde aeaen dies« offenkundige Ungerechtigkeit vor dem Völkerbund« wirkungslos zu machen, haben di» polnischen Be- börden zu folgendem sauberen Mittel gegriffen. Die Starosten (Land-Sie) der einzelnen Kreis« bestellten di« deutschen Besitzer, und zwar in erster Linie alleinstehende Damen und ältere Herren, von denen sie den geringsten Widerstand erwarteten, zu sich, und versuchten, sie dazu zu veranlassen, eine schriftliche Erklärung abzuaeben, daß sie mit jener Beschwerde an den Vö'kerbund nicht« zu tun bätten. Dabei konnte festgestellt werden, daß di« Starolten auf Grund einer amtlichen Verfügung handelten. Auf diesen nngeh«uerlichen Neisuch hin, auf dem Wege der Nötigung die Deutschen in Polen zu veranlassen, sich selbst und ihre Volksgenossen zu verraten, hat jetzt der deutsche Sesmabgeordnet« Naumann an das zuständige Ministerium ein scharfes Protestschreiben gerichtet, in dem u. a. di« Zurücknahme jener allen Nechtsbegriffen zuwider laufenden Verordnung gefordert und gleichfalls nochmals auf di« schweren Ungerechtigkeiten hinge- wiesen wird, denen der deutsche Grundbesitz durch das Agrarreförmgesetz ausgeliesert ist. Pari«, 6.10. TU. (Funkspruch.) Wie .Hanas"! giernnqLtruppen gefangen genommen wurde, eben- meldet, wurden nach Berichten von Reisenden, die falls hmgerichtet worden ist. Nach! weiteren Mek in der Grenzstadt Hendaye angekommen sind, bei düngen sollen im Verlauf dec neuen mexikanischen -Uma d" «e^ Personen Unruhen insgesamt 10 Rebellen standrechtlich er- verhaftet. Bei den verhafteten Anarchisten wurden schossen worden sein "kn Carreon wurde n.» Bomben vorgesunden, di« nach deren Auggen U-r " des»„ '""rdc iir di« Ermordung des König«paares bestimmt Bataillons, em Oberst- wollen. Uebereinstimmend wird allerdings die Ansicht vertreten, daß in dem Verhältnis zwischen Reich und Ländern jetzt eine grundlegende Aenderung eintreten muß. Die finanzielle Not der meisten Bundesstaaten hat einen Pmrkt erreicht, von dem aus bis zum Staatsbankerott nur noch ein Schritt ist. Diese furchtbaren pekuniären Schwierigkeiten waren es, die Hessen bis zu dem Wunsch brachten, sich zum Reichsland erklären zu lassen, die in der letzten Woche, wie man erst jetzt erfährt, di« Finanzminister der süddeutschen Staaten zu einer vertraulichen Sitzung zusammengetrieben hat, in der ein gemeinsames Vorgehen gegen das ange kündigte Gesetz zur Steuervereinheitlichung ver abredet worden ist. Bei dieser Frage wird auch Hebel angesetzt werden müssen, um wirksame r » schaffen. Soweit wir unterrichtet sind, »«steht bei fast allen Parteien und auch bei allen Ms dem Weg« zum Einheitsstaat? (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 8. Oktober. Die Bewegung, deren Endziel die Richtung des deutschen Einheitsstaates ist, kommt jetzt in offi zielles Fahrwasser, nachdem sich bisher nur Partei tagsresolutionen und Leitartikel mit ihr beschäftigt haben. Man wird aber gut daran tun, von vornherein mit derjenigen Behutsamkeit an diese schwierigste deutsche Kernfrage heranzutreten, da hier ohne jeden Zweifel ein Problem angeschnitten wird, das dem Bestand des Reiches gefährlich werden kann. Oder glaubt jemand im Ernst, daß Bayern seine staatliche Selbständigkeit auf- geben und sich ohne weiteres bereitfinden wird, künftig die Rolle einer Neichsprovinz zu spielen?! Das wäre doch eine verhängnisvolle Täuschung, die in ihrer letzten Konsequenz zu einem Abfall Bayerns vom Reich führen könnte. Soweit wir unterrichtet sind, wird die Bayerische Volkspartei die erste Gelegenheit benutzen, um das klipp und klar festzustellen: hört Bayern auf ein selbstän diger Staat zu sein, so hört es auf, zum deutschen Reich zu gehöre». Diese kategorische Erklärung, die ganz sicher in irgendeiner Form erfolgen wird, dürfte schon dem schrankenlosen Militarismus gewisse Grenzen ziehen. Noch stärker werden dies die parlamen tarischen Verhältnisse tun. Soll das Reich seinen bundesstaatlichen Charakter verlieren, so ist dazu selbstverständlich eine qualitative Mehrheit im MMnSdraSM Deris,: LD.MWW «.«ruft Robbers Im.» tnSrmwiber,. DeranwoMHsSkdieDedaMs: Ml Liegest In NmstEs H«t Mombnul »vsch^nt an ud-m WeNtag: MI UR«»«« >n dm rlulgadesltllln d«r «ladt 1.80 Mt., ln den Aulgab«. Palle» da» Lau»»«,Irte« 1.Ü0 Mt., »elZntro,»», Ua vladtgrblet l.»» Ml., bei Zutragung Un Landgeblet A.00 Ml. WeMWMrtmvvVl«., Mnjel»umm«r10Pfg., SonaabendnummerAVPIg. L«U>pg »not. «»«»lndeglrok-nto: ymnkei^erg. Anm sprich»» »1. rageblaU granlendergsaqsen. Deutsche Siedler in »modo Von Major a. D. Moßdorf, Berlin. „Doll ohne Raum" ist kein leeres Schlagwort, sondern eine furchtbare Wahrheit, die in drei kurzen Worten die ganze Tragödie des zu eng gewordenen Lebensraums für die stetig wachsende deutsche Bevölkerung kennzeichnet. Die unaus- bleibltche Folge hiervon mußte es sein, daß sich »wagemutige deutsche Männer und Frauen auf- Machten, um im fremden Land neue Entwicklungs- chröglichkeiten zu entdecken. Gar manches Unter nehmen dieser Art, das mit kühnsten Hoffnungen begann, gelangte früher oder später zu einem trau- tlgen Ablchluß. Mangelhafte Vorbereitungen, fehlende Geldmittel, aber auch gewinnsüchtige Ver- sührer trugen vielfach die Schuld an deren Schei- stern. Mit um so größerer Freude vernimmt man >-»«»^»«,»»t», Ler etrund»r»i» für dl« «S mm drrtlr P'UUm, darbjN »0 «ioldpsrnnt«, für dl« ltl mm breit« amttlche Z«U« 80 Solbpiuwtg, für dl« 72 mm dnlte 8«ll« lm R-daMou«NUc 00 »»ldditiml,. UUln« AniUg-n sind bcl Uufgadt t» bejuhlkN. Mir »r«qw«u und »rnnlniun« i g«u« GondergebNbr. — giir schwierige Satzart«» und d«t Platzoorschrlstrn Ausschlag, vel größeren Aufträgen und im illlleder- bolungiaddrn« Ermäßigung nach festst«teader Elassel. waren und zwar bei seiner Ankunst In Madrid, wo er den Nordbahnhof im offenen Wagen zu verlassen pflegt. Es wurde fcstaeNellt, daß dl« Bomben von einem Artillerie-Ofsizier aeilefert wurden. Di« weitere Untersuchung ergab, daß dis Verschwörer zahlreich« Verbündet« in Aigecira, .... „ ... hatten, wo eben all» zahlreiche Verhaktunqen vor- j Unruhe» gekommen lein bei den-, es mblrei-b« Voll!!, «kn i T-?.Md s2"L da«L^ Wie „Muter" au. In Algeciras ausgeführt worden märe und zwar City berichtet, hat die mexikanische Dep«-- in dem Augenblick, al« sich dar Königspaar nach tiertrnkammer 25 Mitglieder, dtt die Präsident- Marokko einschiffi«. Auch in ganz Andalusien schastskampagne der Generäle Gomez und Ser- ' ' rano unterstützten, ausgeschlossen. Schicht» Stellung erschwert (Eigener Informationsdienst.) Berlin'. 6. Oktober DI« plötzliche und gänzlich unvorhergesehen« Er- höbuna des Reichsbankdiskonts um «In Prozent Hai in polltsichen Kreisen ungeheures Aufsehen hervor, gerufen, da selbst die größten Schwarzseher nur mit .einer Erhöhung um Prozent gerechnet halten, s Ml« setzt bekannt mtrd, hat da« RUchsmirstchasts- Ministerium den Mänen de« Retchsbankprästdenten leidenschaftlichen Widerstand entgegengesetzt. Aves i deutet darauf bin, daß die schon lange bestehenden Differenzen zwischen dem Relchswirtschastsminitte- rium und der Reichsbank zu einer Krise drängt. Es Ist »In offenes Geheimnis, daß insbesondere Staatssekretär Dr. Trendelenburg die Geldbelchaf- kungspolitik Dr. Schachts seit langer Zelt auf das schärfste bekämpft hat. Im Nelchswirtschaftsmlni- st-rlnm ftebt man auf dem Standpunkt, daß die Diskonterhöhung nur darauf zurückmfübren ist, daß die Reichsbankleitung sich gegen d'e Auflag- von Ausländsanleihen gesträubt hat. Man ist weiter der Auflassung, daß es ein schwerer finanztechnischer Fehler gewesen ist, Anfang der Jahre« den Reichs bankdiskont herabzusetzen, um dadurch die Industrie zu veranlassen, sich Geld durch inländischen Kredit zu beschaffen. Wie wir zunerlässig mitteilen können, ist Neichs- mirsschaftsminister Dr. Curtius fest entschlossen, die Dinar nicht weiter gehen zu lasten. Er wird im Reichskabinett die Frage aufwerfen, ob die auto nome Reichsbank derartig einschneidende Maßnah men treffen darf, ohne sich mit Reichswirtichafls- und Neichsfinanzminlsterium überhaupt in Verbin dung zu letzen. Dr. Curtius dürfte erklären, daß er bei einer derartigen Handhabe der Geschäfte keine Verantwortung mehr für da« deutsche Wirtschafts leben übernehmen könne. Die Neichsregierung dürfte sich allo vor die Frage gestellt sehen, ob sie Curtius oder Schacht halten will, da «In weiteres Zusammen arbeiten beider Männer kaum möglich sein dürfte. Die andere Kolonie ist von einer Gruppe deut scher Adliger geplant, die, so meint das englische Blatt, zu der Ueberzeugung gekommen sind, daß das Leben in ihrem Vaterland für sie unerträglich --- -- - - . . - . , . . geworden sei. Unter der Führung eines Dr.-! Wrderspmch gefunden und durfte auch zunächst m Schmidel von Seeberg beabsichtigen sie eine Ko- Bayern keinen Anklang fmden An unterrichteter deshalb die Kunde von gelungenen Siedlungsver suchen, wie sie jetzt aus einem Bericht eines in Ottawa erscheinenden kanadischen Blattes zu ent nehmen ist. Danach haben in den letzten Jahren Die Deutschen unter den Einwanderern nach Ka-, »uv mauern Nada einen beträchtlichen Teil gestellt. Besonders sind geschlossen dagegen. Diese Parteien aber in den kanadischen Prärieprpvinzen, wohin die > fassen ungefähr die Hälfte aller Aboeordn Ankommenden Deutschen zumeist ihren Weg neh- flien, sind auf diese Weise viele deutsche Sied- kungen entstanden, lieber zwei solcher Kolonien liegen jetzt nähere Nachrichten vor. Danach ent schloß sich vor Einiger Zeit ein junger Freiburger Jurist, Dr. Fritz Schneider, mit seiner Frau, tztner angehenden Aerzttn der Freiburger Univer sität, sein Glück in Kanada zu versuchen. Mit Freunden und Nachbarn, die ähnliche Absichten hatten, schloß sich das Ehepaar zusammen. Nach sorgfältiger Prüfung kauften sie eine große Farm von 3000 Acres 25 Kilometer nördlich von Win- Pipeg. Andere Deutsche kamen hinzu, so daß sie bald eine Gruppe von 90 Menschen bildeten, die jetzt mit der genossenschaftlichen Bearbeitung ihres ^>'tzes beschäftigt sind. Der älteste unter ihnen U. Jahre alt, mehr als die Hälft« verheiratet. As,'? rvvhnen in eigenen gesonderten Häusern, Junggesellen gemeinsam in einem L?str-^ gefunden haben. Alle leben ziach streng eingekeilten Tageszeiten. Um 4 Uhr Nach einem einfachen o 1»m zrveiten Frühstück um 9 Uhr dlirchgearbeitet. Mitlaaesien nibt es Km 12 Uhr, Kaffee um 4 Uhr und Abendessen zlm 7 Uhr. Einmal in der Woche Ed von den Frauen gebacken, wobei 100 schwer« Brote her- tzestellt werden, ^ußer^m sind die Frauen für den Gemüsebau und das Geflügel verantwortlich Hur Landbestellung w-rden dle n^ Moschs verwendet, so daß in diesem Jahr 1Ü00 Arre-, mit Hüten Ernteerfolgei, unter dem Pfluge waren.