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B erli n, 19. 9. Die gesamte Berliner Press« sorgen, datz eine Einheitsfront zustande komme. beschäftigt sich heute mit der gestrigen Rede des Reichspräsidenten bei der Weihe des Tannenberg denkmals. Der „Lokalanzeiger" stellt fest, das; eine feierliche Erklärung aus dem Munde des Reichs präsidenten, abgegeben im Namen der Gefallenen und der noch lebenden Kameraden aus dem grotzen Weltkrieg, ein ungleich stärkeres Dokument sei, als eine offizielle Note dieser oder jener Re gierung. Die „Deutsche Zeitung" feiert Hinden burgs zweite Tannenbergtat, in der sie die Ein lösung des Versprechens der Osterbotschaft sieht. Die Worte Hindenburgs seien eine Staatshand lung allererster Ordnung. Die „Berliner B Srsenzeitung" nennt die Erklärung Hindenburgs eine der wichtigsten Etappen auf dem Wege, der zur Wahrheit führen mutz, und ist der Meinung, datz derartige Kund gebungen solange wiederholt werden mühten, bis ein sichtbarer Erfolg eingetreten sei. Die „Tägliche Rundschau" meint, Hin denburgs Worte hätten wieder einmal gezeigt, datz unser Kampfeswille um Recht und Wahrheit nicht gebrochen sei. Die „Germani a" wendet sich gegen die An kündigung einiger Blätter, datz die Rede Hinden burgs den Anfang einer grohen Mtion in der Kriegsfchuldfrage darstellen würde, und gegen Auslegungen, die in der Rede des Reichspräsi denten eine Korrektur der Haltung Stresemanns in Genf sehen wollen. Zum Schluß ihrer Be merkungen erklärt die „Germania": „Wenn die Kriegsgegner so von der Gerechtigkeit ihrer Sache überzeugt sind, mögen sie endlich aus den von Hindenburg wiederholt gemachten Vorschlag ein gehen, den ganzen Fragenkomplex durch einen wirklich neutralen Gerichtshof untersuchen M lassen. Die Ablehnung eines solchen Vorschlages spricht nicht für ein reines Gewissen." Das „Berliner Tageblatt" schlicht sich dem Wunsche an, der in den Worten liege, datz Deutschland bereit sei, sich unparteiischen Richtern zu stellen. Reden, wie diejenige Hindenburgs, seien, weil sie zu viel sagen sollen oder auch zu weitgehend ausgelegt werden können, für das berechtigte Streben nach unparteiischer Unter suchung nur erschwerend und hinderlich. Der „Vorwärts" erklärt, die unparteiische Untersuchung werde nicht kommen, die Welt werde auf den Appell des Reichsoberhauptes mit einem Achselzucken antworten. Ob mit einem solchen Er folg dem Ansehen Deutschlands gedient sei, sei eine Frage, auf die diejenigen antworten mühten, die die Rebe des Generalfeldmarschalls als eine grotze Tat feierten. Großer Eindruck der Slndenburg'Rede in Moskau Komno, 19. 9. Nach Meldungen aus Mos kau hat dis Rede Hindenburgs bei der Ein weihung des Tannenberg-Denkmals in Moskau größten Eindruck hervorgerufen. In politischen Kreisen wird hervorgehoben, datz Hindenburg gegenwärtig die populärste Person in Deutschland sei. Dis Aeutzerungen dieser überragenden Per sönlichkeit über die Kriegsschuldfrage seien nicht nur der Sachs der Gerechtigkeit, sondern der na tionalen Ehre gewidmet. Eine grötzere Autorität als diejenige Hindenburgs in jener Frage sei wohl kaum denkbar. Mehr nationale Disziplin EGo von Lnnnenverg „Eine Staatshandlung allererster Ordnung" «ehr MiovalgeWl! (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 20. September. Es scheint wirklich in Deutschland unmöglich Hu fein, eine Gedenkfeier zu begehen, ohne datz bon irgendeiner Seite her ein Mitzklang hinein- Mrillt. Der Name „Tannenberg" sollte doch «dem Deutschen etwas bedeuten. Die Freude Aber diesen Sieg, der unsere Ostmark vor der Verwüstung schützte, sollte doch wirklich Gemein- Hut des ganzen Volkes sein. Wenn an irgend Hinein Tag, so hätten an diesen, alle Unter schiede, die Bekenntnis und Klasse, politische Überzeugung und weltanschauliche Einstellung -wischen den Söhnen und Töchtern eines Volkes Hufgerissen Haban, überbrückt werden müssen. Aber 4s sollte nicht sein. Schon vor der Denkmalsfeier wurde ein wenig erfreulicher Zwist in einer dvsnkg erfreulichen Weise ausgetragen und kaum Md die verhüllenden Tücher gefallen, kaum sind Die Reden über dem Schlachtfeld verklungen, da 'wird schon wieder versucht, diese Feier, die eine Volksseier im wahrsten Sinne des Wortes war, -Ku parteipolitischen Zwecken zu mißbrauchen. Wir -Wollen hier nicht davon reden, datz dis „Rote Fahne" die Gefallenen von Tannenberg dadurch Hehrt", datz sie ihre Berichte mit Ueberschrifisn wie „Die Vkutgenerale feiern Tan fi enb er g" und „Paradeder Weltkriegs- Mörder" versieht. Auf das tiefste bedauerlich aber ist, datz sich auch eine gewisse Berliner Mspkaltpresse dazu hergibt, den Herrn Neichs- Präsidenteil anzugreifen, weil er in seiner Rede gegen die Kriegsschuldlüge angegangen ist. Man versucht Stresemann gegen Hindenburg auszu- Aieken.und will dem deutschen Neichsaützenmini- Ister einflültem, datz der Reichspräsident auf dem ^Schlachtfeld von Tannenberg „selbständige Autzeu- wolitik" betrieben habe. Kein Wort davon ist Wahri Nach Informationen von absolut zustän- Dtger Stelle können wir auf das Bestimmteste Versichern, datz der Reichspräsident — wie bei Iktner konstitutionellen streng loyalen Einstellung Ht einfach selbstverständlich war —, sich vorher Wik dsn mahgebenden Regierungsstellen in Ver bindung gesetzt hat und auch der fragliche Passus Per Rede, dem Reichskanzler wie dem Neichs- «utzsnmimster vo rher bekannt gewesen ist. Es ist ja auch völlig unverständlich, wie überhaupt deutsche Blätter auf den Gedanken kommen kön- ttsn, deutsche Minister hätten etwas dagegeit ein« züwendsn, wenn der höchste Beamte des Reiches bei einer solchen Gelegenheit im Namen des gan zen deutschen Volkes gegen die Lüge von der deutschen Meinschuld am Kriege feierlichen Pro test erhebt. Ebenso falsch ist es, wenn deutsche Blätter französische Zeitungen als Kronzeugen dafür anführen, datz die Hindenburgrede im Aus- Wnd einen „schlechten Eindruck" gemacht hat. Wir wollen gern glauben, datz die Worte des deutschen Reichspräsidenten den französischen Chauvinisten nicht wie Musik in dsn Ohren ge- rlungsn haben. Hat Frankreich aber k.chv«n «in einziges Mal gefragt, wie «ns die Reden gefallen, die Herr Woincarx jahrelang Sonntag für Sonntag in sämtlichen französischen Dörfern gehalten hat!? Es ist gewitz richtig und notwendig, sich immer vor Augen Ku halten, datz man nicht allein in der Welt ist. Zuviel Rücksicht aber auf das Ausland zu nehmen, Hst eine derjenigen deutschen Schwächen, die den deutschen Namen in der Welt nicht besser gemacht igaben, und die Presse, die das von uns verlangt, Mt« sich immer bewutzt bleiben, datz uns deutsche Interessen und deutsche Notwendigkeiten höher stehen müssen als das Bestreben, unseren lieben Nachbarn im Osten und Westen nur Annehm, lichkeitsn zu sagen. Das ist, wenn wir recht unterrichtet sind, auch die Ansicht der deutschen Neichsregierung. Es Üst völlig unsinnig, zwischen dem Herrn Reichs präsidenten und hier einen Zwiespalt in dieser Lebensfrage unseres Volkes konstruieren zu wol- A«N. Wenn Hindenburg gegen die Kriegsschuld ige aufbegehrt, stehen di« Minister ebenso hinter §hm wie das ganze deutsche Volk. Die Slndenbukg.Rede lm Spiegel der Berliner Prelle Berlin, 20. 9. Unter der Ueberschrift: „Mehr nationale Disziplin" nimmt die „Ger mania" noch einmal Stellung zur Tannenberg- Rede Hindenburgs und beschäftigt sich dabei mit der Stellung der Berliner Presse. Das Blatt betont u. a., datz jede Wirkung der Rede ver puffen müsse, wenn im Inneren in dieser Frage nicht eine geschlossene Front gebildet werde. Das sollte doch umso leichter sein, al« sachlich« Diffe renzen innerhalb des deutschen Volkes darüber kaum bestanden. Hindenburgs gute Absicht solle man dadurch nicht zuschanden machen, datz man dis Kriegsschuldfrage und das ehrlich« Bestreben und ihrer Lösung zum Gegenstand innenpolitischen Haders mache. Die Frage sei zu wichtig für das deutsch« Volk, als datz man si« zu parteipoli tischen Hausgebrauch umbiegen dürfe. Recht ver. standenes nationales Interesse sollte lieber dafür sorgen, datz eine Einheitsfront zustande komm«. G«tltt«kk ktrält »0 »oldpsinnti, stu dl, I«? vu» d»Il« «mtUch« KUI« 80 »»ItdNmUg, sür dl« 7» um» dielt« ZrUl lm R-daltlonltill« «0 »oldpse»»!-. Altin« p»d i«l «ulgai« ,u b«tadl«n. Mir NachwtU und t H«U« Sonder,«dli-r. — Wr iqwUrlgr und kl platdorschrlften Aufschlag, llirl gröbere» lllusUSgen und Im Wieder- lsolungöaddruck «nnößigung nach seslstedender «tassel. In dm «ukaö«li.ll-n d« «IM 1.80 MI., >n de» Au»,»»» Smdktlrl«« 1.-0 «I., »el gutra-una lm «tadtgedlet 1.-S M»., KI Zutragun« lm randg-birl -.00 MI. lwisovt,.. «n,Unummer10ptg., ««nnaöenhuummer»oPfg. «Uw«»«, L«I»»I, Will», «»mriird.glrokonto i Frankenberg, »ch»» »1. «eteßmanem«» Tageblatt Franlrnkrgsachl-n. MWMMWk WM« ist das «»WWN-MS »er «M« «k llMWWMMG Ma, M -Md« «MM,M zraaeMk- m d« s«em« MedMöiesa dehIMcherseit» «Ät WWWSM m Berias; Ws.SnistMiW^ im I» SrsMMl-, VikMbxM sük »I« «MW»! Ml ASM la SMkeMrz M Marta- den s». September 1827 nachmittag» 8«. Jahrgang Dieses Ziel sei aber schwerlich zu erreichen, wenn die Rechtspresse die ganze Aktion über Gebühr aufbausche und sich zum Verdienst anrechne und die Linkspresse glaube, in der Rede Hindenburgs eine Schädigung unserer Außenpolitik erblicken zu müssen. Diese könne höchstens dann eintreten, wenn sie fortführe, an den Worten des Reichspräsident ten herumzudenteln und wenn sie den Eindruck verstärke, als gebe es ernst« sachlich« Meinungs verschiedenheiten in dieser Frage. Die englische Presse zur rannenberg-Rede Sludenburgs London, 20. 9. TA. (Funkspruch.) Nach den gestrigen scharfen Aeutzerungen des von dem Rothermere-Konzern herausgegebenen Abend blattes „Evening News" über di« Hindenburgrede bei der Tannenbergfeier beschäftigen sich nunmehr auch die Morgenblätter kritisch mit der Rede. Die „Times" sagen kn ihrem Leitartikel: „Tannenberg und eine Indiskretion". Di« Tann«nbergfeier sei durch eine zunächst mnerpoli- tische Auseinandersetzung gekennzeichnet worden, die aber nunmehr internationalen Charakter an genommen habe. In dem Augenblick, in dem Stresemann in Genf von der deutschen Vorkriegs politik abgerückt sei, habe Präsident Hindenburg mit ertremer Emphase betont, datz Deutschland keinerlei Schuld am Ausbruch des Krieges trag«, eine nach den „Times" sehr zweifelhafte Erklä rung. Wenn aber die deutsche Regierung verant wortlich für diese Erklärung sei, dann sei es in der Tat ein befremdlicher Vorgang, den Präsidenten der Republik, der so eng mit der militärischen Entwicklung verknüpft sei, bei einer Feier zum Sprachrohr zu machen. Man sei allgemein geneigt anzunehmen, datz Deutschland ein« Politik des Ausgleiches betreibe und bereit sei, mit seinen früheren Feinden bis zum Grade des Möglichen zusammenzuarbeiten, uni die bitteren Erinnerungen des Krieges zu begraben. Die Erklärung deÄ Präsidenten Hindenburg sei ein Stotz gegen solch« Versuche. Ob die deutsche Regierung für di« Rede verantwortlich sei oder nicht, die Tatsache könnte kaum geleugnet werden, datz der Führer der Republik, der persönlich außerordentlichen Respekt genieße, in unopportuner Weise angehal ten worden sei» an einer Demonstration mit ex tremen nationalistischen Gefühlen teilzunehmen, um die Gefühle in einer Form darzulegen, di« eine Herausforderung gegenüber der Neuordnung von Europa darstellten. Dieses Vorgehen sei ent mutigend, um nicht gerade zu sagen beunruhigend. „Daily Mail" wiederholt in etwas milder« Form den gestrigen Leitartikel der „Evening News" und sagt zum Schlutz, datz in England jedenfalls nicht der Wunsch bestehe, zu dem bit teren Antagonismus der Zeit vor 13 Jahren zurückzukehren. Wenn auch England versuche zu vergeben, so werde es doch nicht gaW vergessen. Die übrige Presse beschränkt sich im allgemeinen «ruf die Wiedergabe von Berichten ihrer Berliner Korrespondenten und von deutschen Blätter stimmen. Der Berichterstatter des „Daily Telegraph" be tont, datz keine Zweifel darüber bestehen könnten, datz die Rede in Aeberemstimmung mit dem Kanzler und dem Außenminister gehalten worden sei, nachdem der Tert beiden vorher Vorgelegen habe und von ihnen gebilligt worden sei. Auf der anderen Seit« sei der Zweck allerdings nicht klar, daß halboffiziell dementiert werde, daß die Rede den Auftakt zu einem diplomatischen Schritt der deutschen Regierung bedeute. Deutschland für beschleunigte Abrüstung Der Entschließnngsantrag Bernstorffs im Abrüstungsausschuß Durch Abrüstung zur Sicherheit Genf, 19. 9. Zur Begründung seines von uns gestern gemeldeten Antrages gab Graf Bernstorff eine längere Erklärung ab, kn der es u. a. hektzt: Wkr dürfen die gerade Linie nicht verlassen, die sich aus den bisherigen Arbeiten des Völker bundes auf diesem Gebiet ergibt. Diese gerade Linie ist gegeben durch dis Resolutionen der Völ kerbundsversammlung. Die Völkcrbundsver- sammlung hat im Jahre 1925 gesagt, die tech nischen Vorarbeiten für eine allgemeine Abrü stungskonferenz seien so zu fördern, datz die Kon ferenz selbst einberufen werden könne, sobald vom Gesichtspunkt der allgemeinen Sicherheit zufrie denstellende Verhältnisse gewährleistet sind. Dieser Zeitpunkt mar inzwischen gekommen. Das Ver tragswerk von Locarno ist seither geschaffen morden. Die Initiative dazu lag bei Deutsch land. Von allen Seiten hat die Völkerbundsver sammlung des vorigen Jahres die Verträge von Locarno als einen eminent wichtigen Schritt auf dem Wege zur Organisation des Friedens be zeichnet. Der französische Vertreter im dritten Ausschuß war so durchdrungen von diesem Fort schritt, datz er damals durchaus das Datum für eins allgemein« Abrüstungskonferenz für das Jahr 1927 zu firieren wünschte. Ebenso wie für die Sicherheit viel geschehen ist, hat man auch für die Schiedsgerichtsbarkeit viel getan. Auch auf diesem Gebiete hat Deutsch land sich durchaus nicht negativ verhalten, sondern praktisch mitgearbeitet und hat jetzt einen neuen Beweis seiner positiven Einstellung geliefert, in dem es sich entschlossen hat, dis fakultative Klausel zum Statut des Internationalen Gerichtshofes in feiner Totalität anzunehmen. Jedes Völker bundsmitglied hat also die Möglichkeit, durch Beitritt zu dieser Fäkultativklausel in ein schieds gerichtliches Vertragsverhältnts zu Deutschland zu treten. Mr die Abrüstung, den dritten Punkt der bekannten Trilogie, ist dagegen bisher praktisch nichts erreicht. Auf diesen Punkt müssen wir daber unsere Bemühungen konzentrieren. Einem wetteren Ausbau der Sicherheit und der Schieds gerichtsbarkeit stehen wir aber in keiner Weise ablehnend gegenüber. Wir sind durchaus bereit, in dem gleichen vositiven Geiste diejenigen Ge danken, die in oem Resolutionsvorschlag von Paul Boucour enthalten sind, zu diskutieren. Man darf sich aber nicht in Widerspruch setzen zu der Basis, auf welcher die Völkerbundsver sammlung des letzten Jahres eine Abrüstungs konferenz gewünscht hat. Es mutz klar unter schieden werden zwischen: 1. Abrüstung auf der Basis des gegenwärtigen Standes der Sicherheit und 2. Förderung des Problems der Schiedsge richtsbarkeit und Sicherheit über den gegen wärtigen Stand hinaus. Wir können nicht mit der allgemeinen Ab rüstungskonferenz warten, bis wir eine absolut« Sicherheit geschaffen haben, sonst würden sich beide Bestrebungen behindern und praktische Er gebnisse nicht zustande kommen lassen. Abrüstung und Sicherheit müssen sich gegenseitig befruchten, dürfen sich aber nicht gegenseitig hindernd im Wege stehen. Für die Lösung der Probleme von Schiede gerichtsbarkeir und Sicherheit an sich ist der vor bereitende Ausschutz nicht kompetent. Zur Be arbeitung der allgemeinen Sicherheitsfragen ist der vorbereitende Ausschutz auch deshalb nicht geeignet, weil in ihm ebenso wie auch in der künftigen allgemeinen Mrüstungskonferenz be kanntlich Staaten vertreten sind und vertreten sein werden, die dem Völkerbunds nicht ange hören. Diese Rücksichtnahme ist meines Erach tens geradezu ausschlaggebend. Der von Graf Bernstorff eingebrachte Ent- schlietzungsantrag wurde auf Vorschlag des Kom- missionspräsidenten Benesch an den heute vor mittag gebildeten vicrzehugliedrigen Unterausschuß überwiesen, dem auch Graf Bernstorff angehört und der sich außerdem mit dem französischen und dem holländischen Lntschlietzungsantrag zu befassen hat. MchÄmizler Dr. Marr über Sstpreutzen-zragen Königsberg, 19. 9. Anläßlich des Be suches des Reichskanzlers Dr. Marr und des Reichsministers des Innern von Keudell hatte die Stadt Königsberg für heute nachmittag zu einem Empfang im Stadtverordnetensitzungssaal eingeladen, an dem die Spitzen der Behörden und der Wirtschaft teilnahmen. Oberbürgermeister Dr. Lohmeyer begrüßte die Erschienenen. Er wies u. a. darauf hin, datz Ostpreutzens Lag« auf Grund des Friedensvertrages von Versailles eine ganz besondere und eigenartige geworden sei, die mit der Lage keines anderen deutschen Landesteiles verglichen werden könnte. Dies« »MM,