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»M N«WWtk UMM »MW SMWM, der «Weil -«WMWMUWWMMW«' rm«E und d« «Oil«»»«« M «ni«»>ii>»ra Md der 8MMde MderwM «MWistm dMmme MM 21L Sonimdend den I«. Se-tember 1SL7 nachmittags 8«. Zahrgang Friede und Gerechtigkeit Egrefemann fordert ^Ivrüstung der anderen — Dentf^anb erdvartcl dte Einlösung de» „selerNeH gegevenen Warle» . Wer ich habe die Empfindung, ^ ... > ^.»ube und die Idee ebenso bedeutend Genf, 9 9. In der heutigen Vormittags-j ^in können, wie die juristische Formel. Mung der Völkerbundsversammlung sprach als, ^^ik nicht, ob unsere Erörterungen mit Met Redner der belgische Außenminister Ban- abschließen werden, die diese dervelde. s Gedanken zum Ausdruck bringt. Mich zu ihnen Er betonte besonders, datz die geplante Genfer - ßn Namen des Reiches zu bekennen, ist mir Pflicht Deklaration zur Verurteilung des Angriffskrieges und Bedürfnis. Man hat es bedauert, das; bis- dicht in Form einer erregten Versammlungsab- her so wenige Staaten der Fakultativklausel des Stimmung zustande kommen dürfe. Eine solche Schiedsgerichts im Haag beigetreten sind. (Leb Deklaration, an die sich nicht wirksame praktische Hafter Beifall.) Die Politik "des Deutschen Nei- Veiterarbeit anschlösse, liefe Gefahr, als ein Rück- ches liegt durchaus in der hier angestrebten Rich- i HM zu erscheinen. Im übrigen plädierte Van- tung. Wir haben das seit Jahren zum Ausdruck »Hvelde aufs wärmste für eine tatsächliche Rü- gebracht und durch eine große Reihe von Schieds- Wgsbeschränkung, die ja — hier zitierte er vertrügen, die wir mit verschiedenen Staaten ge- pqul Boncour — nicht nur eine moralische, son- schlossen haben. Ich werde dementsprechend auch dern auch eine juristische Verpflichtung sei. j die Unterschrift unter die Fakultativklausel im In der Nachmittagssitzung sprach als erster i Namen des Reiches noch in dieser Session voll- Redner . ! ziehen. , Wir würden mit Recht die Kritik auf uns IlrtlHSllUgruIIllniflLi. ^ItrsrllltlUll s ziehen und spöttischer Beurteilung unterliegen, Er führte u. a. aus: Aus der Debatte der wenn wir jetzt nicht mit größter Energie an die- letzten Tage ragen drei Fragen hervor, bei denen jenige Aufgabe herantreten, die Graf Apponyi der Völkerbund seine Initiative bewiesen hat, § gestern mit vollem Recht als einen Prüfstein für die Frage der Weltwirtschaftskonferenz, die j die moralische Eristenzfähigkeit des Völkerbundes Frage der Sicherheit und die Frage der hingestellt hat: die Frage Abrüstung. der allgemeinen Abrüstung. Unterzeichnung der zakuttaMlausel j wert erscheint WetzN wir uns in den Fragen der Weltwirtschaft, wie ich Grund habe, anzunehmen, in einer weit gehenden Uebereinstimmung befinden, so treten, ,!wie die Debatte gezeigt hat, Verschiedenheiten - Her Auffassung stärker hervor, in dem, was! Mnschenswert erscheint in den beiden Fragen der! Sicherheit und der Abrüstung. Beide Fragen bedingen einander. Und leider hat die bisherige Entwicklung zum Frieden darunter gelitten, dah inan zuweilen in bedenklicher Weise die eine gegen die andere ausspielte. : Aus dem Gegensatz der Meinungen über Er kenntnisse der Welt ragt eine Erkenntnis hervor, W von uns positiv gelöst werden mutz, wie «mmer auch die Entwicklung der Völker und Staa- W gehen mag, die Erkenntnis, datz der Krieg Wieder der Wegbereiter zu einer besseren Zukunft sttych überhaupt der Regulator der Entwicklung Aelst kann. Innerhalb des deutschen Volkes darf Wer die Zustimmung zu dem Grundgedanken (der Verständigung und des Friedens nicht einen Augenblick ein Zweifel sein. Wir wünschen nicht nur, Mittätige, sondern Vorkämpfer Hu sein aus dem Wege derjenigen Bestrebungen Hüm allgemeinen Frieden, für die der Völkerbund fich einsetzt. i Ls war kein geringerer, als der Auhenminister Frankreichs, der verehrte Kollege Briand, der vor wenigen Monaten jenes grotze psychologische jOpfer, das Deutschland in den Verträgen von Locarno zum Ausdruck brachte, in seiner ganzen Tragweite erfatzt und die Frage gestellt hat, ob «in anderes Volk nach den Wunden eines ver lorenen Krieges hierzu ebenso fähig gewesen märe. Graf Apponyi hat gestern aus diese Entwicklung hingewiesen, und ich danke ihm für die so aner kennenden Worte, die er denen gewidmet hat, die an dieser Entwicklung gearbeitet haben. Ich dars mich in. dieser Beziehung den Erklärungen Umschließen, die der französische und englische Autzemninifter vor kurzem zum Ausdruck gebracht Haben, datz die Locarno-Verträge^ ihre weittragende Wirksamkeit im Westen und für den Osten haben, wie überhaupt diese Verträge die grotzen Grundgedanken des Völkerbundes in besonderer Form zur praktischen Anwendung brachten. Es ist allgemein bekannt, datz sür die dies jährige Tagung des Völkerbundes -der Gedanke einer Manifestation erörtert wird, die den Ge danken des Verzichtes ans Angriff und Gewalt zum Ausdruck bringen soll. Ist dem wirklich so, datz eine solche feierliche Erklärung, abgegeben von den hier vertretenen Nationen, nichts be deuten würde gegenüber dem gegenwärtigen Stand der Dinge? Es mag sein, datz mancher der Wege vertragsmätziger Bindungen wünschens« Man könne nicht den Krieg verfemen, gleich zeitig aber unsere Sicherheit noch ausbauen aus den Fortbestand der Rüstungen. Die moralische Macht, die vom Völkerbund ausgehen soll, wird auch künftig ab hängen von den Taten, die auf diesem Gebiete geschehen werden. Vor uns liegt das der Welt feierlich gegebene Wort, das die moralische Grundlage gab für die Ent stehung des Völkerbundes. Das besagt, datz die Abrüstung der im Kriege unterlegenen Nationen die Voraussetzung sein soll für die kommende all gemeine Abrüstung. Wenn Sie dem Glauben an grotze Ideen eine Bedeutung beimessen, und mit Recht beimessen für die Entwicklung der Völker, dann täuschen Sie nicht den Glauben an die Helligkeit dieser Geburtsurkunde des Völ kerbundes. Wenn wir feierlich den Krieg absagen, müssen wir die Sicherheit der Völker begründen auf den Geist, der diese Erklärung durchweht. Ist der Mensch das Höchste, der Schöpfung auf dieser Erde, dann wende er alle seine Kräfte des Kör pers und Geistes an, um das, was in ihm ruht, zum Höchsten zu entwickeln für sich und die Sei nen, für die innere Heimat und sein Vaterland, aber über das Vaterland hinaus für die Ziele des Zusammenwirkens und der Verständigung der Völker. So lassen Sie uns Zusammenwirken in dem Kampfe, der der Arbeit folgte, der der schwerste, aber auch der ehrenvollste ist; im Kampfe für den Frieden und für die auf Frieden und Ge rechtigkeit beruhende Entwicklung der Völker!" Die Ausführungen Dr. Stresemanns wurden von der Vollversammlung mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Insbesondere wurde die Stelle in der Rede begrützt, in der der Neichsautzen- minister davon Mitteilung machte, datz das Reich die fakultative Klausel, betreffend die obligato rische Schiedsgerichtsbarkeit im Haag, noch in dieser Session unterzeichnen werde. Dr. Strese mann sprach, wie stets, in deutscher Sprache. Die Berliner Presse zur Stresemannrede Berlin, 10. 9. Die Rede Stresemanns in Genf findet in der Berliner Presse — soweit sie dazu Stellung nimmt — geteilte Aufnahme. Di« „D. A. Z." mitzt die Hauptbedeutung in der Reds Dr. Stresemanns der außerordent- lich prägnanten Herausarbeitung des Gedankens bei, datz die moralische Eristenz des Völkerbundes davon abhängig'ist, ob die feierliche Verpflich tung der Mitgliederstaaten zur Abrüstung ebenso durchgeführt wird, wie Deutschland entwaffnet wurde. Die „Vossisch« Zeitung" sieht einen Vor teil darin, datz "die Rede positiv gewesen sei und keine Vorbehalte enthalten habe in Dingen, von denen heute jedermann wisse, unc das deutsche Volk über sie denke. „Avenir", dem belgischen Außenminister beson dere Sympathien für Deutschland vorzuwerfen. Vanderoelde habe so gesprochen, wie nur ein deutscher Minister hätte sprechen können. Loudon zu den Genfer Ereignissen Günstiger Eindruck der Stresemannrede. Der „Lokalanzeig «r" nennt sie ein« poli tische Enttäuschung, weil man sanfter als Dr. Stresemann wohl keine Kritik an der Unzuläng lichkeit des Völkerbundes üben könne. Die „Deutsche Tageszeitung" bedauert, datz Dr. Stresemann es versäumt habe, der Unzu friedenheit Deutschlands mit den Auswirkungen der von uns in Locarno für den Frieden der Welt gebrachten einzig dastehenden Opfer in klaren und entschiedenen Worten Ausdruck zu verleihen delte. „Ercelsior" stellt ebenfalls „die sehr klaren Ausführungen" Stresemanns in den Vordergrund. Das „Journal" beschreibt den ungeheuren Bei fallssturm, den die Erklärung ausköst«, vor jedem Waffengebrauch einen Streitfall zur Entscheidung vor dem Haager Schiedsgerichtshof bringen zu wollen. Das „Petit Journal" bezeichnet die Rede Stresemanns als versöhnend. Der Beitritt des Reiches zum Haager Schiedsgerichtsverfahren sek London, 10. 9. (Funkspruch..) Lord Cecil richtete gestern einen Brief an die englische Vök- worden sei. Der „Vorwärts" sagt, Dr. Stresemann habe unzweifelhaft durch diese Rede Deutschland einen Dienst erwiesen. da diese Frage von überragender Bedeutung sei. Cecil weist ferner darauf hin, dah, wenn die Völker wirklich ernsthaft eine Begrenzung de« Rüstungen wünschten, die-Regierungen gezwungen sein würden, ihren Willen durchzuführen. An die Völker, zunächst aber an das eigene Volk müsse dabei ein entsprechender Appell gerichtet werden. Bei dieser allgemeinen Abrüstungskam pagne gedenke er auch sein Teil zu übernehmen. Züm Schlutz fordert Lord Cecil die Völkerbunds- Union auf, nicht den Glauben aufkommen zu lassen, datz er etwa deswegen zurückgetreten sei, weil die Völkerbundsidee an Wirksamkeit verloren habe.. Er glaube so stark als je daran, dah der Erfolg des Völkerbundes für den Frieden der Welt vital sei. Es sei bereits viel getan worden, aber mit Unterstützung durch die öffent liche Meinung, könne noch mehr getan werden. Jedermann müsse helfen, denn nur so könne der Völkerbund sein Werk tun und das größte aller Probleme, das der Abrüstung lösen. FrUMü der BötterdundsjournaWen Genf, 9. 9. Heute mittag fand hier das bei jeder Vollversammlung des Völkerbundes üblich« Pressefrühstück des Verbandes der Völkerbunds- jounmlisteu statt. An dem Frühstück nahmen sämtliche Mitglieder des Völkerbundsrates, der Präsident der Vollversammlung Guani, Sir Eric Drummond, Albert Thomas und eine grotze Zahl der Vertreter der Weltpresse mit ihren Damen teil. Der gegenwärtige Präsident des Verbandes der beim Völkerbund akkreditierten Journalisten, Chefredakteur Dr. Georg Bernhard, begrüßte in einer kurzen Ansprache die Mitglieder des Völ- kerbunddrates, den Schweizer Bundespräsidenten Motta, den Generalsekretär des Völkerbundes und auch die Vertreter der amerikanischen Presse. Nach der Begrüßungsansprache des Chefredak teurs Dr. Georg Bernhard und kurzen Ausfüh rungen des Völkerbundspräsidenten Guani nahm Außenminister Briand das Wort. Er unterstrich den Friedenswillen aller Nationen und wies auf die Solidarität zwi- zweifellos begrüßt worden. Die große Rede Dr. Stresemanns hat in Lon don einen sehr günstigen Eindruck hervorgerufen, besonders die Ankündigung, datz Deutschland be reit sei, die obligatorische Schiedsgerichtsbarkeit des Haager Gerichtshofes anzuerkennen. Auch die Wahl Geheimrat Kastls zum deutschen Ver treter in der Mandatskommission wird, obwohl in dieser Frage die Meinungen in England im Prinzip geteilt sind, der Wahl Dr. Schnees zwei fellos vorgezogen und es erscheint nicht ausge schlossen, daß bei der Lösung dieses Problems gewisse englische Wünsche mitgesprochen haben. Der diplomatische Korrespondent der „West minster Gazette" berichtet, in englischen Kreisen rechne man nicht damit, datz bereits im nächsten Jahre eine allgemeine Abrüstungskonferenz zu sammentreten werde. Auch sei man überzeugt, datz das Genfer Protokoll von 1934 durch die Ver abschiedung der polnischen und holländischen Vor schläge in der gegenwärtigen Völkerbundsver sammlung endgültig" begraben werde. An dieser Tatsache ändere auch der Umstand nichts, datz Belgien sich gestern den kleineren Staaten ange schlossen habe, die immer stärker gegen die Hal tung der Großmächte Stellung nähmen. Pariser PceMimmen Paris, 10. 9. (Funkspruch.) Die gesamte Presse zollt der gestrigen Rede Dr. Stresemanns in Genf Anerkennung. Im Mittelpunkt des In teresses steht die Erklärung des deutschen Außen ministers über die Anerkennung des Haager obligatorischen Schiedsgerichtsverfahrens durch das Reich. Der offiziöse „Petit Parisien" be tont den außerordentlichen Nachdruck mit dem Stresemann den Verständigungswillen Deutsch lands und zwar auf allen Gebieten unterstrich. Sauerwein bezeichnet Stresemanns Ausführungen als klug. Die Rede sei äußerst geschickt aufge zogen gewesen, weil sie mit großer Einfachheit das Sicherheit?- und Abrüstnngsproblem behan uno enpcyievenen Lvvcrrn ^..^„,.,. von ganz außerordentlicher Tragweite. „Ere nou- und datz er nicht mit aller Deutlichkeit auf die! velle" erklärt die Rede Stresemanns könne ak- wahre Friedensgefährdung hingewiesen habe. s ein Erfolg für die Politik Briands gewertet wer- Die ,,Kreuzzeitung" vertritt die Auffas-jden Fur Pertmar natürllch bedeutet dw Red« sung, daß die Rede ein« Reihe gerade der wich- Stresemanns „nur" eine Wiederholung der Der- igst n Punkte hinsichtlich der deutschen Wünsche Pachtungen D^ und Forderungen imerwähnt lasse und da, wo Pakt medergelegt wurden, aber kemerk^ sie die deutschen Interessen wahrnimmt, nicht von tonale Garantien für Polen und d,e T checho- der nötigen Schärfe und Klacheit sei. Dr. Strese- Nowak« Die Worte Stresemanns über die Not- mann habe sich wie es scheine, wieder einmal di«. w-ndigke-t der Abrüstung l.che kemerk«, Zwei- JnMative aus der Hand nehmen lassen. ; deuttgk-it zu Im übrigen memt Pertmar, datz Der „Börsen kurier" meint, Stresemann! Deutschland Cn^ habe eine sehr korrekte Völckerbundsrede vorge-' brach habe, da es sich berett E tragen, der man anmerkte, wie oft sie gesiebt Frankreichs, dem Haager Schiedsgettch^ " ' - - l zuzustlmmen. Vanderveldes energische Worte für ! die Abrüstung und seine Stellungnahme gegen di« Gewohnheit, die Völker in Besiegte und Sieger staaten zu teilen, veranlassen den reaktionären London, 10. 9. (Funkspruch.) Der Verlauf der gestrigen Genfer Verhandlungen der offiziellen, L0ld EM W VK Mgl. BottttbUNdSUMo» wie der inoffiziellen hat in englischen politischen! Kreisen starke BA^Hung au^elöst. In Lon--r^ele gestern einen Vnez an me engn^cye noc- g?"" den kritischen d 9g" ! kerbunds-Union, in dem er nochmals die Gründe wärtigen Tagung für wA °der ^, Rücktritt von den Posten de- eng- wunden nachdem der P« "^Zischen Kabinettsministers und Vertreters Gratz- hiesiger Auffassung die gefährlich em g - hritanniens im Völkerbund darlegt. Cecil erklärt, wo er sich hauptsächlich von dem Gedanken habe nähme dieser Resolution "' der letzt fch M lassen, für den Gedanken der Begrenzung Form eine Verweisung der Ma '! der Rüstungen durch ein internationales Ab- schlietzung an b.e kommen in voller Freiheit arbeiten zu können, und so das Wiederaufleben des Genfer Proto- .—.0 - v kollgedankcns verhindert wird. Die strikt ableh nende Erklärung Scialojas ist auf englischer Seite