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schwerer, ad er ft> schon ist. Mein EstMutz steht fest, zumal ich, genau wie Lie, diesen gelben Schuften nicht traue" „Wollen Sie nicht wenigstens die hiesige Polizei von der ganzen Sache unterrichten, damit diese Schufte dingfest gsnacht werden?" „Erstens hab« ich keine Beweise in den Händen, zweitens müßte ich dann aufdecken, daß wir zwei hier unter falschem Namen sind, und drittens würde ich ja dadurch Robert eE recht der unmittelbaren Gefahr ansfetzen. Denn, glauben Sie mir, diese gelben Bestten sind hartnäckig." „So bleibt also Vorsicht das einzige. Aus einer Gesell schaft oder wenn Sie in Begleitung sind, kann man Sie nicht gut wegsangen." „Das ist auch mein Gedanke gewesen, und deshalb habe ich immer dafür gesorgt, dah Robert hier nie Mein unter wegs ist." ,Logik! — Auf Sie geht doch der Fangt — Sie dürfen nicht allein ausgehen, jetzt schon gar nicht mehr. Und wir müssen uns da gerades einen Plan zurechtlegen, wie wir das für die Wochen Ihres Aufenthaltes hier durchführen könnem" „Guter 2erl! Machen Sie sich keine Sorge um mich." Hilden Sie sich nur keine Schwachheiten ein, mein lieber Reri" sagt« Roy ruppig, „ich mache mir nm Sorge um de« CtahWnig Bredow. Ob der nun aussicht wie R«, oder ob Rer aussieht wie der StaWönig, das ist mir schnuppe. Die Hauptsache ist, tuch wir gerüstet sind gegen die gelbe Gesahc." Roy warf seine Zigarette in den Aschenbecher, reckte und dehnte feine« kräftigen Körper, gähnte ungeniert imd sagte dann: „Äo, und mm zum Essen, dünkt mich!" „Dan schlwhe ich mich freudig an! Also es bleibt dabei, daß Sie mir di« kleinen Märchen, die ich vielleicht auftischen muk nicht o«rb«ssern?!" Herzlich schilttaten sich di« zwei die Hand. „Ganacht! Ich w«ih von nichts, mein Name ist mal wieder Hase, und ich habe Sie nur so durch Zufall in der Spelunke entdeck, da Sie mir gesagt hatten, daß Sir sich dort mit Ihrem Freunde treffen wollten. Ist es recht so?" „Famos! — Und so können Sie alle Lorbeeren sammeln, ohne dah mein Geheimnis gefährdet wird." Es dauert« nicht mehr lange, und die beiden Herren waren auf dem Wey« zu „Dilla Hartung". Im Salon herrschte eine trübe, schwere Stimmung, denn von Minute zu Minute hatte man gehofft, daß Roy mit dem schmerzlich DermWen kommen würde, wie er es geschrieben hatte. Doch immer wieder dichte sich der Zeiger der Uhr weiter, ohne daß von Ken beiden eine Spur zu bemerken war. Am tiefsten litt Mana unter der erneuten Ungewiß heit, unter der neuen Hoffnungslosigkeit, denn sie hatte aus Roys Brief an Robert doch etwas Vertrauen und Hoffnung gefaßt. Aber je weiter die Stunde vorrücke, um so schmerz licher sank sie in die Mutlosigkeit zurück. Und eigentümlicherweise versagte auch bei Mister Hartung das feste Vertrauen, daß er bisher in Roys Unternehmen gefetzt hatte. Auch er wurde unsicher und nervös. Denn «r sagt« sich, daß Roy nur die Essensstunde als Heimkehr- zeit angegeben hatte, well er seiner Sache sicher war, und nun schien es doch so, Äs ob ihm seine Pläne mißlungen wären. Robert stand mit Christa auf dem Balkon, und sie sahen auf die dunkle Straße hinunter, ob sie da noch nichts sehen oder hören konnten; doch ruhig und totenstill lag die menschenleere Straße, nur das Gurgeln des träge hinfließen- den Wisers war zu vernehmen. „Wenn man nur eine Ahnung hätte, wo Roy sich be findet! Vielleicht könnte man doch helfen." Robert strich sich nervös über das dichte Haar, Christa, die in einem weißen, weich herabfliehenden Abendkleid wunderbar schön aussah, hob den feinen, schmalen Kopf und sah Robert mit einem weich«« Blick an. Auch sie war entsetzlich unruhig, aber sie beherrscht« sich Maria zuliebe, soviel sie konnte, und so sprach sie auch jetzt Robert Mut zu. .Verlieren Sie doch nicht auch die Hoffnung! Ich bin fest überzeugt, daß Roy, wenn er nicht allein zum Ziele käme, bestimmt sich hierher um Hilfe gewendet hätte. Wenn er uns nicht so einen bestimmten Zeitpunkt angegeben hätte, würden wir alle nicht so unruhig und nervös sein. Aber es läßt sich doch denken, daß Roy bei so einer schwierigen Sache nicht auf die Minute pünktlich sein kann." .Liebe Miß Christa, wie soll ich Ihnen für Ihre lieben Dwstoersuche danken? Aber ich kann Ihnen sagen, dah ich vvr Erregung die Wände hochklettern könnte." „Wannt Sie nichts weiter erreichen würden, als daß wir Sir mit großer Müße wieder ßxruntyHolell müßten," sagte Christa, leLht igelnd, den« sie wollte sich und Robert dis schwere Stimmung erleichtern. Er nahm ihre schäm, schmale Hand und küßte sie innig. „Wenn ich Sie nicht hätte, Christa, so würde ich noch viel unglückicher sein über das Verschwinden meines Freundes. In Ihrer Gegenwart treten die sorgenvollen Gedanken doch immer etwas in den Hintergrund." „Dann trage ich doch wenigstens in etwas zu dem Ret tungswerk bei." Christa ließ im ihre Hand und legte die andere auf seine Schulter: .Lieber Freund, fassen Sie doch Mut, — Mister Bredow wird und muh ja wiederkommen, wir haben ja noch keine Beweise, daß ihm ein Leid zu gestoßen ist." Robert atmete aus. Er konnte sich zu Christas Hoffnung nicht bekennen, er glaubte mit schmeAicher Sicherheit zu fühlen, dah der Freund in einer Gefahr schwebte. — — „Sttll, — hören Sie nichts?! — Da kommt ein Wagen die Straße enüang! — Da, sehen Sie!" Christa deutete aufgeregt in die Dunkelheit hinunter. „Sttll! — Oh mein Gott, er hält hier am Haus! — Das — dos ist Roy!" Und jubelnd rief sie in die Dunkel heit hinunter: ,Ioy, — Roy, sind Sie es?!" „Wer denn sonst?", kam die pomadige Antwort. ,Moy, allein?" „Wäre ich dann hier?" Roy beeilte sich nicht im geringsten mit der Antwort. ,L)H Roy!, — ich habe es ja gewußt, daß es Ihnen gelingen wird!" - „Sehr schmeichelhaft, schöne Dame! Na los doch, Bredow, nun steigen Sie aus, damit wir nun endlich ein anständiges Essen in den Magen bekommen!" Christa wartete nicht ab, bis sie unten Mar aussteigen sah, sondern lief in den Salon hinein und rief mit jauchzender Stimme: „Sie sind da! Alle beide! Oh, ich habe es ja gewußt, auf Roy kann man sich verlassen." Sie eilte zu Maria, die bei ihren Worten von dem Sessel aufstand und ihr mit großen Augen entgegensah. „Maria, sie sind da! Hören Sie! Und gesund sind sie beide, denn Roy schreit nach einem anständigen Mittagsmahl!" Sie küßte Maria, die wie von einem schönen Traum umfangen, an den sie nicht zu glauben wagte, regungslos stand und nur Sinn und Augen hatte für die Tür, durch die die beiden Erwarteten eintreten mußten. Dann eilte Christa durch das Zimmer und wollte eben hinausstürmen, als sich die Tür öffnete und Roy er schien. Bei dem plötzlichen Eintritt rannten die zwei zusammen, und Roy fing Christa in seinen Armen auf, und ehe sie sich wehren konnte, hatte er sie Hephäst geküßt. „So, das nenne ich wenigstens einen Empfang! Dafür lohnt es sich schon mal zu Mittag zu spät zu kommen." Unbeschreiblich war der Jubel, die tausend Fragen, die verworrenen Antworten, all der Wirrwarr, der nun durch den Salon schwirrte. Werner Hartung wußte in seiner Freude nicht, wen er zuerst umarmen sollte: Roy, der den Vermißten gebracht, oder den Vermißten selbst, der ihm in den Tagen der Bekanntschaft lieb und angenehm geworden war. Robert umarmte wieder und wieder den Freund, schlug ihn in all seiner Freude kräftig auf die Schulter und wollte seiner Dankbarkeit eben auch auf diese Weise bei Roy Aus druck geben. Doch der wich dem schon gezückten Schlag geschickt aus. „Nee, alter Freund, mit mir nicht zu machen! Schlagen Sie jemand anderem die Schulter lahm in Ihrem Freudentaumel, aber mir nicht! Mich interessiert nur eines — und das ist, ob man nun endlich was Anständiges zu Essen bekommt. Denn was ich in den letzten Tagen genossen habe, war nicht sehr zu empfehlen. Und Freund Bredow war von selbst auf schmale Kost gesetzt bei Lo Lung." Und wirklich sah man nach zwei Minuten um den großen, ovalen Tisch herum, und alle sahen mit Staunen zu, was die beiden an Nahrungszufuhr leisteten.. Nachdem der erste Hun ger gestillt war, mußten die zwei nun alles noch einmal ausführlich erzählen, von vielen Zwischenfragen unterbrochen. Nur Maria war sttll. Das Glück, den so heißgeliebten Mann wieder gesund und heil vor sich zu sehen, machte sie stumm, aber ihre schönen Augen sprachen dafür um so deutlicher, und Mar las in ihnen das, was für ihn die Erwiderung all seiner tiefen Gefühle für diese Frau war. Und so wurde auch er in seiner tiefen Freude etwas ruhiger, und Roy bestritt den Löwenanteil der Berichterstattung. Als so ziemlich alles berichtet war, fragte Roy plötzlich seine ihn bewundernd an sehende Schwester: „Cage mal, Daisy, mein Herz, seit wann bist du denn so wild auf Prügelstrafe?" „Was?" Gortfedung folgt.)