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leug nicht deutsches Gebiet zu überfliegen, zwei- fens hat es keine Flugblätter adzuwerfen und drsttem dürfen dke Flugblätter «tcht für ein« bolnksch, Äuftflott« Stimmung machen wollen. Es ist doch noch in aller Erinnerung, wie die Polen mit dem deutschen Regienmgsrat von Daht- mann umgesprungen sind, der zu einer Notlan dung auf ihrem Gebiete gezwungen wurde, und der weder absichtlich die Grenz« überflogen noch gar Flugblätter abgeworfen hat. Was wär« wohl mit einem Deutschen geschehen, der das getan hätte? Die Fragen stellen heißt sie be antworten. Pole« oersu-t es mit der Sowjetunion? Berlin, 12. 9. Der „A. O. D." erfährt aus gut unterrichteten Kreisen, daß die polnische Diplomatie sich gegenwärtig ernstlich mit dem Gedanken trage, der Sowjetregierung die Ent haltung Polens von jeglichen antirussischen Plänen zu garantieren, gegen ein sowjetrussisches Des- mteressement an der Wilnafrage. Polen sei ent schlossen, sein Genfer Fiasko durch eine neue Schwenkung nach der Sowjetseite hin wett zu machen und zwar durch die Anerkennung des russisch-litauischen Garantievertrages von 1926. Von einer solchen Politik verspreche man sich einen polnisch-russischen Earantievertrag nach dem Muster des Berliner Vertrages. Eine „Partei der AnMelltm" ? Wirtschaftliche Tendenzen Berlin, 11. 9. Wie verlautet, stehen die Vorbereitungen zur Gründung einer „Partei der Angestellten" unmittelbar bevor. Die bereits seit längerer Zeit schwebenden Unterhandlungen haben zu dem Ergebnis geführt, das; die ungeheuer große Zahl der Angestellten aller Berufe und aller Schichten, die nahezu 80 Prozent aller Wähler ausmacht, bisher nicht in der Lage war, auf die Gesetzgebung einen bestimmenden Einfluß ans zuüben. Nach dem noch in Vorbereitung befindlichen Aufrufe verfolgt die neue Partei keinerlei poli tische Tendenz. Sie lehnt jede politische Betäti gung ab. Sie will einzig und allein auf gesetz lichem Wege die Erreichung ihrer Ziele anstreben und demgemäß, entsprechend der Zahl der von ihr zu werbenden Mitglieder eigene Abgeordnete -in den Reichstag entsenden. Sie steht auf dem Standpunkt, daß die Er trägnisse aus den Sozialversicherungen sich weit unter der niedrigsten Stufe der Lebenshaltungs kosten bewegen und nur als ein „Tropfen auf den heißen Stein" bewertet werden können. In politischen Kreisen erregt der Plan dieser Neugründung naturgemäß lebhaftestes Aufsehen. Amsangrsitze MrWschsreien bei der Pariser Polizei Paris, 13. 9. TU. (Funkspruch.) Bei der hiesigen Polizei ist man umfangreichen Durch stechereien auf die Spur gekommen. So wurde festgestellt, daß ein Kommissariatssekretär und zwei Polizeiinspektoren durch ihre Mithilfe einen Buchmacher geschädigt haben. Bei diesem hatte «in Wcttlustiger eine Wette auf ein Pferd ab geschlossen, ohne den Einsatz bezahlt zu haben. Als dieses Pferd einen Preis davontrug, ver langte der Wetter die Auszahlung des Gewinnes, was der Buchmacher ablehnte. Nunmehr übten die drei Polizeibeamten einen Druck auf den Buchmacher aus, der sich schließlich schriftlich zur Aushändigung des Betrages verpflichtete. Die drei Beamten wurden verhaftet. In einem an deren Falle wurde einem Polizeiinspektor nach gewiesen, daß er einen Apotheker, der mit ob szönen Photographien einen schwunghaften Han del trieb, gegen ein monatliches Honorar stets benachrichtigte, sobald ' eine polizeiliche Unter suchung bevorstand. Bei seiner Vernehmung ließ der Beamte durchblicken, daß ein anderer Polizei inspektor es 15 Jahre ähnlich getrieben habe, so daß die Untersuchung weitere Ausmaße annehmen dürfte. Bluttat aus dem WlienWen Generalkonsulat in Paris Parts, 12. 9. Heute vormittag um 11,35 Ahr erschien auf dem italienischen Generalkonsulat ein ärmlich gekleideter Italiener, der den Vize konsul, Grafen Nardini in einer persönlichen An gelegenheit sprechen wollte. Graf Nardini emp fing den Fremden in seinem Arbeitszimmer in Gegenwart eines Sekretärs. Der Italiener, der anscheinend von Beruf Arbeiter ist, bat den Kon sul. ihm die Nückreiseerlaubnis nach Italien er teilen zu wollen. Er beklagte sich darüber, daß seine Hcimatbehörde ihm die Zustimmung zur Rückreise noch nicht bewilligt hätte. Als Graf Nardini nun seinerseits sich weigerte unter diesen Umständen das Rückreiscvisum zu geben, zog der Unbekannte einen Revolver und gab zwei Schüsse auf den Konsul ab, die beide trafen. Der erste Schuß berührte den linken Arm, der zweite durch bohrte das Herz. Nardini sank zu Boden. Er wurde von den herbeieilcnden Konfulatsbeamten in die Klinik geschafft, wo er gleich nach seinem Eintreffen verschied. Anterdessen gelang es dm Mörder beim Verlassen des Konsulatsgebäude zu verhaften. Auf dem Polizeikommissariat verfiel «r in Nervenkrämpfe, so daß es nicht möglich war, ihn zu verhören und nach den Beweggrün den seiner Tat auszuforschen. Seine Taschen ent hielten nichts, was über seine Personalien hätte Aufklärung geben können. Graf Nardini, der 56 Jahre alt ist, lebt seit 27 Jahren in Paris und ist seit IS Jahren italienischer Vizekonful. Er ist verheiratet und Vater einer Tochter von 21 Jahren. Ministerpräsident PoincarS hat dem italieni schen Botschafter fein Beileid ausfprechen lassen, angebliches faschistisches K-Mlott an der französischen Riviera? Paris, 13. 9. (Funkspruch.) Die „France de Nice" veröffentlicht sensationelle Enthüllungen über ein angeblich faschistisches Komplott an der französischen Riviera. Danach soll sich nahe der italienischen Grenze auf französischem Boden eine geheime Telephonverbindung nach Italien befin- den, auf der Gespräche ohne Kontrolle durch die französischen Behörden geführt werden können. Dank der Nachlässigkeit verschiedener Beamter sc! es Ausländern möglich, unbehindert französischen Boden zu betreten und zu verlassen und Waffen und Munition zu verteilen. Der faschistische Agi tator Violpi, der bei der Ermordung Matteotis eine Rolle gespielt haben soll, soll in den fran zösischen Seealpen gesehen worden sein und eine Nacht bei dem französischen Konsularagenten in Antibes zugebracht haben. Das Blatt läßt durch blicken, daß mit diesen Feststellungen das Ergebnis seiner Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sei. Dss Wrack der „Md Glory" gesunden Neuyork, 13. 9. (Funkspruch.) Das Wrack der „Old Glory" mit der Lloyd Bertaud, Ja mes D. Hill und der Chefredakteur Philip Payne am vorigen Dienstag zum Flug nach Rom gestartet waren, ist 100 Meilen von der Stelle entfernt, von der die Flieger die letzten S.O.S.-Nufe aussandten auf 51 Grad 17" nörd licher Breite und 39 Grad 23" westlicher Länge auf dem Meere treibend gefunden worden und zwar durch den von dem Blatte Paynes auf die Cuche nach den Vermißten ausgesandten Damp fer „Kyle". Von der Besatzung der „Old Glory" konnte keine Spur entdeckt werden. Aus den bis herigen Meldungen von Bord der „Kyle" ist nicht zu ersehen, ob das ganze Flugzeug oder nur dessen Tragflächen gesunden wurden. Neuyork, 13. 9. (Funkspruch.) Nach einer Meldung aus Halifar erklärte der Kapitän eines dort eingetroffenen Dampfers, daß 300 Meilen von Halifar entfernt gelbe Flügeltrümmer auf dem Meere treibend gesichtet worden sind. London, 13. 9, (Funkspruch.) Nach einer Mitteilung des Luftfahrtministeriums wurden ge stern in Newquay in Cornwall Teile eines zer störten Flugzeuges gefunden. Am frühen Morgen wurde am Strande das Ruder eines Flugzeuges gefunden, bei späteren Nachforschungen der Kü stenwache wurden drei Meilen von der Fund stelle entfernt etwa zwei Meter lange Bruchstücke von Tragflächen entdeckt. Zu welchem Flug zeug die aufgefundenen Teile gehören, konnte bisher nicht ermittelt werden. . AnttM Weier französischer Fernsliige Paris, 13. 9. (Funkspruch.) Für heute vor- Das Neueste , Der Leipziger Seismograph registriert Erdstöße Leipzig, 12. 9. Vom Leipziger Seismo graphen wurden in der Nacht von Sonntag zu Montag vier Erdbeben ausgezeichnet. Die erste Registrierung begann gegen 23,19 Uhr. Die Marimalbewegung erfolgte gegen 23,25 Uhr. Der Herd dieses Bebens liegt in ca. 1700 Kilo meter Entfernung. Noch während die Nach- läuferwellsn des ersten Bebens registriert wur den, setzte um 24,29 Uhr ein neuer Erdstoß von weit geringerer Stärke ein. Die Herdentfernung beträgt rund 2000 Kilometer. 4,24 Uhr früh wurde ein stärkeres Erdbeben mit derselben Herd- entfernung aufgezeichnet. Ein viertes Beben, dessen Entfernung sich nicht angeben läßt, wurde morgens zwischen 7,40 Uhr und 8 Uhr registriert. Spielende Kinder aas dem Dache Berlin, 18. 9. Dor einem Hause in der Frankfurter Mlee beobachteten Passanten zwei kleine Kinder, die aus dem Fenster einer Man sardenwohnung geklettert waren und an der vor dersten Dachrinne des Hauses spielten. Bevor noch beherzte Männer auf das Dach klettern konnten, war bereits der vier Jahre alte Sohn eines Schuhmachermeisters auf die Straße ge stürzt. Mit schweren Verletzungen wurde das Kind nach dem Krankenhaus gebracht. Unter dessen gelang es einem Hausbewohner, auf das Dach zu klettern und das andere Kind vor dem Sturz in die Tiefe zu bewahren. Malter and Tochter an Pilzvergiftung gestochen Sanders haus sn, 12. 9. 'Bei der Ehe frau Bertha Mein und einer erwachsenen Toch ter aus Bendeleben machten sich nach dem Ge nuß von Pilzen Vergiftungserscheinungen bemerk bar. Sie wurden sofort nach dem hiesigen Land krankenhause gebracht, wo beide gestorben sind. Erdbeben and Unwetter ln Südruhland Riga, 12. 9. Wie aus Moskau gemeldet mittag sind mehrere Starts französischer Flieger vorgesehen. So werden u. a. die Militärflieger Pelletier d'Oisv und Gonin ihren Flug rund um das Mittelmeer antreten, während Marnjer und Favreau auf «inem Flug nach Tschita tn Tibmen den Meltdiftanzröoro brechen wöll«n. «omzelis-e zwat la Sachsen silk das «eichsschulgesetz Der Landesverband der christlichen Elternver- eine Sachsens hat sich an die evangelischen Ver bände in der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens mit der Bitte gewandt, die evangelische Elternschaft Sachsens im Ringen um das Nrichs- schulgesetz zu unterstützen. Dies geschieht in einer einheitlichen Kundgebung zum Reichsfchulgesetz. Die evangelische Bevölkerung Sachsens, welch« die überwältigende Mehrheit in Sachsen dar stellt, begrüßt die Veröffentlichung des Ent wurfes zum Reichsfchulgesetz. Sie erkennt dar an den Willen der Reichsregierung, durch Ver abschiedung des Reichsschulgesetzes di« Vor schriften der Neichsverfassung auch im sächsischen Schulwesen zur Geltung zu bringen. Wir erwarten mit aller Bestimmtheit, daß auch der Reichstag durch rascheste Verabschie dung des Neichsschnlgesetzes dazu beiträgt, in Sachsen evangelische Kinder, evangelische El tern und evangelische Lehrer von der jahre langen Behinderung der verfassungsmäßig ver bürgte» Glaubensübung und Gewissensfreiheit zu befreien. Was im evangelischen Sachsen der katho lischen Bevölkerung niemals genommen worden ist, katholische Kinder in katholischen Schulen unterrichten zu lassen, was jahrelang im evan gelischen Sachsen auch der dissidentischen Bevöl kerung zugestanden worden ist, in Schulen die Kinder nach dem Willen der Eltern erziehen zu lassen, soll und muß nun auch für die über wältigende Mehrheit der Bevölkerung rechtens werden, durch Errichtung und Entfaltungsfrei heit von Schulen evangelische» Bekenntnisses. Die evangelische Bevölkerung Sachsens hält im Pflichtbewußtsein gegenüber Gott und Volk an ihrem Recht fest: Evangelische Schulen mit evangeli schen Lehrern für evangelische Kinder! Landesverband der christlichen Elternvereine Sach sens. Christlicher Akademikerverband Sachsen. Landesverband Evangelischer Arbeitervereine in Sachsen. Landesverband evangelischer Arbeiterin nenvereine in Sachsen. Sächsischer Landesverein des Evangelischen Bundes zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen. Kirchlich-sozia ler Bund. Sächsischer Verband Evangelischer Er ziehungsheime. Landesverband für christlichen Frauendienst in Sachsen e. V. Deutsch-Evan gelischer Frauenbund, Sächsischer Verband. Der deutsche Evangelische Eemeindetag, Landesgruppe Sachsen. Sächsischer Hauptmissionsverein. Christ licher Kinderheimverband. Verband für christliche Kinderpflege. Volkskirchlicher Laienbund für Sach sen. Landesverein für Innere Mission der Evan gelisch-Lutherischen Kirche in Sachsen. Positive volkskirchliche Vereinigung. Bund für eine leben dige Volkskirche. MS aller Wett wird, ist gestern nacht die Krim von einem Erd beben heimgesucht worden, das vor allem in Sewastopol größere Zerstörungen angerichtet haben soll. Die Erdstöße waren auch in Odessa wahrnehmbar. Näheres liegt noch nicht vor. Der Hauptstoß von mehreren Sekunden wurde um 6,22 Ahr früh verspürt. — Heftige Wol-. kenbrüche richteten im transkaukasischen Eisen bahngebiet Verwüstungen an. Auf einer Strecke kam es zu einer Zugentgleisung, die den Verkehr. für einige Tage stillegen dürfte. Das Erdbeben m der Krim Riga, 13. 9. (Funkspruch.) Das gestern be reits gemeldete Erdbeben in der Krim hat nach ergänzenden Nachrichten aus Moskau einige Tote und eine erhebliche Anzahl von Verletzten, wie lautet, über 50, gefordert. Shne Kose im Eisenbahnabteil und doch nicht Wahnsinnig Parks, 12. 9. Eine heitere Geschichte, die leicht einen tragischen Ausgang hätte nehmen können, er eignete sich auf der Lokalstrecke, die nach Prieze bei Cannes führt. Ein Rillender, ein alter qutburaer- licher Herr, batte in dieser Station auf den An schluß zu warten und benutzte die Wartezeit dazu, uni sich in« Gras zu legen. Als er den Zug be stieg, bemerkte er zu seiner Ueberraschung, daß sein ganzer Anzug voll Ameisen war. Da sich zurzeit niemand in dem Wagen befand, zog er sich rasch aus und schüttelte leine Kleidungsstücke eins nach dem andern zum Fenster hinaus. Zu seinem An- glück entriß ihm der Windzug die Hose. Als auf der nächsten Station einige Damen das Abteil des Zuges bestiegen und den Mann ohne Hose erblickten, flohen sie entletzt und zogen die Notbremse, da sie sich einem Irrsinnigen gegenüber glaubten und einen Mordanschlag befürchteten, wie er üch vor kurzem Im Zuge nach Boulogne ereignet«. Der Zug hielt an. Der Wagen wurde auf beiden Seiten ab- gesperrt und die Gendarmerie geholt. Der „Wahn sinnige" wurde trotz allen Sträubens abgeführt. Beim Stationechef wurde er vernommen. Erft hier stellte es sich heraus, daß es sich gar nicht um «inen Irrsinnigen handelte. Unter dem Gelächter aller Reisenden erschien kur, darauf der alt« Herr wieder, nachdem ihm der Stationschef eine Hose geliehen hatte. Ms Keimat Md Vaterland Frankenberg, 13. September 1627. 8««M-rprvfpvg Am vergangenen Sonntag fand «ine Prüfung der erst«» und dritten Kompanie det Freiwilllglit Stadtf«uirw«hr durch den Riederer,gibirglschD ««»irkeftuerwehrvrrband statt. Al» Prüfer waren erschienen: di« H«rr«n Brandmeister Dahnert (Mittweida), Branddirektor Rüdrich (Oeberast) und Brandmeister Fischer (Niederwiesa). Der Prüfung wohnten bei: die Herren 1. Bürgermeister Dr. Jrm«r, 2. Bürgermeister Dr. Menal«r. der Vorsitzende de» Feuerlölchausschusfe« Kerr Stadt rat May, Herr Stadtrat Frenzel, einige Herren vomFeuerlbichausschuß, Brandmeister Schönherr, außerdem «in« Anzahl Gäste. Um 10 Uhr begann«» auf dem Turnplatz di» Urbungen im Fußdienst. an der Automobilspritze, an d«n Maschinen, Stützen, an der freistehenden Leiter, mit den Hakenleitern am Steigerhaue und den Kydrantenwagen. V,12 Uhr erfolgte die An- grifssübung an der Zigarrenfabrik der Großeinkauf«» aesellschakt deutscher Konsumvereine in der Lerchen- ftraße. «s «ar angenommen, daß im Dachgeschoß, da« al» Lagerraum dient, ein größerer Brand aur» gebrochen s«t. Di« Ausgabe war, diele» Feuer durch Innenanariff zu bekämpfen. Der Weg vom Turn platz nach dem Brandoblekt wurde in kürzester Zeit durcheilt, die Automobilspritze erschien nach 3 Mi nuten und leitete den Angriff ein,- es folgten in Zwischenräumen von S Minuten die einzelnest Geräte mit Ihren Mannschasteki und wurden vom Hof aus eingesetzt. Die 3. Kompanie stand zum Beräumen b-r^ Mit drei Schlauchleitungen von der Automobil- spritze und einer Schlauchleitung vom Hydrant«« wurde in den beiden Treppenhäusern bis ins Dach geschoß vorgedrungrn, und weil starke Verqualmung angenommen war, gingen die Rohrfübrer auf dem Boden liegend vor. Nachdem die Prüfer-den An griff in allen seinen Teilen besichtigt hatten, wurde abgebrochen und eingerückt. Nach einer kurzen Pause wurde den versammelten Führern da» Er- aebnie mitgeteilt. Lobend hervorgehoben wurde die Ruhe und das Verhalten bei allen, einschließlich der A"or!ks-gb„no. Ls wur-u bewertet: 1. Kompanie: Hebungen der Alarmbereitschaft (Automobilspritze): vorzüglich; Maschinenleiter: sehr gut; Stützenleiter: sehr gut; Et-igerübungen: sehr gut; Urbungen mit den Kydrantenwagen (4. u. 5. Zug): sehr gut; Fuß dienst: sehr gut. 3. Kompanie: Leiterübungen: vorzüglich; Fuß dienst: lehr gui; Angriffsübung für beide Koin- panien sehr gut. Das gute Ergebnis löste allseitig Freude aus, es belohnte die Mühr der vielen Usbungen. Den Prüfern wurde für ihre Sachlichkeit und Müh« gedankt. Die Kompanien, erfreut über den gut«n Ausfall der Prüfung, werden weiter streben, ihrs Pflicht zu erfüllen. Die Sonn« ist untergegangen. Dis Nacht hat als Vorboten einen zarten Schleieroorhang, die Däm merung, heruntergelassen. Unsichtbare Hände er richten dahinter den nächtlichen Himmeksdom, Nach nicht allzu langer Zeit geht der Vorhang am östlichen Horizont langsam in die Höhe und ein tiefdunkles Blau wird sichtbar, das mit d«m emporgleitenden dämmrigen Schleier verschwimmt. Die Sterne, die Blumen des Himmels, entfalten sich zart, um dann im strahlenden Glanze die Herrlichkeiten der Nacht zu verkünden. Immer weiter rollt der Vorhang auf, und die Schönheit des nächtlichen Himmels zeigt sich in ihrer er habenen Vollendung. Andächtig empfängt dis Natur das überirdische Geschehen. Leise rauschen die Wipfel und verglast erscheinen die Wellen im Bach. Das Märchen zaubert Nymphen her vor und läßt sich zu Ehren der Nacht den herr lichsten Reigen aufführen. Da kommt mit derben, rauhen Schritten der Mensch. Unstet und ängstlich flackert es in seinen von dunklen Leidenschaften umgebenen Augen. Trotzdem blicken die Sterne freundlich auf ihn Hermeder. Sie gießen einen milden Frieden in sein tobendes Herz, lassen es ruhiger schlagen und die Sorgen des Alltags vergessen. Langsamer wird sein Schritt und friedvoller schauen die Augen in die weite Ferne. Sein Gemüt wird empfänglich für alles Schöne, Gute, Edle und Echte. Da weitet sich die Brust und ein namen loses Sehnen ergreift ihn beim Anblick des nächt lichen Himmelsdomes. Geht der einsame Wanderer nicht freier den stillen Waldweg, wenn der Abendstern, der Stern der Liebe, freundlich am weiten Firmament Leuch tet? Längst vergangene Zeiten werden bei srinem Anblick neu. Wie war es doch, als ihn einstmals zwei verklärte Augenpaars grüßten und zum Mit wisser zarter Geheimnisse machten, fromme Wünsche mit der Bitte um Erfüllung zu ihm hinaufsandten? So gleitet ein Lebensabschnitt seliger Erinnerung in seinen Gedanken vorüber, und zuletzt sieht er das flimmernde Gestirn über einem Haufe schwe- ben, in dem das Glück wohnt. Er ist zu Hiause. Aber nicht nur leuchtende Sinnbilder sind die Sterne den Menschen» sondern auch hilfsbereite Wegweiser für den Verirrten. Sie weisen dem Fremdling den rechten Pfad und führen ihn zum Ziele. Den Schiffer auf dem großen, weiten Meere geleiten sie in den sicheren Hafen. Eine ernste Mahnerin ist die Sternennacht, di« den Menschen vor Selbstüberhebung warnt, in dem sie ihm das gewaltige Geschehen im Welten raume vor die Seel« führt und seine Merke» die ihn mit Stolz und Selbstbewußtsem «rfüMr» als unvollendetes Stückwerk erkennen läßt. Mas für ein winziger Würm, wie klein und nichtig er ist, offenbart ihm di« gewaltig« Schönheit Und Größe der Sternennacht. Mit jedem Pfennig znr Wenbnrg-Speick lindert Ihr die Not der Hinterbliebenen und Kriegsverletzten. Annahmestelle: „Frankenberger Tageblatt".