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Zahrgang KaMStMt rapebilitt W das W »«WMlWmg d« mK-rn »ekanitils«dms«n der AmirdaOMunmschast Ma, de» «lstrgertchtS . md des Stadttor» M MMent«»« and der »«»eiade Riedmöiesa behöldlichasett» deKMme Matt MMonsdma SO ««lag; «.«.«Werr Wh.«ttisl «sdbera iM-lMSrsMaderg. »eraatVsrüt- str die RedqttiM Art Mert la Frantesbers Graf Vernftorff fordert die Mdriiftuns Nochmals die Abrüstung der anderen gefordert Deutschland duldet keiue Verschleppung mehr der land als Motor diene, da er die allgemeine Ab Whungen zwischen dem Völkerbundsrat und der g„ung immer wieder fordere, wirke auf der Vollversammlung behandelte. anderen Seite England als Bremse, da es nicht über die in den Sicherheits- und Schiedsverträgen 700 Mann zurückgezogen, ferner ZOO Mann ans Sauerwein über Abrüstungs- und Sicherhettssragen Loudon sagte in einer kurzen Erwiderung, seine Auffassung, das; es sich zunächst nur um eine Konferenz zur Begrenzung der Rüstungen han deln könne, sei rein persönlich; er sei aber mit Graf Bernstorff in bezug auf die allgemeine M- Mstungsverpflichtung auf Grund des Artikels 8 vollkommen einverstanden. sei. Chamberlain müsse einsehen, daß dank seiner Haltung die Arbeiten des Völkerbundes auf dem toten Punkt angelangt seien. Aus der nunmehr abgeschlossenen Generaldebatte der Vollversamm lung zieht das Metit Journal" den Schluss, datz die Zusammenarbeit der drei ISroßmächte die einzige feste Grundlage für die Befriedung Europas sei. dah das Jahr 1928 noch »richt eine allgemeine Abrüstungskonferenz bringen könne, sondern nur den Vorbereitungen für eine solche Konferenz zu dienen habe. Erst MS? - Paris, 12. 9. Das offiziös« „Journal" schreibt am Sonntag früh, zwischen England und Frankreich liege eine Verständigung darüber vor, Paris, 13. 9. TU. (Funkspruch.) Zu Beratung der Abrüstungs- und Sicherheilsfrage in der 3. Völkerbundskommission erklärt heute Sauerwein im „Matin" u. a.: Für die ver tragliche Lage des Völkerbundes, gleichzeitig Sicherheit und Abrüstung gewährlsisten zu müssen, sei allein der Versailler Vertrag verantwortlich. Dieser habe niemals die beiden Grundsätze, Wie derversöhnung und Ausführung der Verträge, vereinigen können. Wenn die Alliierten sich auf bestimmte Forderungen des Vertrages stützten, hätten sie das echt deutsche Gebiet nötigenfalls länger als 15 Jahre zu besehen, die völlige Ent waffnung Deutschlands und seiner Verbündeten zu kontrollieren und während einer unbestimmten Zahl von Jahren die Reparationen einzutreiben. Andererseits habe Deutschland das Recht, auf Grund des Artikels 8 die Abrüstung aller Na tionen durch den Völkerbund zu verlangen. Sache der Regierung sei es jetzt, sich über die nach ihrer Ansicht notwendigen Sicherheitsgarantien zu entscheiden. Während auf der einen Seite Deutsch Eknleitend wies Benesch daraus hin, das; die Kommission den in der Vollversammlung einge- Vrachten holländischen und polnischen Antrag so wie ferner die Weiterfahrung der Abrüstungs- Verhandlungen des Völkerbundes zu behandeln habe. Reichstagsabgeordneter Graf Bernstorfs gab «ine Erklärung zu einigen Punkten der Darle gungen Loudons ab. Er legte grösstes Gewicht darauf, festzustellen, dgß er mit vielen Mit gliedern des Abrüstungsausschusses der Auffas sung ist, daß die Aufgabe der geplanten Ab rüstungskonferenz nicht die Begrenzung, sondern eine Entschließung Bauers—Renaudel angenom men, in der die im Völkerbund tätigen Sozialisten aufgefordert werden, für die fundamentalen Grundsätze der Weltabrüstung einzutreten. Für die zweite Oktobcrhälste wurde die Eröffnung einer großen Abrüstungskampagn« in allen Län dern beschlossen. * Zusammenkunft Ehamberlaln-Aaldwin Paris, 13. 9. TU. (Funkspruch.) Wie Havas aus Genf meldet, hat Chamberlain in Talloires eine Zusammenkunft mit dem Ministerpräsiden, ten Baldwin gehabt. Mitglieder der deutschen Delegation, darunter Staatssekretär v. Schubert, die nach dem gleichen Orte kamen, seien von, den beiden englischen Staatsmännern freundschaft lich begrüßt worbe». Chamberlain habe Bald win über die Völkerbundsverhandlungen Bericht der Vorsitzende Benesch in seiner Ausführung auf den Zusammentritt der Abrüstungskonferenz hingewiesen habe, ohne jedoch hierbei den Ter min für den Zusammentritt zu erwähnen. Es müsse jedoch daran erinnert werden, daß bei dem Abschluß der Tagung der vorbereitenden Abril- stungskommission der Vorsitzende Loudon nach drücklichst erklärt habe, dah die Konferenz noch in diesem Jahre wieder zusammentreten werde. Er müsse dringend auf baldigen Zusammentritt der Konferenz drängen. Mkerbuirdsrat und Bollversammlung Rockefeller stiftet zwei Millionen Dollar Gens, 12. 9. In der heutigen Vormittags- Ntzung des Völkerbundes gab der Präsident zu- chächst don am Sonnabend abend vom hollän dischen Außenminister eingereichten Zusatzantrag au seinem Vorschlag auf Wiederaufnahme der Diskussion über oas Genfer Protokoll bekannt. Der holländische Antrag wurde ohne Debatte und lohne Abstimmung an die Kommission für Ab- «üstungssragen überwiesen. Hieraus teilte der Präsident mit, daß von privater amerikanischer Write dem Völkerbund ein Geschenk von zwei Millionen Dollar zum Ausbau der Völkerbunds- Aibliothek gemacht worden sei. Im Namen der Versammlung dankte Bundespräsident Motta für dle amerikanische Spende. Er wies darauf hin, daß damit ein neues Band zwischen dem Lands der Herkunft des Geschenkes und dem Völkerbunde geschlossen worden sei. Dem Dank des schweize rischen Bundespräsidenten schloß sich der Präsi dent der Kontrollkommission, sowie der Präsi dent der Kommission für Budgetfragon an. Der Präsident gab sodann der Vollversammlung be kannt, daß der Spender der zwei Millionen Dollar Rockefeller sei. Unter langanhallendem Beifall be irat sodann der Schweizer Bundespräsident Motta die Rednertribüne zu einer einstündigen Rede, in der er eingehend zu den Kritiken am Völker bund Stellung nahm und insbesondere die Ve- Die Verminderung der engl. BeschMys- tkUMN London, 18. 9. (Funksvruchst Offiziell wird mitgeteilt, daß die Frage der Zurückziehung eines Teiles der britischen Besakungstruppen auf Grund des englisch-französischen Uebereinkommens nunmehr im einzelnen geregelt wurde. Danach wird ein Bataillon Infanterie in Stärke von der Röstungen Genf, 12. 9. Die dritte Kommission der Vollversammlung des Völkerbundes für Ab rüstungsfragen tagte heute nachmittag unter Vorsitz des tschechischen Außenministers Benesch. Deutschland ist in der Kommission durch den Reichstagsavgeordneten Grafen Bernstorff ver treten. die Herabsetzung der Rüstungen betrifft. Nach- anderen Formationen, sowie ein Dutzend Stabs- d'em Deutschland vollkommen abgerüstet sek, handle vffkzkere. Durch die Zurückziehung des Ba es sich darum, daß die allgemeine Abrüstungs- taillons Infanterie wird nunmehr auch die 2. Verpflichtung auch von allen anderen Staaten Rheinbrigade auf drei Bataillone reduziert, durchgeführt werde. j « ,,n. d°« „„ „„EM Mb-It-rlnI-iMMiM« zur Abröstungsfrage Brüssel, 12. 9. Das Exekutivkomitee der so zialistischen Arbeiterintcrnationalc hat in seiner heutigen Sitzung nach einem Bericht Albardas »««MM,. Mm SEM, geben wolle, laufe man Gefahr, zur Abrüstung ohne Sicherheit zu gelangen, was unannehmbar erstattet. Die beide» Minister hätten sich über die Haltung Englands für die nächste Zeit ge einigt. * Ende der Woche Abreise Chamberlains und Briands von Genf Genf, 12. 9. Der englische Außenminister Chamberlain beabsichtigt am Donnerstag abend, nach der Wahl der nichtständigen Natsmitglieder Genf zu verlassen, um wie verlautet, sich zu einem kurzen Erholungsurlaub an das Mittel meer zu begeben. Auch Briand beabsichtigt, am 16. September sich zur Teilnahme an den aus den 17. September angesetzten Kabinettsrat nach Paris zu begeben. Nach dem Abschluß der Generaldebatte wer den heute nachmittag bereits die Kommissions beratungen ausgenommen werden. Die dritte Kommission (Abrüstung), die vierte Kommission (Budget), die fünfte Kommission (soziale Fra gen) treten heute nachmittag um 3 Uhr zusammen. Man rechnet in Delegiertenkreisen mit einer Dauer der Völkerbundssitzung bis zum 26. September. Wenn der Reichstag znsammentrltt (Von unserem Berliner Vertreter.) Berliu, 13. September. Die parlamentarischen Ferien gehen ihren, Ende entgegen. Am Mittwoch wird Reichstagspräsident Loebe dem Aeltestenrat Vorschlägen, das Plenum des Reichstages am 3. Oktober wieder zusammen treten zu lassen und damit wäre dann eine Session eröffnet, die ohne jeden Zweifel parlamen tarische Auseinandersetzungen von großer Stärke bringen wird. Gewiß soll diese „Herbsttagung" nur ein Vorspiel sein. Es ist aber so gut wie sicher, datz auch die Zeit zwischen dem Schluß der Herbsttagung und dem Beginn der Wintersession mit Fraktionsbesprechungen und interfraktionellen Beratungen ausgefüllt sein wird und Kenner unserer parlamentarischen Verhält nisse behaupten, daß aller Voraussicht nach gerade in diesen Oktoberwochen die Entscheidung fallen wird. Die Entscheidung über das Reichsschul gesetz und damit über den Bestand der jetzigen Regierungskoalition überhaupt, die ein Scheitern des Reichsschulgesetzes niemals überleben wird. Wie sind nun die Aussichten für dieses Gesetz? Ganz kluge Leute behaupten, daß Zentrum und Volkspartei sich bereits geeinigt hätten und schon alles in bester Ordnung sei. Das ist aber nicht richtig. Die volksparteiliche Reichstagsfraktion, bei der allein die Entscheidung liegt, hat sich offiziell noch gar nicht mit den, Neichsschulgesetz befaßt und die Stimmen, die aus dem Lande kommen, lassen erkennen, datz die Auffassung innerhalb der Deutschen Volkspartei keine ganz einheitliche ist. Das heißt, man ist sich völlig klar darüber, datz der Keudell'sche Entwurf vom volksparteilichen Standpunkt aus kein Ideal ist. Darüber gibt es keine Meinungsverschiedenheit, wohl aber gehen die Ansichten über die Taktik, die jetzt einzuschlaaen ist, erheblich auseinander. Während man teilweise der Ansicht ist, datz die Sicherung der jetzigen Regierungskoalition auch weitgehende Konzessionen an das Zentrum recht- fertige, ist der Flügel der Volkspartei, dessen Führerin die „Kölnische Zeitung" ist, offenbar gesonnen, lieber die Koalition aufzugeben, als diesen Gesetzentwurf anzunehmen. Es wird davon abhängen, zu welchen Zugeständnissen sich das Zentrum seinerseits bereit erklärt, ob der unbe dingtere Flügel der Deutschen Volkspartei in der Fraktionssihung die Oberhand behalten wird. Auch die Deutschnationalen stehen nicht so ge schlossen hinter der Regierungsvorlage wie man annehmen könnte, und zwar ist es auffälligerweise gerade diejenige Richtung, für die die „Deutsche Zeitung" spricht, die sich nicht mit dem Entwurf befreunden kann. Es kann aber keinem Zweifel unterliegen, datz die Reichstagsfraktion in ihrer Mehrheit der Vorlage zustimmen wird. Dem Zentrum werden Auseinandersetzungen innerhalb der Fraktion voraussichtlich erspart blei ben. Von Wirth und Röder abgesehen, bekennt sich das ganze Zentrum zum Neichsschulgesetz in seiner jetzigen Form und wird sich von dieser Haltung auch nicht dadurch abbringe» lassen, daß der „Vorwärts" pathetisch erklärt „das Zentrum begeht mit seiner Zustimmung eine Sünde wider den heiligen Geist der jungen Republik". Das Zentrum wird diese Sünde mit ruhigem Ge wissen auf sich laden. Es scheint überhaupt, datz »ran im Zentrumslager jetzt beginnt, in dieser Hinsicht sehr offensiv vorzugehen. Bekanntlich hat «mzer Tagesspiegel Dr. Stresemann hatte gestern in Genf weitere Aussprachen mit dem italienischen Staats sekretär Grandi und dem lettländischen Außen minister. Die angekündigte zweite Unterredung zwischen Stresemann und Woldemaras hat ge stern in Genf stattgefunden. Chamberlain setzte gestern abend in Genf vor Pressevertretern die Richtlinien der englischen Völkerbundspolitik auseinander. In der gestrigen Nachmittagssitzung des Völ kerbundsausschusses für Abrüstungsfragen trat der deutsche Delegierte, Graf Bernstorff, ener gisch für die Abrüstung ein. In einem Schreiben an den Generalsekretär des Völkerbundes spricht sich Tschitscherin für die praktische Durchführung der auf der Weltwirt schaftskonferenz gefaßten Beschlüsse aus. Briaird und Chamberlain werden vor aussichtlich Genf am Sonnabend verlassen. Die chinesischen Südtruppen habe» wieder den Vormarsch gegen den Norden ange treten. Der Weiterflug der amerikanischen Weltflieger ist durch ein Unwetter verhin dert worden. Levine hat endgültig den geplanten Ozean flug aufgegeben. In London wird mit einer Zusammenkunft zwischen Chamberlain und Musso link gerechnet. Heute nachmittag findet in Genf zum ersten Male in der gegenwärtigen Tagung eine Ko n- ferenz der Locarno-Mächte statt. Der spanische König hat das Dekret über die Einberufung der spanischen National Versammlung unterzeichnet. ein Lehrerverband im „Stahlhelm" sich kürzlich gegen das Reichsschulgesetz ausgesprochen. Die Stahlhelm-Leitung dementiert diesen Verband jetzt und erklärt, datz sie demnächst offiziell zch dieser Frage Stellung nehmen wird. Die „Ger mania" verlangt diese positive Antwort auch und fragt ganz eindeutig „wie denkt der „Stahlhelm" über Reichsschulgesetz und Konkordat?" Man darf wohl annehmen, datz wir das bald offiziell er fahren werden. Die Beantwortung der Frage wie der Reichstag über das Reichsschulgesetz denkt, wird dagegen bis zum Oktober auf sich warten lassen. SerWe um Curtius (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 13. September. Von bestimmter Seite wird geflissentlich die Meldung gebracht, daß Neichswirtschäftsminister Dr. Curtius so schwer leidend ist, das; er sein Amt nicht mehr lange versehen könne. Glück licherweise trifft dies jedoch nicht zu. Dr. Curtius hat ja eben erst durch seine Anwesenheit in Berlin und durch seine Teilnahme an den Beratungen der Reichsregierung den Beweis erbracht, daß er bereits ziemlich wieder hergestellt ist. Er hat sich jetzt zu einer Nachkur nach Karlsbad begeben, von der er voraussichtlich in kl Tagen gänzlich genesen wieder in seinen Wirkungskreis zurück kehren wird. Polnische NreiMM (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 13. September. Ein polnischer Flieger hat Deutschland über flogen und verschiedentlich, beispielsweise über Magdeburg und über Mittenwalde, Flugblätter abgeworfen, in denen für eine polnische Luft flotte Propaganda gemacht wird. Bei der Lan dung passiert ihm infolge eines Motorschadens das Malheur, auf deutschem Gebiet hart an der Grenze herunter zu kommen. Dis beiden Piloten sind zunächst in einen» Hotel nntergebracht wor den, bis die eingeleitete Untersuchung ergeben haben wird, ob sie freigelassen werden können. Es will »ms scheinen, das; die deutschen Be hörden geneigt sind, diese unerhörte polnisch« Frechheit wieder einmal auf die leichte Achsel zu nehmen. Der Vorgang ist doch geradezu bei spiellos! Erstens einmal hat ein polnisches Flug-