Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192709031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19270903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19270903
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-03
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
schließlich der Sinn und der Endzweck jeder Re-! klame? Sie soll dem Veranstalter einen wirt lichen, praktischen Nutzen bringen. Verbands- rcklame propagiert aber eine bestimmte Waren gruppe nur ganz allgemein, sie nennt keine Preise, sie bringt dem einzelnen Geschäft erfahrungsgemäß keine positive Belebung. Der Zweck einer An zeige soll aber doch der fein, die Willensmeinung des Lesers in eine bestimmte Richtung zu lenken und in ihm einen Kaufentschluß herbeizuführen, sei es durch Abfassung des Inserates, sei es durch die Preise oder die Qualität der Ware. Ein Inserat soll überzeugen, es soll wie ein Magnet wirken, von dem der Leser dorthin ge zogen wird, wo er nach seiner Ueberzeugung nach nun auch am billigsten und besten kauft. Diese Kraft geht von einer Kollektiv-Reklame nur höchst selten aus. Sie wirkt meist matt, sie empfiehlt nur, sie fordert nur auf, dies oder jenes zu kaufen. Man stelle sich auf die Psychologie des Käu fers, insbesondere der Frau, ein und bedenke, daß neunzig Prozent aller Detailkäufe, sei es iin Warenhaus, sei es in anderen Geschäften, durch Frauen erfolgen. Was nutzt der Frau ein anonymes Inserat, das ihr keinen Geschäftsnamen und keinen Preis nennt? Wieviel größer ist das persönliche Inserat eines Geschäftes, das zur Kauflust reizt, das zum Kaufentschluß zwingt, das einen bekannten oder weniger bekannten Mi men nennt, und das durchaus persönlich aus den Geschmack seiner Kundschaft eingestellt werden kann! Also heraus mit Einzelinseraten, mit in- dividuellen Geschäftsanzeigen, mit Namen, mit Preisen, und zwar bald! Ze eher, um so bester! Nicht erst lange auf die Verbandssitpmgen war ten. und wenn von dieser Seite aus wirklich noch etwas beschlossen wird, so kaim das auch nichts schaden, denn als Ergänzung zur Einzelreklame soll man die Kollektiv-Anzeige freudig begrüßen. „Ich inseriere!" — das muß dis Forderung des nächsten Tages sein. Aber hat das denn nun auch wirklich einen Zweck? Das sind die nächsten Bedenken. Rein volkswirtschaftlich kennt jeder Ge schäftsmann den Wert der Zeitungsreklame. Er weiß, daß sie bei richtiger Aufmachung und sach gemäßer, längerer Durchführung auf die Dauer verbilligend wirkt, denn sie soll den Umsatz er höhen, einen regelmäßigen Absatz fördern und infolgedessen rationellere Fabrikationsmethoden ermöglichen, die sich schließlich in einer Preisherab setzung der herzustellenden Waren auswirken. Aber man sollte sich auch über die tatsächliche, praktische Wirkung der Zeitungsanzeige klar sein, ehe man jetzt seine Herbstwerbung beginnt. Hierfür ein kleines Beispiel aus der Praris. Eine Zeitung hatte kürzlich an ihre Leser folgende Frage gerich tet: „Gehören Sie zu unseren Lesern, die durch Anzeigen angeregt wurden, bei den inserierenden Firmen zu kaufen?" Nach sorgfältiger Prüfung des eingesandten Materials ist einwandfrei fest gestellt worden, daß 90 Prozent aller Beteilig ten bei den inserierenden Firmen kaufen, wozu man wohl mit Recht bemerken kann: „Wer bisher glaubte, die Anzeigen zugunsten anderer Reklame vernachlässigen zu dürfen, wer immer noch di« tansendfach erprobt« «nd bewährt« Kraft d«r Jnsrrlion verkannt«, dem diene dies«» Resultat ans zu verlässigsten Unterlagen al» Beweis für die absolut sichere Wirkung d«r Zeitungsanzeige. Dieses Ergebnis aus urkundlichem Material sei gleichzeitig «ine Mahnung, die Anzeigen »o« Drt«ne« Irgendwo an der Ostsee, Anfang September 1627 Die Justiz Alyerikq», die, sollte yian meinen, zunächst nur Amrrlka selbst angebt, hat die Leidenschaften der ganze» Welt aufgewühlt in den letzten Wochen. Dabei ist mir rin weit erfreulicherer Fall der amerikanischen Justiz eingefallen. Da hat ein Jüngling Irgendwo in den U S A. feinen Freund erschossen - und wurde kreigesprocheu. Wieso? Warum? — Der Jüngling lag im Bett und hatte eine Zahnwurzelhautentzündung. La setzt sich der Freund zu ihm ans Bett, raucht eine Zigarette nach der andern und schweigt, während der andere sich stöhnend vor Schmerzen herumwälzt. Plötz lich löscht der Freund die Zigarette und sagt: „Ich wühle Dir ein Mittel." — Nun?" — „Du mußt nicht daran denken!" — Da griff der wütende Kranke zum Revolver und hat den Freund erschossen. Und wurde freigesprochen. Die Geschichte siel mir jetzt ein, als ich laS: die dänische Filmzcnsur habe den deutschen Film „Unsere Emden" verboten. Warum? Der dänische Außenminister hat überhaupt alle KriegSsilme verboten. Leun Dänemark will nichts mehr hören, nichts mehr wissen vom letzten Krieg, vom Kriege überhaupt. Der dänische Außenminister ist, weiß der Himmel, ein Hexen meister. „Ohne Präparation, ohne doppelten Boden", wie's beim Zauberer heißt, macht er so was Wozu das ew'ge Federlesen? Ist das ein Ziel nicht heiß erstrebt? WaS mau nicht weiß, — ist nie gewesen; Was man nicht nennt, — hat nie gelebt! Und was uns griff an Herz und Nieren, Und was uns recht zu Leid geschah — Mau braucht cS bloß zu ignorieren, Und cS ist fort und nicht mehr da. Verschwinden muß aus solche Weise, WaS weinen uns und zittern läßt Und stört die stillen Lebenskreise Wie Hungersnot und Krieg und Pest. Die Sorgen, die uns wild befehden, Die Krankheit, die den Leib zerfrißt — Kran denken nicht, nicht davon reden! WaS einfach, schlicht und nützlich ist. Aus Dänemark kommt dies probate, Dies Mittel ohne Marktgeschrei. Etwas war faul in diesem Staate, Man weiß es — das ist längst vorbei. Hinfüro wird'S zum Garteil Eden, Vom schönsten Buchenwald belaubt, Denn: streng hat sich's den Krieg verbeten. Zunächst im Film — dann überhaupt. Wir lesen staunend die Berichte. Was fehlt zum Menschenglücke noch? Gibt's nicht in der Naturgeschichte 'nen Bogel, der... Wie war das doch? Ach ja, die Nuß ist leicht zu kernen — Schaut nur im „Zoo" ins Vogelhaus. Herrn Hamlets Volksgenossen lernen Im Alter noch vom Vogel Strauß. Da werden also die Dänen auch um den Charly Chaplin-Film kommen, der immer noch hetzend in der Welt herumzieht und „Gewehr über" heißt. Und in dem die Deutschen und ihr Führer nicht eben geistreich verspottet werden. Nun, der kleine quecksilbrige, pol nische Jude — ich seh' ihn gern in seinen unpolitischen Ulkfilmen, denn er hat Humor — hat schon seine Strafe weg. Die Lita Grey-Chaplin, die noch mit der Mappe vnterm Ann zur Schule ging, als er sie freite, hat rasch gelernt, von sich reden zu machen und auS einem nervösen Filmstar, der nur auf der Leinwand die eiserne Ruhe bewahrt, die ihn berühmt gemacht hat, tüchtig Kapital zu schlagen. Ein Kapital von einer Million Dollar, das ihr die in keiner Meise vorbildliche ameri kanische Justiz znsprach. Woraus sich die HerzenSwunden her enttäuschten Dame geschloßen haben. Man hat in Wuropa den trockenen Humor des Gatten lieber als die tränenreiche gehässige Art der Gattin, ihrem Ernährer dar Renomniee zu verderben. Dafür will die lästige Dame in China — brave Leute vergessen bei der Er wähnung Chinas nie, zu betonen, wie alt seine „Kul tur" ist — viel Beifall ernten. Der englische China- kenner Bland, der bei den Chinesen zwar den ausge prägten Fremdenhaß nicht leugnet, ihnen aber jeden Patriotismus abspricht, hat geschrieben: „Nur das Geld ist ein politischer Programmpunkt des Chinesen und fein politisches Ziel." Man war geneigt, bei dem viel fach siegreichen General Tschang-Kai-Schck noch andere politische Ziele gelten zu lassen. Bis auch er jetzt — genug hatte an crräubertem und erlistetem Mammon Und — der Lord läßt sich entschuldigen, der „Schek" ist zu Schiff nach Frankreich. Aber wir Mitteleuropäer werden halt immer wieder darauf hcreinsallen, und in den chinesischen Feldherren mit den unaussprechbaren Namen, die in unaussprechbaren Gegenden unkontrollier bare Siege erfechten und an unaussprechbare Orte sich zurückziehcn, Volkshelden zu sehen, die als große er dort nicht... den zu verleben. Die kleinen Flieger kümmern' bildes wird angeregt, die alten, nicht mehr zeit-' die der aufmerksame Beobachter jetzt alltäglich draußen über den Feldern und Wäldern mit erleben kann. Unsere heimischen gefiederten Sän ger schicken sich an, ihre Niststätten zu verlassen, um die kalten Monate in südlich warmen Gegen- in so verschiedenartigem Gewände beobachten kön-. nen, haben in den letzten Zähren auch aus stSdte-! baulichem Gebiete eine besondere Rolle gespielt.! große Küchenzettel — Hütet das Augenlicht — Die farbig« Stadt — Neu« Briefkästen. Die vergangene Woche gab uns recht viel Ge legenheit, vom wiedererwachten Sommer zu reden. Solch klare, reine Sonnentage, wie sie in der letzten Woche im August an uns vorüberzogen, mit blondlockigem Haar, roten Wangen und einem buntfarbigen Malkasten schreitet er durch die Lande, um des Jahres Erntezeit in einem leuch ¬ hell — außerdem soll in Anbetracht der kom menden Monate mit dem Lichte gespart werben —, und so wird denn, hauptsächlich von der lesewütigen Jugend, im Dunkeln „geschwartet", bis die Augen übergehen. Natürlich rächt sich solche Unvernunft sehr bald. Viele Kurzsichtige verdanken ihr geschwächtes Augenlicht diesen falsch ausgenutzten Dämmerstunden. Wem also sein Augenlicht lieb ist, der vermeide in den Dämmer stunden jedes Anstrengen der Augen. Das Ver nünftigste ist es, die Zeit der Dämmerung als eine Ruhestunde zu betrachten. Wer den Tag über die Zeit zweckmäßig angewendet hat, der sollte Inserate sind etn gewaltiger Hebel für die rlmsatzsteigerung -elmM-e Wolheima-lMge Frankenberg, 3. September 1927. regend und fördernd gewirkt, und wenn er jetzt mit einem Vorschlag an das Neichspostministerium herangetreten ist, der sich für eine Modernisierung der Briefkästen einsetzt, so dürfte er damit den Beifall vieler Kreise finden. „Im Interesse einer einheitlichen Gestaltung des modernen Stadt Die Bewegung: „Schafft Farbe in das Stadt zählten wir in diesem Sommer nicht allzuviele,' bild" ist noch im Fluß. Man hat hier in vielen mit doppelter Freude und Dankbarkeit wurden > Fällen schon recht schöne Bilder erzielt, mitunter sie daher Hingenomnien als ein Geschenk des ab-' aber auch arg daneben gehauen, es schickt sich eben ziehenden Sommers, dessen Tage trotz Sonnen-j auch hier eines nicht für alle! Mit anerkennens- glanz und Himmelsblau gezählt sind. Von dieser werter Energie hat der Deutsche Städtetag an- Tatsache reden auch die interessanten Probeflüge, Die Preisgestaltung für Arbeiten und ErMg» nisse des Handwerks waren zum großen Teil leider unbefriedigend. Die Preise für Rohstoffs weisen vielfach steigende Tendenz auf. Besonders die Preise für Stoffe, Futter, Leder und Holz Zogen an. Auch die Materialpreise des Elektro- Z besten dient, nut. Installationsgewerbes sind, mit Ausnahme für Gewinn gönnen. .. . Glühlampen und Beleuchtungskörper, gestiegen. Form und Farbe, die wrr m den Herdftmonalen sich dabei um keine» Wetterdienst, der ihnen di« Windstärke und anderes verrät, sie manövrieren über ihrer Sommerheimat, bis sie eines Tage» "verschwunden sind. Das alles geht viel schneller vor sich und auch ohne jene Reklame, mit der die modern« Fliegerei unserer Tage verbunden ist. Freilich fehlt es hier auch an solchen lleber- raschungen, wie sie der ungeduldig gewordene Levin« in der vergangenen Woche seinen fran zösischen Freunden bereitet hat, die kleinen Flie ger lassen ganz gewiß keinen der Ihren sitzen, sie n«hmen sie alle mit und sie würden g«wiß auch alle die südlichen Zonen erreichen, wenn es nicht Menschen gäbe, die jenen harten Ausdruck von der „Bestie Mensch" zur Tat werden lassen, indem sie mit Leimruten und anderen Dingen die unschuldigen Flieger im Federgewand zu Tau senden einfangen . . . Mit dem September, der am Donnerstag seinen Monatsvorgänger ablöste, hat der erste der vier Monate seinen Einzug gehalten, die mit der Silbe „ber" enden. In buntfarbiger Fröhlichkeit steht der neunte Monat des Jahres vor uns. Man kann seinen Namen nicht aussprechen, ohne an lachendes 'Sonnengöld, leuchtendes Blätter zeug, scherzende Winzerinnen und an Luft und Freude zu denken . . . „Schon überfließt den Vergwald goldner Duft; Fein silberne Fäden wehen über'm Hang; Scharf stehn die Berge in der klaren Luft; Vom Dorf im Tal ertönt der Drescher Klang." Aus einem lachenden Lenz ist, ohne daß wir es recht merkten, der gereifte Jüngling geworden: Schwierigkeiten in der Kapitalbeschaffung wirken sich umso stärker aus, als dem Handwerk hierdurch in seinem Bemühen, die Betriebe den modernen Verhältnissen anzupassen, außerordentliche Hinder nisse in den Weg gestellt werden. Auch sonst wird durch die Geldknappheit der Geschäftsgang gehemmt, da der durch die lebhaftere Geschäfts tätigkeit verursachte größere Kapitalbedarf der einzelnen Betriebe nur mit Mühe befriedigt wer den kann. Die Bezahlung der Rechnungen durch die Kundschaft ist überwiegend noch schlecht ge blieben; gelegentliche Besserungen im Zahlungs verkehr vermögen das ungünstige Gesamtbild nicht wesentlich zu beeinflussen. haben. Dann ist ihnen die „nationale Sache" und der Ruhm, der von allen Erdengütern das Höchste sein soll, gänzlich schnuppe. Und sie lasten sich viel lieber bestechen als erstechen. Sie ziehen die Uniform des Generalissimus aus, Zivil an und die Flagge ein. Die Flagge..! Kann man heute noch dies stolze festliche Wort nennen, ohne daß man sofort auS dem verwirrten China heim kehrt und wieder im angeblich geordneten Deutschland ist? Es genügt nicht, daß bei uns die Parteien nm Fahnen und Fähnchen streiten — auch der Bürgermeister von Berlin muß sich — wie der Einjährige in der hübschen alten Geschichte, dem der Vater di« Kanonen kaust — „selbständig machen" und Krieg führen. Krieg gegen die Hotels, die großen Berliner Hotels, die noch immer die alte Flagge zeigen. Und wenn zehnmal ein illustrer Gast aus Amerika, ein Kollege, in dem Hotel wohnt. „Nein" — sagt der Bürgermeister wie der Suppcn-Kasper im „Struwelpeter" — „dort eß' ich meine Suppe nicht, nein, meine Suppe eß' ich nicht!" — Nämlich in dem ungenügend befischten Hotel. Konse quent wie der Suppen-Kasper — nein, feine Suppe ißt ' ' "" Beschäftigungsgrad zunächst noch gut geblieben ist und sich auch günstig auf die Auftragserteilung in den Baunebengewerben auswirkte. ' Im allgemeinen liegen die Verhältnisse für das in den Städten ansässige Handwerk günstiger, als auf dem Lande. Im Geschäftsverkehr mit EL sprach der Böß: Ich meid' das Böse; Zum Laster fehlt mir Lust und Zeit. Mich macht nervös der skandalöse, Der nie gelöste Flaggenstreit. Ein Beispiel streng zu statuieren, Lös' ich die Frage, höchst verzwackt, Und gehe — aus Prinzip — dinieren Nur, wo man schwarz-rot-gold geflaggt. Oh, guter Oberbürgermeister, Der sich politisch atzt und tränkt, Verzeih', wenn ich als Vielgereister Ein Wörtlein wage, das Dich kränkt. Wo man sich nach des Tages Plage Zu tücht'ger Mahlzeit zieht zurück, Scheint einzig mir 'ne Magenfrage Und kein Problem der Politik. Im Feindesland 'ne gute Schüssel Schätzt hungrig nur «in Tor gering; Und im „Filet de Sol" in Brüste! Ein Frühstück ist «in gutes Ding. Mich könnte gar zum Schmaus verführen, Was nur der Hochmut stehen ließ: Aus Moskau russische Konfitüren Und Gänseleber aus Paris. Gewiß, auch mich bringt mal zum Rasen, Was unter falscher Flagge fährt: Geschmierter Wein und falsche Hasen, Das ist's nicht, was uns redlich nährt. Doch auf ein Rehfilet in Sahne Und edlen Tropfen, den man schänkt, Hat wenig Einfluß nur die Fahne, Die oben aus dem Fenster hängt... Diogenes Wirtschaftliche Lage des deutsche» Handwerks lm Monat August 1927 Vom Neichsverband des deutschen Handwerks wird uns geschrieben: Ein allgemeiner Ueberblick über di« wirtschaft liche Lage des Handwerks gibt infolge der yrrlicheH und fachlichen Verschiedenheiten auch für deck Monat August kein einheitliches Bild. Wesentlich^ Aendeningen gegenüber dem Monat Juli sinh nicht zu verzeichnen. Eine nachdrückliche Besserung für den einzelnen Handwerksbetrieb wird dural die Uebersetzung vieler Handwerkszweige gehindert^ Ueberwiegend wird die Lage des Handwerks be herrscht durch die verhältnismäßig" günstige Be schäftigung im Baugewerbe. Gegenüber den int Vormonat geäußerten Befürchtungen, daß im Baugewerbe bald ein fühlbarer Rückgang ein treten würde, kann festgestellt werden, daß de« «nd brausten Patrioten ßür di« Freiheit oder — wie der verlogenste der amerikanischen Politiker gern sagte — für da- „Selbstbestimmung-recht" der Chinesen kämpsen. Und da mögen uns die wahren Chinakenner — nicht di« fixen Tee-Reisenden, die einmal rin paar Tage geschäft lich in Peking waren — noch so ost versichern, daß diese Heroen mit den unaussprechbaren Namen nichts sind als gut« Bankiers oder bester listige Spieler, die plötzlich kalte Füße bekommen und den grünen Tisch — in diesem Fall das Schlachts«ld — fluchtartig verlaffen, wenn sie erst genug Geld in den weiten Taschen und noch mehr auf sicheren Banken des fernen Auslandes gemäßen Kästen durch ein neues Modell zp «y setzen, das sich der neuzeitlichen FormgebunK aH paßt". Hoffentlich ergeben sich aus diesem VoH schlag nun nicht ähnliche Verwicklungen, wie sitz der Berliner Flaggenstreit gezeitigt hat, d«r »aM gerade Form«n annlmmt, die brechreizähnMM Charakter haben! K. Lgt. — i sich, hauptsächlich an Sonn- und Ruhetagen, am Der wwdererwachte Sommer — Flugkbnngen Abend ein solches Erholungsstündchen, das seinem ohne Reklame — Der erste von Vieren — Der . - — rianoe, um ves saures wrnrezeir in einem reucy- „, v'r ' - -, - - . tenden Gewände ausstcrben zu lassen. Neben dem: ^ Landwirtschaft ist stellenweise cme fi Juni gilt der September als der beständigste einge^eten. Die schlecht Monat im Jähre, hoffentlich zeigt er sich diesmal i gute Ernte erwarten, mancher lo^ darin von der schönsten Seite. Die Kürzung der! Tage nimmt allerdings schon recht merklich Z», L""dwlrtMft zmuckgehalten. M dafür steigen die Zahlen der Lichtrechnungen!: dungshandwerke waren, da der 4^ Mit den kürzeren Tagen marschieren auch die!^^ "^ I"renzeit gehört, sehr schlM Reihen des Geflügels wieder auf: die ersten' Auflagen versehen. Eine gaM Gänse, Enten, Tauben und Hühner. Es beginnt Addern fest für unsere lieben Hausfrauen die Jahreszeit mit " wnd°n, dem großen Küchenzettel. Im Garten beginnt E der Beschäftigung?- die Haupternte und am Monatsende schon lang- .. .. . sam das Abbauen bzw. Umgraben und die Aus-' Entwi^ Nr ÄnbZ nat für die erste Ernte im nächsten Frühjahr. Jetzt, wo die Abende immer kürzer werdär, ZL" U 7°ch die Dämmerung immer früher hereinbricht, liegt ^äiwieriakeiten m der Kapitalbeschaffung wirken für viele die Gefahr nahe, sich das kostbare Augenlicht leichtsinnig zu verderben. Um das Licht anznbrenneu, ist es in den Dämmerstunden zu „ÄM inseriere!" lautet die Parole zahlreicher Geschäftsleute, die sich jetzt mit der kommenden Herbstpropaganda geschäftigen und die ernsthaft darauf bedacht sind, ihrem Geschäft einen neuen Impuls zu geben, den «s jetzt nach den sommerlichen Tagen und nach dem Zurückfluten des Publikums in die Städte wieder so außerordentlich nötig hat. Eigentlich find dies alles Selbstverständlichkeiten, aber leider muß man feststellen, daß gerade im Einzelhandel und im Ladengeschäft vielfach noch zahlreiche, unbegründete Widerstände bestehen. Wie ist das tzu erklären? Nur so, daß diese Einzelgtschäfte sehr stark von ihrem Verband abhängig sind und leine Zeitungsreklame nur selten ohne dessen Mit hilfe durchführen wollen. Und doch muß sich der Geschäftsmann klar darüber sein, daß ihm die so- sgrnannte Verbar.ps- oder Kollektiv-Reklame im Grunde gar nichts nutzt. Man übersehe in Geschäftskreisen doch nicht, daß Kollektiv-Inserate („Kauft elektrische Ge- brauchsgegenstände", „Schenkt Handschuhe zu je dem Fest") aus der Not der Zeit geborene Er- fcheinungen sein können. Die Echzelfirma, deren ^Kapital infolge der langen Wirtschaftskrisen sich ständig vermindert, glaubt sich meist nicht mehr in der Lage, die Mittel für die erforderliche Reklame ausbringen zu können. Aus diesem Grund erfolgt mich di« Verbandsreklame meist auf Ver anlassung der finanziell schwächeren Kreise, die sich irgendwie wehren wollen, um nicht von dem Stärkeren totgemacht zu werden und in d«m wirt schaftlichen Existenzkampf zu unterliegen. Alles schön und gut. Sie sagen: lieber Ver bandsreklame als gar keine Reklame und doluern- der Rückgang des Geschäftes. Zlber: was ist Propaganda nicht «inzuschränk«», wenn auch di« Zeit«» noch so schlecht sind, sondern sich di« höchsten Vorki: aus« -!ner geschickten Anzeigrn« Propaganda in ei :r mit festem Leserstamm in Stadt und Land vtr^hrnen Z«it»ng zu sichern." Die Zeiten, in denen der Ladenbesitzer ver gangener Tage noch mit Selbstbewusstsein saW: „Ich brauche nicht zu inserieren, meine Ware ver kauft sich von selbst" —, die sind lange vorbei! Nichts verkauft sich heute mehr von selbst. Der Käufer will aus dem Inserat wissen, was er kauft und wo er kauft. Früher saß der Läden; inhaber in seinem Geschäft und wartete, bis di« Kundschaft kam. Heute sitzt die Kundschaft zu Hause und wartet, daß ihr die Mare gewfsM maßen ins Haus gebracht wird. Und darin liegt der Sinn des Inserates, daß es immer wieder nen, frisch, lebendig, von eindringlicher WWznH. und kleberzeugung sein mutz. Denn trotz Radio und Kino wird die moderne Zeitung immer der billigste, schnellste und beste Weg bleiben zur größtmöglichsten Zahl von Lesern. Keine ander« Propagandaform ist so wertvoll. Di« Zeitung chfth ständig verbessert in Druck und Illustration, Die Jnseratenspalten bilden den geachteten Marktplatz der Welt. Die Zeitung hat noch ungeahnte Mög lichkeiten, und du, der Geschäftsmann, kannst sie nutzen und dir dienstbar machen. Da« alles sollt« dir gegenwärtig sein, und wenn du es recht über legst und nochmal in Rube alle Möglichkeiten er wägst, die der Inseratenteil der Zeitung für dts nächsten Wochen und Monate bietet, so wirst du freudig mit «instimmen in den Ruf aller klugen, auf die Entwicklung ihres Geschäfts bedacht«» Leute: „Ich inserier«!" Dr.K.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)