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283 -LS-rL8k^kS»tL^LNke8es:«LNkS«S»^StSXLNkSr«Ik „Gehen Sie wieder hinunter, Christa und entschuldigen Sie mich bei Ihrem Datei — und vielen Dani für Ihr feines, warmes Mtg^ühk!" ,Mir vollen alle hoffen, daß Roy sein Meisterstück ge lingt!" „Ich hab' den jungen Menschen schon jetzt lieb, aber dann werde ich ihn vergöttern!" rief Maria erregt aus. * Der vergötterte Jüngling vergnügte sich indessen nach allen Regeln der Kunst in dem Tanzraum von Lo Lungs be rühmten Unternehmen. Er war strahlender Laune, streute Geld unter die scheußlich geschminkten Mädchen, stellte aller hand Tollheiten an, hielt aber dabei Augen und Ohren auf, um etwa« von dem zu hören, was ihn in diese Spelunke getrieben hatte. Und so entging es ihm nicht, daß Tse Hai, der sich unter den Gästen befand, von Lo Lung ge rufen wurde, und daß die beiden dann eifrigst miteinander schwatzten. Lo Lung deutete bei der aufgeregten Unterhaltung mit seinem eben nicht reinlichen Damen in die Richtung der Hinteren Räume, so dah Roy vermutete, daß es sich möglicherweise um den Gesuchten handeln könne. Nachlässig schlich er sich zu der Tür, aus der Lo Lung gekommen war, öffnete sie und stellte sich, als wisse er vor Uebermut nicht, was er mache, in den Türrahmen und pfiff, so laut er nur konnte: „Horch aus den Klang der Zither und öffne mir dein Gitter —" Und da in dem folgenden Augenblick zufällig in dem Trubel des Tanzraumes eine Ruhepause eingetreten war, so hörte er aus einiger Entfernung eine gepfiffene Antwort. „Im tiefen Keller sitz' ich hier und trink den Saft der Reben!" „Aha, da hätten wir ihn ja! Also hier ist es, nun fragt sich nur, wo in dieser gottverdammten Spelunke. Aber, Roy — bleibe ruhig! Die Sache wird sich schon allmählich entwickeln!" Da er merkte, dah die beiden Schurken mit ihrer Unterhaltung fertig waren, schlotz er die Tür, drängte sich durch die Tänzerinnen, warf Geld unter die sich darum balgenden Mädchen und ging dann zu Lo Lung, schlug ihm gemütlich aus die Schulter und sagte in Pidgin-Englisch: „Na, alter Spitzbube, gibt es nichts Neues bei dir zu hören? Du hast doch deine Ohren überall! Keinen Klatsch aus der europäischen Kolonie?" Kichernd ob der Scherze, die der East mit ihm machte, zuckle jener die fetten Schultern. „Was soll so ein armer Erdenwurm wie ich von den Herren Europäern wissen?" „Armer Erdenwurm ist nicht schlecht! Ich schätze, dah du so beiläufig der reichste, gelbe Kerl hier in Schanghai bist. Wenn du aber keine Neuigkeiten weiht, so kann ich ja ein paar berichten. Als Neuestes erzählt man sich, dah sich die Frau des Engländers Kingsaerl mit dem Sekretär der französischen Botschaft eingelassen haben soll." „Hihi, das rst ja ein ganz internationaler Witz," kicherte Lo Lung, und Tse Hai, der daneben stand, lächelte un verschämt. „Der gröhte Witz ist aber der, dah die Madame Bertin, eben die Frau des Sekretärs, mit Mister Kingsaerl ver bunden ist, und dah keiner der Beteiligten von dem an deren unterrichtet ist, nur die ganze Stadt weih es." Mun ter wie ein lustiger Geck, der am Klatsch Gefallen findet, schwatzte Roy mit den beiden Chinesen. Ganz unverfäng lich fuhr er nach dieser Klatscherei fort: „Ach richtig, noch eine weltbewegende Neuigkeit gibt es im „Astor House!" Man erzält sich, dah der deutsche Stahl könig Mister Bredow, in Nacht und Nebel mit einer vor nehmen Chinesin auf und davon sei!" Roy betrachtete bei diesen Worten die beiden Chinesen scharf, und so entging ihm auch nicht, dah die beiden einen schnellen Blick des Einverständnisses wechselten, und zu Roys unaussprechlicher Freude sagte Lo Lung in dem Schanghaier chinesischen Dialekt zu Tse Hai: „Dieser Klatt > ist ja sehr günstig für uns! Da wird kein Mensch auf : Gedanken kommen, ihn hier zu suchen." „Was redet Ihr da für ein Kauderwelsch miteinander? Das kann ja kein Mensch verstehen!" rief Roy ärgerlich dazwischen. Lo Lung, der seiner Sache sicher war, dah kein Ausländer den sehr schweren Dialekt verstehen könne, neigte sich tief vor Roy und sagte in seiner kriechenden Art: verzeih', Master, dah dein Knecht sich erdreistet hat, in deiner Gegenwart zu reden, dah du es nicht verstehen kannst!" AorMunZ folgUt Die DalüLarlelt ein« ö-valbe Wie ost hört man von Beispielen der Zuneigung eines Tieres zum Menschen, der es aus irgendwelcher Not errettet und freundlich ausgenommen hat. Oft sind die betreffenden Tiere dann lange Zeit in der Familie ihres Pflegers geblieben und haben sich dort augenscheinlich recht wohl gefühlt. Gin« Tages aber, ganz plötzlich, sind sie verschwunden und kehren nimmer wieder. Die Natur hat ihr Recht gefordert, und das Tier ist zu seinem ursprünglichen Leben in der Freiheit, fern vom Menschen, zurückgekehrt. Um so interessanter und reizvoller ist das Erlebnis, das kürzlich eine englische Dame in Cambridge mit einer Hausschwalbe gehabt hat, denn es zeigt, welch tiefer Dankbarkeit ein Tier fähig ist. Die Dam« beobachtete, wie eine Schwalbe im Staube des Weges umherkroch, es war wahrscheinlich ein junger Bogel, der die hohe Schule des Fliegens noch nicht durchgemacht hatte. Die Tierfreundin hob die Schwalbe behutsam auf und setzte sie auf einen Zaun. Da aber zeigt« das Tierchen, daß es doch etwas fliegen konnte, dem es flog zu der Dame zurück, die es mit nach Hause nahm. Dort entdeckte sie am Halse der armen Schwalbe, dieser den Lebenssaft ab saugend, ein« schon blutaufgeblähte Zecke, und nun erklärte sich auch das Umherkriechen des Vogels im Staube: er hatte vergeblich versucht, den Blutsauger loszuwerden. Dieser wurde durch Karbolsäure schnell getötet. Länger als eine Woche ließ die Tierfreundin die arme Schwalbe in einem beson deren Zimmer Hausen und fütterte sie mit hartgekochten Eiern, die in Milch erweicht waren. Als sich das Tierchen erholt hatte, flog es frei im Zimmer umher, und sLin größtes Ver gnügen war, auf der Hand oder dem Kopf seiner gütigen Pflegerin zu sitzen, wo es um Futter bat. Mehrmals brachte man die Schwalbe in den Garten und wollte sie der Freiheit wiedergeben, sie schüttelte aber nur das Köpfchen, flog einige Male hin und her und kehrte immer wieder zu ihrer Pflegerin zurück. Obwohl diese sich bemühte, das Tierchen nicht zu überfüttern, lebte es doch nicht lange und starb bald, wie eine Untersuchung erwies, infolge von Magenbeschwerden, verursacht durch die harten Eier. Es wäre besser gewesen, man hätte es dem Tierchen sreigestellt, sich seine Nahrung selbst zu suchen. Das Interessanteste bei diesem Fall ist nun, daß di« Schwalbe offenbar eine tiefe Dankbarkeit gegenüber ihrer Pflegerin bekundete, denn, wie erwähnt, nichts hinderte sie, davonzufliegen und ihre Freiheit wiederzugewrnnen. Aber sie verweigerte die mehrfach gebotene Gelegenheit und kehrte immer wieder zu der Tierfreundin zurück. Vielleicht hatte das blutige Erlebnis mit der Zecke einen unauslöschlichen Eindruck auf das Tierchen gemacht, so daß es wußte, daß es sich erneut dieser großen Gefahr aussetzte, wenn es in di« Freiheit zurückkehrte. Jedenfalls ruft dieses Bild die alt« Streitfrage wieder wach, ob das Tier eine Seele hat oder wenigstens seelisches Empfinden besitzt. Man sollte meinen, daß dies sicher bei der Schwalbe der Fall gewesen ist, die doch ein Beispiel von Dankbarkeit gab, wie man es im Tierleben selten findet, und noch seltener 'im 'Leben des Menschen. Wussten öle schon, daß... Wenig bekannt ist die Eigenschaft jedes Erplosionsmotors, daß er mit der Erhöhung über dem Erdboden entsprechend an Leistungsfähigkeit verliert, weil der Luftdruck dann ein anderer wird. Ein Motor, der aus der Erde 35 Pferdekräfte leistet, leistet in 1000 Meter nur 28, in 2000 Meter Höhe nur 24 in 3000 Meter Höhe 20, in 4000 Meter Höhe nur noch 16,5 Pferdestärken, also weniger als die Hälfte. Das Gewicht der Haut einschließlich Unterhautzellgewebes beträgt beim Erwachsenen 10—12 Kilogramm. Der Zwölffingerdarm, das ist das Zwischenstück zwischen Magen und eigentlichem Dünndarm, wohin die Ausführungs gänge der Leber und der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) mün den, hat ein« Länge von 12 Fingerbreiten, also von ungefähr 24—28 Zentimetern. Der Erfinder des Zylinderhutes (1797), ein bekannter Hut macher der damaligen Zeit, John Hetherington in London, mußte sich bei Erfindung des Zylinderhutes, als er ihn zwecks Demonstration auf der Straße trug, vor der Polizei verantworten und wurde wegen groben Unfugs zu einer Geldstrafe von 50 engl. Pounds verdonnert. Greise haben normalerweise manchmal nur 40 Herzschläge in der Minute. Kaiser Friedrich ll. ließ im Jahre 1250 bei Kaiserslautern einen gezeichneten Hecht aussetzen, der im Alter von 267 Jahren wieder gelangen wurde und 35.0 Mund wog.