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Ersatz für de« fehlenden Eisschrauk kamt W irr WM Sommertagen leicht jede Hausfrau schaffen. Das nässe Leinentuch sei ihr als wirksames Kühlmittel empfohlen. Sie legt es um den Butterbehälter, um den Milchtopf, um die Wasserflasche, besonders für die Nacht, kurz nm alle Gefäße, in dmren Lebensmittel aufbewahrt werden. Das in dem Tuch ong^ammelte Master beginnt in die umgebende Luft zu ver- dmiMl, wodurch oem Tuch sowie den darunter befindlichen Gegenständen und Eßwaren die Wärme entzogen wird. Um zu veralten, daß das Tuch nach einiger Feit austrocknet, ohne daß man in der Lage ist, die Feuchtigkeit zu erneuern, empfiehlt es sich, die Einrichtung so zu trefftn, daß die Enden des Tuches in einen nnt Wasser gefüllten Teller tauchen. Das Wasser saugt sich dann stets von neuem in das Tuch ein und sichert so einen ständigen Zufluß kühlerer Tem peratur. Besonders empfehlenswert ist die Anwendung dieses Prinzips bei Butter, die meistens unter dem Einfluß des Verfahrens stettchart wird. Wie oft ist es wünschenswert, daß man alte Etiketten von Flaschen schnell entfernt, aber es geht lange nicht so rasch, wie man möchte. In ganz kurzer Zeit gelingt es, die Etiketten abzulösmr, wenn man sie mit Wasser anfeuchtet und vorsichtig üb« eine Flamme hält. Ein Scheuertuch, in Effigwafser ausgewrungrn, reinigt den Teppich tadellos, frischt die Farben auf und legt den Glaub. Gesundheitspflege. Die Arbeit des Mageus stellt man sich meistens viel ein facher vor, als sie ist. Freilich, wenn man naturgemäß lebte, dann hätte er es einfacher; allein, man stelle sich einmal vor, wie es in so einem armen Magen bei einer Behandlung zu- gchen muß, wie sie ihm oft genug zuteil wird. Da wird eine tüchtige Portion Flefich, Kartoffeln, Gemüse usw. ge- ! geffen, die sicherlich schon genügt, den ja gar nicht so ge- räumigen Magen zu füllen. Aber nun wird noch ein Liter Bier oder Wein hmterhergeschüttet. Hat sich solch ein Esser wohl schon einmal klargemacht, wo denn dies in seinem armen gefüllten Magen noch Platz finden soll, oder ob es nicht vielleicht die vorder genossene Nahrung ungebührlich j verdünnt? Nur gut, oaß der Magen schlauer ist als sein mißhandelnder Inhaber: er zieht die Magenwand über dem feeren Inhalt st> zusammen, daß vom „Magenmund" bis zum Ausgang, dem „Pförtner", eine Rinne entstcht, durch die die Flüssigkeit in den Darm abgeleitet wird. — Dis Arbeit des Magens besteht in Verflüssigung, die von außen nach innen mit dem sauren Magensaft vor sich geht. Was neu hinzukommt, wird in die Mitte befördert und muß warten. Was schon verflüssigt ist, sammelt sich am „Pförtner" und wird durch ein Ventil in den Darm gespritzt. Die chemische Arbeit des Magens erfolgt mit Sekreten aus verschiedenen Drüsen; diese aber geben jene nach Art und Menge so her, wie es die Art der Nahrung fordert. Der Schluckauf. Es ist eine äußerst peinliche Situation, wenn, oft mitten im angeregten Gespräch, plötzlich das charakteristische schluckende Geräusch auftritt, das wir unter dem Namen „Schluckauf" kennen. Meist trägt irgendein zu scharfes oder zu kaltes Getränk die Schuld. Selbst mit größer Energie lassen sich die Zwerchsellzuckungen, denn um olche handelt es sich, kaum unterdrücken. Es gibt einige chr einfache Mittel, dem Uebel zu begegnen. Vielfach helfen chon einige Schluck Wasser, bei fest zugehaltenen Ohren amstig hinuntsrgeschluckt. Auch rasches Zerkauen und Ver- chlucken eines in Essig getauchten Stückes Zucker ist emp- ehckenswert. In manchen Fällen genügt schon Zusammen- preflen der Zwerchfellgegend mit den Händen, um die Zuckungen zu unterbrechen. Will gar nichts helfen, so nehme man einige Hoffmannstropfen. BergkrasÄett. Bekanntlich wird die die Erde um- gebende Luftschicht mit steigender Höhe immer dünner und sauerstoffärmer. Diese Tatsache macht sich bei vielen Men schen, zumal bei Hochtouristen, ost unangenehm, ja bisweilen gefährlich bemerkbar. Die jeweiligen Höhen, in denen sich Symstome zu zeigen beginnen, schwanken zwischen 2500 und 4500 Metern. Zunächst macht sich allgemeine Schwäche und Mattigkeit bemerkbar. Der Erkrankte verspürt plötzlich einen starker: Widerwillen, weiterzugehen. Bei fast jedem Schrttt, später bei fast jeder Bewegung, steigert sich der Dvrck im Kopf, es treten Schwindelanfälle, bisweilen Uebel- iktt und Gliederztttern auf. Bei klarem, windstillem Wetter pflegen die Erscheinungen heftiger zu sein, als bei Nebel und Wind. Gewisse, manchmal sogar tieferliegende Pässe, Schluchten und Kamine sind berüchtigt, — In den meisten meiden, wenn man den Organismus erst langsam an das Höhenklima gewöhnt, allmählich in größere HHen übergeht und nur schrittweise die Köroertatigkett steigert. Bei heftigen Erscheinungen wird sich schleuniger Absteg kaum veruieiüLU lassmr. Feld und Garte«. Augustar-etten in Feld und Garte«. Hinsichtlich der Witterung scheinen di« Jahreszeiten er- j Heblich durcheinandergeraten zu sein, und wenn es nicht tagtäglich der Kalender sagte, wüßte man wohl ost nicht, ob j wir im April oder Mai oder gar schon im September sind! Durcheinandergeraten ist auch ziemlich die Arbeit in Feld und Garten, und viele Arbeiten, mit denen nm» in anderen Jahren schon fertig war, stehen Heuer noch aus. Dom Acker wich der Roggen — in diesem Jahre ost verheerend gelagert und ausgewachsen — ja nun überall herunterkommen, bald auch Weizen und Hafer, und dann bringt das Umbrechen der Stoppel wieder neue Arbeit. Zudem kommt die Aussaat von Raps, Lupinen, Stoppelrübem sowie den verschiede nen Gründünguugspflanzen. Auch Dresch maschinen und Flegel beginnen zu klappern, und für die Wintersaat muß das nötige Getreide hergerichtet wer den. Auch die Ernte von Hirse, Mohn, Hanf, Flachs und Buchweizen steht vor der Tür, und die Runkel- und Zuckerrüben verlangen Behacken und Ianchedüngung. Für Wiesen, die neu angelegt werden sollen, ist rechtzeitig das Land herzurichteu, und weiterhin gibt die Nachmahd auch bald wieder neue Sorge um das Wetter. ImGemüsegarten steht auch noch ein gut Teil der üblichen Sommerarbetten aus; gäommen ist jetzt die Hanptfaatzeit für Rapunzeln, Herbst- rüben und Winterspinat. Neu gepflanzt werden Johannis lau ch, Perl- und Winterzwiebeln sowie Knoblauch. Bei den Artischocken werden die abgetragenen Stengel und Blätter entfernt, damit noch Platz für Zwischenpflanzungen gewonnen wird. Kardy und Bleichsellerie werden jetzt gebunden und angehäufelt. ! Bei Endivien bindet man die stärkeren Stauden; für das . Gelbwerden muß man 14 Tage rechnen. Nachher muß auch an die Aufsaat der Gemüsepflanzen gedacht werden, welche den Winter über auf den Beeten bleiben (Schnitt kohl, Spargelkohl, Karotten, Möhren, Petersilie), wenso an die Aussaat für die Früyjahrs- kulturen (Blumenkohl, Wirsing, Kohlrabi). Der Obstgarten bietet jetzt schon viel reifes Obst Wetter fortzuführen ist das Äbkneipen, das An- binden und der Grünschnitt. Um das Abfallen der Früchte zu verhindern, müssen die Bäume bei trockenem Wetter durchdringend gegossen werden. Zum Einsetzen von Fruchtaugen auf kahle Stellen ist nun die ge eignete Zeit gekommen. Die Okulatiou der ver schiedenen Wildlinge muß bald beendet sein. Die Neuanlage von Erdbeerbeeten ist auch eine der Hauptarbeiten. Im Blumengarten überwiegen zurzeit die Pflege maßnahmen der Wege, der Blumenbeete und des Rasens. Stark durchwurzelte Topfgewächse werden ver- ! pflanzt. Bon Geranien und verschiedenen anderen ' Topfpflanzen schneidet man Stecklinge, und bewurzelte Nelken senker werden eingepflanzt. Abgeblühte Stauden werden geteilt und verpflanzt und zum Früh treiben bestimmte Blumenzwiebeln eingepflanzt. Für alle Zwiebelgewächse des freien Landes ist jetzt die beste Zett zum Verpflanzen. Haustierzucht und -pflege. Sodensackbrüche bei Ferkeln sind nicht selten. Man fühlt dabei in der Umgebung des Hodensackes sine weiche Geschwulst, die zeitweilig verschwindet. Derartige Brüche soll man möglichst bald durch einen Tierarzt operieren lassen. Die Operation besteht darin, daß das Ferkel auf den Rücken gelegt und in die Höhe gezogen wird. Dann wird der Darm in die Bauchhöhle hineingeschoben und das Tier kastriert, die Wunde vernäht. ' Das Jtalienerhuhn legt im Durchschnitt jährlich 140 Eier im Gewicht von 55 bis 65 Gramm. Manch« Hühner bringen es auch auf 160 bis 180 Eier.