Volltext Seite (XML)
P«>ü»«u« »kk»g« »V «oldpsennt«, stl« dl« l«7 llUL blkUe amtlich« Z«n, SO Äoldpf.uiU^ für dl« 72 uxa dr«lt« Z«U« Im M-d°kUon»l«Il« 00 Loldpfennl^ Klein« «njelge» sind b«i «ufgab« ,u bezahlen. Yüc Nachwet» und ««rmUUmm r Z«II« rondtrgebühr. — gar Ichwierig« «Lharte» NN» bei Plahv»ischriften Ausschlag. Bei grvssere» Austrkgen und Im MUd«»- holunghabdrull SrmSßlgmig nach festslehender Blafsel. holung In drn Alch»«r«fteiren der «tadl 1.80 Mi., In d«n Aubgade. de» Land»«,Irie» 1.»H Mi., bei Zutragung!m Stadtgebiet 1.»» Mk., bei Zutragung im Landgebiet y.vo Mk. nlmknvvvtg., «t>iz«lnumm-r10Pftz., Evnnabendnunemer»0Psg. »,»»«>««! Leipzig gggoi, V»m«i,u>«g>roi,ont0: Frankenberg. ^»»»chn» 01. «,l,gpan»n»: Tageblalt Yrankenbergsachsen. «» «raMStr-bk UMW md« M «MeMqmg der smiNchm BrknmtMidMM U.UMMWO Wa,»« 1«t»«er!W Md d«« vtadtkiM M z«M»s«ki Md d« «emlide Mdermela dehrmi-erM SefttKms MW WW»WW WMM T«.Mdm <M.SniftMd«kl W.) »Skmrmd««. MMMrMWWK-SW!« WlritMUNWMkg roo Sonnabend dm 27. MM l«27 nachmMazs 8«. zahr-mg Der Inhalt der englischen Englands „militärischer Stolz- Paris, 26. 8. Ueber den Inhalt der eng lischen Befatzungsnote auf die französische Note in her Frage der Herabsetzung der rheinischen Trup- peirstärke berichtet die Agentur Havas aus Lon don: Die Diskussion zwischen der englischen und der französischen Regierung über die Frage der sRheinlandbesetzung bezieht sich weder auf das Prinzip der Herabsetzung der Truppenzahl noch auf den Charakter der Besetzung. Im Gegensatz zu gewissen Informationen ist die Diskussion stets in einem ruhigen Tone geführt worden und be schränkte sich ausschließlich auf die Frage der eTruppenzahl. Di« englische und französische Regierung stim men darin völlig überein, daß sie die Be satzung nnr von dem Gesichtspunkt der Er füllung des Dawesplanes betrachten, für die sie die Garantie bedeutet. A)er Gesichtspunkt der Sicherheit ist im Gegensatz ipi dem, was behauptet wurde, nicht in den Mordergrund geschoben worden. Die Negierungen find gleichfalls einig in der Anschauung, daß Deutschland seinerseits keine Zahlen festzusehen Gabe und daß sie allein über diese zu beschließen 'Haben. Aber es ist klar, daß sie ihre Verpflich tungen vom Jahre 1925 der Reichsregierung gegenüber anerkennen, die alliierte Truppenzahl Herabgusetzen, ohne baß man sich allerdings an die Deutsche Auffassung von der sogenannten Normal- Besatzung halten könnte. Es komme also den eng lischen, französischen und belgischen Regierungen zu, die Höhe ihrer Vesahungstruppeu zu bestim- Men. Der Unterschied in der Auffassung zwischen Pondon und Paris ist gering, da es sich um eine ^Spanne zwischen den Zahlen 60- und 56 000 Handelt. Der Grund hierfür ist vom englischen -Standpunkt aus rein technischer Natur, angesichts der Tatsache, daß die britischen Truppen aus Be rufssoldaten bestehen. Auch eine andere Erwä gung, die in der Presse ihr Echo fand, kommt hinzu: , ein gewisser militärischer Stolz, her den Wunsch rechtfertigt, im Rheinland eine Deß französischen Truppen entsprechende Anzahl von englischen Truppen zu unterhalten. Es han- LM sich also darum, die Anschauungen der Diplo- Maten und der Militärs in Einklang zu bringen, Was im übrigen nicht unmöglich erscheint, da eine Mnigung zwischen den beiden Regierungen über das Prinzip erreicht worden ist. So etwa dürfte der Sinn der englischen Antwort sein, die übri- tzens die Frage nicht endgültig regelt und die «Unterhaltung zwischen London und Paris nicht beendet, die vielmehr in wenigen Tagen zwischen den englischen und französischen Ministern des Auswärtigen persönlich geführt wird. Die Havas- note fügt hinzu, daß von einer völligen Räumung des Rhein lands niemals di« Red« g«wes«n s«i, weder in militärisch«», noch diplomatischen Kreisen Englands. Die Haoas'Meldung Eine französische TendeiiMtldung? Berkin, 26. 8. Die Telegraphenunion er fährt von unterrichteter Seite: Die französische Agentur Havas hat in einem Telegramm aus Donbon den angeblichen Wortlaut der englischen Antwortnote auf die französische Note in der Mirage der Herabsetzung der Rheinlandsbesahung -viedergegeben. Es ist demgegenüber angebracht, Darauf hinzuweisen, daß diese englische Note tat sächlich einen wesentlich anderen Inhalt als den von Havas gemeldeten zu haben scheint. In Apterrichteten Kreisen hält man es für unwahr scheinlich, daß die englische und französische Re- LicruNg darin übereinstimmen sollen, daß die Mheinlanbsbesakung die Garantie für die Erfül lung des Dawesplanes darstelle, da diese von Aavas verbreitete angebliche Ansicht der eng- Mchen Regierung weder politisch noch rechtlich Irgendeine Stütze in den bestehenden Verträgen findet. Der Dawesplan stellt ausschließlich eine Garantie für die deutschen Reparationsverpflich- Hungen dar und steht mit den Bestimmungen bezüglich der Rheinlandsbesetzung in keinerlei Zu sammenhang. mg «jemals erwogen Antwortnote an Frankreich Zm Gegensatz zum Locarnogeist und -Buchstaben London, 27. 8. Til. (Funkspruch.) Im Foreign Office wird für heute der offizielle Be richt über die gestrige Entscheidung des fran zösischen Kabinetts erwartet. Die Morgenblätter veröffentlichen inzwischen lange Berichte aus Pa ris, die darin übereinstimmen, daß die Eesamt- verminderung der Besatzung 10 000 Mann be tragen werde. Während aber einzeln« Blätter von der Zurückziehung von 8000 Franzosen und je 1000 Engländern und Belgiern sprechen, ist in anderen Berichten von 7000 Franzosen und je 1500 Engländern und Belgiern die Rede. Ein wandfrei scheint festzustehen, daß die britische Ant wort den Weg für eine Einigung geebnet und Großbritannien anstatt der ursprünglich geforder ten Verminderung der französischen Besatzung um 10 000 Mann sich mit einer Gesamtverminderung um 10 000 Mann einverstanden erklärt hat. Die Pariser Berichte erwecken ferner durchweg den Eindruck» daß diese Lösung auf keiner Seite voll befriedigt. In Frankreich wird sie offenbar noch immer als zu weitgehend empfunden, während auf englischer Seite die stark in den Vordergrund geschobenen neuen französischen Sicherheilswünsche einige Besorgnis auslüsen. So berichtet der Pa riser „Tim«s"-Korrespondent, daß die französische Regierung die Besatzungsverminderung nur im Zusammenhang mit der allgemeinen Frage der Sicherheit in der Zukunft annehme. In der französischen Oeffentlichkeit scheine eine starke Ten denz dafür zu bestehen, das Locarno-Abkommen in einer Weise zu behandeln, als ob es von keinerlei Wert für die Erhaltung und Festigung des Friedens wäre. Der diplomatische Korre spondent des „Daily Telegraph", der gleichfalls auf die Aufrollung des Problems der französischen Sicherheit durch Frankreich hinweist, erklärt, daß dahingehende auf Artikel 428 bis 432 des Ver sailler Vertrages gestützte Wünsche von britischer Seite mit größter Entschiedenheit zurückgewiesen werden müßten. Cs bestehe kein Zweifel, daß die in diesem Teil des Friedensvertrages vorge sehenen alliierten Garantien zeitlich begrenzt und sekundärer Natur seien und ausschließlich der Sicherstellung der deutschen Reparationszahlungen dienten. Im Lichte des Rheinlandpaktes sei es klar, daß jede Verlängerung der alliierten Be setzung Im Gegensatz zum Geiste und sogar zum Buchstaben von Locarno stehe. < «SM Mann?? Paris, 27. 8. TU. (Funkspruch.) In der Frage det englisch-französischen Diskussion über die Besatzungsverminderung gibt heute der „Ma- tin" mit aller Bestimmtheit der Auffassung Aus druck, daß London und Paris sich darüber einig seien, die Besatzungstruppen im Rheinland auf 60 000 Mann festzusetzen. Die gestern im Mi- nisterrat von Briand verlesene englische Antwort auf das französische Memorandum stimme in jedem Punkte mit der französischen Auffassung überein. Amerikanische Absage an Frankreich Neuyork, 26. 8. Die amerikanische Regie rung beabsichtigt, dem französischen Botschafter mitzuteilen, daß Amerika mit Frankreich allein keinen Vertrag zur Ausschaltung des Krieges ab schließen könne. Pros. kchSSings Antwort an de Jouvenel Paris, 26. 8. In seiner Antwort auf die gestrigen Erklärungen de Iouoenels führte Pro fessor Schücking für die deutsche Gruppe der in terparlamentarischen Union aus, er fürchte, daß die Ausführungen de Iouoenels dem großen Ziel der internationalen Verständigung nicht gedient hätten. Zunächst war in diesen Ausführungen ein tatsächlicher Irrtum. Niemals habe der deutsche Neichstagsansschuß den Vorwurf gegen Belgien erhoben, daß es -selbst seine Neutralität verletzt hätte. Zu der Frage der belgischen Neu- tralitätsverletzung habe sich der Ausschuß über haupt nicht geäußert, er habe all« Untersuchungen hierüber zurückgestellt. Menn Senator de Jou- venel gegen den Gedanken einer Untersuchung der Schuld am Weltkriege eittgewandt habe, die Richter hierfür seien noch nicht geboren, so könnte nwn sich dieser Aeußerung vollständig anschließen, wenn man nicht vor der historischen Tatsache stände, daß eben doch in der Vergangenheit sich Richter ge funden haben, die dieses Urteil g^ gen uns ausgesprochen haben und z^w ar waren diese Richter die andere Partei Durch den Vorwurf der alleinigen Kriegsschuld fühlt sich, auch wenn das Regie rungssystem gewechselt hat, das deutsche Volk in seiner ganzen Ehre getroffen. Es muß deshalb das Recht für sich wahren, die Kriegsschuldfragt weiter objektiv zu klären. Es ist höchst bedauerlich, daß zwei'Jahre, nach dem die ganze Welt den Locarnovertrag als ein Werk der Befreiung begrüßt hat, die Bedeutung dieses Vertrages an dieser, bedeut samen Stelle in Frage gestellt worden ist. Es ist in unser aller Augen unbegreiflich, daß gestern mit solcher Schärfe dieses Vertragswerk als un zureichend bezeichnet worden ist, hinter dem der Wille der vertragschließenden Völker steht und in dem die gesamte Welt diesseits und jenseits 'des Ozeans die Veste Sicherung des Friedens er blickt, die unter den heutigen Verhältnissen ge schaffen werden konnte. Der Redner hat zwei Gründe gegen den Wert des Locarnovertrages geltend gemacht: einmal die Zusicherung, die Deutschland gegeben worden ist für den Fall, daß auf Grund des Artikels 16 des Völkerbundspaktes der Völkerbund eine in ternationale Erekution verhängen sollte, zum anderen den Abschluß des Berliner Vertrages zwischen Deutschland und Ruhland. Was die erste Beanstandung anbelangt, so handelt es sich um nichts weiter als , uni eine Anerkennung der besonderen Situation, in der sich das deutsche Volk durch seine Abrüstung befindet. Hier ist die entsprechende Formel des Artikels 11 des Genfer Protokolls einfach bei Eintritt Deutsch lands in den Völkerbund in das betreffende Schreiben der Vertragsgegner Deutschlands aus genommen worden. Wie kann man es dem deutsche» Volle verübeln, daß es bestrebt war, ohne die großen Kampf mittel der Gegenwart den Zustand des einseitigen Elends von seinem Lande fernzuhalten, das die Verwicklung in kriegerische Aktionen für uns mit sich bringen mußte. Was den Berliner Vertrag anbetrifft, so ist dieser der Ausdruck des Be strebens gewesen, Befürchtungen zu zerstreuen, daß Deutschland sich durch seine Vereinbarung mit den Westmächten und den Eintritt in den Völkerbund auf «ine planmäßige antirussische Politik festgelegt habe. Diesem Ziele entspre chend enthält auch der Berliner Vertrag sowohl in seinen vier Paragraphen wie in dem beifol genden Notenwechsel nichts, was den durch Deutsch land in Locarno und Genf übernommenen Ver pflichtungen widerspräche. Ich muß nochmals mein Bedauern aussprechen, daß die Worte jenes Redners so wirken mußten, als ob der deutschen Politik ein Doppelspiel vorzuwerfen sei. Besonders befremdet hat uns aber die Tat sache, daß Herr de Jouvenel die Beanstandung gegen unsere Politik zum Anlaß genommen hat, um die Fortdauer der Besetzung am Rhein nicht nur zu begründe», sondern sogar die Rheinlandbesehung als einzig wirksame Frie densgarantie nach dem Osten hiuzustellen. Wir sind der Ansicht, sowohl daß die Bestim mungen des Vertrages uns das Recht, die Räu mung des Rheinlandes zu fordern, wie auch, daß die veränderten Umstände, die durch Locarno und den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund geschaffen sind, für die Gegenseite die Verpflich tung begründen, Deutschland von der Last fremder Militär- olkupation zu befreien. Wir richten an die Kollegen aller Länder die Frage: Ist es vereinbar mit den fundamentalen Grundsätzen unserer Nation, die Sicherung des Friedens abhängig zu machen von der Einwir kung der Kanonen und Bajonette. Die deutsche Delegation bekennt sich aus vollem Herzen zu dem Grundsatz des Rechtes und der gegenseitigen Vereinbarungen anstelle der Gewalt und erhofft von der Verwirklichung dieses Grundsatzes die endgültige Versöhnung des deutschen und fran zösischen Volkes, in der wir den Schlüssel er blicken zur dauernden Befriedung Europas. Nach der Rede Professor Schückings antwortete de Jouvenel mit einigen Worten. Er be grüßte den Umstand, daß seine eigenen Ausfüh rungen die Erklärung Professor Schückings ver- anlaßtrn. Man dürfe ans der interparlamenta- kurzer ra-essple-el Nach ein«r Information aus englischen militä rischen Kreisen sollen die Rheinlandtrup pen insgesamt um 9000 Mann vermindert werden. Am Dienstag tritt das Reichskabinett zu einer Sitzung zusammen. Die Stadt Nanking ist von den Nord truppen eingeschlossen worden. Die amerikanische Regierung beab- sichtigt nicht mit Frankreich allein «inen Vertrag zur Ausschaltung des Krieges abzuschließen. Londoner Gerüchten zufolge beabsichtigt Lord Cecil von seinem Postell zurückzutreten. Das französische Kabinett hat be schlossen, den Posten eines französischen Delegier ten beim Völkerbund nach dem Rücktritt de Jou- venels nicht wieder zu besetzen. Am Brenner hat sich ein italienisch österreichischer Grenzzwischenfall er eignet. Die Berliner Hotels veröffentlichen «in Com- muniquö über den F l a g g e n st r ei t, in dem sie ihren Standpunkt voll aufrecht erhalten. Anläßlich der Anwesenheit Chamberlain» in Paris am kommenden Mittwoch sollen ent scheidende Verhandlungen über die Truppenver- minderung im Rheinlande stattfmden. Die englische Note über die beabsichtigt« Verminderung der Besatzungstruppen ist gestern in Paris eingetroffen. rischen Konferenz keine reine deutsch-französische Diskussion machen. Tie Politik von Locarno er scheine den Franzosen ebenso gut wie den Deut schen. Der französische Standpunkt sei von ihm, de Jouvenel, in seiner Rede völlig loyal ent wickelt worden. Der Frieden müsse auf Reali täten und nicht auf Wolken aufgebaut werden. London mit dem englisch-französischen Rheialandslompromitz znfrkeden? London, 26. 8. Die heute nachmittag von Briand nach Schluß des französischen Minister rates bekanntgegebene Einigung in der Frag« der Verminderung der Besahungstruppen wurde in London erst in den späten Abendstunden be kannt. In politischen Kreisen hatte man noch nicht genug ausreichende Informationen, um zu der Angelegenheit Stellung nehmen zu kön nen. Es scheint aber sicher, daß man in London mit einiger Erleichterung von der bevorstehen den Einigung Kenntnis nimmt, da nunmehr die Gewähr dafür gegeben scheint, mit einer festen Abmachung nach Genf zu kommen. Was di« materielle Basis anbclangt, so würde man in weiteren Kreisen Londons eine weitergehend« Verminderung der Nheinlandsbesatzungstruppent vorgezogen haben, ist aber der Auffassung, daß mit einer Herabsetzung auf 60000 Mann im merhin über den ursprünglichen französischen Plan hinausgegangen würde. Diese Besahungsziffer von 60 000 Mann war verschiedentlich auch im Zusammenhang mit den Besprechungen über den Stand der deutschen Garnisonen in den be treffenden Gebieten genannt worden. London weid nichts Paris, 27. 8. (Funlspruch.) Der Londoner Korrespondent des „Echo de Paris" teilt auf Grund von Nachfragen an hohen englischen Stellen mit, daß in London von einem Uebereinkommen mit Paris in der Frage der Truppenverminderung im Rheinlands nichts bekannt sei. Im Gegenteil widersprächen die französische und die englische Auslegung der Artikel 428 bis 430 des Versailler Vertrages mehr denn je einander. 3V Bönde Mriistungsalten Genf, 26. 8. Der Schlußbericht der Bot schafterkonferenz über den Abschluß der deutsch«» Entwaffnung ist, wie die Telcgraphen-Union er fährt, dem Nölkerbundssekretariat zugegangen. Er umfaßt dem Umfange nach etwa 30 Foliobände.