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SW Freitag de« 1«. Augoft M7 nachmittags .V m 86. Zahrgang >g»«tN,lltn d WOM'., »el lagUÜY <M Mel»umnirr »iazspt. V Gzt^p»WMi rageblytt gMiiW«kAsa ^tr «)r>««»pv,Is stlr dl« vi^mn^eltk einspaltig« »Ile »etrtlgt >«0 «-wpsenntg, filr dl- N1 mm bleite amtliche Zeil, »0lbpf«miig, siir di« 1» mm breit« Zeil- Im Redaktion««»- 00 ifennlg. Sl-Ine «Helgen find del «ulgah» ju »«zahlen. gür Rachwei» Zermlttlung i Zeile «ondergebühr. — gllr Ichwlerig« Satzarten und latzvorschriften Aufschlag. Bei größeren Auftrdgen und IM Wirdit- yokungSabdnilk lkrmdblgung nach festflehender Staff«. Besatzungstruppen hin 46000 Franzosen, 7000 Engländer und 6000 Belgier — und sagt, würde. Bombenattentat versucht. Der Konsul konnte im will. Gesandtschaft in Sofia Hebungen beginnen am 8. September. An diesem und den folgenden Tagen hält das Artillerie regiment 4 Geländeübungen in der Umgebung vött Naumburg ab. Am 9. und 10. September rücken die übrigen Truppen aus ihren Garni sonen mit der Bahn ins Manövergelände ein. 4. Bei Anfragen zur dienstlichen Bestellung der Truppe zu nichtdienstlichen Veranstaltungen ist Wien, 13. 8. Nach einer Meldung aus Sofia ist gestern abend ein neues Bombenattentat auf Berücksichtigung der Nationalfarben Schwarz- Rot-Gold verboten. 2. Wird die Beflaggung von militärische« Dienstgebäuden befohlen, so ist wie folgt zu verfahren: a) Alleinstehende Dienstgebäude, die nur einen Flaggenstock haben, setzen nur die Reichs- kriegsflagge. b) Dienstgebäude, Kasernen, Blocks usw. mit zwei Flaggenltöcken sehen an den einen Flag genstock die Rcichskriegsflagge, an den anderen die Nationalflagge Schwarz-Not-Gold. c) Sind mehr als zwei Flaggenstöcke vor handen, so sind Reichskriegsflagge und Na tionalflagge in gleicher Zahl zu setzen, bei ungerader Zahl an dem überschießenden Flag- genstock die Neichskriegsflagge. 6) Die Beflaggung beschränkt sich auf die vorstehend angoordnete Beflaggung der Dienst gebäude. e) Jede besondere Beflaggung seitens ein zelner Personen, welche in militärischen Dienst- gebäuden wohnen, ist verboten. 3. Gebäude, welche dem Reichswehrministerium gehören, jedoch an Privatpersonen vermietet sind, dürfen nur mit der Nationalflagge oder mit son stigen amtlich zugelassenen Flaggen, Landes-, Provinzial- oder Stadtflaggen, beflaggt werden- Entsprechende Zusätze sind In die Mietskontrakte aufzunehmen. Wo sich die jetzigen Mieter wei gern sollten, diese Anordnung zu befolgen, sind die Mietskontrakte für den nächstzulässigen Ter min zu kündigen. Daher ordne ich folgendes an: 1. Den Wehrmachtangehürigen wird das Zei- Heute Entscheidung in Paris BesaHimgsverminderrmg und Ratstagung vor dem franz. Minifterrat Die HMstmaMer der 4. ReW- wehr-MW« Dresden, 18. 8. Wie schon mitgeteilt, finden die Manöver der 4. Reichswehr-Division, deren Truppenteile im Freistaate und in der Provinz Sachsen liegen, in diesem Jahre in der Gegend Naumburg—Lützen—Zeitz statt. An diesen Manövern nehmen sämtliche Truppenteile der 4. Division und die beiden Reiterregimenter Nr. 10 und Nr. 12 teil. Die feldmäßigen Der Flaggenerlatz «Gers Im Wortlaut Berlin, 18. 8. Der vom Reichswehrminister Dr. Gehler angeordnete Flaggenerlaß hat fol genden Wortlaut: „Es hat in der Oeffentlichkeit zu unliebsamen Erörterungen geführt, das; Reichswchrangehörige ihr? Privatwohnungen lediglich schwarz-weiß-rot beflaggt haben und das; von Rcichswehrangehöri- gen Kränze, die nur eine schwarz-weiß-rote Schleife hatten, niedergclegt worden sind. Di« Washin gtone r.amtlichen Kreis« tzeiggn sich beunruhigt über Japans Ein- Kroisen in dett chinesischen Krieg. An französischer zuständiger Stelle hüllt man sich über den Inhalt der vor vier Tagen nach London abgesandten französischen Note inStill- BoWaster o. Hoesch bei PoinearS Paris, 18. 8. Der deutsche Botschafter, Herr von Hoesch, hatte heute vormittag eine lange Unterredung mit krem Ministerpräsidenten Poin- care, die in Anbetracht des für morgen fest gesetzten Ministerrates, in dem eine endgültige Entscheidung über die Frage der Verminderung der rheinischen Besatzungstruppen fallen soll, be sondere Bedeutung besitzt. Die deutsche Botschaft veröffentlicht über die Unterredung folgendes Kommunique: „Der deutsche Botschafter von Hoesch hatte heute vor mittag eine Unterredung mit Ministerpräsident Poincare, die über eineinhalb Stunden währte. Anlaß zu der Besprechung gab der Wunsch des BotsSafters, dem Ministerpräsidenten persönlich zu danken für die Anteilnahme, die die fran- zösische Negierung und besonders Herr Poincare ihm während seiner langen Krankheit gezeigt hat. Im Laufe der Unterredung wurde der gegen wärtige Stand der deutsch-französischen Be ziehungen im allgemeinen erörtert, wobei der gestern erfolgte Abschluß des deutsch-französischen Handelsvertrages in seiner Bedeutung einer be sonderen Würdigung unterzogen wurde." daß die Aufenthaltsfrage in Marokko für die Deutschen noch nicht ganz geklärt sei. Ein Brief wechsel zwischen Briand und dem deutschen Bot- , schafter sei Wer die Klärung dieser Frage noch die amerikanische Gesandtschaft verübt worden, notwendig. Pertmar will von maßgebender Seite Die Bombe explodierte zwischen dem Gesandt erfahren haben, daß sich die französische Re- schaftshaus und dem Haus des Finanzministers. habe, über die einzelnen. Verletzt wurde niemand,- mehrere verdächtige Per- Fälle des Aufenthalts d eutscher m Marokko selbst § sEn sind festgcnommen worden. zu entscheiden. Sonst sollen die Deutschen in Marokko keiner weiteren Sonderbehandlung aus-- gesetzt sein. Paris, 19. 8. (Funkspruch.) Der heute vor mittag unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten Doumergue stattfindende Ministerrat wird sich nach den Ausführungen des offiziösen „Petit Parisien" vor allem mit der Tagesordnung der bevorstehenden Vvlk«rbundsratstagung beschäfti gen. Außerdem wird die Frage der Vermin derung der Besatzungstruppen zweifellos beraten werden und zwar diesmal in einer entscheiden den Form. Alle bisher in Deutschland und Eng land veröffentlichten Zahlen würden nach den Ausführungen des Blattes weit über jener Ver minderung stehen, die tatsächlich vorgenommen werden könnte, wenn ihr Marschall Petain und General Guilleaumat endlich zustimmten. Wie in gut unterrichteten Kreisen verlautet, verhält sich Ministerpräsident Poincarä nach wie vor ablehnend gegen eine wesentliche Herabsetzung der Besatzungskuppen. Zum englisch »französische« Notenaustausch London, 19. 8. (Funkspruch.) Der Pariser „Times"-Korrespondent bezeichnet die Berichte, nach denen die britische Regierung zwei Noten nach Paris entsandt habe, als nicht ganz richtig. Im Verlaufe der Verhandlungen habe die bri tische Regierung vielmehr nur eine Note abge sandt, die später durch einen Anhang erweitert worden sei. Die „Times" berichten ferner im Zusammen hang mit den Besatzungsverhandlungen, daß der britischen Negierung gegenwärtig die Antwort der französischen Negierung auf den letzten britischen Vorschlag vorliegt. Das Blatt weist dabei unter kurzer Uebergabe der Tatsachen auf das bereits bestehende Mißverhältnis in der Verteilung der Der deutsch-französische Hanöels- vertrag Von Dr. Külz, M. d. N. Kluge Leute und solche, die es zu sein glauben, werden sich m den nächsten Wochen je nach ihrer «parteipolitischen Einstellung und nach ihrem wirt schaftlichen Jnteressenstandpunkt über den jetzt ab- Neschlossenen deutsch-französischen Handelsvertrag .Nnnachen. In der Tat ist dieser Vertrag mit seinen mehr als 100 Druckseiten Inhalt eine Weiche Fundgrube für wirtschaftspolitische KiM. MeNN man dabei aber nicht auf Irrwege ge- Wen will, so darf man nicht an den Einzelheiten Hängen bleiben, sondern muß die großen politischen Md wirtschaftlichen Zusammenhänge und Schwie- Mkeiten würdigen, unter denen dieser Vertrag äewiss«rm als Synthese widerstreitender Jn- Messen zustande gekommen ist. Von diesem Stand punkt aus gewürdigt ist der Vertrag ein unbe streitbarer Und beachtlicher Erfolg. Seft 1870 haben wir einen formalen Handels vertrag mit Frankreich nicht gehabt. Die Grund lage der Handelspolitischen Beziehungen wurde durch die im Frankfurter Frieden gegenseitig zu- gesagt« Meistbegünstigung gebildet. Durch den Gewaltakt von Versailles wurde Deutschland aus hem weltwirtschaftlichen Organismus ausgeschlos sen, und erst seit Januar 1925 erlaubten ihm die «ntsvnchsnden Bestimmungen ein Wisdereinfühlen kn die Weltwirtschaft. Mit Frankreich zu einer befriedigenden Ordnung der wirtschaftlichen Be ziehungen M kommen, ist seit etwa drei Jahren deutsches Bemühen. Das Ergebnis waren bisher nur kurzfristige und materiell eng begrenzte Pro- visoricn. Die Schwierigkeiten, zu einer umfassenden Ord nung z« kommen, beruhten auf den verschiedensten ilmständsn. Zu Beginn der gegenseitigen Ver handlungen befand sich Frankreich noch im Zu stand eines fortschreitenden Währungsverfalls und Deutschland im Zustand der Sanierungsnachwchen der Inflation. Eine Tarifbildung aus der Vor kriegszeit, auf die man hätte zurückgreifcn kün den, bestand zwischen Deutschland und Frankreich nicht, wohl aber hatte sich eine ganze Reihe von erschwerenden Momenten in den wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Länder eingestellt. Die in Versailles uns nuferlcgten Gebietsabtretungen Patten zwangsläufig wirtschaftliche Auswirkungen ip, Gefolge, die sich zunächst schwer übersehen ließen. Die Verhältnisse in Elsah-Lothringe» und im Saargebiet waren eine weitere Quelle wirt schaftlich schwer erfaßbarer Auswirkungen. In jüngster Zeit kam als erschwerendes Moment die Einbringung einer Zolltarifvorlage durch die fran zösische Negierung hinzu, die dem auf der Welt- wirtschaftskonferenz in Genf propagierten Grund satz der Tarifvereinfachung und des Abbaus der Zollschranken geradezu Hohn sprach. Auf deut scher Seite führte die Notwendigkeit, die Land wirtschaft, die Gemüsegärtnerei und vor allem Mzer Tagesspiegel Die französische Note über die B e s a tz u n g s- irlninderung, die gestern in London über- ht wurde, wirb augenblicklich von den eng- Sachverständigen geprüft. Wie verlautet, ckk die französische Note eine Verminderung der anzösischen Besatzung um 5000 Mann vor- kkäcwi,. Heute findet in Paris ein Ministerrat statt, in dem die endgültige Entscheidung über die Kbhe der Besatzungsverminderung fallen wird. Der deutsche Gesandte in Kowno wird in den nächsten Tagen zu Besprechungen in her Frag« des deutschen Generalkonsulats in Memel in Berlin eintceffen. Wie aus Schanghai gemeldet wird, hat Tschangtsolin an die Nankingregierung ein Wimatum gerichtet, die Stadt Nanking zu über- Men. Falls die Uebergabe verweigert wird, W ein erneutes Bombardement stattsinden. Di« Vorbereitungen der Rohrbach- yerke für einen Ozeanflug sind so weit Heviehen, daß in den nächsten Tagen die Probe- Mge in Schkeuditz beginnen können. Nach einer Meldung aus Meriko City sind lm Staate Jalisco 24 Rebellen getötet Horden. den Weinbau vor Usberflutung durch auswärtige Produkte zu schützen und doch gleichzeitig oer In dustrie des deutschen Ausfuhrinteresses erträgliche Zollsätze zu sichern, zu schwierigen Situationen. Menn ungeachtet aller dieser Schwierigkeiten ein deutsch-französischer Handelsvertrag jetzt zu stande gekommen istj, so soll man sich die Genug tuung hierüber nicht beeinträchtigen lassen durch die mancherlei Schönheitsfehler, die diesem Ab kommen anhaften. Als Ganzes gewürdigt ist dieser Vertrag der Ausgangspunkt zu einer befriedigenden Gestalrung des Güteraustausches zwischen zwei Staaren, die wirtschaftlich auf das engste aufeinander ange wiesen sind. Wirtschaftliche und politische Ver nunft werden auf dieser Grundlage weirerbauen können. Der schwierigste Abschnitt der deutschen Haii- delsverkagspolitik der Nachkriegszeit ist zu einem befriedigenden Abschluß gekommen. Die Ungewiß heit, die hemmend über dem Wirtschaftsverlohr zwischen Deutschland und Frankreich lag, ist be seitigt. Der Grundsatz der Meistbegünstigung mit Tarifabreden hat sich durchgesetzt und damit ist eine Grundlage gewonnen, auf der weiter auf gebaut werde» kann. Auch diese Weiterarbeit wird mühsam sein, und ehe die programmatischen Ziele der Wettwirtschaftskonferenz und der Inter nationalen Handelskammer nur einigermaßen er reicht sind, wird staats- und wirtschaftspolitische Vernunft noch manches harte Stück Arbeit zu bewältigen haben. Paris, 19. 8. Der Präsident der Pariser französischen Handelskammer erklärte, die Ab machung des deutsch-französischen Handelsvertra ges, wonach auch für den Fall, daß bis zum 15. Dezember 1928 die französische Zollreform nicht durchgeführt fein sollt«, Deutschland die Zollmeistbegünstigung einaeräumt wird, als sehr vernünftig. Die Abgeordnete» dürften infolge der bevorstehenden Wahlen vielleicht nicht die Zeit haben, sich mit der Zvllresorm zu beschäf tigen- Die Interessen der beiden Länder erfor- ten es aber, daß die Handelbeziehungcn zwischen Deutschland und Frankreich erleichtert wurden. gen ter schwarz-weiß-^ zum Beispiel Am 12. September ist allgemeiner Marschtag. - bei Beflaggung ihrer Privatwohnungen oder bei Am 13. und 14. September finden Partei- Auswahl von Kranzschleifen ohne gleichzeitige Manöver in Gruppen statt. Am 15. September j auf seinem Tisch ein kleines Handköfferchen aus , gelbem Leder, auf dem sich ein Blumenstrauß Paris, 19. 8. In einem längeren Aufsatz ' Nosen und Nelken befand. Bei näherer Be- /MH-im ,.Petit Parisien zum > sjchtigung bemerkte er, daß aus dem Blumenstrauß deutich-franzosischen Handelsvertrag Stells aufstieg. Er entdeckte eine Zündschnur" Seydour ist der Vertrag gut, obwohl er einen . er sogleich entfernte. Der Konsul verständigte des Veflmller Vertrages beseitigt, nam- ^fort die Polizei, die das Handköfferchen mit ^»r^"a-berohmten Artikel 18 nach dem das I ^g^r Vorsicht in das pyrotechnische Amt der deutsche Eigentum für die Reparatwnza^ brachte, wo sestgestellt wurde, daß es ein« E^e^ haftet.. ^,»2 Vertrauen zum Handel Bombe in der Form von 7 großen Schokolade- ?ut Frankreich ist damit nieder hergestellt. Bel ^fl^i enthielt. Die Polizei forscht nach dem den sehr lehrreichen Panier Wntschaftsverhand- § Überbringer des Sandköfferchens, von den, sie ^^enbot es sich gezeigt, daß Frankreich von bereits eine genaue Personalbeschreibung haben Deutschland, das tue neuen wirtschaftlichen Be-' - " ° dürfnisse am besten begreift, viel lernen könne, i schweigen. Die Presse spricht nur davon, daß Zukunft außer den vorgeschriebenen Verpflich- die von der französischen Regierung ins Auge - tungen zu verlangen, daß auch die National- gefaßte Truppenverminderung sich stark unter den s flagge Schwarz-Not-Gold gezeigt wird, wenn von England vorgesehenen Ziffern halten wird, s überhaupt Flaggen gesetzt werden. sucht aber den Glauben zu erwecken, als ob dies. s— . öffentliche Meinung Englands sich in den letzten. Tagen der französischen These stark genähert ÄKE9 VOMNWMMMö hätte. Ein parlamentarischen Kreisen nahe- § . stehendes Blatt glaubt zu wissen, daß man sich Ws SM »MMWeS MWM daß durch Annahme des letzten französischen Vor ¬ schlages dieses Mißverhältnis noch vergrößert j in Genf im kleinen Komitee zwar mit der Frage Baris 19 8 Til ' K-aen das italieu Die britische Regierung lege aber be- der Verringerung der Besatzungstruppen, nicht Konsulat in Nancn wurde gestern nachmittag «Ä sonderen Wert darauf, den internationalen Cha- aber mit derienigen der Rheinlandräumung be- Nnmlwnaünnini »ans«? ratter der Besatzung''zu erhalten. Diesem G°- fasse» werde." Letztere soll »ach Informationen L sichtspunkt werde in der britischen Antwort an zuständiger Kreise erst im Laufe des nächsten L Parks di« gegenwärtig poch zur Erörterung Sommers und insbesondere erst nach dm Kam-' stehe, Rechnung getragen werden.