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Beilage zum Frankenberger Tageblatt Nr. 164 Sonnabend, den 16. Juli 1627 80. Jahrgang M»s——— 'MO'.-M-M-.-! . ——————————W— Irgendwo cm der Ostsee, zweite Juliwoche 1927. Ich glaube, in den Lolumbischen Anden hat Man die letzten grasten Goldfunde gemacht. Das tdar aber kein Gold im Gestein, sonder» es waren Ergrabene Schmucksachen der Coiba-Völker. Es würen Busenplatten, Nasenringe und solche schö nen Dinge, die meist erst den Erschlagenen und den in von Palisaden nmschirmten Dörfern beim Siegesmahl aufgcfressenen Feinden gehört halten. Um diese paar Funde ging damals ein Zauber lps, der die von allen Kulturländern ausgespicnen Abenteurer ergriff; ein Zauber, der sicher kaum minder grausam mar als die einzige Erbeutung dieser güldenen Gegenstände durch die Dorfhäupt- kinge und den grell bemalten Krieger-Adel- Das ist die alte Sache: wo sich das infame Gold findet, versammelt sich just nicht die Elite der iMenschheit zur Ausbeulung dieses Edelmetalls. Wo sich aber gar Edelsteine finden — Edelsteine, die kaum mit Gold zu bezahlen sind ...! Nun kommt wieder so eine erfreuliche Kunde aus dem südlichen Afrika. Und wenn der Meg nicht so verteufelt weit und die Neise nicht mit einigen Kosten verbunden wäre, wer weist, welch' hohen Prozentsatz des übelsten Gesindels man in Berlin und an anderen Plätzen Europas rasch los wäre, weil Mün sich in Lichtenburg gewinn bringend und kaum viel vornehmer, als vor vielen Jahren die Coibahäuptlinge in den Transrolnm- bischen Anden, betätigen könnte ... Bei Lichtenburg — im westlichen Transvaal, — Da blitzt und blinkt und' gleißt es wieder Mär. Ganz nahe diesem Elendsnestchen fand Ain dummer Kaffer. — einen Diamant? Und ist der Schwarze sonst auch stinkend faul, Vo hielt er diesmal leidet nicht das Maul. Und wie ein Feuer drang die Künde durch: ^Kvi, Diamäntm Mt's bei Lkchtenburg! - Hu Psord, zü Magen und' auf Ochsenkarr'n Uno auch fier peueS drängeln sich die Nart'n. Und schleppen keuchend schon den ganzen Kitt, Mütratzen, Zelte, Stangen, Schaufeln mit. Atzd träumen nachts im Dreck am Straßenrand : Vie schäufekn schön, sie sieben schon den Sandi Und sammel», flüchtig prüfend das Geröll, Bon edlen Steinen Tops rind Eimer voll. Ach, arme Träumer ihr am Straßenrain: Und wär' es so nbd könnte das so sein, Und näbm' euch wirklich eurer Schätze Hort Richt gierig morgen schon der Wucher fort — Und wär' zu retten, was der Erde Schoß Euch willig HÄgab, reich und beispiellos, Es würden Diamanten, wie am Rhein Die Kiesel, bald so schlicht und wertlos sein. Und keine Dame hätt' sie angelegt, Weil sie — bestimmt — auch rede Köchin trägt. Und was einmal so herrlich und so rar, Das endigte beim Ramsch im Schundbazar. Das einz'ge Glück — rapid und anormal, — Macht Lichtenburg im westlichen Transvaal. Dem strömen erst viel Tausend Narren ein, So wird's schon morgen eine „Weltstadt" sein! .. Schließlich mit der Verbindung Mitteleuropa — Goldstadt Lichtenburg ist es ja auch nicht mehr so schlimm, seit Ozean, Alpenketten, Wüsten und solche Kleinigkeiten keine rechte Ver hinderung mehr für den geregelten Verkehr sind. Es ist schier nicht mehr zu zählen, wie viele Flieger jetzt gleichzeitig für die Lüstreise über den Ozean rüsten. Und Damen wollen, wie überall heute, auch darin nicht Zurückbleiben. Die russische Fliegerin Luba Philips bereitet den großen Flug vor. Fräulein Thea Rasche ist auch dabei. Die 88jährige Mutter des österreichischen Bundespräsidenten Hamisch, die nach einer Wie ner- Meldung in Begleitung ihres Sohnes einen Flug von dreiviertelstündiger Dauer über Wien und die schöne blaue Donau, um den Stefans turm und nach dem Wiener Wald gemacht hat, soll außerordentlich begeistert von dieser Unter nehmung gewesen sein. Wer weiß, vielleicht macht sie sich auf ihre alten Tage noch selbständig im Flugwesen und macht den Damen Luba und Thea ernstliche Konkurrenz im Ozeanflug. Es gibt ja im Sport kein Alter mehr. Der uralte Rocke feller spielt munter Tennis und Golf. Die bald 90jährige Frau Hamisch fährt in der Luft um den Stefansturm. Wir leben in dem Zeitalter, das der gute alte Plötz in seinem Uebungsbuch vorausgeahnt hat: „Die Großmutter fängst tau send Schmetterlinge." Am Ende müssen wir auch noch die schönen alten Lieder entsprechend um bilden, wenn sie nicht einfältig werden sollen. Es darf dann nicht mehr wie bisher heißen: „Ueberm Garten durch die Lüfte — Seh' ich Wandervögel ziehn , , Es muß lauten: „Ueberm (Narten durch die Lüfte — fährt die gute Großmama - - ." Bloß das evangelische Konsistorium hat sich noch nicht so ganz auf diese Aenderungen eingestellt. Denn als kürzlich der sportlich gesinnte Berliner Pfarrer Teich mann eine Doppeltrauung hoch oben im Flug zeug vollzog, — in dem er freilich dem Himmel näher war, wo nun einmal alle Ehen geschlossen werden sollen, — da hat ihn das erzürnte evan gelische Konsistorium vorläufig seines Amtes ent setzt. Das Konsistorium hat gemeint, daß die Teilnahme des Pfarrer; von weiten Kreisen als eine Geschmacklosigkeit beurteilt worden sei und dem Rechtsempfinden ernster Kirchenkreise nicht entspreche. Die Kirche nämlich, in der dis Trau ung eigentlich hätte stattfinden sollen, stand ein sam und verlassen tief unten. Und so läge viel leicht — ganz abgesehen von dem munteren Amerikanismus dieses neuartigen Unternehmens — die Erwägung nahe, wozu eigentlich die hohen Prozents Kirchensteuer erhoben werden, wenn in' Zukunft die Kirchen verlassen unten stehen und in l der Luft getraut und wahrscheinlich auch — denn warum nicht? — getauft wird. Wir lebe» nun mal im reizvollen Zeitalter der knallige» SensatioireN, der gebrochene» Rekorde und des übelradelten Geschmacks von Anno dazumal. . . Die illustrierten Blätter bemühen sich heuts allo, uns zu zeigen, wie lächerlich sich uNftka VätA benommen und gekleidet haben — und erst recht unsere Mütter! Wie blöd sie gefahren uNd ge reist sind. Schön. In hundert Jahren spreche» wir uns wieder! Neugierig wäre ich schon, was dann die illustrierten Blätter zeig«!, beginnen und spötteln über die kniekurzen Röcks und die rasierten Bubiköpfe und die Großmütter, die um de» Stefansturnl stiegen. Denn' das wird bis dahin alles weit, weit überholt sein! Mit einiger Phantasie kann man sich das schon aus- denken; und wer da glaubt, daß in unserm un- geistigen Zeitalter des Sports, der Rekorde und der Sensationen die Phantasie ausgeschaltet sei. der braucht nur ein paar italienische und fran zösische Zeitungen in die Hand zu. nehmen und staunend nachzulesen, was der ehemalige Chef der deutschen Reichswehr, Herr von Seekt, alles in Italien geplant und getrieben hat. Eigentlich war er zu seinem sogenannten Vergnügen, seiner Erholung mit der Gattin im Süden. Ja, das erzählt er! Aber... Nein, nun sagt inir bloß, ihr Lieben, llnterm Siegel (Hand und Schwur!), Nein, was hat der Seekt getrieben, Als er nach Italien fuhr? Als er in Venedigs Kähne Stieg und schlich zum Quirinal, Halt' er sicher schwarze Pläne Wieder — wie schon öfter mak. Wollt' er Mussolini morden? Oder, wenn sich's grade trifft, Gar den Jesuiten-Örden Schnell beseitigen durch Gift? Wollt' den Haß der Maffia schüren, Daß sie blutig sich erhebt, Oder gar den Papst entfahren, Der im Vatikans lebt? - Wollt' er ein« Mine legen Auf den: Pincio oder wo? Wollt' italische Strategen Er ertränken kn dem Po? Dacht er, wandelnd an dem Tiber, Abzulenken diesen Strom, Oder spekuliert' als Schieber la daisse er bloß in Nom? Denn, so wie der Man» gesonnen, Glaubt's kein Narr mehr, der's vernahm, Daß er wegen der Madonnen Etwa nach Italien kaml Oder daß er, sich erregend Seelisch, (weil er Deutscher ist,) Irgendwo 'ne schöne Gegend Bloß geknipst hat als Tourist! Nein, so spricht der Neunmalwekse, Eins ist meiner Seele klar: Dieses Seekt Jtalienreise Ist die größte Kriegsgefahr! Denn wenn's gar nicht anders sein kann, . Und der Deutsche macht nicht mit, Fängt er einen Krieg allein an. Und das ist der erste Schritt! Diogenes.^ I (in,land WM Deutsch.üstasklka Berlin, 15. 7. Wia die ,Poss. Ztg." London meldet, hat di« «kglisch« Regierung gestW abend die attgekundigts Kommission eingesetzt, lÄ die politische und Wirtschaftsoerfassung fiir M neues Dominion rein tropischen Charakstot m Zentral- und Ostafrika ausarbeiten soll. Zvk «rst sollen dis beiden alten englischen ostafrika- nischen Kolonien Kenia und Uganda mit deck Mandatsgebiet Tanganyilk, dem ehemalige« Deutsch-Ostafrika, zu einer Wirtschaftseinheit ve« schmolzen werden. Diese drei Kolonien solle» »ach Art der Einzelstaaten der südafrikanischen Union ihre Provmzialverfassunge» behalten, aber in wich, tigen politischen und Wirtfchaftsfragen als Einheit auftreten. Vor allem einen einheitlichen Zoll» tarif bekommen. Den Kolonien Sansibar, Nyassa- land und Nordrhodesien soll zu einem etwa« späteren Zeitpunkt gestattet werden, als seM ständige Einheiten dem neuen Dominion beizU» treten. In der Begründung zu dem gestern ver öffentlichten Auftrag der Kommission heißt es ausdrücklich: Die Tatsache, daß wir bezüglich de« Gebietes von Tanganyika die Pflichten als Man datsmacht übernommen haben, schafft kein« Schwierigkeiten oder Verwicklungen bei der Lösung des Problems der engeren Vereinigung der ost afrikanischen Kolonien. — Merdings nicht wenn inan sich seines so robusten Gewissens, wie es John Bull hat, erfreut. Erst raubt man unstr lügnerischer Verleumdung blühendes deutsches Land; hüllt den Diebstahl in den VölkerbulldS- Mandatsmantel und dann steckt inan es trotz feier lichen Verpflichtungen gegenüber dem Völkerbund' in die große Jagdtasche. Was sägt nun der Völkerbund zu diesem offenkundigen Raub und dieser stechen Verhöhnung seiner Bestimmungen!- Zur Ermordung S'hlgglns London, 15. 7. (Funkspruch.) Zwischen Waterford und Cork in Irland wurden gestsm in-der Nähe von Carrigtwohill (?) die Tele graphendrähte durchschnitten. Man nimmt an^ daß die Polizei dadurch in der Verfolgung des Mörders O'Higgins behindert werden soll. WlS dis B. Z. berichtet, sind sensationelle Enthüllungen hl der Angelegenheit der Ermordung des Mini sters zu erwarten. Erfolg »der Fehlschlag hängt mit von der Reklame ab Von Drinnen «nv Drantze« Msikristalls 10 krossM teurer Ksworäeu sind und im Welse üoüL sthl^eii voi»k»ufe loh novk Leit rü den MyO pi*sSstzp>. NütLSL Sie diese OelsKSuIiei-, . Ndew 6io ksu-vn. : klebte 30 Timmekslk. 16. Om ttans eülckenkerr Roman von Wolfgang Marke m Urheberrechtsschutz d. Verlag Osk. Meister» Werdau 81 Nachdruck verboten. 16. Insel HanuM En, Paradies, nur zwanzig Quadratmeuen gryß, wär der Besitz der Schwestern Armstrong. Mitten auf der fruchtbaren Insel, auf einer Anhöhd batst» sie einen prachtvollen villenartigen Bau ausrichst» lassen. Die wenigen Eingebo- reirön, die dls Insel besiedelten, waren entweder vis Bedienstete für die Villa verpflichtet worden, oder mäN hatte ihnen ihren Besitz avgekauft, so daß auf der Insel Hanum nur das Arm- stvongsche Besitztum stand und nur etwa zwei Dutzend braune Insulaner als Bedienstete auf der Insel wohnten. Es war iin März, als die Bediensteten der Annstrongschen Nilla aus ihrem Schlaraffenleben Mfgerüttelt wurde». Ein Flugzeug erschien. , Als es kurz vor der Insel herabging und aus den Mellen dein Ufer zuglitt, waren alle Emge- borenen am Strande versammelt. Die Herrinnen kommen! Sie zogen das Flugzeug auf den Strand und stimmten eilt Freudcngrheül an. Doch rasch machte sie ein Wink Olivias, die dem Flugzeüg als erste entstieg, verstummen. Betreten sahen sich die Naturkinder an, dam stürzten sie zür Herrin, und warfen sich, Grüße MnWemd, Gf die KMe,, Olivia Nickte aütjg, dann rstt 'sie dein Haus- Meister einem alten, würdevollen Insulaner mit MohwelßM Haar, der Englisch verstand, -ch! K'SalenM faße den Leustn, haß wie «HW Mankell bnMn, Sie sollest ruhig sein Md WfM Ihn heräistschaffen," Eist Mär Worts des Hausmeisters guMte». Alle sprangen hinzu, und alle Hände reckten sich hilfsbereit.- Als man den Kranken aus dem Flugzeug ge tragen hatte, ward er auf 'Kissen und Decken in den weiche» Sand gebettet., Bleich und schön ruhte er auf dem Lager. Di- Naturkinder stießen Ruse der Bewunderung aus. Sie waren, mehr als Menschen der Zivili sation, für die Schönheit empfänglich. „O, wie schön bist du, Fremdling!" bebts die kleine, braune Amira in den LautSN ihrer Sprache. Und die anderen sprachen es ihr nach. Olivia, die abseits stand daß sie der Blick des Kranken nicht treffen kmMte, hört« dis Worte. Sie verstand sie nicht, aber sie fühlte die Ver ehrung der braunen Naturkinder. Unbeschreiblich weh ward ihr ums Herz, und ihr Antlitz war voll Schmerzen. Tilla sah es. Sie umarmte die Schwester „Sei froh, Olivia! Alles wird gut werdend Dann gab sie für die Schwester dem Haus meister Order. Vorsichtig hoben die Arminen den Kranken auf die Bahre Md trugen ihn behutsam nach der Insel-Villa. Als Hans Güldenherz in den Kissen lag, über fiel ihn sofort ein tiefer Schlaf.- „Tiit gutes Zeichen," sagte lächelnd der Arzt, Dr. Zenderssohtz, der den Schwester» gefolgt war. „Eine gute Pflegerin müssen wir haben," sagte er dann. „Schicket! Sie mir eines von den Mädchen, das geschickt ist. Es soll nur Neben dein Kranken sitzen und mich ruM, wenn er etwas wünscht," „Ja, Herr. Ich schicke Ihnen Amira. Sie ist gut und still," Und die kleine Amira bebts, vor Glück, als sie gerufen Und in ihre Pflichten «ingMeiht würde, Mit großen Kinderaugen saß sie still am Lager ded „schöne», fremden, weißen Mannes". Der Arzt alstr stand Olivia und Tilla ge genüber. „Wir können sehr zufrieden sein," sagte er gütig zu Olivia. „Er hat den Flug glänzend überstanden. Jetzt schläft er und er wird sich gesund schlafen, wenn —" Er zögerte, weiterzusprechen, denn kn Olivias Augen war plötzlich so viel Angst, daß er un schlüssig wurde. „Bitte, sprechen Sie es aus, Herr Doktor," bat Olivia. Sie bemühte sich, ihrer Stimme Festigkeit zu geben. Es gelang ihr auch, aber ihrs Stimme klang herb.- „Aster —," fuhr der Arzt fort, „es muß be fürchtet werden, daß er ein« lange Zeit brauchen wird, bis er die seelischen. Erschütterungen über wunden hat. Jetzt — liegt noch ein Schleier auf 'seiner Geest. - Olivia bebts innerlich bek des Arztes Worten, auch Tilla wurde blaß. Unwillkürlich schloß sie die Arme um die Schweflest „Wir glauben! fest, daß er wieder gesundet, Nichts soll uns zu schwer sehr, unk eS nicht für Hans Güldenherz zu tun. Nicht wahr, Olivia?" Fest sagte es Tilla und streichelst dst Hände der Schwester. „Ja, Tilla! Ich will ihn pflegen." Doch der Arzt schüttelte den Kopf.- „Nein, das dürfen Sst nicht, Miß Olivia. Der Patient braucht nur Ruhe, völlige Ruhe, Ms äußeren Eindrücke will ich von ihm fernhalten. Aus ihm selber heraus muß die Gesundung kommen." „Aber einer muß ihn doch pflegen," sagt« Olivia hartnäckig, „Ich, Miß Olivia. Und als Helferin habe ich eine kleine Braune aus Ihrer Dienerschaft h«r- augezogen. Sie sitzt als Wächterin zu Halls Güldenherz' Füße». Wenn er sich rührt, bin ich zur Stelle. Ich bin sein Pfleger." Der Arzt sah, wie Olivia eiN Wort des Wider spruchs mederkämpfto. „Lassen Sie dein Arzt fein Felds. Glauben Sie mir, daß ich alter AtaN» dabei sehr barakr denke, Sie fröhlich zu schell," Nach wenigen Augenblicken entfernte sich der Arzt wieder, Um nach dem Kranken zu sehem Aans Güldenherz schlief, Zu seinen Füßen kauerte Amira. Als der Arzt eintrat, richtete sie ihre großen Kinder augen, die weich wie Samt waren, aus ihn. Gütig lächelte ihr der Arzt zu. Sinnend be trachtete er den Kranken. Weiß wie Marmor war des Kranken Antlitz und unbeweglich wio ein« Maske. Und wenn er die Augen einmal "öffnete, dann war es, als säßen noch Angst und Grauen in ihnen. Was hast du Armer gelitten! Gejagt hat man dich, bis du waidwund wurdest. Und »och bist du es, denn deine Seele wird noch geschüttelt von namenlosem Grauen. Aber du sollst ge sunden. Liebe und Güte habe» sich vereinigt, um dich wieder froh und glücklich zu machen- Es kam die erste Nacht. Amira saß an des „schönen Fremdlings" La ger und lauschte auf seins Atemzüge. Draußen rauschte das Meer, und silbern glänzte die Sichel des Mondes am Firmament. Sie goß in die Flut flüssiges Silber, Amira "aß still und lauschte. Sie, die von Kind an das Lied der Natur um sich tönen hört« und es in sich aufnahm, selbst ein Teil der großen Mutter Natur werdend, verstand jede» Ton des Windes, des Meeres, jeder Laut fand in ihr Deutung, nicht aus dem Verstandsmäßigen her aus, sondern sie erfühlte alles. Als des Mondes silbernes Licht auf des Kran ken Antlitz fiel und seins Schönheit herrlich offen« barte, erhob sich die kleine Amira und trat dicht zU dem Kranken. Ganz nahe war sst seinem Antlitz, und in ihrer Seels war eln äroßes Wundern, em All- beten, ein 'Seligsein vyne Begehren. (Fortsetzung fotzt.)