Volltext Seite (XML)
aaWG W«r<km. lEllty bst Stadl 1.K0 M,.. t>i d«» Äuü-ahr. »Mi, »«lHallaüuugim ktadtgkblkt I.dSMt., >u>l. Ins ».00 MI. zUnilltlitUrfopsg., SonnabenbitummerjiOPlü. I S»Ä>l. Ä<n,,knd,girol,ünt«: granlfnbrrg. U»«grqM>N5> Ta^«bl»tt granlenbrrgsachs««. iuckl, bmitgt »0 «alddl'nnt«, säc dl« »«7 VE »I«n« MUlcht tz« BoLpfimüg, für dl- 7> MUI b«n» MUe lm N-takiionIUtU «ö »dlcnillg. Klüue u»j«!g«n lind dkl Aufgad« »u beja-l«n. Wir StschovI» BkriMluug I Ml« Loud-rgedühr. — YIU sqwl«rlg« Pohart«« Und Platzvorschrift«» Aufschlag. Bcl größ-nn Auftrligku und li» Miäxd- hsrnngduddruck Srmiidlgung nach fMÜjrichu Lucht, Mittwoch dm 8. ZM lSL7 nachmittags 8S. zahkgang I8l «» Nlmkriidrrger rage-M m da» W ZsrWMiWii« m Mt««W» «ad d«z kwdttatr r« SkMikeaberg «ad der Semeiade MSrmksa SeWSNHeM» WWaie Natt Wswardm« «ad Perlaa: a.T.RHWg <»r.«W Mberr Im.) in MMMeg. »kraaworNIch svr MAM»«: Ml A««t i» K«tt«a«, Der neue Balkankonnikt Die Spuunnnft zwischen Berlin, 8. Jimi. (Eigener Jnsorinatkonsdienst.) Dar Treue Konflikt auf dem Balkan, der wegen d»r Verhaftung eines Mitgliedes der südslawischen Gesandtschaft in Tirana auf Airordnung der dor tigen Regierung entstanden ist, gibt den politischen Kreisen zu ernsten Betrachtungen über die weitere Entwicklung der Dinge Anlaß. Obwohl die dip lomatischen Beziehungen zwischen Belgrad rind Tirana abgebrochen worden sind, glaubt inan picht, daß daraus schwerwiegende Komplikationen entstehen werden. In England bezeichnet man, wie die hier vorliegenden Pressestimmen ergeben, die Anrufung des Völkerbundes durch 'Albanien ak sehr geschickt, denn der Völkerbundrat werde in ein« seltsam« Lage kommen. England, Frank- reich, Italien und Japan haben nämlich in einer Erklärung vom Jahre 1924 Italien mit der Ueberwachung der Grenzen Albaniens beauftragt. Auf diesen Beschluß wird inan sich seht vor allen, in Belgrad besinnen, denn Italien hat danach ganz offensichtlich England, Frankreich und Ja pan ak Mandatar hinter sich. Nus diesem Grund« hat das Belgrader Kabinett, es sicherlich vermieden, von sich aus den Völkerbund anzu- rufcn. Immerhin bedeutet der unmittelbar« Kon flikt zwischen Tirana und Belgrad doch wieder eine neue Spannung zwischen Südslawien und -Italien, umsomehr, als es sich hier um Fragen hes Prestiges handelt. In dem Vertrag von Tirana ist ja zwischen Italien und Albanien die Vereinbarung getroffen worden, in allen ihre gemeinsamen Interessen berührenden Fra gen nach gemeinsamer Beratung vorzugehen. In den unterrichteten Kreisen der Reichshaupt stadt will man wissen, das; jetzt die Negierungen von Park und London mit allem Nachdruck ver suchen werden, eine gütliche Beilegung des süd- slawischralbanischen Konfliktes zu erreichen. Wenn in der Pariser Presse behauptet wird, die Ver haftung des Mitgliedes der südslawischen Ee- Mdtschaft in Tirana sei auf Veranlassung Jta- WK erfolgt, so wird diese Auffassung iu den Berliner Regierungskrisen nichte-geteilt. Die deülsche Außenpolitik wird sich den, neuen Balkan- Südslawien und Italien konflikt gegenüber durchaus neutral verhalten und die Behauptung, daß Deutschland die Vertre tung der südlawischrn Interessen in Albanien übernommen habe oder zu übernehmen gedenke, ist durchaus unzutreffend. Ein entsprechendes Gesuch der Belgrader Negierung liegt in Berlin nicht vor und die Aebernahme des Schutzes der südslawischen Gesandtschaft in Tirana durch den dortigen deutschen Gesandten ist lediglich eine vorläufige Maßregel, umsomehr, als Herr von Kardorff der Doyen des dortigen diplomatischen Korps ist. In diplomatischen Kreisen will man missen das, das Auswärtige Amt durch den . deutschen Gesandten in Belgrad zu verstehen ge geben habe, das; Deutschland die Uebernahme des Schutzes der südslawischen Gesandtschaft in Tirana durch den deutschen Gesandten für längere Zeit aus außenpolitischen Gründen nicht ge nehm sei. ' , Paris und der albanW-südflaw. Konflikt Paris, 7. 6. Der französische Gesandte in Belgrad, der seit einigen Wochen in Paris weilte, begibt sich heute abend wieder nach Belgrad. Eine Demarche des südslawischen Gesandten in Paris ist, wie verlautet, am Qua, d'Orsay bis zur Stunde noch nicht erfolgt. Man l^bt au französischer zuständiger Stelle erneut hervor, daß von einem Abbruch der diplomatischen Beziehun gen zwischen Albanien und Südslawien nicht ge sprochen werden könne. Die Abberufung ' des südslawischen Gesandten aus Tirana bedeute lediglich «ine Aktion der Mißbilligung des Vor gehens der albanischen Regierung. Es fei Auf gabe der Großmächte, den Zwischenfall zu regeln. Man habe den Eindruck, daß sich Italien offi ziell dem Konflikt fern halten werde. Französische Vermittelung in Belgrad? Berlin, 8. 6. Wie die Blätter aus Paris melden, hat nach dem „Soir" die französische Negierung bereits «ine Intervention.in Belgrad eingeleitet, um «ine friedliche Regelung des Strei tes mit Albanien zu erreichen. Die Ermordung des russischen Gesandte« in Warschau Einzelheiten über die Ermordung Woikows Warschau, 7. 6. Heber die Vorgänge bei her Ermordung Wojkows sind folgende Einzel heiten zu berichten: Ani 9,40 Uhr wollte Wojkow nach Moskau abreisen und promenierte vor Abgang des Zuges noch auf dem Bahnsteig. An ihn trat ein jun ger Mann in dunkelblauem Anzug heran und begann mit ihm ein Gespräch, das mehrere Mi nuten dauerte und sehr lebhaft war. Wojkow machte eins ungeduldige Gebärde und wandte sich von ihm ab, worauf der Jüngling einen Revolver zog und Schüsse abseuerte. Wojkow drehte sich um,* zog ebenfalls einen Revolver und gab vier Schüsse gegen den Täter ab. Es entstand ein regelrechtes Gefecht, in dessen Ver lauf Wojkow an der Brust getroffen wurde und zu Boden sank. Er wurde sofort in ein Kranken haus überführt, wo er vom Professor Sawicki operiert wurde. Während der Operation erschienen der Außenminister, der Ehcf des diplomatischen Protokolls Przezdziecki und der Direktor des politischen Departements, Switalski. Wojkoff starb um 10,45 Uhr. Der Täter, Boris Kowerda ist 20 Jahre alt und Schiller des Gymnasiums in Wilna. Bei den, Attentat soll er gesagt haben: „Das ist die verdiente Strafe für das interna tionale Rußland. Mir wollen ein nationales Rußland". « Marschall Pilsudski und sämtliche Mitglieder der Regierung haben Kondolenzkarten in der russischen Gesandtschaft abgegeben Ferner er- -fahren wird, daß Wojkow keinen Schutz gehabt hatte, da er nie einen solchen für sich beansprucht hat. Die Regierung ist zu einer Beratung zu- sammengetreten, um sich schlüssig zu werden, vor welches Gericht der Täter gestellt werden soll. Wahrscheinlich wird er von einem Standgericht abgeurteilt werden. Ane rassische Bote an Polen Berlin, 8. 6. Wie die Blätter aus Moskau melden, überreichte Litwinow dem polnischen Ge sandten in Moskau, Patek, eine Note, in der es u. a. heißt: Tie Regierung der Sowjetunion bringe die Ermordung ihres bevollmächtigten Vertreters Wojkow in Zusammenhang mit einer ganzen Reihe von Akten, die auf die Zerstörung der diplo matischen Vertretung der Sowjetunion im Aus lände hinzielten. Die Negierung der Sowjet union sehe in der Ermordung ihres Gesandten auch eine Folge dessen, daß von selten der pol nischen Regierung nicht alle notwendigen Maß nahmen gegen dis verbrecherische Tätigkeit russi scher Konterrevolutionäre und terroristischer Or ganisationen ergriffen worden seien. Die rus- fische Regierung habe die polnische Negierung wiederholt vor der Möglichkeit provokatorischsr Verbrechen gewarnt und glaube, daß die pol nische Regierung di« Verantwortung für das Geschehene nicht abzulehnen vermöge. Sie be halte sich das Recht vor, nach Eintreffen er schöpfender Nachrichten über das in Warschau verübte Verbrechen auf diese Fragen zurückzu- kommen. Kurzer Tagesspiegel Di« fünf bürgerlichen Mitglieder der sächsischen Regierung haben ihre Rilcktrittsgesuche den; Ministerpräsidenten über reicht. Die R eichsreai« rung hat der Sowjet regierung ihr Beileid anläßlich der Ermordung ihres Warschauer Botschafters ausgesprochen. Dr. Stresemann hatte gestern eine Zu sammenkunft mit dem russischen Außenkommissar Tschitscherin in Baden-Baden. Die Ozean flieg er landeten 17,57 Uhr unter großen, Jubel der Bevölkerung auf den, Flugplatz Tempelhof. Chamberlin wird von Berlin nach London fliegen, wo bereits große Empfangsoorbereitungen getroffen werden. In Amerika ist man über den großartigen Empfang der Ozeanflieger m Deutschland sehr erfreut. Frau Chamberlin und Frau Levine werden am Freitag in Bremerhaven eintreffen. Die albanische Regierung hat sich wegen des Konfliktes mit Südslawien an d«i» Völkerbund gewandt. Zwischen Tschangtsvlin und Tschaua- kaischek soll durch japanische Vermittlung «m Waffenstillstand zustande gekommen sein. Südslawien soll an der albanischen und an der ungarischen Grenze Truppen zusammen- gezogen haben. Präsident Coolidge richtete ein Dank telegramm an Hindenburg und sprach darin die besten Wünsche für das deutsche Volk aus. Im rumänischen Petroleumg« biet stehen fünf Naphtagruben in Brand. 17 Per sonen sind in den Flammen umgekonrmen. Die Sowj«tregierung hat wegen der Ermordung 'hres Gesandten in Warschau an di« polnische Negierung eine Note gerichtet. Die französische Regierung soll sich zu einer Vermittlungsaktion in Belgrad bereit er klärt haben. In Oberschlesien hat «in. Unwetter gro ßen Schaden angerichtet. Die Ozeanstieger i« Berlin Im Geschwaderflug von Kottbus zur Reichshauptstadt Glänzender Empfang auf dem Tempelhofer Felde fördern^ um das ganze amerikanische Volk ist stolz auf Sie. amerikanischen Flieger von der Nähe aus zu sehen. lichst willkommen! Hieraus bewillkommnete Staatssekretär Dr. von Schubert er sagt« Berliner Berlin, 7. 6. Chamberlin ist in Begleitung von 14 Flugzeugen der Fliegerschule und der Lufthansa, von Kottbus kommend, nach einer Ehrenrunde über der Stadt Berlin um 17.53 Uhr unter dem Jubel der Berliner Bevölkerung auf dem Flugplatz Tempelhofer Feld glatt ge landet. regierung, Vertreter der Länder, von der Stadt Berlin Oberbürgermeister Böß und Bürger meister Scholz, des weiteren Staatssekretär von Schubert, Ministerialdirektor de Haas und eine Reihe weiterer Herren des Auswärtigen Amtes, Ministerialdirektor Brandenburg vom die Flieger: „Willkommen namens ständigung zwischen ihren Völkern zu Bürgermeister Scholz entbot den Gruß der Stadt Berlin, Kottbus, 7. 6. Chamberlin ist um H2.45 Uhr von seiner Landungsstelle bei Klinge ge startet und nach einem wundervollen Rundflug um die Stadt Kottbus auf dem erst am Himmel fahrtstag eröffneten neuen Flugplatz von Kottbus gelandet. Der Start hat sich trotz des ungemein schwierigen Geländes planmäßig vollzogen. Auswärtigen Amtes, das In Ihrem unsterblich« Erfolg erblickt ein Symbol der Kunst, Schwierig keiten zu überwinden und nur danach zu streben^ zwei große Nationen zu verbinden und die Ver- Mslnd begrübt Berlin, 7. 6. Zum Empfang hatten sich der amerikanische Botschafter S hur man mit dem gesamten Personal der hiesigen amerikanische» Botschaft und zahlreiche Vertreter des diploma tischen Korps, Reichsminister Dr. Curtius im Namen der Reichsregierung, ferner der preußische Minister Schmidt für die preußische Staats- Start nach Berlln Kottbus, 7. 6. Die „Columbia" ist 16.15 Uhr in Richtung Berlin gestartet. An Berlin gelandet u. a.: „Auf Berlinischem Boden, dem Flugplatz, entbiete ich Ihnen namens der Reichs hauptstadt einen herzlichen Willkommensgruß. Noch ehe das Auto die amerikanische Bot- , schäft erreicht hatte, hatte sich eine dichte Men- chunrrl schenmcng« vor dem Botschaftspalais auf dem des den,scheu Wilhelmplatz eingefunden, die in stürmische Hurra», Neichsverkehrsministerium, der Chef der Presse- , bas ganze amerikanische Volk in stolz auf Lie. stelle der Reichsregierung Ministerialdirektor Dr. S beglückwünschen Sie voller Begerste- Zechltn, Ministerialdirektor Dr. P eilen g a hr ^"!l und grüßen --,e auch als den vom Himmel von, Reichsminifterium des Innern, Vertreter der kommenden Sendboten des guten Willens und Heeres- und Marinel-itung, sowie die Direktoren , d" Freunds Volke zum der Deutschen Lufthansa und di- Leiter der Flug- deutschen Volke die über den Ozean hinweg nn hasengesrllschaft «ingefunden. "nd *0. Jahrhundert als Freunde vereint Dt» waren und ;etzt, gebe der Himmel, durch die T wurden durch j Luft im 20. und all den kommenden Jahrhander,. ÄölHMfkIstkk Dr. EUrttllS ! icn einander noch näher gebracht werden. Ich begrüßt, der u. a. sagte: „Lassen Sie mich den höchst erfreut daß Sie und der Begleiter allgemeinen Wert Ihres Fluges aussprechen: >lDmi Fluge, Herr Lev^ Cs ist Bestimmung der Menschheit, sich die Kräfte l >5, vorzüglicher Verfassung eintrnscn, und ich bitte der Natur dienstbar zu machen, um allen bessere d"de, mich m die amerikamsche Botschaft zu Taseinsbedingungen zu verschaffen und friedliches ' begleiten als meine Gäste." Ringen der Nationen um höhere Kultur zu ermög-! Namens der deutschen Heeresleitung wurden lichen. Auf dem Wege zu diesen, Ziele habende Flieger durch General v. Tschi schwitz St« eine neue Etappe gewonnen. Daß Sie die ' begrüßt. neuen Grenzzeichen menschlicher Leistungsfähigkeit t Hierauf wurden die amerikanischen Flieger in in deutschen Boden gesteckt und in deutsche Herzen einem Auto unter dem rasenden Beifall der cingegraben haben, darauf sind wir stolz dafür " Menge um das Flugfeld herumgeführt, damit danken wir Ihnen von Herzen. Nochmals Herz- ? auch jeder einzelne Gelegenheit haben konnte, di« Mir beglückwünschen die mutigen Flieger und Ueberwinder des Ozeans zu dem großartig« Erfolg." Der Vorsitzende des Reichsausschusses für Lek- Übungen, Exzellenz Lewald überbrachte die Willkommensgrüße des deutsche« Sportes. Generaldlrettor Dr. von Maatz Aufsichtsratsvorsitzendcr der Deutschen Lufthansa, begrüßte die amerikanischen Flieger namens der Deutschen Lufthansa. Hierauf richtete der amerikanische Botschafter Sharman an die Flieger folgende Ansprache: „Ein Willkommen dem Flieger, der den ersten ununterbrochenen Flug von Neuyork nach Deutsch land vollführt und die bisher größte Streck« in einem ununterbrochenen Fluge zurückgelegt hat. Indem Sie diese wundervolle Fliegertat voll- führt haben, haben Sie gleichzeitig unseren Blick für die Möglichkeiten menschlichen Könnens ev- weitert. Wir Amerikaner hier sind stolz auf Sie,