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unmöglich. Zufällig hatten wir «ine Ncuyorker Zeitung bei uns und da kamen wir in unseren Not und unserem Zweifel auf die Idee, darin. unter den Shipping News nachzuforschen, wo die j -Mauretlumia" um diese Stund« gewesen sein, könnte. Da aber war unsere Freude groh, al« ' wir feststellen konnten, dast wir schon wider Er warten weit vorgedrungen rvaren und Europa vor uns lag. Mieder wurde es Nacht und die Nacht brachte abermals undurchdringlichen Nebel. «Jetzt wusjten wir, dast wir schon über Europa waren, dast wir Englands Südspitze überflogen batten Wegen des dichte» Nebels gingen wir Höber bis zu ungefähr 20 000 Fust. In dieser Höhe trafen wir über Deutschland eln und hielten uns eine Zeitldng so hoch, denn wir fürchteten in Deutschland die Berge, die Kirch türme und Fabrikschornsteine. Wir kannten die deutschen Städte nicht und auch unsere Atlas- karte war ein würdiges Gegenstück zu unserem Taschen» hrkompatz. Einmal waren wir über einer Stadt, deren zahllose Fabriktürme zu uns hinauf sahen. Wir dachten bestimmt es sei Bremen. Wir gingen ganz tief herunter und fragten ein halbes Dutzend Leute wo wir waren und sie erwiderten laut und deutlich „Dortmund". Wir steigen wie der sehr hoch, als plötzlich sich Benzinmangel emp findlich bemerkbar machte. Wir gingen hieder herab und konnten uns bei Helfta bei Eisleben gerade noch einen geeigneten Landungsplatz suchen. Dorfbewohner brachten uns genügend Benzin. Nach vier Stunden starteten wir wieder und woll ten nun direkt nach Berlin, hatten aber indes das Mißgeschick, uns zu verfliegen. Dazu kam nun wieder Mange! an Benzin. Wir mutzten wieder parterre gehen. Bei der Notlandung gabs noch den Propellerbruch: Das war Klingen bei Kott- bus, die letzte Etappe der großen Neise. Nun sind wir endlich in Berlin. Wer weist, ob wir „ohne Klinge" hierher gekommen wären. Der Empfang der Szeaaflieger del Stresemann Berlin, 9. 6. Bei der zu Ehren der amerika-, nischen Ozeanflieger im Hause des Neichsausten-j Ministers veranstalteten Festlichkeit führte Dr. I Stresemann in einem Trmkspruch u. a. aus: f „Den Persönlichkeiten und ihrem Wagemut gilt. unser erster Trust. Darüber hinaus möchte ich ins ihrem Besuch in Deutschland ein Symbol der Beziehungen unserer Völker und Länder sehen.« Eie haben einen Beweis davon gegeben, was s menschliche Energie in der Ueberwmdung von' Sturm und Ungewitter zu leisten vermag. Sturm und Ungewitter lasten auch auf Deutschland. Auch wir müsseil der Welt den Beweis geben, was i menschliche Leistungsfähigkeit im Kampf dagegen i zu tun vermag. Wenn unsere beiden Völker ihre, höchste Energie anspannen, um dem zu dienen,l was Aufgabe eines Volkes ist: Friede npch außen,' Freiheit nach innen, Anteilnahme an allem Großen der kulturellen Entwicklung der Mensch-' heit, dann wird das Zusammenwirken der Mensch-! heit zuni Besten gedeihen." Dr. Stresemann überreichte dann in des Reichs- kanzlers und seinem Namen den beiden Fliegern ' als Erinnerungsgabe zwei goldene Zigarettenetuis, worauf der amerikanische Botschafter dem deut-! fchen Volke für die seinen beiden Landsleuten er- wiesenen Ehrungen und den herzlichen Empfang seinen Dank aussprach, dem sich Levine mit einigen herzlichen Worten anschlotz. Einladung Chamberlins und Leoinös i nach Dresden-^Weiher Sirs-" Dresden, .9, 6. Vom Städtischen Verkehrs amt wird mitgeteilt, dast die stäotische Kurver waltung „Weister Hirsch" Dresden die Heiden Transozsanflicgcr Chamberlin und Levine mit deren Gattinnen zu einem Erholungsaufenthalt. iin Kurort „Weister Hirsch" eingeladen hat. Chamberlins Mutter reift nach London Neuyork, 10. 6. TU. (Funkspruch.) Die« Mutter des Ozeanfliegers Chamberlin tritt in j der nächsten Woche die Reise nach London an.' DI« zeigen der Mimlllerimg der Bukarest« Frieden» (Eigener Jnformationsdi«nst.) Berlin, 10. Juni. In Salzburg findet zurzeit eine Konferenz zwi- schen Vertretern Deutschlands, Oestervelck-s, Un garns und Rumäniens statt. Wie wir erfahren, handelt es sich bei diesen Besprechungen lediglich um den Artikel 259 Absatz 6 des Versailler Ver trages, der besagt, dast Deutschland den Frieden von Bukarest rückgängig machen und die von 'Rumänien erhaltenen Zahlungen wieder zurück erstatten muh. Diese Konferenz in Salzburg hat jetzt den Zweck rein rechnerisch die Höhe der von Deutschland während der Okkupation Rumäniens vorgenommenen Requisitionen festzustellen. Die von Deutschland etwa zu leistenden Zahlungen fallen unter den Dawesplan. Dar Rei-slablmtt zii kMvWm i« MkischasiiM««» Berlin, S. 6. Das Reichskabinett hat nach Ent gegennahme eines Berichtes über das Ergebnis der Wcltwirtschastskonfrrenz in seiner heutigen Sitzung folgenden Beschluß gefaßt: Die Neichsregierung billigt den Gesamtbericht der Weltwirtschaftskonferenz und stimmt ihren Beschlüssen zu. Sie ist bereit, an der Verwirklichung der Em pfehlungen und Anregungen der Weitwirtlchastr- konsercnz tatkräftig mitzuwirken. Die Reichsregie, rung erblickt in den von der Wsltwirtschastskon- ferenz für die Zoll- und Handelkpolitik gegebenen Richtlinien einen praktischen Weg zu einer freieren Gestaltung der internationalen und insbesondere der europäischen Wirtschaftsbeziehungen und ist mit der Konferenz der Ansicht, datz hierin eine wesent liche Voraussetzung für die wirtschaftliche Gesundung Europas, für den Fortschritt der Ziviliiation und die Erhaltung des Friedens liegt. Sie hält cs da her für dringend erwünscht, dast die zur Verwirk lichung der Konferenzbefchlüsse erforderlichen Ar beiten des Völkerbundes mit Beschleunigung in An griff genommen und durchgesührt werden. D« Achtstundentag Der Standpunkt der deutschen Regierung zur Ratifizierung de« Achtstundenadkommens Genf, 9. 6. In der heutigen Vollsitzung der internationalen Arbeitskonferenz erklärte der deutsche Regierungsoertreter Fetg, dast die deutsche Regie rung alles getan bade, um die Ratifizierung des Washingtoner Achtstundenabkommen« zu fördern. Sie wolle jedoch das Abkommen nicht ratifizieren, ehe das inländische Recht mit dam zu ratifizierenden Abkommen in Einklang gebracht sei. Der Entwurf de« Arb»it,zestschutzgesetzes werde dem Reichstag zugehen, sobald er den Reichsrat passirrt habe. Wichtiger lei jedoch, dast schon fetzt eine immer strengere Anwendung de« Grundsatzes de« Acht- stundentages auf dem Wege der Gesetzgebung, der Verordnung und de« Kolleltivertrage« herbeigeführt werd«, wie da« bereits im Deutschen Reich geschehe. B»M BEM Aussicht auf direkte südslawisch-albanisch« Ver ständigung. Wien, 10. 6. (Funkspruch.) Wie die „Neue Frere Presse" aus Belgrad meldet, besteht noch Aussicht auf eine direkte Verständigung zwischen Belgrad und Tirana. Dies sei auch der Grund für das weitere Verbleiben des albanischen Ge sandten Zena Beg in Belgrad. Die Grundlage dieser Verständigung würde völlige Genugtuung für Südslawien wegen der Verhaftung des Dol metschers und die Bereinigung aller durch den Vertrag von Tirana aufgeworfenen strittigen Fra- g«n bilden. Der Austenminister Marnikowiisch erklärte ge stern abend Journalisten, er habe den Völker bundsrat wegen des Konfliktes mit Albanien nicht angerufen. ReroosM in Rußland Frankreich erstrebt erneute Ber- kängerung dHaMlsprtwismums (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 10. Juni. Der Führer der wieder in Paris weilenden deutschen Delegation für die Handelsvertragsver handlungen mit Frankreich, Ministerialdirektor Dr. Posse hatte, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, am Donnerstag eine Unterredung mit Ministerialdirektor Serruys. In dieser Be sprechung wurden von französischer Seite die An regung gemacht, das am 30. Juni ablaufende deutsch-französische Handelsprovisorium erneut zu verlängern. Eine endgültige Antwort konnte Dr. Posse darauf naturgemäß nicht geben, sondern hat die Neichsregierung von diesem Ersuchen so fort telegraphisch in Kenntnis gesetzt. In den politischen Kreisen erwartet man, dast die Reichsregierung das französische Ansinnen ab- lehnen wird, um so mehr, als sich noch nicht über sehen läßt, zu welchem Zeihmnkt die französische Kammer den neue» Zolltarif verabschieden wird. Schon bei der jüngst erfolgten Verlängerung des Handelsirorroriums ist die französische Regierung nicht im Unklaren gelassen worden, das; Deutsch land kein Interesse an einer werteren Verlängerung des Provisoriums hat. Es sei nur darauf hinge- wiescn, dast in dem am 30. Juni ablaufenden Provvorium fmviesv nur einige wenige deutsche Industriezweige berücksichtigt worden sind. Das Eintreten eines rertragslosen Zustandes in han delspolitischer Bestehung zwischen Deutschland und Frankreich würde nach Ablauf des derzeitigen Provisoriums keine Bedeutung haben. Riga, 9. 6. Wie aus Moskau gemeldet wird, ist über den Bezirk Minsk der Kriegszustand ver hängt worden. Der Grenzschutz im Gouverne ment ist verstärkt worden. Die Sowjetregierung s hat angeordnet, dast die in Zentralrustland sta- s tränierten Truppenteile durch sibirische Truppen ' ersetzt werden. Die Kontrolle über die einlau fenden ausländischen Schiffe in Kronstadt ist s verschärft worden. Das Komitee der Leningrader kommunistischen Partei hat die Untersuchung des s Leningrader Atterrtats übernommen. Zum s Eouvenieur von Leningrad ist mit austerordent lichen Vollmachten Mossing ernannt worden. Der Anschlag auf einen Kowjetbeamten Berlin, 9. 6. Die „Tast" gibt folgende Dar- stellunq des Anschlages auf den Sowjetbeamten in Minsk: Aus Minsk wird gemeldet, dast am Dienstag abend Mischen den Stationen Schda- nowitschi und Minsk eine Dräsine verunglückte, auf welcher der stellvertretende Beauftragte der E. P. U. (Politische Polizei) des rveistrussischen Militärbezirks, Opanski, einen der Spionage ver dächtigen Offizier des polnischen Geheimdienstes, namens Jani, abtransportierte. Opanski und der Führer der Dräsine wurden getötet, zwei s Begleiter Opanskis schwer verwundet. Es ist eine Untersuchung «ingekeitet worden, ob es sich uin einen konterrevolutionären Anschlag handelt. Nach anderen Meldungen sollen Opanski und sein« Begleiter überfallen und erschossen worden sesti. Dagegen rpcih Reuter nur von einem Unglücksfall der Straßenbahn zu berichten. Aeue Russenverhasiungen in Polen Warschau, 9. 6. Die Verhaftungen in Polen im Zusammenhang mit der Ermordung des Sow- letgesandten Woskow dauern an. So wurden auch heute in Warschau mehrere neue Verhaf tungen vorgenommen, darunter di« des Fürsten Meschtscherski, des russischen Rechtsanwalt» Niko lajew, des Präsidenten des russischen Roten Kreu zes in Warschau Ugrjumoff und verschiedener an derer Persönlichkeiten. In Wilna wurde der Ver leger der monarchistischen Zeitschrift „Das neue Rußland" Jakoblvff verhaftet. Auch in Grodnow, Brest Litowsk wurden- zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Scharfe französische Pressestimmen gegen Sowlettngland Paris, 10. 6. (Funkspruch) Das „Echo de Paris" nimmt heute in einem recht scharfen Ar tikel gegen den Kommunismus Stellung. Das Blatt führt u. a. aus, dast Briand, möge er wollen oder nicht, in einer inehr oder weniger nahen Zukunft gezwungen sein werde, dem Bei spiel Baldwins zu folgen. In der Rue de Gre- nelle tage das Achzigerkomitee, das unter dem Vorsitz Bakowskis stehe und Revolutionäre der verschiedensten Nationalitäten umfasse. Die Han delsvertretung könne besser als die russische Bot schaft an der bolschewistischen Organisation auf französischem Boden arbeiten. Geschaffen um die Entwickelung der Handelsbeziehungen mit Frank reich zu erleichtern, sei sie ein Hauptinstrument M den Händen der 3. Internationale. Botschaft und Handelsvertretung stünden in enger Verbin dung miteinander. Seit dem Bruch der Be ziehungen zwischen England und den Sowjets werde eine kluge Zurückhaltung zu mindest nach außen hin geübt. Dokumente in beträchtlicher Menge seien vernichtet, andere an sichere Orte gebracht, wieder andere, die wichtigsten durch mit diplomatischen Pässen versehene Kuriere nach Moskau transportiert worden. Auch der „Matin" nimmt heute zu der russischen Frage in einem längeren Artikel Stellung, in dem sestgestellt wird, Kast die Ermordung Wos kows nicht allein dastehe. Zu gleicher Zeit seien in Leningrad durch eine Bombe 26 Personen ge tötet oder verwundet und in Minsk sei ein Atten tat verübt worden. Es scheine also sicher zu sein, dast die Sowjetrepublik bedroht sei. Die Ermordung Wojkows in Warschau, die Bombe von Leningrad und die Höllenmaschine von Minsk seien nur ein Anfang. Die Tscheka habe ohne Gerichtssitzung 1 Million Männer und Frauen hingerichtet. Unter diesen Umständen sei es un erhört, dast die Bolschewisten im Auslande die Verantwortlichen für die Rache- und Freiheits akte suchten, während es sich doch um eine erste Erhebung einer russischen Bevölkerung handele, deren lange Geduld zu Ende sei. Neue MsseilWrWringen in KowjettMand London, 10. 6. (Funkspruch.) Nach einer Meldung der „Times" sind gestern von der Tscheka erneut 20 Personen erschossen worden, darunter neben ehemaligen Offizieren mehrere Angehörige des hvhen russischen Adels. Politische Nachrichten Di« Auseinandersetzung mit dem württempergi- schen Hanse. Nach einer Meldung der Blätter aus Stuttgart bestätigt es sich, dast die württcm- bergische Regierung mit dem Generalfeldmarschall Herzog Albrecht von Württemberg einen Vertrag abgeschlossen hat, der dem herzoglichen Hause aus dem im Gewahrsam des Staates befindlichen Privateigentum des herzoglichen Hauses eine Rente von jährlich 123 500 Mark fcstsetzt. Abschluß der Danziger Anleihe in London. Aus Danzig wird gemeldet: Nach den Erklärungen des Finanzsenators Dr. Volkmann im Haupt- ausschust des Volkstages ist der Danziger An leihevertrag in London abgeschlossen worden. Die Anleihe läuft auf 20 Jahre und ist durch Unter beteiligung von deutschen, holländischen unid Schweizer Banken internationalisiert. Der Emis sionskurs ist 91i/z0/v. Nach Abzug von 6«/o für Stempelgebühren und Provisionskosten wird die Anleihe einen Nettoerlös von 85'/s°/o bringen. Die Kulturschande im besetzt«» Gebiet. Vom Koblenzer französischen Kriegsgericht wurden Wei französische Soldaten wegen Ueberfalles und ver suchter Vergewaltigung eines jungen Mädchens zu fünf Jahren Zuchthaus, Ausschluß aus dem Heere und Aberkennung der bürgerlichen Ehren rechte auf die Dauer von fünf Jahren verurteilt. Die Tat der beiden Soldaten war vor drei Wochen verübt worden. Australische Rcgierungsvertrcter im Ruhrgebiet. Auf einer Informationsreise über die Organi sation des Ruhrbergbaues weilen in diesen Togen australische Regierungsvertreter im Ruhrgebiet. Der Minister für Arbeit und Industrie der austra lischen Bundesregierung, der australische Gcncral- inspektor der Bergwerke und fein Privatsekretär haben im Essener Bezirk verschiedene Bergwerke befahren und die Kohlenaufbereitungswerke be sichtigt. In Bochum kamen die australischen Re- gierungsvertrcter mit dem Vorsitzenden des Ver bandes der Bergarbeiter zusammen. Die australi schen Gäste werden vom Ruhrgebiet aus ihre Reise nach Belgien, Frankreich und den Vereinig ten Staaten fortsetzen. Das ungastliche Prag. Die „Bohemia" macht darauf aufmerksam, dast der Prager Bürgermeister Dr. Brara anlählich des internationalen Zahn- technikcrkongresses in Prag den strengen Auftrag gegeben hat, alle deutschen Orientierungstafeln zum Kongrestlokal sofort zu beseitigen. Dieses chauvinistische Vorgehen wird von der tschechischen sozialistischen Presse auf» schärfste zurückgewiesrn. Die „Bohemia" erklärt, dast, solange solche Dinge geschehen können, Prag kein Boden für in;-rnatio- nal« Kongress« sein könne. Ras vetmat aad Bakklag» Frankenberg, 10. Juni »927. »«> soll Ws« o-st esse«? Der gesundheitliche Wert unsere, heimischen Obll«» beruht vor alle« auf seinem Gehalt an mineraUsch«n Salzen, organischen Säuren, sowie an Fruchtzucker. Ein Manoel de« Obste« ist sein geringer Geholt an Eiweih. Darum find auch alle unsere Obstsorten schlechte selbständige Nahrungsmittel und nur al« Zutaten und Ergänzungen der Mahlzeiten anzu» sehen. Wollte »in Mensch vom Obst allein leben, so müht« er beiläufig 15 Kilogramm Obs» täglich essen. Der Mangel an Eiweist ill aber nur bedingt «In Nachteil de« Obstes, wie wir qleich sehen wer den. Den höchsten Liweihgehait haben Kürbisse und Melonen. In den südlichen Ländern lind diese bei- den Früchte daher Volknahrungsmittrl. Freilich kann man von ihnen nicht fett werd«», und mut die unendliche Genilasamkrit dieser Südländer ver- mag llch mit dem Nährwert dieser Obstarten, der 1,1 Prozent an Eiweih beirägt, abzufinden. Bei den anderen Obstsorten Ist der Eiweihgehalt noch niedriger, wie z. B. beim Apsel und der Birne: beide Früchte enthalten etwa 0,36 Prozent Eiweist, Pflaumen 0,40, Pfirsiche 0,65, Kirschen 0,67 Prozent. Aus dieser Armut an Eiweist unserer Früchte er gibt sich daher, dast man Obst besonders dann ge niesten soll, wenn man Nahrungsmittel zu sich ge» nommen hat, die schon viel Eiweist enthielten, allo etwa nach reichlichem Fleischgenust. Auf diese Weiss wird eine vorteilhafte Mischung der Nahruna er reicht und ein gesundhettlicher Ausgleich der Stoff« herbeigeführt. Bekanntlich bringt eine zu einseitig« eiweistreiche Nahrung schwere gesundheitliche Schä digungen mit sich. Wer seiner Gesundheit also dienen will, geniehe täglich nach jeder Mahlzeit reichlich Obst! s Di« nächst« Tuberkulose-Beratungsstnnd« für Frankenberg findet ani Dienstag, den 14. Juni, im Krankenhaus statt. - ( Nicht an der Abteiltür stehen. Wie not wendig cs ist, Kinder während der Eiseubahnfahrt von den Abteiltüre» fernzuhalten und ihnen über haupt während der Fahrt besondere Aufmerksam keit zuteil werden zu lassen, zeigt folgender Vor fall: Ani 2. Feiertag fiel zwischen Plauen und Mehlteuer aus deni 20,17 Ilhr in Plaue» ab gefahrenen Personenzug ein etwa 10jähriger Knabe namens Müller aus Hirschberg a S. Der Unglückssal! war sofort bemerkt worden. Durch Ziehe» der Notbremse wurde den Zug schnell zum Halten gebracht, und vom Zugpersonal wurde der Kleine, der verschiedene Verletzungen erlitten hatte, ins Abteil znrückgebracht. 's Rücksichtsloser Radler. Am Donnerstag Abend wurde an der Ecke Baderberg und Freiberger. Strafe ein Kind von einem Radfahrer ange fahren und zu Boden geworfen. Das Kind erlitt Verletzungen am Kovf (stark blutende Wunde), konnte aber in Begleit mg Erwachsener »ach Hause gehen. Der Radfahrer fuhr weiter, ohne sich um das Kind zu kümmern. f Vom Obstbau. In einer gemeinsame» Be sprechung von Vertretern des Landesverbandes Sachsen für Obst- und Weinbau und dem Vor, stand des Verbandes Sächsischer Obst- und Ee- müseverwertungsfabriken wurde zum Ausdruck ge bracht, dast von de» Obsiarten, die im Jnferessr der Konservenindustric für den Anbau empfohlen werden, das Beerenobll an erster Stelle genannt sein must. Für die Anpflanzung kommt in erster Linie der Kleinbetrieb in Frage, da größere Becrcuobstkulturen unter den heutigen Lohnver- hältnissen leicht wirtschaftliche Verluste «neiden könnten. Vom Steinobst must die Ausbreitung der gewöhnlichen Hauspflaume gefördert werden. Mirabellen und Aprikose» find in den begünstigten Lagen ainupflanzen. Auch legt die Konserosn- industrie Wert darauf, dast die Petersbirne für ihre Zwecke erhalten bleibt. f Sachsenburg. Der Militärverein „Königin Carola" Iaht die Veranstaltungen aus Anlatz seines 50jährigen Bestehens mit einem Ball mor gen Sonnabend im Gasthof ausklingen. Alle Mitglieder werden um Teilnahme gebeten. s Niederwiesa. Da« Schul- und Volksfest kann umftändehaib-r Mille Juli nicht abgehalten werd»» und ist endgültig auf den 10. und 11. Septeniber verlegt worden. — Donnerstag abend versuchte hier ein 18 Jabre altes Mädchen auf einen deren« in Bewegung befindlichen Zug aufzulpringen. Die Leichtsinnige blieb schreiend zwilchen den Trittbret tern hängen und konnte erst befreit werd»», nach dem d-r Schaffner die Notbremse gezogen hafte. — Chemnitz. Da« Städtische Speisehau« in der Brücllnfllahr kann in diesen Tagen auf ein 80 jäh riges Bestehen znrückblicken Das Speisehau« ist au« einer Einrichtung hervorgeaangen, di« in den sogenannten Hungcrjahren 1846/47 durch ein« pri vate Vereinigung m>t dem Ziele errichtet ward», für die Sedürftigen Einwohner der Stadt billig« und gute Speisegelegenheit zu schaffen. Das Hau« wurde zunächst als Privatunternebmen betrieb«» und au» Spendemitteln erhallen. Am 1. Januar 185l ging die Speiseanstalt ans die Stadtgemeind« über, di« sie bis jetzt als öffentliche Einrichtung fortgeführt hat. Das Speisehäus erfreut sich <m» allen Kreisen der Bevölkerung regen Zuspruch«. Im Jahre 1926 konnten in,gesamt S70000 Portio nen Mittags- und Abendessen ausgegeben werden. Zur Zeit werden täglich rund 1000 Portionen Mittag- und Abendessen verabreicht. — Vrim Rur- weichen vor zwei ihn überholenden Kraftwagen glitt Im Vorort« Harthau ein Krastradfahrer, nach dem ihn der erste Waoen überholt Haft«, plötzlich infolge der Glätte der Strahl aus und wurde mit dem schweren Rade gegen einen Straßenbaum ge schleudert, wobei er sich schwere Verletzungen zuzoa. Er brach sofort zusammen und fiel mit dem Erficht auf den glühend Heiken Zylinder, wobei «r sich s«Kr schm,re Brandwunden zuzog. Ein vorüber fahrender Kraftwagen brachte den Schwerverletzten »i einem Arzte, während di« überholend«« beiden Wagen, die au« dem Leipziger Bezirk stammett, in schnellem Tempo weiierfuhreii, ohne sich um den Verunglückten zu kümmern. Die Schuldfrag« bedarf noch der endültigen Klärung. — Hohndorf. Nachdem bereits im vorigen JaPre zahlreichen Bäumen, die die Gemeinde hatte «mpflanzcn soffen, dl« Kronen abgebrochen wurden, ist jetzt rrncnt 30 Bäumen der gl«iche Schad«« zn- grjügt word««.