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Nentskn konzentriert find, dürsten deinnächst in Ihrem Bestände aus 16 000 Mairn erhöht werden. Marschall Tschangtsolin hat eine Erklärung ver öffentlicht, nach der seine schwere Niederlsagr in der Provinz Honan aus den Verrat von zwei Heerführern zurückzuführen ist. «Me deutsche Waffenausfuhr «ach China Berlin, 1. 6. Wie die Blätter aus London melden, erklärte im Unterhause der Staatssekretär des Aeufreien Locker Lampson aus eine Anfrage, 'ob er davon unterrichtet sei, das; nach den jüng- Pen amtlichen Ausweisen der chinesischen Negierung in Peking für 1925 mehr als die Hälfte aller »»geführten Waffen von Deutschland geliefert worden sei, aus der am 9. März erteilten Erwide rung gehe hervor, daß im Jahre 1925 Waffen Im Werte von 3 813 644 Taels von deutschen Häfen aus nach China eingeführt worden seien. Das beweise aber nicht, das; die fraglichen Waffen aus Deutschland ausgeführt, noch das- sie dort unter Verletzung des Versailler Vertrages herqe- ftcM worden seien. Es liege daher kein Ansatz vor die Angelegenheit vor den Völkerbund zu dringen. Verschiffungen von Waffen erfolgten weiterhin vorn Hamburger Hafen aus. Der wirk liche Ursprung bleibe aber unentdcckt. Politische Nachrichten Kriegsrede Woroschilows. Der russische Krisgs- fommissar Woroschilow erklärte nach Meldungen aus Moskau vor einer »rohen Gewerbchastsver- fammlung in Arljomowsk der Abbruch der Be- »iehungen mit England weise auf einen kommenden Krieg hin, für den England heute noch nickt genügend organisiert sei. Di« Sowjetunion müsse sich auf den unvermeidlichen Krieg mit den Impe rialistischen Ländern vorbereiten. Äommunistenunruhen kn Warschau. Aus An- kah des Wahlerfolges der Kommunisten bei den jüngsten Wahlen in Warschau fanden am Dienstag tu Warschau »rohe kommunistische Kundgebungen statt. Als Polizei die Kommunistenvsrsammlungen zerstreuen wollte, kam es zu Zusammenstößen, wo- Del auch Schüsse sielen. Viele Geschäfte waren ge schlossen. Einige Verletzte muhten ins Krankenhaus geschafft werden. 20 Personen wurden verhastet. Kaiser Wilhelm H. kn Zarskoje-S-lo? Nach Meldungen aus Moskau ist im Arbeitszimmer des Zaren in Zarskojc-Selo ein Geheimschrank ge sunden worden, der Briese Kaiser Wilhelms II., vom englischen König Georg V. und ferner einen bisher unveröffentlicht gebliebenen Briefwechsel zwischen Zar Nikolaus II. und Stolypin enthalten soll. Abschluß der englischen Kolonlalkonferenz. Di« britische Kolonialkonferenz endete mit einer Ned« des Kolonialminister» Amery, in der dieser auf den günstigen Verlaus der Konferenz hinwies. Neuohe Liebmann aus Sachsen »Er war in Sachsen auch einmal Minister . . Dl« sächsischen sozialdemokratischen Radikalinski haben sich aus dem Kieler Parteitag eine schwere Absuhr geholt. Sie selbst sind nicht ganz unschuldig daran, denn sie stellten ausgerechnet den Leipziger Liebmann als ihren Wortführer heraus. Das Kieler sozialderm 'tische Organ, die „Schleswig- Lolfteinüche Vollsz umg", gibt von Liebmann fol gende» schöne Charakterbild: „Li-^-nann! Einer der Führer der sächsischen Opposition, ein Stück Kra«me«sck, nicht ganz so wie Wrls, ein sächsischer Ot o Weis. Groh und breitschultrig, plump in seinen Bewegungen, eckig und undivlomatisch im Reden. Er ist gegen die preußische Koalition und gegen Levinskis Ge schichtsbuch, das er für unmarxistisch hält. Und er tanzte auf dem Preiseabend mit der zarten Toni Sender bärenhaft Shimmy. Wenn er redet, klappt sich das Gesicht in zwei fast gleiche Hälften auseinander, dann werden die wendisch, sorbische Nase und dar slawische Backenknochen noch plastischer. Dl« Rede wird immer härter. Kommt er in Ekstase, neigt er sich mit dem Ober körper fast bi« zu 90 Grad über die Auhenkante des Pulks. Ein Führer der Opposition, einer, der keine Rücksicht nimmt, der aber auch kein schöpferisch fruchtbarer Kritiker sein kann. Kein Vorwärtstrciber! Er war in Sachsen auch einmal Minister!" Wer Liebmann als „Führer" der sächsischen SPD. kn der Agitation und im Landtag kennenznlernen Gelegenheit hast«, d« wird dem Ki«i« sozialdemo kratischen Blatt, gern zugestehen, daß es diesen parlamentarischen Kavalier bi» in» Kleinste richtig gesehen hat. für «inm Zweck, das Rad auf wenige Stunde» zu schnrücken und dann den Besenginster auf wenige Tage im Zimmer stehen zu haben, wo es doch heute Sei jedem Gärtner, in jeder Grün- warenhandkung für wenige Pfennige Sträuße in Massen zu kaufen gibt, durch deren Erwerbung bk Natur nicht beraubt wird. Aos -elmat md Saterland Frankenberg, I. Juni 1927. Wandersreude und Wandersegen Deutsche Jugend, wandet«! Fliehe die nerven- zermürbenden Zerstreuungen der Stadt und suche Erholung im Frieden und in der Stille de» Land- lebens. Wenigsten« jede Woche einmal fort au» der Tretmühle de« Leben», au« dem Alliaarstaub, fort aus dem Dunstkreis der Menschenmassen, di« das Stadtleben verstlavt hat, fort aus den harten Steinstraben! Hinaus aufs Land, wo weiche« Gras die Wege säumt, wo Lerchen wie Raketen steigen und Bussarde ruhig kreisen und der Wind im Berg wald singt! Zu neuen Us«rn lockt ein neuer Tag. Wandern ist «In Quickborn, ein Quellenland der Freude und Lust. Wandern ist die ursprünglichste und zugleich bil ligste Körperertüchtigung, die Veste Ergänzung kür Turnen, Schwimmen, Spi«l und Sport. Was Hilst üb.-' ! alle Körperpflege innerhalb de» Stadtw ick'ik ;? Dunst und Steinstaub durch tränken Turnhalle und Spielplatz. Anders das Wundern in der unverbrauchten Luft in Wald und ! o. Beim kräftigen Schreiten bergauf und bergab, s i! en sich die Lungen mit saue skoffrelcher und staub freier Luft bi» ins letzte Bläschen. Die Lust in unsern Bergwäldern schmeckt anders als in Berlin und Leipzig oder »wischen Dortmund und Essen, sie ist Lnbetrunk. Das fast bis -ur Kurzsichtigkeit oemarterte Auge des städtischen Stubenhockers lernt sich wieder auf Dinge der Ferne einstellen und schwelgt Im satten Grün von Wiese und Wald. Reisen bildet, noch mehr das Wandern. Wer nur in der Stadt lebt, sicht lauter Frrtigdinge vor seine Sinne gestellt. Der natürliche Werdegang spielt sich im Wirtschaftsleben vor den Stadttoren ab, Bauer, Schiffer und Handwerker. Dorthin wandere! Lerne, die Welt mit Künstl«raug«n zu schauen. Beim Wandern schaust du sie wie durch ein Mikro skop. Mit unvergeßlicher Deutlichkeit kommen all« Einzelheiten und Feinheiten und Besonderheiten der Gegend beim Wandern zu Worte. So, in solchen Umgrenzungen und Vergrößerungen, sahen di« »«istigen Führer der Menschheit sich oft und gründlich die Welt an. Und soll unsere Ji 'end die Schöpfungen der Dicht- und Mal- und Ton kunst unserer Geistesgrößen nachempfinden und ver stehen, so muh sie auch in Dichters Lande gehen, d. h. die Welt (zuvörderst die Heimat) auch so gründlich erschauen wie unsere Größten. Wandernd erlernt man die Heimat und seiner Väter Land wahrhaft erleben und auch ungewollt mit starker Liebe umklammern. Wanderer werden Heimat- sucker und Heimalfinder. Angequälte Klössen- und Standesvorurteile zer- bläst der frische Wind auf freien Bergeshöhen. Wurden dir Wand«rsreundschasten, jenseit von politischer Partei und Konfession, nicht schon zu Lebensfreundschaften? Siebst du nicht hier eine Spur für eine aufzubauende Volksgemeinschaft? Heber 2000 Jugendherbergen, frei von Alkohol Und Tabak, der gesamten deutschen Jugend ohne Unter- NLied geöffnet, arbeiten mit an diesem Volksver- schmekzungrwerk im Wandern. Und wer da« Wandern meisterlich übet, dem blühet auch die blaue Wunderblume der Erkenntnis, daß das Wan dern niemals Selbstzweck, sondern ein Schöpfen au« dem Leben,quell Natur für «Ig«n« Lebens verinnerlichung sein will. Eine Bitte an die RMahrer . Im ganzen Sachsenlande konnte man in den letzten Tagen beobachte», wie die jetzt in herr lichster Blüte stehenden Bestände von Besenginster hauptsächlich von Radfahrern, di« damit ihre Näder schmücken, geplündert wurden. Wenn diese Pflanze auch nicht unter gesetzlichem Schutze steht, so soll das doch nicht heißen, datz sie nun in Massen geplündert und tausende von Sträuchern verstümmelt werden können. Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz und mit ihm alle Natur freunde bitte» alle einsichtsvollen Radfahrer, für den Schutz der Natur mit einzulreten, sich an dein Besenginster zu erfreuen, ihn nicht zu pflücken, sondern ihn an seinen Standorten zur Freuds aller derer zu belassen, die nach ihnen die Schön- > heilen der Natur genießen wollen. Was hat es „ f Plgtzmustk. Morgen Donner,tag den 2. Juni findet von 7 — 8 Uhr abend« auf dem Markt folgende Platzmusik statt: 1. Einzug der Gladiatoren, Marsch von Furick; 2. Ouv«rlur« « Op. Teufel« Antheil von Auber: S. Ich bin «tn Kind vom Rhein, Walzer a. D. Op. Der Vogelhändter von Zeller: 4. Am Lagerfeuer, Intermezzo von Stede: 5. Fan- taste a. K. M. von Weber» Opern von Schreiner. s Wektpanorama. Bis Sonnabend noch kommen dl« großartigen Aufnahmen d«r Schlösser von Ver sailles zur Vorführung. E« ist diese Serie so in- teressant, daß der Besuch ganz besonders zu empfeh- l«n ist. ? De« Gau Sachsen des Alla. Deutschen Auto- mobil-Klub« führt auch die« Jahr die alljährlich übliche Sachsenfahrt, eine Zuverlästigkensfahrt für Kraftwagen und Krafträder, durch, und zwar am Freitag und Sonnabend dieser Woche. Ani ersteren Tage früh erfolgt der Start in Dresden, und die erste Tagesstrecke von etwa 820 Kilometer führt u. a. über Olckatz, Leisnig, Glauchau, Zwickau, Schwarzenberg, Marienberg, Augustusburg bis Chemnitz. Am zweiten Tag, (also Sonnabend) acht es von Chemnitz über Katnichen, Nossen, Wils- oruff, Dippoldiswalde, Sebnitz, Bautzen nach Zittau, also weitere 280 Kilometer. Zur Teilnahme sind bisher gemeldet etwa 40 Kraftwagen, lowie an nähernd eine gleiche Zahl Motorräder. Die Durch- gangsftraße über den Markt zu Frankenberg dürfte, da in mehreren Kolonnen gefahren wird, am Sonnabend früh von 7 bis 9 Uhr erfolgen . . . wenn nicht (wie im Vorjahr) in letzter Minute die Fahrtrichtung verändert wird! 4 Die Neichsinderziffer nahezu imverandert..Die Neichsinderziffer für die Lebenshaltungskosten ist nach den Feststellungen des Statistischen Reichs amtes für den Durchschnitt des Monats Mai mit 146,5 gegen 146,4 im Vormonat nahezu unver ändert geblieben. Auch innerhalb der einzelnen Bedarfsgruppen sind, abgesehen von einigen saisonmäßig bedingten Preisbewegungen für ein zelne Nahrungsmittel, Schwankungen von nennens wertem Ausmaß! nicht zu verzeichnen. 's-Staatsstraßen. Seit einiger Zeit sind aus den Staatsstraßen Tafeln ausgestellt mit dem sächsischen Wappen und der Bezeichnung Staats straße und Nummer. Die Tafeln bezwecken, dem verkehrenden Publikum bekanntzugeben, daß die betreffende Strecke in staatlicher Unterhaltung steht. Die Nummer auf der Tafel gibt die Zahl an, mit der die Straße im innere» Betrieb den staatlichen Straßenbauverwaltung bezeichnet wird. Für spätere Zeiten ist geplant, die Ziffernbezeich- nung für durchgehende Straßenzüge über die Lan desgrenzen hinaus fortzuführen und in ganz Deutschland einheitlich zu regeln. s Neber 1 Million Kleingärten in Deutschland. Nach den nunmehr vorliegenden Ergebnissen der Haushaltungslisten von 1928 wurden 1072023 Kleingärten in Deutschland gezählt. Es handelt sich dabei um gärtnerische Kleinbetrieb« mit einer Fläche von unter 800 qm. Diese 1925 gezählten 1072023 Kleingärten hatten zusammen eine gärt nerisch benutzte Fläche von 28000 ha. Rechnet man die Kleingärten von unter 5 a mit den 1925 ge zählten 5,14 Millionen Land- und Forsiwirbchafte- betrteben zusammen, so ergibt sich, daß 6,2 Millionen Haushaltungen in größerem oder kleinerem Um fange an der land- und forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Bewirtschaftung des deutschen Grund und Bodens unmittelbar beteiligt sind, d. h. reich lich zwei Fünftel sämtlicher Haushaltungen. f Wiedersehen-feier des Landwehr Ins. Regi ment» IV5. Die stühcren Angehörigen dos Land wehr Inf. Regiments 105 (auch 345->r, 374er und 381er) wollen im Herbst d. I. ihre erste große Regiment»-Wied«rschen«feler veranstalten, zu der schon zahlreiche Anmeldungen vorliegen. Alle Kameraden diese» Regiment» werden gebeten um gehend ihre Adresse anzugeben, damit ihnen auch rechtzeitig alle Mitteilungen, Einladungen usw. zugeschickt werden können. Die Adressen sind ein zulenden an Kamerad F. Martin, Chemnitz, Post schließfach 450. f Eine halb« Million vernrt«tUer Jugend» lich«r. Eine Veröffentlichung de» RetchsstiM Ministeriums für da» Jähr 1924 zeigt hi« schreckende Zahl der verübten Bergede» und Vkre brechen gegen da» Strafgesetzbuch. Es wurdest insgesamt 67k 466 Anklagen erhob»», dazu 853 446 Urt«il« gefällt. S4mal lebenslänglich^ Zuchthaus, USmak Todesstrafe, 9427 Fäll« wurden mit 15—25 Jahren Zuchthaus bestrpftv Der Staatsgerichtshos zum Schutze dec Republik hatte in 186 Fällen Verurteilung hrrbeiaesührt.- Es erfolgten in 767 280 Fälle» Verurteilungen wegen Vergehens und Verbrechens gegen ReichÄ gesetze überhaupt. Darunter befinden sich 129 644 weibliche Personen Und 485 666 Jugendliche^ Ueber letzter« wurde» u. a in 24 Fällen lebens längliches Zuchthaus verhängt, gegen Ä4146 Gefängnisstrafen. Diese Zahlen sprechen eine be redte Sprache. f Deutsche Opferwilligkeit. Einer Zusammenstel lung des deutschen Kumirverbandes in Böhmen entnehmen wir, daß er Ende 1926 24 eigen« Schulen mit 34 eigenen Abteilungen, 92 Kinder, gärten mit 98 Abteilungen und 4 Tagesheinh, stätten unterhielt, darüber hinaus aber in 3Z Orten deutschen Privatunterricht ermöglichte, dazu kommen noch Pensionen für ehemalige Lehrer und Heimleiter. Es liegt eine gewaltige Summe Porz Arbeit darin und zeigt von einer unbeirrbare^ Energie. Die Deutschen Böhmens wollen ihr Volkstum nicht preisgeben. Aus die Dauer müssest sie aber unterliegen, wenn sie sich nicht getragen! fühlen von der Hilfe km Reich. Genau so Wt es mit den anderen Grenz- und Ausländsdeutsche An sie zu denken ist Ehrenpflicht. Der Verein für das Deutschtum im Ausland, Landesverbaftd Sachsen, Dresden-A., Schloßstratze 25 bittet affe, die Helsen wollen, und noch keinen Weg wisse», um Mitarbeit. Die Not ist groß. f Die Sommer werden kühler und di« Winter wärmer, stellte Professor Dr. W. Große in einer Arbeit in den Ann. d. Kydr. über Temperaturen, Winde und ihr« Beziehungen zueinander M. Er findet in den Temperaturen und Niederschla gen die 85jährige Periode nach Prof. Brückner wiederholt angedeutet. Di« nassen Abschnitt« fak- len 1843, 1878 und 1913, die trockenen 1859 und 1893. Die Sommer des Jahrfünfts 1926 bis 1930 würden demnach im allgemeinen eine mäßige negative Abweichung haben. Das Bre vier Material harmoniert wohl in großen Zügen mit den Ergebnissen benachbarter Stationen, aber trotzdem ist eine solche Prognose mit Vorsicht auf- zunehmen, zumal die Jahre oft abwechselnd zu warm und zu kalt sind. f Stahlhelm-Gautag. Am 11. bis 12. Juni veranstaltet der Gau Chemnitz des Stahlhelms seinen diesjährigen Gautag in Zschopau als kurze Werhekundgebung, an der alle Ortsgruppen des Gaues und einzelne des Gaues Obererzgebirg« teilnehmen. Diese Veranstaltung soll unserer engeren Heimat wieder einmal das Wollen und das Ziel des Stahlhelms vor Augen führen. s Frisches Trinkwasser auf den Bahnhöfen! Nach einer Verfügung der Deutschen Reichsbahn- Eesellschaft ist während der warme» Jahreszeit auf de» Bahnsteigen für frisches Trinkwasser und Sauberhaltung der Trinkg«legenhekten zu soweit Auch die Bahmmrte sind verpflichtet, auf Ver langen frisches Trinkwasser abzugeben. f Hunde sind ein« Gefahr auf der Straße, das hat am Mitiwock abend wieder ein Unsall in Limbach bewiesen. G-arn 11 Mr sprang dort an der Einmünduna der P'eißaer in di« Hohensteinet Straße ein großer Schäferhund «tn«M Kraftrah- sahrer au« Röhrsdors ins Rad. Der Kraftrav- sahr«r kam zum Stürzen. Er kam glücklicherweise mit nur leichteren Verletzungen davon, «mit aber an seinem Rad großen Sachschaden. 1' Schämt Euch! Auf Hohnsteiner Revier Säch» sischni Schweiz) ist an« HimMelssahrtstag« vbst unbekannten Frevlern der letzte noch vorhanden« Wanderfalkenhorst durch Herablassen vom Esu ausgenommen worden. Der Landesverein Säch sischer Heimatschutz sichert demjenigen eine Be lohnung von 150 Mark zu, der ihm die Fr-vler derartig nachweist, dah sie zur Verantwortung Angeheller des Meeres Von A. Höfner, Frankfurt a. M. Vor Jahren kam von Toulon in Südfrankreich «ine aufregende Kunde. Ein Taucher war in das Meer hinabgestiegen und wurde dort unerwartet von einem Riesentintenfisch (Cephalopoden, Po lypen) angesallen. Im Nu hatte» die Arme des Tieers ihn umfaßt, schillernd gelb-grüne Auge» starrten ihn an, und er fand gerade noch Zeit, das Notsignal zu geben. Bewußtlos brachte man ihn ans Tageslicht. Wenige Sekunden noch, und «r wäre in der eisernen Umklammerung erstickt. Tas Tier wurde mit Messerstichen getötet und wog 120 Pfund. Jeder Arm hatte eine Länge von acht Meiern. schwammige, fleischige Masse, teilweise lang dauer: mit einer Schale und einem Flossensaum umgeben, Ihm eine § und trägt einen verhältnismäßig kleinen Kopf, flc aus dem zwei boshafte Augen hervorstarren. ' Rund um de» Mund, der in schnabclartige Kiefer endigt, erheben sich acht oder zehn äußerst mus- kulöse Arme, die die Körpergröße vielmal über treffen und dicht mit Saugnäpfen besetzt sind. Hat ein Arm einmal cm Tier ergriffen, so gibt es kein Entrinnen mehr. Blitzschnell kommen die anderen heran wie riesige Schlang«», und «in qualvoller Erstickungstod harrt des armen Ge schöpfes. Dabei sind die Polypen von einer un geheuren Gefräßigkeit und Mordlust. Es wurde Lie Tintenfische bevölkern zu Hunderttausenden das Meer und sind in bescheidenerer Größe ini manchem Seewnsseraqnarium zu sehen. Ihre s So beobachteten die Offiziere des Avisodamp- Grötze schwankt je nach der Art zwischen wenigen ! fers „Alecton" im Jahre 1861 unweit von Tene- Zcntimetern und mehrere» Metern. Die kleinen risfa einen riesigen Cephalopoden von 5—6 Meter Eremplare werden in vielen Ländern, z. B. in Länge. Man schätzte das Gewicht des Tieres Italien, in großen Menge» gefange» u»d sind ' auf 40 Zentner. Die Mannschaft griff das Tier von Feinschmeckern sehr geschätzt. Der Körper j mit Flintenschüssen und Harpunen an. Stunden- bildet eine schwammige, fleischige Masse, teilweise lang danene die Jagd. Schließlich warf man Schlinge über, die an de» Schwanz- Kopf^ flossen hängen blieb. Infolge der Bewegungen des Tieres aber schnitt das Seil den weiche» Körper durch, und der Tintenfisch verschrvand in der Tiefe. Das abgeschnittene Stück wog «tum 80 Kilogramm. Auch in jüngster Zeit ' wurde ein Lier von 10 Meter Länge an der West- küste Nordamerikas gesichtet. Nimmt es da Wunder, wenn das dem Aber glauben leicht zugängliche Mittelalter die Wirk- nchkrit ins Reich der Phantasie erhob? Schon s«It Aristoteles benutzte man das Bild eines Po lypen, um «in« große Gefahr recht drastisch dar- beobachtet, wie ein 35 Zentimeter großer Tin tenfisch in einem Becken 25 Fische nacheinander tötete, obwohl er, vollkommen gesättigt, keinen der Fische zu sich nahm. Die kleineren dieser „Seeräuber" sind gewandte Schwimmer. Es ist ja wohl allgemein bekannt, wie sie durch Aus stößen eines Farbstoffes Sepia eine dunkle Wolke um sich hüllen, um ihren Feinden zu entgehe». Die R-esenpolypen haben ihre Heimat auf dem Boden des Meeres. Dort lauern sie in irgend einer Felsspalte oder kriechen mit Hilfe ihrer „Kopfarme" auf dem Boden umher. Nur selten kommen sie an die Oberfläche, sei es durch un glückliche Zufälle oder infolge heftiger Stürme, die sie für kurze Zeit hochtreiben und ans Ge stade werfen. Dann aber enthüllen sie blitzartig die Schrecken der grausigen Tiefe. Zahlreich sind die Berichte von angetriebrnen Riesen-Sepien. zustellen. Olaf Magnus, der Erzbischof von Up sala, erzählt von „Kraken" (Sepien), aus deren Auge 15 Menschen Platz hatten. Der Bischof von Bergen läßt auf dem Rücken seines Unge heuers sogar hohe Bäume wachsen. Beschrieben werden diese Riescntiere von niemand; denn nie- mand hat sie je gesehen. Einmal sollen sie als Sandbank, ein anderes Mal als bewachsene Insel erscheine». Ein Bischof von Island soll sogar versucht haben, auf erner solchen Insel sein Boot zu landen und ein Feuer anzuzünden, bis er dann merkt«, dah er auf dem Rücken eines ,,Kraken" saß. Solcher Märchen gibt es noch viele. Ein Körnchen Wahrheit enthalten sie immerhin. Zn der «acht Von RudolfPresber. Allabendlich, wenn ich — zu später Stunde — meinen Weg aus ber Stadt nach Hause mache, begHnet mir ein Herr. Ein „besserer" Herr, ein feiner Herr. In einem altmodischen Mantel mit einem Schulterkrügelchcn. Aber das Kleidungs stück ist gut auf die Figur gearbeitet, zeigt teuren Stoff und ist sauber geschnitten. Und der merk würdige Stößer, den der seltsame, altmodische Wanderer etwas schief auf dem Kopfe trägt, paßt zu seiner Erscheinung. Eines Abends — oder „Nachts" würden die braven Leute sagen, die um Neune gähnen, um Zehne ihre Zeitung über den Bauch legen und ins Licht blinzeln und um Hakbelfe sich ins Bett wühlen und schnarchen — eines Abends pckkkte mich die Neugier, und ich ging ihm nach. Der Herr im altmodischen Mantel mit den» Schulterkrägelchen hatte einen federnden Schritt. Er summte halblaut etwas vor sich hin im Gehen. Und ohne daß ich ihm ins Gesicht sehen konnte, denn ich ging ja hinter ihm, fühlte, wußte ich's: er lächelte. An den dunklen und verschlossenen Häusern ging er achtlos vorüber. Aber wo ein Lokal hell er leuchtet war, ein Hotel, eine Bar, eine Diel«, da blieb er wie gespannt stehen. Lugte ein wenig durch die Ritzen der Fensterläden, beugte dgs Ohr nach einer Tür und lauschte. Hörte er Musik, so verweilte er einen Augenblick mit atz' spanntelter Aufmerksamkeit, nickte dann vor W hin und wandelte weiter, um am nächsten W leuchteten Lokal wieder stehen zu bleiben, zu lauschen und zu nicken. Mich reizte die Neugier. Als er wieder pps erleuchteten Fenstern stillstand, hinter den«n leis« Musik schwang und klang, trat ich höflich ün ihn heran: „Warum gehen Sie nicht hinein, mein Herr?" fragte ich und lüftete den Hut- „Es scheint Si« doch sehr zu locken, das Leben da drinnen, di« Geigen, der Tanz!" Er sah mir leicht erstaunt ins Gesicht, Hann grüßte er mit altmomdischer Höflichkeit s«iemch zurück. „Noch nicht,'" sagte er mit ganz leisem Wiener Akzent. „Ich kann noch nicht eintreten, aM bald — bald vielleicht. Ich habe eimnaik da IMd dort hinter all d«n erleuchteten Fenstern MH» zu sagen gehabt — und komme wieder- Baw, glauben <Äe mir, komme ich wieder, bald." „Darf ich fragen, wer Sie sind?" Da lächelte er noch freundlicher, noch verbind licher und sagte mit leichter Verbeugung: Mein Name ist Johann Strauß. Aus Wien. Von der schönen, blauen Donau. . Dann war der Walzer-König um di« Gck« verschwunden-