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i«n0VPkg., SlNtklNKMMiV 88. MkgMg Freitag de» S. zuni M7 nachmittags Die Verhandlungen mit den Deutschnatisnalen Man wird nicht fehl ¬ lens versprochen hatte. nun man In drn Ilu»! ilmdb-zirkt» l.i Kabinettskrise in Sachse« Die Donnerstagsverhaudlnngert gescheitert Rücktritt der bürgerlichen Minister ablausen. Der Gedanke eines Weltlocarnos hat sicherlich gewisse Hintergründe. Verfolgt jetzt die Londoner und Pariser Presse, so mit Unterstützung dos Reichs bemüht sein, die Versorgung der Bevölkerung mit guten und wohl feilen Fischen nach Möglichkeit zu fördern. In Bezug auf die Fettversorgung ist bemerkenswert, das; der Margarineverbrauch, der im Vorjahre einen Rückgang gezeigt hat, wieder grützer ge worden ist, und zwar wohl deshalb, weil eine besonders aus aus Dänemark, Lettland und Si birien. Hinsichtlich der Brotversorgung zeigt sich gegenüber den Friedensjahren eine geringere Nei gung der Bevölkerung zum Brotessen; daneben läßt sich eine steigende Vorliebe für das Weizen- gebäck feststellen, so daß die Negierungen aus gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Gründe» sich veranlasst gesehen haben, auf einen vermehrten Verbrauch des Roggenbrotes hinzuwkrken. Auch in BeMg! auf dün! Bedarf an Kartoffeln ist festzustellen, das? der Verbrauch die Höhe der Vor- kricgsjahre nicht wieder erreicht hat. Nach den Ergebnissen der Statistik fielen im Jahre 1825 aus den Kopf der Bevölkerung 495 Kilogramm Kartoffeln gegen 700 Kilogramm in der Vor kriegszeit. Dagegen hat die Ernährung des deut schen Volkes eine sehr reichhaltige Ergänzung durch Genrüse und Obst erfahren, das auch in erheb lichem Umfang aus dem Ausland eingeführt wor den ist. rmd der britische Autzenminister der Junitagung des Völkerbundes beimahiren werden, und aus welchem Grunde, ist unschwer zu erraten. Mrzer Tagesspiegel Jpßylg« des Scheiterns der Verhandlungen über I« Umbildung der sächsischen R-Hie- upg werden die bürgerlichen Minister im Ka- Mtt ihren Rücktritt erklären. Das Reichskabinett hat gestern einen ländlichen Bericht der deutschen Delegation zur Seltwirtschaftskonferenz entgegengenommen. Im Kölner Mordprozeß wurden Dr. Brücher zum Tode, Frau Oberreuter zu fünf Ähren Gefängnis verurteilt. Das Kabinett Poincare ist infolge der Dresden, 2. 6. Am Donnerstag vormittag fanden im Stiindchaus zunächst Sitzungen der Fraktionen statt. Darauf trat eine interfraktionelle Sitzung zusammen, an die sich gegen zwei Uhr wieder Fraktionsbesprechungen und an diese wie derum «in« interfraktionelle Sitzung anschloß. In letzterer wurde das folgende Ergebnis der Ver ¬ gehen in der Annahme, das; hinter dem Entwurf des Professors Shotwell matzgebende Kreise der Regierungen von Washington, London und Paris siehe». Es sei nur darauf hingewiesen, das; die amerikanischen Schiedsvsrträge mit Frank reich, England und Japan im nächsten Jahre innerer amerikanischer Probleme von Washing ton abgelehnt wird. Mauen will die Remelbeschwerde »ers-leMU (Eigener Informationsdienst.) B«rkin, 3. Juni. Die zahlreichen Verstöße der litauischen Regie rung gegen dis Meinelkonvention haben bekanntlich zu einer Beschwerdeschrift des Memellandes an den Völkerbund geführt, der das Ersuchen der Reichsregierung beigegeben wurde, diese Ange legenheit auf die Tagesordnung der kommenven Sitzung des Völkerbundrates zu setzen. In Kown» ist man sich durchaus nicht im Unklaren darüber, daß der Völkerbund zu einer Entscheidung gegen die litauische Regierung kommen wird. Um mm die Angelegenheit zu verschleppen, hat die litauische Negierung jetzt eine Note an das Sekretariat des Völkerbundes gerichtet, in der sie Einspruch gegen die Behandlung der Memelbeschwerde auf der bevorstehenden Ratstagung erhebt. Sie begründet ihren Einspruch mit der merkwürdigen Behaup tung, daß sie nicht rechtzeitig in den Besitz der Beschwerde des Memellandes gelangt sei und au» diesem Grunde dazu nicht Stellung nehmen könne, wenn diese Angelegenheit schon auf der kommen den Ratstagung behandelt werden sollte. Die Begründung des Einspruches der litauischen Negierung stellt, wie ausdrücklich betont werden muß, eine beioußte Lüge dar. Die zuständigen Reichsstellen haben, als die Memelbeschwerde dem Sekretariat des Völkerbundes unterbreitet wurde, gleichzeitig dem litauischen Gesandten in Berlin eine Abschrift des Dokumentes zugehen lassen. Das Kownoer Kabinett muß somit rechtzeitig von der Beschwerdeschrift Kenntnis erhalten haben. Man wird erwarten müssen, daß der Völkerbund die Memelbeschwerde von der Tagesordnung nicht absetzt und sich nicht zu Sabotageversuchen der litauischen Regierung hergibt. Nach den Statuten des Völkerbundes kann im übrigen die Beschwerve eines Mitgliedes nur dann vom Rat behandelt werden, wenn ein Vertreter des angeklagten Staa tes der Sitzung beiwohnt. tü Llait l,8o Än., In seit rliägÄd haben zu keiner Einigung geführt, da di« Deutsch- nationale» ihre Forderungen Lb«r das am H. Januar dieses Jahres Vereinbarte hinaus er weiterte». Infolgedessen werden dir Deutsch« Volkspariei, die Wirtschaftspakt«! und die Demo- - kratische Partei ihre Minister veranlassen, den Herr» Minist-rprSsidenten ui» ihre Entlassung zu bitten. Verfassung des ZündholMonopols erneut stark i Handlungen brkanntgegeben kedroht. I Os " ' " .. Ae EraShnmsslW« der deutsch«» Boller Von Dr. Barth, Mitglied des Reichstages. Soeben ist zu der vor einigen Monaten er schienenen Denkschrift über die gesundheitlichen Verhältnisse des deutschen Volkes eins „Bench- Pgung" erschienen, die in Bezug auf die Eruäh- mcm feststelle», daß man dort eine derartige Ab machung zwischen den Vereinigten Staaten, Deutschland, Frankreich, England und Japan nur aus dem Grunde begrüßt, weil sie sich lediglich gegen den Bolschewismus richten soll, also vor allem gegen die Moskauer Negierung. Wie erst dieser Tage der Rerchsaußenmimster Dr. Strese mann in einer Rede in Stuttgart betont hat, sei Deutschland dazu berufen, die Brücke zu bilden zwischen Rußland und dem übrigen Europa. Das heißt also, die deutsche Außenpolitik sieht ihre vornehmste Ausgabe darin, die Kluft zwischen Sowjetrußland und den großen Mächten nicht zu vertiefen, sondern einem Ausgleich näher zu bringen. Für Deutschland ist also, wenn man den Hintergedanken eines Weltlocarnos in Be tracht zieht, der Beitritt zu einem Schieds- und Sicherheitsvcrtrag zwischen Amerika, England, Frankreich, Japan und Italien abzulehne». In den politischen Kreisen erwartet man, daß diese Angelegenheit gleichfalls zum Gegenstand einer Aussprache zwischen Dr. Stresemann und deni russischen Volkskommissar für Auswärtiges, Tschitscherin, anläßlich seines Aufenthalts in der Reichshauptstadt gemacht werden wird. Für die deutsche Außenpolitik liegt naturgemäß keine Ver anlassung vor, diese Frage anzuschneiden, jedoch wird Tschitscherin versuchen, bei seiner Besprechung mit dem Reichsaußenminister den Gedanken eines Weltlocarnos aufzugreisen und die Haltung der deutschen Außenpolitik dazu zu hören. Nicht nur mit Tschitscherin wird Dr. Strelemann dieses In der französisch«» Kammer ist es gestern zu großen Tumultszenen gekommen. Da« ungarische Ob«rhaus hat den Freimdschaftsvertrag mit Italien ratifiziert. Auf der Schutzbundtagung in Ne- gestsLurg wurde gestern «ine Reihe bedeu- t rüder Referate über die Anschlußfrage gehalten. Die chinesischen Truppen haben Tschengtschau besetzt, die Nordtruppen haben die Räumung der Provnz Honan beschlossen. Der englische Kriegsminister teilte km Unterhause mit. daß weitere Truppen nach China entsandt worden sind. Das südafrikanische Parlament hat hie Gesetzesvorlage über die Schaffung einer eige- Ne» südafrikanischen Flagge angenommen. Der amerikanische Flieger Cham- cher la in beabsichtigt in den nächsten Tagen «inen Ozeanflug Neuyork—Berlin anzutreten. Mrtragsmse deutscher Gelehrter durch Maud Reval, 3. 6. TU. (Funkspruch.) Die gegen wärtige Vortragsreise und der Besuch Estlands durch 11 deutsche Professoren findet hier größte Beachtung. Bei der Ankunft wurden die Gelehrten im Hasen vom deutschen Gesandten, Vertretern des örtlichen Deutschtums und der estnischen Be hörde» erwartet- An dem vom deutschen Gesand ten Frank veranstalteten Empfang nahmen zahl reiche Vertreter der Negierung, des Parlamentes und der Gesellschaft teil. Gestern fanden zu Ehren der deutschen Gäste Veranstaltungen seitens der Ncvaler Stadtverwaltung und des Außenministers Akel statt. Vor einem großen Auditorium sprachen Prof. Schücking über das Thema „Völker bund", Prälat Schreiber über „Kulturpolitik". Weitere Vorträge hielten die Professoren Schul ten, Zumbusch, Kohlrausch und Kal- veram. Die gesamte Prasse, sowohl die ört liche deutsche wie auch die estnische, würdigt den Besuch der deutschen Gelehrten in ausführlichen Artikeln und durch zahlreiche Abbildungen. Das der Regierung nahestehende „Päewaleht" (Tage blatt) schreibt, Kulturpolitik sei die Grundlage des Staatslebens, Wissenschaft die Brücke zwischen den Völkern. Di« deutschen Gelehrten begaben sich gestern nach Dorpat und treten morgen die Wei terreise nach Stockholm und Kopenhagen an. Nie Frage des WeMocarms Ei» Schlag gegen de» Bolschewisiniis? (Bon unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 3. Juni. Anläßlich des amerikanischen Gefallenengedenk tages hat der bekannte amerikanische Professor James Shotwell einen von ihm ausgearbeitcten Entwurf öerüffcntlicht, der sich für «in Welt- locarno einsetzt. Zu einem derartigen Abkomme» sollten sich die Vereinigten Staaten von Nord amerika, England, Frankreich, Italien, Japan und auch Deutschland entschließen. Der Entwurf enthält «ins» Schieds- und Sicherheitsvertrag zur Abwehr von Angriffskriegen. Wie zu erwarten war, hat der Vorschlag des amerikanischen Pro fessors in der Weltpress« großen Widerhall ge funden und man will darin «inen Versuch zur Verwirklichung des Weltfriedens sehe» Auffal- lenderweis« wird jetzt gemeldet daß die poli tischen Kreise Washingtons di« Frag« eines der- artigen Abkommens ernstlich «rwäge». Bezeich- »end ist aber, daß im Rahms» eines derartigen Vertrages Vie schiedsgerichtliche Behandlung Währung des deutschen Volkes immer noch vielfach sch wünschen übrig läßt, weil die zu zahlenden Wvsise gegenüber der Vorkriegszeit wesentlich er höht sind, die Verdienstmöglichkeiten aber hier- init nicht gleichen Schritt gehalten haben, ist be- kannt. Nus den neuerdings festgestellten Zahlen geht hervor, daß die Kosten des Ernährungs- Pödarss im Jahre 1825 um -10 bis 54 v. H. höher waren als im Jahre 1913. Nach der vom Reichsfinanzministerium dem Reichstag« unter dem 14. Januar 1925 vorgelegten Denk schrift betrugen dagegen z. V. die Beamtenge- ihälter im Jahre 1925 dem Jahre 1913 gegen über bei den unteren Besoldungsgruppen 32 v. H., Sei den mittleren -j- 6 v. tz., bei den höheren — 1 v. H. Erfreulich ist nach den Veröffentlichungen des Statistischen Reichsamtss, daß der Bestand an Milchkühen unter Berechnung auf den derzeitigen Gebiets st and des Reiches am 1. Dezember 1925: 8055986 Stück betrug gegenüber 9 022 533 'Stück am 7. Dezember 1912. Freilich muß nach steuere» Schätzungen hervorragender landwirt schaftlicher Sachverständiger, wie Professor Dr. Hansen, Berlin, und Professor Dr. Zorn, Vrcs- kau. ein erheblich geringerer Durchschnittsmilch, ertrag je Kuh und Jahr »ach dein Kriege ange nommen werde»; vor hem Kriege wurde er aus 8000 Liter je Kuh und Jahr angenommen, jetzt wird er nur auf 1800 Liter berechnet. Ls er- gibt sich hiernach, daß im Jahre 1925 aus der Jnlandsproduktion ohne Hinzurechnung des Ein fuhrüberschusses, nur 85 v. H. der vor denk Kriege vorhandenen Milchmenge zur Verfügung standen. Die Fleischversorgung erreichte im Jahre llS25 etwa 90,4 v. H. der Höhe des Jahres L913. Auf den Kopf der Bevölkerung kamen M Jahre 1925 47 Kilogramm Fleisch gegenüber 68 Kilogramm im Jahr« 1913. Dabei hat sich Zugleich ein weiterer Rückgang der durch den Wnuß von Fleisch zw-ifslhafter Herkunft be- idmgten Erkrankungen (Fleuch- und Wurstoer- Mtungim, Paratnphus usw.) ergeben. Di« Wsche bilden nach wi« vor nur einen be scheidenen Anteil an d«r Volksernährung. Um »lnen höheren Absatz der Ftschereierzeugnisse zu «^zielen, werden die beruflichen Organisationen 3. daß im Falle der Nichterfüllung einer dieser Zusagen da» Kabinett zurücktreten wird, 4. daß die jetzige Besetzung der Ministerien als vorläufige gilt, soweit sie nicht unter deutsch nationaler Mitwirkung als endgültige bestätigt wird, erklären wir uns bereit, für die Wähl des Herrn Heldt zu stimmen. Die Erklärung ist unterzeichnet von den Deutsch- nationalen durch Abg. Siegert; ihr Einver ständnis gaben: die Deutsche Volkspartei durch Abgeordneten Dr. Blüher und Röllig, die Wirtschaftspartei durch Abg. Kaiser, die Demokratische Partei durch Abgeordneten Dr. Seyfert und die Volksrechts- und Aufwertunaspartei durch Abg. Dr. v. Fumetti, sowie die National sozialisten durch Abg. v. Mücke. Es besteht die völlige B«reitschaft unter den Parteien, wie verabredet, der Deutschnationaken Vslkspartei einen Ministersitz einzurSumen. Auf die unter Punkt 2 -er Vereinbarung erörterte Verminderung der Ministersitze wurde von keiner Seite mehr besonderer Wert gelegt. Jetzt bean- Die ZamM-BereWarungen Dresden, 2. 6. Am 1. Januar ist folgendes vereinbart word«n: Nachdem uns die Zusage gegeben worden war: 1. daß der Deutschnationalen Volks- fprnchte» die Drutschnationalen für sich zwei Mi Partei ein Mi nist er sitz bis zum 1. Juli „„h zwar außer dem Wirtschaftsminist«- Aenderung der englischen PvM gegenllder Italien? (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 3. Juni Die Erklärungen des britischen Außenminister« im Unterhaus auf eine Anfrage, daß zwilchen Eng land und Italien keine Uebereinknnft über ein« Unterstützung bei der Durchsetzung iiaiieniicher, poli tischer oder wirtschnitlicher Forderungen bestehe, er regen hier großes Aussehen. Man will wissen, daß die Anfrage im Unterhaus bestellt worden ist, und di« Beantwortung durch Chamberlain sei ein Be weis für die bevorstehende Neuorientierung der britischen Außenpolitik gegenüber Italien. Berück- sichiigt man, daß zwischen Briand und Chamberlain jetzt eine Vereinbarung getroffen worden sei, auf eine beschleunigte Erledigung de« italienisch-südslawi- Ichen Konfliktes im Sinne eines gemeinsamen eng- lisch-sranzösilchen Schrittes in Rom binzuwirken, so scheint eine Abkühlung der englisch-italienischen Be ziehungen zweifellos in Erscheinung getreten zu sein. sir-gmm im «tadtgkbl-t I.0S Ml. g.vv MI. lekanto - Lkipzig e-soi. «tzch»lnd,girol,antq: hcaftknbzrg. W«u»«h bströgi 80 Holdpsrnnig, sür die I«7 WIL amÄ4i ZÄ, 80 ÄolddbnM, sitz die r, ww «reit« Zeile Im Medalttmitteü« so «oldpsrknt». «leine Anzeigen sind del Aufgabe zu bezahlen, tzlir Nach««!« NH «nUlUhiu, l Hin Hvndcrgebühr. — gar schwierige Satzarten «A bei PtazbLrschryien Mmchlag. Bit gröberen Anltrligen »nh im wlestt- hobmMddruA lirmtisiigung nach sMWttvtr LiWl. T da^ der Mi- M^^iu.» des Jm.er-v Auf dieser nistersitze in der gleichen Frist zur Zufriedenheit Basis ist ledoch «ine Einigung zwischen de» be- der deutschnationalen Fraktion geregelt wird, teiligten Parteien nicht mehr zu erziele». In den politischen Kreisen legt man sich jetzt die Frage vor, welchen Zweck der Abschluß eines Weltlocarnos haben solle, nachdem die europäische Locarnopolitik nicht den Zweck erreicht hat, den . „ . . . , , inan sich nach der bekannten Konferenz von Lo- größere Preisspanne zwischen Margarine und carno und den Abmachungen von Locarno zwischen Butter sich herausgebildet hat. Der Bedarf an, Deutschland und den Westmächten und auch Po- Butter konnte nicht allein aus dem Jnlande ge- — '' — deckt werden; es wurden große Mengen eingeführt,