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Franktnbergrr Tageblatt m Dienstag den ri. Rai lsr? nachmittags 86. Zahrgang ich» KmMMgek raoedlatt ist dar rar «eröiieiiillchm- der amtiichen «elmatmachnnge» d« «NtsdanMannschaft Wha, des Amtsgerichts md des ktadttatr p» Naitinderg and der »rmeia»« «tedemWi dehrrdAcheriettr depimne Matt U-tatlmsLmS n«s Verlag: T.8.MZdri- 6n-.Srnft«edbrrg IMM Mnlenderg. VermworMch str die Aedaltisn: Karl Liegert In zraatrndere » 'n »M«N»-mr.strlt»Il der Stadt 1.80 Vik , In d-n Au»gaLe- »»>^»«,1,« >,vv d«I Zukaanng im Stadtgeblct 1.»» M«., btl guttagnnz kn LaudiM-t L.oo Mk. I«n na Psg., Äljijclnummcr 10 Pfg., Sonnabendnunnnll ao P!li vcMg LSriy. v»M»I»d,giroko»t«: 8raaknd«rg. W»» 01-U»r»a»«mm»: Taacdlatt granknb«r>Iachicn. I T» «rnn»pr»i» fttr die »S mm breite einipatti,c PetilM, t-tr-igt 80 GvIdpskNNlg, sür die 117 mm breit« amtlich- geile 80 Soldpsennlg, fiir di« 7S imn dreit- geil« Im Redaktion«,eile «0 SoldpUmüg. «leine A„i«ig«n sind bei »intgabe ju bejah!«». Ilir »lachwm und ««nnittlnno t geile «Sondergrdühr. — giir schwierlge Datzarien und bei Plad»orschnsten ilnftchlag. ivei gröbere» Aufllü-eii und im Mieder. holangSabLruck Ormiitzigung nach j-stsuhendec Etaffel. Kurzer Tagesspiegel Im Reichswirtschaftsininisterium sanken einleitende Besprechungen über die deutsch, südslawischen Handelsvertragsverhandlungen statt. Der Termin für den Beginn der deutsch französischen Handelsvertrags Ver handlungen ist noch nicht festgesetzt. Gras Westarp äußert sich in einer Unter redung mit ernem amerikanischen Pressevertreten über die Abrüstungsfrage. In Berlin haben deutsch-poknlscheVer- Handlungen über Aufwertungsfragen be gonnen. Die Genfer Wel twirtschaftskonferen» ist gestern nachmittag geschlossen worden. Dem Ozeanflieger Llndbergh werde» in Pans auch weiter die grössten Ehrungen zuteil. Im englischen Unterhaus wird heut« die mit großer Spannung erwartete Regierungs erklärung zu der Ercos-Razzia abgegeben. Aus diplomatischen Kreisen Englands verlautet, daß der Abbruch der Beziehungen Englands zu Sos« jetrußland ausgesprochen wird. Zn der Londoner deutschen Bot schaft fand gestern zu Ehren der in London weilenden Mitglieder der Deutschen Oper ein Empfang statt. Tschitscherin hatte gestern in Paris eine Unterredung mit Barthelot. Die Nordtruppen in China haben ein« empfindliche Niederlage erlitten. Die englisch-rusftsche Spannung Frankreich befürchtet englisch-deutsche Annäherung Pari«. 24. 5. Der Berliner Korrespondent des Petit Parisi«»" befürchtet, daß London in folge eines Abbruches seiner Beziehungen zu Mb-katt Deutschland gegenüber nur noch wohl- woll-nderer Politik als bisher zuneige und sich entschließen werde, Deutschlands Neutralität schwer zp bezahlen. Pertinar äußert im „Echo de Paris" m« Abfassung, daß durch einen Abbruch der eng- kisch-llWschen Beziehungen keine schlimmen Rück- wirsungen auf den Osten Europas zu erwarten seien. Di« Sorbets könnten nicht mehr dieselbe Angst «inftößen, wl« 1920 s?). Hinter ihnen steh« «ine ruinierte und armselige Gesellschaft, die weder M produzieren, noch Krieg zu führen in der Lggr sei. Zweifellos werde aber das Foreign Mit? m seinem Kampf gegen dis Sowjets von DMschland eine gewisse Mitarbeit verlangen müssen. Das Reich wird sicherlich seine berühmte östlich« Orientierung in die Wagschal« werfen, um von England Konzessionen auf anderen G«- hiete» zu erlangen. Frankreichs Hauptaufgabe «erde es daher sein, dafür zu sorgen, das; England nie in letzter Zeit gegenüber Deutschland geübte -Zurückhaltung fortsetze. Die französische Negierung wird gut tun, sich weder durch die Anwesenheit Tuhttscherins in Paris noch durch den franzö sischen Botschafter in Moskau beeinflussen zu lmfen. Wünschenswert sei, das; die Negierung gerade diese Gelegenheit benutze, um zu erklären, das; Sowjetrußland auf keinen Fall die von ihm erstrebten Handelskredite von Frankreich erhalten werde. ! * Das engl. Kabinett billigt die Rutzianduote ' London, 24. 5. (Funkspruch.) Das englische Kabinett billigte in seiner gestrigen Sitzung die in scharfer Tonart verfasste Note an Sowjet- rutzland, die ohne Verzögerung nach Moskau ge sandt wird. Das Auswärtige Amt hat darin eine grotze Zahl von Verfehlungen Sowjetrntz- lands gegen das Handelsabkommen zusammen gestellt und die Verstötze werden in der Note gleich falls angedeutet werden. Weiter wird berichtet, bah von englischer Seite bereits Vorkehrungen für die Zurückziehung des diplomatischen Perso nals in Moskau getroffen sind. Der englische Geschäftsträger in Moskau befindet sich zur Zeit bereits in London. Weiter wird in diploma tischen Kreisen betont, daß der Abbruch der Be ziehungen keineswegs identisch sei mit dem Kriegs zustand zwischen Moskau und London. EWsllung russischer Aufträge an England London, 24. 5. fFunkspmch.) Tie sowjet russische Handelsvertretung veröffentlicht ein« Erklärung, in der die Anweisung bestätigt wird, die Unterbringung von Aufträgen in Großbri- tannien bis auf weiteres einzustellen. Abschluß der Weltwirtschastskonferenz Wirtschaftskrisen als Ursache von Kriegsausbrüchen verhindere. Zur Herabsetzung der Zollschranken mühten die Staaten unverzüglich Maßnahmen Lord Cecil iibec die Abrüstung London, 24. 5. sFunkspruch.) Auf einer geleistet habe. Dre Konferenz nahm ferner die am Sonnabend von dem Koordinationskomiteä Gens, 24. 5. Die Tagung der Weltwirt-1 lichen Arbeitskräfte und der Naturreichtümer aftskonferenz ist am Montag abend gegen 6,30 i Hk mit einer Schlußansprache des Präsidenten > mühten „ Tagung erklärte Lord Cecil, daß die Begrenzung ,der Rüstungen durchaus möglich sei. Es Handls 'Ku nie .... Mes mrf die Zusammensetzung und die Arbeiten der vorbereitenden Wirtschaftskommission lenkte Thenns abgeschlossen worden. ergreifen. Durch Wiederherstellung des allge- In der Schlußsitzung nahm die Weltwirtschafts- meinen Gefühls der Sicherheit müsse eine Herab- konferem den Gesamtbericht an den Völkerbunds«, setzung der schweren finanziellen Lasten für die rat «mkttmmig an ! Rüstungen herbeigeführt werden. Ueber di« er- n en wurden. . . rung des Friedens und zur Hebung des allge- Ferütt ,mhm ide« Konfereitz emstimimg emq meinen "Wohlstandes bsigetragen habe. Mit über die Durchführung der Kon-, L<,„kesworten an alle Beteiligten schloh die mit Mechcheschwss« an, m der sie, ohne dlrekteVow Beifall aufgenommene Reds des Präsidenten, schlägs für d,e Schaffung einer neuen Organisatton ' , zu machen, hi« Aufmerksamkeit des Völkerbunds-- DclSgiertc Loucheur als erster Vizepräsident allen tLettnehmern an der Konferenz seiiren Dank aus. Er betonte die allgemein gewordene Ueber- Heuaung, dah der Völkerbund sich nicht nur mit politischen Fragen, sondern auch mit Wirtschaft- lichen Aufgaben zu befassen habe. Der Redner sprach die Ueberzeugung aus, dah die Welt- Wttjchaftskonferenz ihre Aufgaben erfüllt habe und wies noch einmal auf die Tatsache hin, daß Wirtschaftskrisen vielfach die Ursache von Kriegs ausbrüchen gewesen seien. Ehrung der Rsichsauhenmlnlsters vr. Stresemann Dresden, 23, 5. Der Verband Sächsischer Industrieller hatte anläßlich seines Wjähngen Bestehens dem früheren Syndikus des Verbandes, dem Reichsauhenminister Dr. Stresemann, eine Urkunde über die Verleihung der Ehrenmitglied- schaft zugleich mit einem Ehrengeschenk des Vcr- bandes zugedacht. Da Dr. Stresemann, der im L^o?"die BW ^er Welt^x l Begrenzung der Rüstungen durchsetzen könnten. Mitglieder Zur Zett gebe es ein internationales Dokument, Mr aN»mnt bätt^ das einen Entwurf enthalte, der dazu bestimmt Übrigen ^utschliehungen . Prinzipien der Abrüstung für die ganze Mitten keinerlei Bezug auf --owietrusstand. i zivilisierte ^Welt anzuwenden. Das wäre -in Zum Schluß der Debatte sprach der französische i großer Schritt vorwärts. Es sei dadurch festge- stellt, daß die Rüstungen aller Nationen eine Angelegenheit von internationaler Bedeutung seien. Falls im nächsten Herbst nicht mehr getan würde als die im vergangenen Monat in Genf gefaßten Beschlüsse wirksam zu machen, würden sich dis schrecklichen Ereignisse des Jahres 1914 wiederholen. Vor Lord Cecil sprach Lord Parmoor, der ausführte, das; die Völker ihren Regierungen in der Friedensfrage voraus seien und daß sie die Nolle von Pionieren und mcht von Geführten übernehmen sollten. Cs sei klar, daß die riesigen Wettrüstmrgcn Europas eine Atmosphäre der «Furcht erzeugten. In der Schlusmnsprache wies Präsident Theunis dackuf hin, daß die drei großen Kommissionen Wesemkiches auf dem Wege zur Behebung der wirtschaftlich«» Krise geleistet hätten. Alle Kon. forenztcilnehmer seien von dem Wunsch erfiM gewesen, eine neue Aera des Wirtschaftslebens »trbeizufuhren Die Beseitigung aller Handels- Wnmunaen sei für die Entwickelung der Wekk- schaft von großer Bedeutung. Die Erfahrung -be gekehrt, daß die Zerrüttung des Wirischaftr- b«ns durch den Krieg viel ernstere Folgen KttigK, als hie Kriegsoperattonen selbst. Dhq wkrigleiten der Weltwirtschaft beständen ...ptsächlich in einer Reihe von Hemmungen, t die natürliche Verwendung der meiisch- Februar in San Nemo weilte, an den festlichen Veranstaltungen des Verbandes aus Anlaß des 25jährigen Bestehens nicht teilnehmen konnte, vereinigte sich der Gesamtvorstand des Verbandes am 21. Mai in Dresden zu einem Festakt, bei den» der Vorsitzende des Verbandes, Fabrik besitzer Otto Moras, Zittau, in einer längeren, teilweise programmatischen Ansprache den Emp findungen des Verbandes anläßlich der Ueber- relchung der Ehrenurkunde Ausdruck gab. Dr. Stresemami erwidert« auf die Worte des Ver bandsvorsitzenden in einer Rede, in der er die Bedeutung des Verbandes als zusammensassende Organisation eines großen deutschen Wirtschafts gebietes hsrvorhob und, ebenso wie der Ver bandsvorsitzende, besonders der Hoffnung Aus druck gab, daß die Emzelpersönlichkeit In» Wirt schaftsleben. ivie sie gerade in der sächsischen In dustrie verkörpert ist, noch lange erhalten bleiben möge. An dm Festakt schloß sich ein gemeinsames Mahl im Hotel Bellevue, an dem die Mitglieder des Verbandes teilnahmen und bei dem in An- sprachm die Herren Otto Moras, Zittau, Kom merzienrat Uebel. Plauen, Fabrikbesitzer Tümmler, Döbeln, Dr. März, Dresden, und Dr. Zöphel, Leipzig, des Vorsitzenden und des Ehrenmitgliedes des Verbandes gedachten. M Bolkspartei drängt aus -le Erhöhung der BeamtengeM« Berlin, 23. 5. Wie die nationalliberale Kor respondenz mitteilt, hat sich am 21. Mai der Vorsitzende der Reichstagsfraktion der Deutschen Volkspartei, Reichsminister a. D. Dr. Scholz, in Begleitung des Abg. Morath zum Reichs- sinanzniinister Dr. Köhler begeben, um ihm in» Auftrage der volksparteilichen Reichstagsfraktion die Forderung zu unterbreiten, die Besoldungs vorlage für die Neichsbeamtenschaft den gesetz gebenden Körperschaften so zeitig vorzu legen, da ß sie am 1. Ium in Kraft treten kann. Einzelhei ten über den Verlauf und das Ergebnis der Be sprechung können noch nicht mitgeteilt werden. Der Neichsfinanzminister erklärte sich nach Be endigung der Aussprache bereit, das Vorgetragene im Kabinett zur Sprache zu bringen. Es ist zu erwarten, daß «r nach dem Wiederzusammentritt des Reichstages eine bindende Erklärung des Reichskabinetts bezüglich des Zeitpunktes, von dem die erhöhte Besoldung gewährt werden soll, ab geben wird. Ile Kllfsaltlon -es Kreuzers „Berlin" Berlin, 23. 5. Der Kreuzer „Berlin", der am 20. Mai vom Flottenkommando zur Hilfe leistung für den brennenden deutschen Dampfer „Cuban" entsandt wurde, hat das Schiff am Abend des 21. Mai 460 Seemeilen westlich von den Azoren anaetroffen. Der Dampfer hat Feuer im Raum 3, der durch ein Holzschott von den Räumen 1 und 2 getrennt ist. Er wird in Be gleitung des Kreuzers ..Berlin" Ponta Delgado ansteuern. Bis zum Abend des 22. Mai bestand noch keine unmittelbare Gefahr. Wels erstattet den Partelberlcht In Kiel Kiek, 23. 6. Auf den» sozialdemokratischen Parteitag erstattete heute der Parteivorsihende Otto Wels dm Bericht des Parteivorstandes. In diesem wies er auf die Eigenart des sozial demokratischen Parteiaufbaues hin, die bei keiner anderen Partei «in Gleiches finde. Gegenüber der Kritik zur Parteipolitik in der Fürsteuabsin- dung betonte Wels, das; die Partei mr 'Interesse des Zusammenhalts nicht habe anders handeln können. Auf die sozialdemokratische Taktik sei aber der moralische Erfolg des Volksentscheids zilrückzuführen. Die Abfindung habe inan nicht gebilligt, aber die Partei konnte nachher keine Taktik befolgen, die den Sturz der Sozialdemo kraten in der preußischen Negierung zur Folge gehabt hätte. Eine Regierung wäre damit ge- stürzt worden, die allein das Verdienst habe, Deutschland vor dem Sturz ins Dunkle bewahrt zu haben. Wels gab dann seinem Bedauern Aus druck, das; der Sachscnloiiflilt nicht b«igclegt werden konnte und daß dem Par- teivorskand kein anderer Weg verblieb, als 20 sächsische Abgeordnete auszuschließen. Im großen und ganzen sei aber in Sachsen sine besondere Parteibildung mißlungen. Wels wandte sich dann gegen einen Antrag der Leipziger Organisation, der die Nrde des preußischen Innenministers an läßlich des Todes des Generals von Wrisberg verurleit. Vogelfrei seien die Mitglieder, bist das Unglück hätten, Minister zu sein, denn doch nicht. Opposition gäbe es überall, aber eine geschlossene Opposition dürfe es in der Partei nicht geben. Nur so könne inan die kommunisti schen Hoffnungen auf Zellenblldungen in der Par tei zerschlagen. Im Reichsbanner müsse sich mehr der Eedank« durchsetzen, daß der Schutz der Ra» publik nur durch die Zuführung der Reichsbamnr- organisation zu den politischen Organisationen der republikanischen Parteien wirkungsvoll ge fördert werde. Wels fordert« die unbedingt« Aufrechterhaltung der Neutralität der Gewerkschaften. Der Anregung, im kommenden Wahlkampf einen preußischen Partei tag abzuhalten, stimmte er zu. Nachdem das Reichsbanner jetzt konsolidiert sei. müsse der Kampf der Sozialdenrokraten mit der Kelle in der einen und den» Schwert in der anderen Hand geführt werden. Eine Einigung mit den Kom munisten sei nicht denkbar. Nach diesem mit lebhaftem Beifall aufgenom menen Bericht wurde ein Organisation«- und Kassenbericht ausgegeben, nach dem die Partei im Jahre 1926 eine Einnahme von rund 8,5 Millionen Mark, also zehn Mark pro Kopf jedes Parteimitgliedes zu verzeichnen hatte. Politische Nachrichten Deutsch-polnische Aufwertungsverhandlungen. Im Auswärtigen '-Amt wurden am 20.. Mai die Verhandlungen zwischen Deutschland und Po len über Fragen der Aufwertung und die damit zusammenhängenden Gebiete eröffnet. Auf deut scher Seite führte den Vorsitz Geheimrat Dr. Zechlin, auf polnischer Seite Dr. o. Pradzynski. Die Arbeiten, die ein bedeutendes Gebiet um fassen, wurden auf einige Unterkommissionen ver teilt. Protest Danzigs beim Völkerbund gegen das Handelsmemoranduin. Gegenüber dem Memorm»- dum, in dem der Danziger Völkcrbundskommissast van Hamel die Danzigcr Hobeitsrechte auf dem Gebiete des polnischen Munitwnsbeckens auf d«r Westerplatte illusorisch macht, hat der Danziger Senat Berufung beim Völkerbundsrat eingelegt. Brattanu gegen Averescu. Nach Meldungen Wiener Blätter aus Bukarest will der rumänische Ministerpräsident Averescu mit der nationalen Bauernpartei über die Umbildung seines Mini steriums verhandeln, wobei von sechs freiwer- denden Ministerposten drei der nationalen Bauern partei zufallen sollen. Bratianu beruft den Par- ! Icilag der Liberalen ein und rüstet zum Kampf