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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 21.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192705212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19270521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19270521
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-21
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
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wird sich der zurzeit in Genf weilende Führer der deutschen Kandelsvertragsdelegation in den nächsten Tagen nach Beilin begeben, um auf Grund des Ergebnisses der Weltwirtschastskon- ferenz mit den zuständigen Regierungsstellen und den maßgebenden Kreisen der Industrie Fühlung zu nehmen. Die Situation für «inen günstigen Fortgang der deutsch-französischen Handelsoer- tragsverhandlungen ist jedenfalls nicht günstig. Die Reichsregierung ist aber entschlossen, ihre» guten Willen zu zeigen und die deutsche Delegation wird den Auftrag erhalten, alles nur Mögliche zu tun, uni mit den Franzosen zu einem Ueber- «Infommen zu gelangen. Der französische Zoll tarif, der bekanntlich erorbitant hohe Zollsätze aufweist, dürfte trotz der sich in Frankreich gel tend machenden scharfen Opposition von der Kam mer angenommen werden. Diese Tatsache ist jedenfalls ein ungünstiges Symptom für einen befriedigenden Fortgang der deutsch-französischen Handelsvertragsvcrhandlungen. Wie man hört, wird sich die Neichsregierung auf eine nochmalige Verlängerung des Handelsprovisoriums mit Frank reich unter keinen Umständen einlassen, da ja auf Grund dieses Provisoriums nur einige wenige deutsche Industriezweige Nutzen haben. Dar Bombardement ans Kama« eröffnet London, 21. 5. (Funkspruch.) Nail- Mel dungen aus Schanghai liegt die Stadt Hanlau seit gestern unter schwerem Artilleriefeuer. Tschang- kaischek hat weitere Truppenverbände nach Han kau in Marsch gesetzt. Borodin aus Shiva geflüchtet London, 21. 5. (Funkspruch.) Nach einer Meldung aus Schanghai soll Borodin aus einem Flugzeug in der Richtung auf Tschangtscha ent flohen sein. Man nimmt an, daß er direkt nach Nivskau fliegen wird. BesWfse der Semeindelammer Dresden. 20. 5. Die Gemeindekammer hat in ihrer 25. Sitzung am 14. dieses Monats eine große Anzahl von Sachen erledigt; davon sind folgende erwähnenswert: Zwei Städte wollten die Wahl ihrer ehrenamtlichen Fü» sorgepfleger nicht im Verhältniswahlver-- fahren, sondern durch Mehrheitswahl vornehmen. Die dazu nötige Ausnahmebewilligung wurde bo- fürwortet. In mehreren Fällen waren Bürgermei ster und Eemeindeälteste beanstandet worden. Die Gemeindekammer hat die Beanstandung in den! meisten Fällen aufgehoben. Die Beschluß!)ehörde einer Amtshauptmannschaft hat eine allgemeine Anweisung an sämtliche Gemeinden ihres Be zirkes erlassen, wonach diese ihre Haushalt pläne für das Rechnungsjahr 1927/28 bis Ende April 1927 der Beschluhbehörde zur Einsichtnahme vorlegen sollte. Diese allgemeine Anordnung ent behrt der gesetzlichen Grundlage. Die dagegen, gerichtete Beschwerde einer Gemeinde wurde be achtet. Der Beschluß der Gemeindeverordneten einer - kleinen Gemeinde, nach dem Erwerbslosen, und minderbemittelten Einwohnern! unentgeltlich Briketts und elektrisches Licht ge währt werden sollte, wurde auf Beschwerde des Eemeinderats aufgehoben, weil er die Finanzläge der Gemeinde, die schon an sich sehr schlecht ist, weiter erheblich zu verschlechtern geeignet sei. Als schwer nachteilig im Sinne von 8 86 der Ge meindeordnung wurde auch der Beschluß der Ee- meindcverordneten einer kleinen Gemeinde be zeichnet, durch den die Erhöhung der Hunde- stener von 15 auf 30 Reichsmark abgelehnt worden war. Bei Zweck steuern (Fe u c r schu tzst e u e r), deren Höhe nach dem Ortsgcsetz für einen gewissen Zeitraum nach dem Umlageprinzip (Brandkassen- Einheiten) festzustellen ist, ergibt sich bei aus reichender Deutlichkeit der Bestimmungen der aus den einzelnen Steuerpflichtigen entfallende Stcucr- PoNtische Nachrichten Heber eine Million Geburtenüherschrch in Javon. Wie aus Tokio gemeldet wird, hat die japanische Regierung anläßlich der Herausgabe der Bevöl kerungsstatistik, die einen Geburtenüberschuß von einer Million im letzten Jahre auszu wehen hat, beschlossen, mit Rücksicht auf das japanische Be völkerungsproblem «ine Geburtenkontrolle zu er richten. Blutiger Zusammenstoß in Marseille. In Mar seille kam es zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen organisierten und Nichtorganisierten Ha fenarbeitern. Fünf Arbeiter wurden dabei schwer verletzt. ^us -Mat Md Vaterland Frankenberg, 21. Mai 1927. Nicht eine einr'ge Blüte... W'e? Du kannst rinp« die PraGt besehen, s^öbll'st in dir weder Drang, »och Ruf, WaMP ohne Dank vnrlibergehen Für den, der diese» Wunder schuf?! Welch rosiger Hauch auf Apfelbäumen, An Rainen sproßt's vielfarbig bunt, E« wiegt sich lantt in Blütenträumen Der allerfernste Wiesengrund. W-r solcher Uebermaß der Güte Boll Andacht nicht im Süllen ehrt, Der ist nicht eine einz'qe Blüte Von all den taufend Blumen wert. betrag zwangsläufig aus dem Aufwand. Es bedarf also mir einer Feststellung. Für diese Feststellung ist dre ortsgesetzlich« Form nicht erforderlich An der« steht es z. B. bei den Zuschlags st euern zur Gewerbo- und Grundsteuer. In dieser Beziehung Hat es die Gemeindekammeä dahingestellt sein lassen, ob es möglich ist, daß der ortsgesetzlich alSgemein auf den gesetzlichen Höchstsatz von 150 v. H. festgelegte Steuersatz, ohne die ortsgesetzliche Form einzuhalten, herab gesetzt werden köime. Sie hat aber jedenfalls ausgesprochen, daß in Füllen dieser Art, wo nach dem Ortsgeseh die Möglichkeit einer Abweichung nach oben bleibt, die ortsgesetzkiche Form er forderlich ist, weil es sich in diesem Falle jeden falls um die „Auferlegung" einer Steuer nach 8 6 Abs. 3 der Gemeindeordnung handelt. Die Zuschlagssteuern zur Gewerbe- und Grund steuer haben die Gemcindekammer in einer größeren Anzahl von Fällen, darunter auch für mehrere Städte beschäftigt. Die Gemeindekammer hat dabeis mit Rücksicht auf die aus allen Unterlagen hervor gehende schlechte Finanzlage der beteiligten Ge meinden entschieden, daß der von der Aufsichts behörde angeordnete oder vom Gemeinderat gegenüber den Eemeindcoerordneten gewünschte Satz der Steuer erhoben werde. In einem Falle ist dieser Standpunkt auch schon für das Rechnungsjahr 1927/28 eingenommen worden. Eine mittlere Stadt hatte, um einen Teil ihres großen Defizits zu decken, um die Genehmigung nachgesucht, eine Fehlbetragsanleihe auf- nchmen zu dürfen. Der Kreisausschnß hatte diese Genehmigung nur unter der Bedingung erteilt, daß die Stadt die Zuschlagsstener zur Gewerbc- und Grundsteuer für 1926/27 in Höhe des ge setzlichen Höchstbetrages erhebe. Auf Beschwerde des Stadtrates nach 8 86 der GO. hat die Ge- meindekammer den Beschluß der Stadtverordner, ten, nur 125 Prozent zu erheben, als zu niedrig aufgehoben und damit zugleich die Möglichkeit zur vorbehaltlosen Genehmigung der Anleihe eröffnet. Im Anschluß an ein im März 1927 ergangenes Urteil des Oberverwaltungsgcrichts wurde ent schieden, daß die „Zwangsbeurlaubung" eines Bürger m ei st ers durch die Eemeinds- verordneten unzulässig sei. Schließlich wurde fest gestellt, daß in Fällen eines Bürgerschasts- entscheids über Neuwahl der Gemeindever ordneten (nach 8 33, d. Gem.O.), ebenso wie in den übrigen Fällen des Bürgerschaftsentscheides (nach 8 129 der Gem.O.) der Gemeinderat die Abstimmung durchzusühren habe. Rene BettrSge in der Invaliden-' oerfi-uoag Mit dem 27. Juni d. I. treten für die In-, validenversicherung die durch das Gesetz vom 8. April d. I. neu festgesetzten Beiträge in Kraft. Es sind von diesem Zeitpunkte an In Lohnklasse k bei einem Wochenverdienst« bis zu 6 RM. 30 RPs. als Beitray, in Lohnklasse ll bei einem Wochenverdienst« von mehr als 6 bis zu 12 RM. 60 RPf. als Beitrag, In Lohnklasse Ilk bei einem Wochenverdienste von mehr als 12 bis zu 18 RM. 90 RPs. als Beitrag, in Lohnklasse IV bei einem Woche,«verdienst« von mehr als 18 bis zu 24 RM. 120 RPf. als Beitrag, in Lohnklasse V bei einem Wochenverdienste von mehr als 24 bis zu 30 NM. 150 RPs. als Beitrag, in Lohnklasse VI bei eine»! Wochenverdienste von mehr als 30 RM. 180 RPf. als Beitrag z« entrichten. Dementsprechend werd«» von dem Tage ab von der Post neue Beitragsmarken, zu nächst nur in 1-Wochen-Marken ausgegeben. Jnvalidenmarken der jetzt gültigen Werte dür fen für vor dem 27. Juni liegende Zeiten nur noch bis zum 31. Juli d. I. verwendet werden. Für Rückstände, die am 1. August noch bestehen, müssen dann Marken neuer Werte verwendet werden. klebrige,cbliebene Marken alter Werte, die nach dem 31. Juli nicht mehr verwendet werden dür fen, können bis zum 27. September d. I. bei den Postämtern oder bei der LanveSverfichernngs- anstalt umgetauscht werden. * Die Landgesundheilswoche IS27 Die vom Neicheansschuß kür hygienische Volls- belebrnna unter dem Mollo „D<e Fliegenvlage, eine Gelundheiisgefabr" geplante Geiundheitewoch« auf dem Lande wird, wie nunmehr feststebt. in der zweiten JunibSIlte veranstaltet werden. Hinter den G-danken dieser hyaienstchen Dolksbekebrung auf dem Lande haben sich anher den Bebärden dl« Aerztehball. da» Rote Kreuz, die Krankenkassen, di« Lehrerschaft, der Landbund u. a. gestellt. Vom Neichsausschnh für byrien'sche Volksbelehnmg in Berlin sind für die Durchführung „Spezielle Äor- sMft-e" ausoearbe te> worden. Ferner werden ein illustriertes Fliegenmerkhsat', das zugleich als Plakat dienen kann, ein» Im Reichsgrbmdheltsamt bear beitete Briehrungeschrift über die Flieaenbekämpsong nd ein besonders für die Hand de« Lehr-r« be- st mm es Heftchen m t .Ratschlägen für die Gesund heit-pflege auf dem Lande- herausaegcben und verbreitet werden. Auch das bei der vorjährigen N-lchsg«sundbei>»wnche beifällig aufgenommene Eesundheitehrftchen soll wieder Verwendung finden. t Den ärztlichen Sonntagsdienst üb-n morgen Sonntag innr >n drlna'liben ^ä"»n) au« die Herren Sanitätsrat Dr. Költzsch und Dr. Stumpf. 's Schulgarten. Unsere Bol «schule b-libt einen sehenswerten bntawschen Garten. Ank mehrfach a»«- oelvrachenen Wunsch wird der Schulgarten nunmehr der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Er soll Mitt wochs non 17 bi« 19 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr geöffnet sein. Herr Oberlehrer Voigt länder und lein Stellvertreter, Herr LehrerBeck, die zu diesen Zelten im Schulgarten anwesend sein werden, find gern bereit, Aosk'ärnngen zu neben und Führungen zu übernehmen. Gegenwärtig blüht in der Gruppe der Alpenpflanzen der Enzian. s Die Reiselust in Deutschland. Nach dem Kriege war die Rrtt'lust beareifl cherweise stark aeltiegen. Sie erreichte ihren Hbhepnvkt im Jahre 1922, wo auf den deutlchen Eisenbahnen 2902 Millionen Personen befördert wurden, d. h. tast dovvelt lo v el als 1913 auf dem gleichen Gebiet (1577 Mil lionen). Die Reiselust ist seit 1922 aber im Sinken, 1925 betrug die Zahl det beförderten Personen S106, 1926 1850 Millionen; sie war also im vorigen Jahr immer noch Höber al» in d°r Friedens»«». Die Benützung der Wagenllassen hat eine starke Verschiebung erfahren; während früher die 3. Klosse am meisten benützt wurde, nimmt jetzt die 4. Klosse mehr als 80 Prozent der Reisenden auf. s Bekämpfung der Baumweihttngraupen. Di« Pressestelle der Landwirtschaft kammer macht darauf aufmerksam, daß man augenblicklich zur BekSmq» fung der Baumweißlingraupen mit Svritzmttt-ig vorgeht. Hierbei hat sich besonder« Urantagrück bewährt. Sei Verwendung von Uraniagrünpuso«» muh diese« mit Kalk »u einem Brei per,akut wrL dm bei einer Mischung von etwa 100 Gramm Uranlaarün mii KOO Gramm gelöschten, Kalk unV etwas Wasser, wonach man aus 100 Liier Bnihß auffüllt. Bei den besonder« empfindlichen Pfirsichen dürfen aber höchsten« 60 Gramm Uraniagrün mit entsprechend weniger Kalk verwendet werden. s Luidkaunasfahrt nach Sibyllenort. Del Sächsttche Milnäroereinsbund wird am Kimme» fahrtstage, dem 26. Mai, eine Huldigungrfahrk nach Sibyllenort unternehmen. Die alten Soldqt len wollen dem vormaligen König an dem Tagh an dem er vor 50 Jahren al« Leutnant in oi- Armee eingestellt wurde, ihre Glückwünlckie dort bringen. s Sachsenburg. Die diesjährige Vezirksoe» sammlung des Bezirksverbandes der Militäroe« eine in der Amtshauptmannschaft Flöha fludri morgen Sonntag, den 22. Mai, nachm. 2 Uh^ im Gasthof Sachsenburg statt. — Das 50jährigH Vereinsjubiläum des Sächsischen MilitärvcremH „Königin Carola" wird begangen am Sonnabend den 28. Mai, abends 8 Uhr, mit Kommers.' Sonntag, den 29. Mai, findet KirchenpaMdq Gräberschmückung, 12,30 Uhr Empfang der Gäst^ Festaktus, Festzug und Festball statt. Zierzn labet der Verein die Brudervercine mit ihren Familien^ angehörigen kameradschaftlich ein. — Einen, hieF sigen Einwohner sind kn letzter Zeit drei weißt Jialienerhähne mit Knüppeln bzw. Schußwaffe^ zugrunde gerichtet worden. Der Besitzer d«rTicrD sichert demjenigen, der diesen Rohling so nanH Haft macht, daß seine Bestrafung erfolgen kamch eine Belohnung zu. (Siehe Anzeige im heutiges» Blatt.) * Dttt«r»daÄ. Die unentgUiltche Mütisrbtra», t,,na für Säuglinge und Kleinkinder findet «q, Dittersbach, zualeich für den Ort Neudörschen anr Freitag, den 27. Mai, nachmittags V,2 Uhr irr der Bahnhofswirtschaft statt. s Mühlbach. Die, unentaeMich« MütttrberL« tungostnnde für Säuglinge und Kleinkinder findet tn Mühlbach »»gleich für den Ort Hausdorf am Freitag, den 27. Mai, nachmittags '/,4 Uhr M der Schule statt. — Chemnitz. Freitag morgen fuhr auf del Frankenberger Straße ein Personenkraftwagens gegen einen ^aum. Der Besitzer, ein Fabrikdirr^ tor, der den Wagen selbst steuerte, wurde auf dH Straße geschleudert und sehr schwer verletzt. Ek wurde na<b dem Krankenhaus gebracht. — Dik Polizei rxrbastete eine Bande von lech« jungens Burschen, die im Begriff waren, einen an ds« N ichenhalner Straße gelegenen hölzernen Stall/ in dem sich mehrere Pferde befanden, in Brana zu stecken - Oeksnih I. E. Der mit Reparaturarbeiten an einem SGornltein der Schachtes 8 de« Kahlen« werke« Vereiniqt-Feld beschäftigte Poller Mülle« stürzt« von bedeutender Höhe ab und erlist sh s-bwere Verletzungen, baß er bald nach seiner Eier» lieferimg In da« Krankenhaus starb. — Zwickau. Bei den durch Verlängerung eine« Straße in Planitz bei Zwickau notwendig gewo^ denen Erdarbeiten entdeckten Arbeiter beim Nie^ derreißen einer Mauer in dieser eingemauert ein« Taschenuhr. Die Uhr befindet sich ungefähr iH Jahre im Mauerwerk und muß zu dieser Zeit, als die Mauer errichtet wurde, versehentlich mit eingemauert worden sein. — Meißen. S-it Ostern ist die Weiihilfsivrachß Esveran'o al« Wahlfach an den Volksschulen «ine geführt. Es laut-n zwei Kurse mit 55 befähigten Schülern de« 7. Schuljahr««. Don regem Jnteresst der K »der kür Esperanto zeugt auch der Kurlu« des Esperanto-Gruppe „Verda Stell,- de» Deutschen Esperanta-Rn"de«. Aus den Gerichtssalen 8 Massenbr^ndstiftungen in der Lausitz. Ge radezu haarsträubende Zustände kamen durch emq Verhandlung ans Licht, die vor dem Bautzener Schwurgericht gegen den 28 Jahre alten Hans« schlechter Emil Tomaschl ans Malschwitz der Baut zen stattfand. In den letzten'Jahren 1925 1926 war die Gegend von Malschwitz, emoni Die geheimnisvolle Asel Ein Besuch auf Stevensons Schatzinsel. Von Oberstleutnant Z. I. Kelsall, London. Der Name ,,Kolosinsel" — dem literarisch Ge schulten als „Stevensons Schatzinscl" bekannt — ist dem großen Publikum geläufig geworden durch dis häufigen Hinweise in der Presse auf die Ex peditionen, welche die dort vergrabenen Schätze heben sollten. Sie ist eine kleine Insel, 4Vz eng lische Meilen lang und 3t^ englische Meilen breit, vulkanischen Ursprungs und daher von hügeligem Charakter. Ihr höchster Punkt erhebt sich 2800 Fuß über den Meeresspiegel. Der größere Teil der Küste besteht aus rauhen Klippen, die an vielen Stellen senkrecht aus den, Meere aussteigen und oft eine Höhe von 2—600 Fuß erreichen. Hier und da treten enge, fjordartige Einschnitte auf. Es gibt zwei Buchten, in denen Schiffe ankern können, die sogenannte Wafer-Bucht im Nordweflen und die Chatham-Bucht in, Norden. Die Insel ist dicht mit Gebüsch und Waid be wachsen. Einige Flüsse durchqueren sie, von denen der größte in die Wafer-Bucht mündet, ein an derer läuft in die Chatham-Bucht. Im 17. Jahrhundert war die Insel ein Zu fluchtsort der Seeräuber; sie ist später von Wal- fischfängern angelaufen worden, di- dort frisches Wasser einnahmen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts soll ein Seeräuber mit Namen Benito — auch als Bennett Graham bekannt — auf der Insel große Schätze vergraben haben, die aus den Kirchen in Peru gestohlen waren, Garunter Goldbarren und Kunst- schätzc aus Edelmetall im Werte von etwa 11 Millionen Dollar. Etwa im Jahre 1826 hat William Thompson, der Kapitän der Brig „Mary Read" — wahrscheinlich ein früherer Begleiter Benitos — gleichfalls Gold, Silber und Juwelen im Werte von 12 Millionen Dollar auf der kleinen Insel versteckt. Diese Schätze sollen ihm mährend des peruanischen Unabhängigkeitskrieges anvertraut worden sein. Diese Angaben klingen reichlich phantastisch; besonders was den vermeint lichen Wert der vergrabenen Schätze anlangt. Ein Freund von mir hat lange Zeit damit ver bracht, alte Urkunden im Britischen Museum zu studieren, ohne irgend einen Hinweis auf diese gestohlenen Schätze zu finden. Seit dem Jahre 1841, als einige abenteuer lustige Engländer die Kokosmsel auf der Jagd nach den vergrabenen Schätzen besuchten, sind mindestens ein Dutzend Versuche ähnlicher Art unternommen worden. Sie waren wenig erfolg reich, wenngleich gelegentlich Goldbarren, alte spanische Münzen, Silberlreuze usw. gefunden wurden. In den letzten 30 Jahren sind zwei wohlausgcrüstete Erpeditioncn nach der Kokos- insel abgegangen, beide mußten indessen erfolglos zurückkehren. Ein Deutscher namens Geisler wohnte mit seiner Frau und einigen Eingeborenen — wahrscheinlich Arbeitern aus Costa Rica — von 1888 bis 1903 auf der Insel; doch ist nichts darüber bekannt geworden, ob dieser Europäer Wertgegenstände auf der Insel entdeckt hat. Man schätzt die zum Aufschluß der geheimnisvollen Insel bisher verwandten Summen auf mindstens 250 000 Pfund (5 Millionen Markl), ohne daß bisher nennenswerte Erfolge «-zielt wurden. Unser« Dampfyncht „St. George" hat kürzlich dieser interessanten Insel einen kurzen Besuch ab- gcstattet. Ais mir uns der Küste näherten, war unser Fahrzeug von Tausenden von Delphinen umgeben. Dar ganze M«er, so weit das Ange reichte, wimmelte von diesen Fischen. Gruppen von 3 oder 4 von ihnen sprangen oft 8—10 Fuß aus dem Wasser heraus, um mit scharfem Aufschlag wieder zurück»! fallen. Unter diesen, Tieren waren einige Riesenfische von geradezu phantastischer Größe. Die Klippen an der Westküste der Insel sind überall da, wo sie etwas sanfter abfallen und nicht durchaus senkrecht ins Meer reichen, mit einer Vegetation von äußerster Ueppigkeit be kleidet. Selbst an den senkrecht abfallenden Felsen zeigt sich an vielen Stellen ein dichter Schleier üppigen Pflanzenwuchses. Kriechendes Gestrüpp, Farren und Schlingpflanzen überwuchern in reiz voller Weise die Felsen. Hier und da erheben sich! größere Büsche von baumartigen Farren, die in den verschiedensten grünen Schattierungen einen überaus reiPwllen Anblick gewähren. Reichlicher rankenartiger Pflanzenwuchs fällt wasserfallartig über die hohen Klippen und unzählige Seevögel umkreisen diese Felsen. Ei» Bild von märchen- after Schönh«i1! Wir ankerten dann in der Wafer-Bucht. Der Name stammt von einem Kapitän Lionel Wafer, der mit Kapitän Cook die Insel im Jahre 1635 besuchte. Diese Bucht ist überaus reizvoll gelegen, doch als Ankerplatz ist sie höchst gefährlich. Eine große Anzahl von Möwen und rotgefleckten Be kassinen heben und senken sich über dem Waffsr, während in den Bäumen hoch oben in den Klip pen buntschillernde Singvögel nisten. Ueber dem Gewirr von Klippen an der Südseite der Insel befindet sich ein Wasserfall, d«r wie ein weißer Schlci«r hernnterfällt und d«r beim Aufschlagen auf den Felsen nur noch «in ganz feiner Sprüh regen von Wasseratomen ist. Am nächste» Morgen in aller Frühe, als noch die dichten Nebel die Wipfelkronen der üppigen! Uferpflanzen umwallten und als noch der Tah auf dem grünen Dickicht glänzte, gingen wir M eine eingehendere Durchforschung der Insel? Smaragdgrüne und purpurrot gefleckte Riefen« schmetterlinge schaukelten sich in der reine» Lust/ wundervolle Orchideen schlangen sich MN »N^ fremdartige Bäume. An den Uferwände» -aut« sich ein dichtes Laubdach auf und ragt« weit über den Wasserspiegel hinaus. Zierliche Gnn> landen rankten sich in den Boge »hängen von All zu Ast, Schlinggewächse hingen gleich grünenden Ampeln herunter. Jeder Fuß breit Erde wa» von üppigster Vegetation bedeckt. Vögelchen mit metallisch glänzendem Gefieder wiegen sich in der Luft. Grüne, rote und violette Tauben sowi« silbergraue Reiher flattern auf. Wir fanden Ueberbleibscl einig«'. Hotrhütten, die auf einer kleinen Wiese an einer grschützieß Stelle standen. Vom Ufer aus konnte ich beinah«' ein Dutzend großer Haifische von etwa k Fuß Länge feststellen, die in dem flachen Wass«! tza»» nahe dem Ufer umherschwammen. Ich schoß ein« Wildtaube, die auf einem abgestorben«» Ast« ein«s Baumes saß. An der Nordseite der Maser- Bucht befindet sich ein Bergkegel von 4—500 Fuß Höhe mit einem höhlenartigen Einschnitt Wir konnlen mit einem Kahn ein Stück in diese Höhl« eindringen. Die Ocsfimng war etwa 8—kV Fuß breit und vom Wasser bis zur Decke der HöhtH 20 -30 Fuß. Die Tiefe des Wassers konnten »vir nicht scststellcn, soliden» mußten zu unserem großen Bedauern den inlcressanten Platz am NnlümittaH verlassen. Wir fanden keine Schätze materieller Art,aber in unserer aller Erinnerung lebt dies« Zanberinsel fort als eine überreiche Schatzkammer d«r gütigen Mutter Natur.
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