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Kneser Mittwoch den rs. Rai 1927 nachmittags 8S. Zahrgang kiw NaniWerr« Tageblatt m da» M ««Wnttichimg da anttll-ea «ermattmachasgen da MMW-tmsimsMaft Ma, des «misgaiM» and des Sladtratr za zeanlentag md der «emeiads Niedewiess de-rrdlichersett» bestimme Blatt UotakrnLmü ab» Bawa: C.G.«adberg lZnb.arWH>kberg jnn.) InZraMiberg. »erantwottttch flr di« MSÄtton: Ml Liegert N MMabsrg A»,,>,»«N»»t»l Drr ,»r dlc üS iuu> vi-ttc -tuspnIUgk P«MM» detrlot SV «oldpsennlg, für die 1<7 nun breite amtlich- Heile 80 äoldps.nnlg. für di« 7r n»i> breit« Zelle im St«dnlNo»«uu« »0 MoldpUnnI». Meine »njelgen lind bei »ufaabe zu be-ahle». yllr »achwel« und Bermiitluna t Zelle Sondergrda-r. — yitr schwierige rotzarll» uad »el Playborschristen «usschlag. Vei grdberen «iuslrtigen und in» Meder- yolungrabdruii llrmlibigung nach lestftchender Staffel. » Mo^blall »resch^rr« »n t-doa Werktag: Monnt.-H», Nbboln«, in den «ndaab-liellcn der Stadt 1.80 MI.. in den AaSgab«. >m de»randbe»li!«« 1,00 M«., «tlZnlragttngim Stadtgebiet 1.US MI., bei Zuiragung Im Xandgebict !».»a Mi iHMk»rte»8UP,g., «nt,lnummer10Pfg.. SonnabetidnummerNOP,-. Msch»chl>ant* l Leipzig giidl. 8irin»tnbrgirol:onta > granienberg. »Nlavech»» ar, U»!»g»inn>»e». Tageblatt grank-nbergsachs-tt. Abbruch der Bez England m Eine Anklagei Hsudan, 24. S. Es bestätigt sich die Nach sicht, bah Minffterprä ident Baldwin Im Nn^khaufe «m End« seiner Rede den Abbruch der engfisch- russischen Beziehungen, und zwar des Handels- ab-amnnn« und der diplomatischen Beziehungen, bekannt gegeben hat. Gleichzeitig wird die britische Verltttang In Moskau zurückgezogen. * Baldwin vor dem Mechaus London, 24. 5. Wohl selten ist eine Er- MMNg des Premierministers BcMwin mit solchen Lpanmmg erwartet worden, wie seine heutige Whc über die Beziehungen zu Ruhland. Der Mtzungssaal, die Diplomatenlogen und die Ga« lerieir des Unterhauses waren bis auf den letzten Watz gefüllt. Als der Sprecher kurz vor 2 Uhr seinen Sitz einnahm, war das Diplomatische Korps bis ans den russischen Geschäftsträger vollständig vertreten. Vor der Regierungserklärung wurden zunächst mehrere kleinere Anfragen beantwortet. Auf eine Anfrage des Abg. Thurtle, der Aus kunft verlangte, ob der Kriegsminister sagen könne, wie länge das Dokument, nach dem bei der Arcos gesucht wurde, im Kriegsimu'-stenum vermißt worden sei, erwiderte Sir Evans, daß 2s nicht km öffentlichen Interesse liegen würde, härttber eine Information zu geben. Der Redner ließ sich jedoch nicht beirren und stellte folgende Frag»: „Ist dieses Dokument ein wirklich Phy- srsches Instrument oder ein Erzeugnis der Ein- bi!düng?" Auf Seiten der Opposition wurden lebhafte Beifallsrufe laut, die eine Antwort ver langten. Während der Fragereit betrat Minister- Präsident Baldwin unter dem anhaltenden Bei fall der Negierungsanhänger das Haus. Kenni- zporthy stellte eine Frage über das Fehlen einers Näih« von Briefen, die an den Vorsitzenden der russischen Handelsdelegation während der Arcos- LilMvchung gerichtet waren. Der Innenminister erwiderte, das; keine eingelausenen Briefe ge» offnek worden seien. Gewisse Briefe, die in den> Safes der Arcos gefunden worden, seien ge öffnet und später durch einen Beamten zur Weitev- keitung nach Ruhland übergeben worden. In seiner Rühlandred« führte Ministerpräsident Baldwin aus, hab seit vielen Moua'.en dre Poll.e, ! I engster Zusammenarbeit mit den NMtärbehörden di« Aktivität einer Gruppe von Geheimagenten untersucht habe, die damit beschäftigt gewesen sei, selbst vertrauliche Dokumente in ihren Besitz zu bringen, die Bezug hatten auf die bewaffneten Streitkräfte Großbritanniens. Nach eingegangenen Informationen und aus Grund des erlangten Bewcismaterials im Ver saufe dieser Beobachtungen sei es in zunehmen dem Matze schwierig geworden, dem Schluß zu widerstehen, daß die Agenten im Auftrage der fauHetrussischen Regierung arbeiteten und datz sie jbre Instruktionen von Mitgliedern der Handels delegation km russischen Botschaftsgebäude ev- kanA hätten, die für die UebermiMmg hon Dokumenten und Photographien oder von Durchschlägen der kn ihren Besitz gelangten Do kumente gesorgt hatten. Dieser Argwohn sei bestätigt worden gls Anfang dieses Jahres ein britischer Unter tan, der ber den britischen Luftstreitkräften bs- slhästlgt war, wegen des Diebstahls zweier solcher Dokumente verurteilt worden war. Die Doku ments seien wieder herbcigeschafft worden und das belastete Individuum befinde sich zurzeit noch im Gffsängnis. Die Organisation, in deren Auftrag der Manu die Dokumente erhalten habe, sei bei- könnt. Ihre Verbindung mit einer ähnlichen rus sischen Organisation sei erwiese». Du weiteres Dokument höchst vertraulichen Cha- zätters, das mit einem entsprechenden Vermerk Wsehen war, sei kürzlich als vermißt gemeldet würden. Aus Gruud von Informationen, die pon dokumentarischen Beweisen unterstützt wur- sei es klar geworden, daß dieses Dokument iM) den sowjetrussischen Gebäuden gebracht und Mrt in einem mit photographischen Apparaten Ärsehenen Naum reproduziert wntde. Aus Grund ehunae« zwischen td Ruhland ede Baldwins dieser Informationen sei der Auftrag für die Ausstellung des Durchsuchungsbefehls gebilligt und am 12. Mai ausgesührt worden. Besonders hierfür ernannte Polizeioffiziere hätten sich bei der Durchsuchung in den oben angeführten Naum begeben. Dort habe man einen älteren Ange stellten namens Anton Miller gefunden, der als eine der Personen bekannt war, die mit den Ge heimagenten in Zusammenhang standen. Der unterirdische photographische Raum habe genau mit der Beschreibung übercin- gestimmt, die vorher der Polizei gegeben worden war. Weiter habe man in dem Naum einen Angestellten namens Kohling getroffen. Bei -diesem habe man eine Reihe von verschlossenen Briefen ge funden, deren Adressaten bekannte Kommunisten und kommunistische Organisationen in England und Amerika waren. Diese Briefe hätten In formationen und Richtlinien der Moskauer In ternationale und der Arbsitergewerkschasten an kommunistische Organisationen in. England und Amerika und an die nationale Minderheitenbewe gung enthalten. Es habe sich herausgestellt, das; das Brno der Arcos und der Handelsdelegation gewohnheitsmäßig gebraucht worden sek als «in Elearinghouse für wühlerische Korrcspondemen. Die Korrespondenz habe sich u. a. auf die Ver einigung der Seeleute, auf die chinesische Frei heitsbewegung, auf d'e. Organisation für die Be kämpfung der Gewerkschaftsvorlage und die Or ganisation für die Verbreitung kommunistischer Propaganda in Amerika bezogen. Ministerpräsident Baldwin stellte fest, daß das Beweismaterial in den Händen der englischen Behörden folgendes ergeben habe: 1. Militärische und umstürzlerische Aktivität im ganzen britischen Weltreich und in Nord- und Südamerika sei geleitet und ansgeführt wor den von dem fswjetrussische» Gebäude in London. 2. Zwischen den Mitgliedern der Handelsdele gation und den Angestellten oer Arcos sei keine Differenzierung ihrer Pflichten zu be obachten gewesen. Bride Organisationen scien i» antibritische Propaganda verwickelt ge wesen. Die sowjetrussische Negierung könne der Ver antwortung für die Aktionen der Handelsdelega tion und dem Vorwurf nicht entgehen, ihr Er leichterungen geboten zu haben. Dre englische Ne gierung sei mehrere Male gezwungen gewesen, die Aufmerksamkeit der sowjetrussischen Behörden auf den Bruch der Bestimmung des Handelsabkom menszulenken, wonach sich jeder Vertragschließende von feindlichen Handlungen gegen den Vertrags partner enthalten solle. Baldwin mies in diesem Zusammenhang aus den Fall Borodin hin- Die Mitteilung des sowjetrussischen Geschäftsträgers in London und die Erklärung Litwinows in Mos kau, pionach die russische Regierung keine Ver bindung mit Borodin unterhalte und für seine Handlungen nicht verantwortlich sei, habe sich als unwahr h e ra u s g st e llt. Der Minister präsident verlas weiter ein Telegramm des sowjet- russischen Geschäftsträgers in London an das rus sische Außenkommifsariat, das sich mit der Durch, führung eines Feldzuges gegen britische Gewalt tätigkeiten in China beschäftigt. Das Unterhaus könne feststellen, daß der sowjetrussische Vertreter Informationen bearbeitete, die einen politischen Feldzug gegen England bezweckten. Baldwin er klärte weiter, daß die englische Negierung trotz wiederholten Bruchs des Handelsabkommens durch Rußland eine Geduld an den Tag gelegt habe, die wahrscheinlich ohne Beispiel dastehs. Diplo matische Beziehungen, die auf diese Art systema tisch untergraben würden, scien an sich schon eine Gefahr für den Frieden. Die englische Negierung habe infolgedessen beschlossen, es dem Unterhaus« zu überlassen, seine Mißbilligung auszudrücken, das .Handelsabkommen zu beenden, die Zurückziehung der Handelsdelegation und der sowjetrussischen Kommission aus London zu fordern und di- britische Kommission aus Moskau zurückzuberuscn. Die ungesetzliche Tätigkeit der Arcos sei durch diese Maßnahmen unberührt. Die englische Re gierung sei gewillt, auf Grund der Artikel 4, 5 und 6 des Handelsabkommens alle Handels erleichterungen zwischen den beiden Ländern zu gewähren. In der anschließenden Debatte fragte der Ab geordnete Kennworthy, ob der diplomatische Kom missar und der Sowjetgeschäftsträger in London aufgefordert würden, England zu verlassen, ob ihnen ferner die Pässe ausgehändigt würden und ob diese Tatsache gleichbedeutend sei mit dem Abbruch aller diplomatischen Beziehungen. Bald win erwiderte, diese Frage könne zweckmäßigerweise erst am Donnerstag gestellt werden. Zu einem Tumult kam es, als der Abgeordnete Samuel fragte, ob das Unterhaus gern wissen möchte, ob die Oppositionsführer die sowjetrussische Re gierung im Unterhaus repräsentierten. Es erhob sich großer Lärm. Der Redner erhielt vom Sprecher eine Verwarnung. Die enWche Arbeilervaclei zu der Baldwin-EMärung London, 25. 5. sFunlspruch.) Die Einstel lung der politischen Parteien zu der gestrigen Erklärung des Ministerpräsidenten Baldwin ent spricht n'cht den Erwartungen. Die konservative Partei steht geschlossen h'mter der Regierung, während die Liberalen geteilt sind. Die Arbeiter partei steht in unbedingter Opposition. Solange die Arbeiterpartei nicht zusammengetreten ist, kann keine bestimmt« Aussage gegeben werden, Zn welcher Form die Arbeiterpartei ihre Oppo sition führt. Die Arbeiterpartei erkennt, daß ihre taktische Lags sehr schwierig ist, daß aber die Umstände sie wahrscheinlich zwingen werde, einen Mißtranensantrag aeaen die N-gierung einzubrin gen. Die Partei bemüht sich sich nicht zu eng mit den Methoden der Sowjetregierung zu ver binden. Im Augenblick sieht die Arbeiterpartei ihre Ausgabe darin, in der Regierungserklärung Punkts zu entdecken, die Möglichkeit für einen Angriff bieten. Einer dieser Punkte wird sicher lich der sein, daß die Regierung in ihrer Aktion überstürzt gehandelt hat. Bis zur letzten Minntr glaubte die Arbeiterpartei nicht, daß di; Negie rung so drastische Maßnahmen ohne vorherige Besprechungen mit den sowjetrussischen Behörden ergreifen würde. Die Erklärung des Abbruches der diplomatischen Beziehungen kam daher der Arbeiterpartei als eine völlige Ueberraschung. Die Mitglieder sind der Auffassung, das; durch den Bruch der Beziehungen zn Rußland 50 000 Ar beiter beschäftigungslos werden, trotzdem es der Arcos gestattet ist, in England als gesetzliches Unternehmen zu verbleiben. * Die ersten Folgen des englischen Schrittes kn Moskau Riga, 24. 5. Wie aus Moskau gemeldet wird, bereitet die Sowjetregierung eine Erklärung! an sämtliche Staaten der Union vor, in der sie die englischen Gründe für den Abbruch der Be ziehungen darlegen und gleichzeitig die sowjet russischen Bürger beruhigen will. Ein Kriegs zustand se« nicht zu befürchten. In Moskau befürchtet man, daß vor dem Ge bäude des englischen Vertreters Demonstrationen stattfinden könnten. Man hat cs deshalb mili tärisch beschützt. An die Bevölkerung ist ein Aufruf erlassen, sich ruhig zu verhalten und nicht gegen den englischen Vertreter zu demonstrieren. Litwinow ist in Anbetracht der Zuspitzung der Situation im Amt geblieben und hat seinen Ur laub verschoben. Pertinar zum Abbruch der eWisO- russifchen Beziehungen Paris, 25. 5. T U. (Funkspruch.) Pertinar äußert sich im „Echo de Paris" über den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen England und Rußland und führt dabei aus, das; die Joee, eine große kontinentale Koalition gegen Moskau zu bilden, undurchführbar sei. Es seien zu viele Verträge mit den Sowjets abgeschlossen worden und die meisten Staaten rechneten mit Rußland als mit einem zukünftigen Machtfaktor. Sie be trachten die Bekämpfung der kommunistischen Ge fahr mehr als eine Aufgabe der Polizei als der Politik. Das Verhältnis Rußlands zn England komme der Lage von 1924 gleich, allerdings mit dem großen Unterschied, daß damals beide Län der sich zu nähern versucht hätten. Zu der gestrigen Unterredung Tschitscherins mit Briänd und Poincarö erklärt Pertinar, Poincarö tturzer Tagesspiegel Reichsaußenmtniller Dr. Stresemann hat an da« Vblkerbund»f«k«tariat eine Beschwerde- schrist der Memel'Snder wegen der litauischen Ver stöße gegen die Memelkonvention weitergeleitet. Nach der Erklärung Baldwin« im Unter haus wird in London allgemein angenommen, daß da« Parlament dem Bruch der Beziehungen zu Sowjetrußland zustimmen wird. Während England die Arco«.Gesellschaft weiter bestehen lassen und damit die Handelsbezieh- ungen zu Sowjetrußland ausrecht erhalten will, wird nunmehr angenommen, daß Moskau auch die Handelsvertretung au» London zurückziehen wird. Tschitscherin hat gestern kn Pari» mit Poin- carö und Briand verhandelt. Unter Bruch de« Danziger Schutzrecht«» hat ein polnischer Dampfer mit einer Ladung Krieg«. Materials an der Danziger Westerplatte angelegt. In Frankreich wird der Standpunkt vertreten, daß da» französische Kabinett nicht dem Beispiel Englands in seinem Vorgehen gegenüber Sowjet rußland folgen wird. Die amerikanische Reaterung hat dem Ozean- flieg er ein Kriegsschiff für seine Heimkehr zur Verfügung gestellt. Der italienische Flieger Pinedo, der Mit seinem Flugzeug auf offener See in der Räbe der Azoren -ine Notlandung vornehmen mußte, Ist von einem Dampfer lebend anfgefunden und an Bord genommen worden. Ueber Schanghai ist der Kriegszustand verhängt worden. In den Kommiüionssttznngen de« Weltver bandes der Völkerbundsgesellichaften in Berlin ist gestern die Lage der Deutschen in Süd- tirol besprochen worden. In Amerika wird erklärt, baß der Abbruch der Beziehungen Englands zu Rußland voll di» amerikanische Politik gegenüber Moskau recht- fertige. habe zu Tschitscherin nur von den finanziellen Forderungen Frankreichs an Rußland gesprochen, während Briand ihm zu verstehen gegeben habe, datz er eine Einmengung Moskaus in französische Angelegenheiten nicht dulden werde. Tschitscherin und Rakowski hätten aus dieser Sprache Briand» entnehmen können, daß alles beim alten bleiben werde. Wie in den türkischen und chinesischen An gelegenheiten, wolle Frankreich auch gegenüber Rußland feine eigenen Wege gehen. Mit Aus nahme der deutschen Frage, bemerkt Pertinar unzufrieden, liefert Frankreich stets Beweise seiner Unabhängigkeit von London. Memel vor dem Mllerdund (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 25. Mai. Der deutsch; Gesandte in Kowno hat nunmehr der Rcichsregieruug einen umfangreichen Bericht über seine wochenlangen Verhandlungen mit der litauischen Negierung erstattet. Die Besprechungen sind in den wesentlichsten Punkten ergebnislos verlaufen. Nnr in der Frage der Haltung der litauischen Behörden gegenüber dein deutsche» Generalkonsul iu Memel ist insofern eine Ver ständigung erzielt worden, als das Kownoer Ka binett seine Zustimmung gegeben hat, datz vor Erlaß irgendwelcher Verordnungen, seien es solche, die sich auf die deutsche Minderheit beziehe», seien es Verfügungen, verwaltungstechnischer Art, zunächst der Hentsch: Generalkonsul verständigt werden wird. Bemerkenswert ist immerhin, daß unabhängig von den Besprechungen über die Minderheitssragen eine Einigung erzielt worden ist, wonach die Wirtichaftsvcrhandlungcn, die auf den Abschluß eines deutsch-lettischen Handelsver trages Hinzielen, fortgesetzt werden. Es besteht tatsächliche begründete Aussicht, wenigstcus auf diesem Gebiete mit Litauen zu einer Vereinbarung zu gelangen. Nachdem nun die Verhandlungen des Herrn von Morath mit dem Kownoer Kabinett über das Minderheitcnproblem gescheitert sind, hat sich jetzt ein Ausschuß der deutschen Bevölkerung des Memellandes mit dieser Angelegenheit beschäftigt und eine» umfassenden Bericht über die Verstöße der litauischen Negierung gegen die Mcmelko»- vention, insbesondere den Artikel I7, ausgcarbei- tet. Diese Bcschwcrdcschrist ist mmmchr der Neichsregierung übermittelt worden und diese hat von dein Dokument Kenntnis genommen. Auf Grund einer Rcfsortbesprcchung kam man zu der Auffassung, daß weitere Verhandlungen mit der litauischen Regierung über die Minderhellensrag«