Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 06.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192704065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19270406
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19270406
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-06
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
von .!tl I Spr«»M«»e I H Bearbeitet vom Deutschen Sprachverein I Be- die z. Sverdrup Sngelsch!on Grotzlaufmann in Oslo nachtsmärchen ,u Worte gekommenen Kunstmalers Benno von Franiken zur Uraufführung brachte. Die Fabel des Märchens verschmilzt irr poetischer Form die Legende vom Osterhasen mit seinem goldenen Ec mit der Bezwingung de» grimmig dräuenden Winter» durck den wärmenden Früh- schon irüher an gleicher Stätte geysleate Gattung des Ostermäriben« zurüS-ukoniM"n, indem sie am Gebende Märchensptel „Jörg und Jutta« Früblings- fakrt zum Osterhasen" des schon auf dieser B'lhne unter der Direktion Nenö 1913 mit einem W?ih» : heißt von Anfang esem Sinn» des Worte» wirb chaldem ellen", dem kühnen Kunst und Wissenschaft Ostermärchen im Dresdner Albertthrater. Nach dem Erfola »>es vorsäbrigen Lilivutanergastsoiels in der norösterlichen Zett hatte die Direktion des Dresdner Alberttheaters d-n guten Emsall, aus die amten- und Lehrerschaft. Für den Fall, daß die Besoldungsreform nicht vom 1. 4. 27 ab durch- geftihrt werden kann, fordert die Vertteterver- sammlung von demselben Zeitpunkte an eine an derweite fühlbare Erhöhung derBeamten de z ü g e. Die übrigen Verhandlungen betrafen vorzugs weise Innere Vereinsangelegenheiten. Daraufhin wurden nach einem Berichte Thielemann (Leipzig) Gchalt»fragen Kirchennachrichten frankeuberg. Freitag: A. 8 Nhr letzter PassionSgottes- dienst In der Kirche Oberps. Ludwig. Geschäft tätig gewesen war und dabei die amerika nischen Geschältsmethoden und auch die Reklame kennengelernt hatte. Seitdem sind sechs Jahre ver stossen, und es dürfte interessieren, was dieser er ¬ stehende Geschäft allein weiterfahren. Inzwischen wuchs der Sohn I. Sverdrup Engelschion heran, übernahm aber erst 1920 das Geschäft, nachdem er vorher mehrere Jahre in Amerika in einem Engros» R«ia«n de» deltevten Marta-Kaunnaust-vratschStit- Kinderballett nach eigener melodischer «allrNmustk Arno Kaufmanns, wahrend die eigentliche Märchen- mustt Dr. L. vrln, kompontert hat, dt« ihr Kam» vontst auch dirigiert». Von den zahlreichen vkfi- wirkenden gefielen den hell aussubelnden zahllosen Kindern an diesem ersten Aprilsonntagnachmittag am besten Ursula von Wiele und Lotk Minckwitz in den Titelrollen, Max Jähnta und Meta Bünger al» prächtige», sächselnde» Osterhasenehepaar und Deli Maria Teichen als strahlender Frühling. Gut waren auch dt« Herren Wille, Marten», Bendey, Rainer und Folkmar. Die Spielleitung hatte Ma» Reitz. Das in dankbarste Beifallssttmmung gekom men, ausverkauste Kan« hatte diese Fahrt in« Märchenland nicht zu bereuen. Erwin Koeffner. Männer der Praris u. Wissenschaft über die Znserat-Reklame Aus der Filmwelt (Einsendungen der Lichtspielhäuser.) Capitol. Nur mit heute Mittwoch stetster Tag) das allererstklalsige Doppelprogramm „Frauen in Zlammen", einer der spannendsten Sensations dramen mit den gefürchtetsten Waldbränden. Als zweiter und Hauptschlager in sechs großen Akten „Wehe, wenn Ne losgelösten" mit Henny Porten. Es fei vorweg gesagt: Es war für die Porten, al» wie auch für di« übrigen Darsteller ein ganz großer Erfolg, ein Triumph. Porten als Cäcilie, eine» reichen Kroßkaufmanns Gatiin, ohne Heiligenschein — natürlicherweile — und ohne Bubikopf — nicht ganz natürlicherweise —. Und wie sich» gehört,' hat sie auch einen Hans- und Seekenfreund. den Sie kennen lernen müssen. Ein Film au» der Portenreibe bleibt immer etwas Besondere«. Di« flitze Kenny, da« blond« Gretchen, fesselt immer auk« neue, temperamerttvoll und zum Echlutz mütterlich. Verlänmen Sie auf keinen Fall das heutige Pro- aramm im Capitol; das gut betuchte Haus hat Ich geste-n köstlich amüsiert, auch Sie dürfen nicht kehlen. Demnächst: Falsche Scham. Ausftärnnasfilm über Geichlech'skranihetten, Hotel Stadt Lemberg mit Pola Nearl, Feldherren Hügel mit Harry Liedtke, Blutsbrüder^chatt, der Film der Fremdenlegion. Welt-Theater. Bi« Donnerstag: „Frauen, die man oft nicht grüßt!" Ein Flm iür Alle, nennt ich dieser herrliche L ebesakter. Die Handlung klar und konisch, die Charaktere lebenswahr aez-ich- net die Lebenszüne und Entwicklung de« Knotens dramatisch spann-nd. Bilder von mustergültiger Schönheit. Lya Mara in der Hauptrolle, bringt mit vornehm a'meiöi'em, di«keet»m SKel diesen eigenartigen au« Leichtsinn und Herzensgüte ge milchten Cha aller der Nina auegezellhnei zur Darstellnn, Uebrige Darsteller sehr aut. Erfolg aroß. Bcioro>ramm nett. Niedrige Dreisel „Dagspressen" veröffentlichten Artikel finden sich folgend« bemerkenswerte Aeutzerungen: Meine Ansicht ist, datz die Reklame stets in Kon takt mit dem Verkauf steht. Man mutz Reklame machen, um den Umsatz zu erhöhen, nicht die Kon kurrenz zu schlagen, sondern den Verbrauch zu er höhen. An einzelnen Beispielen seiner Waren er härtet E. dann das Behauptete und sagt: Das Geld, das man in früheren Jahren für Reklame ver braucht hat, kommt mehr al« zehnfach wieder herein. Man mutz Optimist sein, in die Zukunft sehen, bi« der Verdienst kommt. Er kommt sicher, wenn man richtig vorgeht. Die Zeitungen sind und bleiben die Hauvtträger für jede Reklame, alles andere unterstützt nur die Zeitungsreklame. Man kann nie eine Ware in weiten Kreisen einführen, da« heißt populär machen, ohne die Tagespresse. Da« Geheimnis der Wirkung der Zeitungsanzeigen be- steht darin, datz sie gleichmäßig auf das große Publikum wirken und deshalb eindrucksvoller al« jede andere Reklame sind. Es ist die Wieder holung, die wirkt, und datz man di« Reklame in der Zeitung mit Ruhe auf sich wirken läßt. Das Kaus- organ idle Hsimatzeitung oder das Lokalblatt sagen wir) ist dem Leser wichtiger, als was an Plakat» wänden steht und Im Kino an di« Leinwand ge worfen wird. Man kommt bet der Jnseratreklam« nie um die große Bedeutung der Lokalzeitung,n herum. Di« Jnlerat« in der Lokalpresse wirken am besten und erreichen am sichersten den Interessenten. Wenn größere Provinz-Distrikte bearbeitet werden, so werden die Anzeigenseiten der großstädtischen Presse wohl auch dort gelesen, die Auimerksamleit. die der Inserent verlangt, wird aber in größerem Ausmaß« der Lokalpresse und deren Anzeigen zugewandt. Ein Versuch mit einzelnen Anzeigen bedeutet weg- geworfenes Geld. Wenn -ine neue War« eing«- führt werden soll, ist eine Wirkung nur zu erzielen, wenn die Anzeigen 8-1ümal «ischeinen. Eine Vorbedingung, wann ein Neklamefeldzug Erfolg haben soll, ist, datz die Ware gut ist; Reklame für schlechte Ware bedeutet weggeworsene» Geld. Zusammenfassend erklärt Kerr Engelschion zum Echlutz: Die Medizin für U«b«rwinLung schlechter Zeiten ist systematisch richtig «»gewendete Zeitungs-ReNam« Verband»« -MHrvor» da» fi» iw Im Verlauf de« letzten Jahr«« ur IßlXVOOÜ GM. steigern könnt«. Svarerktti« im Verichtrjadr ein«» stieg arnymmen. E« erhöhte sich di« «ontenia-s von LI LL7 auf hl 934. D«r Januar dies«« Jahre« zeigt« ein« erfreuliche Weiterentwicklung; er ich ließt mit «inem Uedrrschutz der Einzahlungen gegenüber den Auszahlungen mit 750 vllü GM. ab und bracht» einen Zuwach« zur Sparerzahl um 1184 Konten. Soziales Zusammenschluß in der AnaesteNtenbewegnna. Der Verband kaufmännischer Grubenbramten, Sitz Essen a. d. Ruhr (v. k. G.), hat auf seinem Ver» bandstag zu Recklinghausen einstimmig beschlossen, mit dem Gewerkichaftsbund der Angestellten (GDA), Sitz Berlin, ein« Arbeitsgemeinftaft zu bilden. Dadurch Ist eine Vere'nignng erzielt, die als der größte Zusammenschluß der Bergbauanaeftellten Deutschland« betrachtet werden kann. Schon bei den letzten Wahlen in der Soz'alversicherung de« Bergbaues, den Knappschastswahlen, hatte der Ge werkschaftsbund der Anaestellten (GDA) die meisten Stimmen auf seiner Liste zu verzeichnen. Die Entwickelung der Verbandrsparkasse des D. H. B. Au« dem Geschäst«berlcht der Äerbandr- spartasse de« Deutschnationalen Handlungsgehilfen- besprochen, wobei die Not In Lehrer- und omienkreiseu und die Mißstimmung über mangelnde Bereitschaft der Regierungen zu ihrer Behebung zum Ausdruck kamen; in der Ber- schl«ppuua der Besoldungsneuregelung durch Reichsregierung und Regierungsparteien erblickte die Versammlung, wie sie in einer Entschließung einmütig bekundete, eine Mißachtung der Bc- „wahrnehmen" mit wahr und Wahrheit nichts zu tun. Dieses beruht auf einem langen Stamm . (althochdeutsch war), jenes ober auf einem kur- zen (althochdeutsch wara). Das althochdeutsche Hauptwort war« bedeutet Aufmerksamkeit und warn neman ist zu unserem „wahrnehmen" ge worden. Denselben Stamm haben wir ferner in „gewahr werden"; in „Wahrschau" und „wahrschauen" (--- warnen), den bekannten Schisferausdrücken, wozu auch „Wahrtonne", gleichsam eine Warntonne, di« zur Aufmerk samkeit mahnt, gehört; und endlich in „Wahr zeichen", eigentlich — ein zum Gewahrwcrden gegebenes Zeichen, dann «ins, woran oder wo durch man etwas gewahr wird, erkennt; so ist ein hochragender Turn: das Wahrzeichen einer Stadt, an dem man sie von weitem erkennt. Also nicht ein Wahrheitszeichrn ist das Wahr zeichen, wie vielfach angenommen wird, sondern ein Bor,-eichen oder Kennzeichen. Weichbild. Die nächste Umgebung einer Stadt wird noch häufig ihr Weichbild genannt. Mancher denkt, es gehe bis an die Stelle, wo einem das Bild der Stadt aus den Augen weicht. Das Ist aber «ine rein äußerlich« und falsche Erklärung. Kluge lehrt uns di« richtige. Der zweite Bestandteil des Wortes — bild — ist desselben Stammes wie „billig", das ursprüng lich „passend, geziemend, gemäß" bedeutet — so noch m der Wendung „was recht und billig ist", — und wie das „bill" In „Unbill, Unbilde", das Ungemähheit, Ungerechtigkeit bedeutet. „Bilde" also ist Recht, Gerichtsbarkeit. — Der erste Bestandteil aber, Weich, heißt Flecken, Stadt und ist entstanden au» dem latemlschm Wort vicus. — Wie nun mittelhochdeutsch der Stadt richter wickssrsve, der Stadtfried« wicbvricke hieß, so war wichkilcie di« Stadtgerichtsbarkeit; daraus entwickelt« sich erst spät«» die Bedeutung Stadtgebiet. Boi» locker«» Zeisig und anderen Vögeln. Un ter den Tieren, mit denen in der Sprache die Menschen verglichen werden, spielen auch di« Vögel «In« nicht unbedeutend« Roll«. Da begegnet uns zunächst d«r locker« Zeisig, auch einfach lockerer Vogel genannt, der als Spaßvogel sich auch wohl «in« gowissm Beliebtheit erfreut; ferner der einfältig« Gimpel, der sich leicht ms Netz locken läßt; dann der Pechvogel, der gern aus , , In Norweaen brauckit man nicht zu fragen, wer Sonntag, den g April, da« au« sieben Bild-m be-, Engelschion ist, man kennt dort die „Tomtens". Waren. Engelschion fen. gründete vor 98 Jahren das Geschäft, war ein tüchtiger Inserent, und als er 1912 starb, kannte leine Witwe da« sicher da- hetzätt«« muß, gingen «rschkchend zurück, Mr Grund aber de« Rückganges der Leistun- ki nicht die Verachtung der Methode und Mifhebung des Zwang««, sondern die Poli- der Volksschule durch di« damaligen Hin, Die Tatsache, daß gegenwärtig 1,2 Prozent ' jll« Kinder Vollwaisen, 13,5 Prozent Halbwai- en, 3 Prozent uneheliche und 1,8 Prozent aus erfüllen«,, Ehen sind, also nazu 20 Prozent st gestörten Familien Verhältnissen leben, ist ein beweis für die gesteigerte Notwendigkeit der Ju- Mdwohlsahrtspflege; das JugerdwöMahrlsgesetz Ind die von ihm geschaffenen Jugendämter sind mrum zu begrüßen, zu bedauern aber ist, datz ha, Gesetz die so notwendige Zusammenarbeit des Jugendamtes mit der Schule, mit dem Lehre« hls dem Erziehungssachmann, nicht gewährleistet. ie Versammlung schloß sich den vorgelegte» Lctt- rhen einstimmig an und stimmte auch den Dresd- er Vorschlägen zu, die auf die Pflicht der All- meinhekt zur Schaffung menschenwürdiger so- und wirtschaftlicher Verhältnisse für die fugend und zum Schutz der Jugend vor Ver- wahrlofung hinwiesen. Haber genasen. Der Religionsunterricht sei durchaus unzulänglich. Die Kenntnis der alten Ohoräke nehmen von Jahr zu Jahr ab, für sl« sei in den Singstunden kein Raum mehr. Eine Christliche Schul« könne nur ein Reichsschul. Gesetz bringen, das den drei Schularten, die die Relchrverfassung zulasse, freies Feld gäbe: der heutsch-christllchen (Konfessions-) Schule, der christlichen Simultan- oder Gemeinschaftsschule und dyr ventralen Schule ohne Religionsunterricht. Di« christliche Lehrerschaft, die der Neue Säch sisch« Lehrerverein vertritt, müsse in engen, Ver ein mit der evangelischen Elternschaft alle Kraft daran setzen, für unser Sachsen eine Schule zu schaffen, die von christlichem Geiste durchweht ist. tend vor alters! Frech heißt in wahrscheinlicher Abkunft vom got. „friks" in seiner Grundbedeu tung gierig, im Althochdeutschen besonder« kampfbegierig und daher voll von Kühnheit und Mut, allgemein kühn, mutig. Die Heide vrech und balt, die im Spielmannsgedichte vom Her zog Ernst dannen gingen mit gewalt, find Her zog Ernst und Graf Wetzel. Natürlich sind sie nicht frech im heutigen Sinne des Wortes, eben sowenig wie es dl« vrechiu maget ist, die Teil» in dem Trojanischen Kriege des Konrad von Würzburg dem Könige bringt. Erst später hat das Mort die böse Färbung angenommen, in der es dann bereits bei Luther erscheint, we>m er Spr. Sal. 6,1d von schlimmen Zeugen spricht, die freche Lügen reden. Aber noch heute ist dies« schlimm« Bedeutung des Wortes nicht überall in unserem Volk« durchgedrungen, noch hmte heißt es volkstümlich vielfach nur verwegen, dreist, im Alemannischen rasch, überraschend; redet doch auch Antonio kn Goethes Tasso (ll 3) in diesen« Sinne von einem „frechen Laufe" des Glückes, das dm Sänger des Befreiten Jerusalem bis- her begleitet hat, Noch im vorigen Jahrhundert wrach man auch von /rschem Boden, frech« Wrtnstvckeli ufid Bäumen, wobei frech lediglich Üppiges, strohMd«« Wachstum bezeichnete. Vom Nutzen der Mundart. Die meisten Wör ter unserer neuhochdeutschen Schriftsprache sind gemeinsames Eigentum aller deutschen Mund- Hrten; aber seit den Tagen Luthers hat auch Fine große Anzahl landschaftlicher Wörter Ein gang gefunden, die vordem nur auf engem Ee- »!«t« galten. Während sich die ursprünglich nie- Hsrdeutschm Wörter baggern, Bord, Ebbe, Robbe, Neeb«, Krabbe, Wrack vom Norden des Deut- zä-en Reiches aus verbreitet haben, sind umgekehrt Hi« Wörter Loden, Rucksack, Senner nordwärts His an das Meer gezogen. Den Deutschen in und Am Bozen verdankt die Schriftsprache die Som- Kierfrische. War vor wenigen Jahrzehnten noch was Wort Gigerl nur in der zweitgrößten deutsch- iprachigen Stadt Wien und in ihrer Umgebung Gekannt, so finden wir heute in verschiedenen Tei- An unseres Sprachgebietes sogar schon Dorfgigerl. Much das Niederländische, e ne deutsche Mundart, hie durch ihre Entwicklung zur selbständigen .'Schriftsprache leider den Machtbereich der deut schen Schriftsprache eingeengt hat, schenkte dieser hie Ausorücke Deut, flau, Kaper, Nasenstüber, prassen, Matle, Schellack. Man sieht «s den .heute im ganzen deutschen Sprachgebiet gclten- hen Wörtern entsprechen, geistvoll, kernhaft, stau chen nicht an, datz sie früher nur auf dem engen Gebiete des schweizerischen Deutsch Geltung hat ten; dagegen den Wörtern Firn, Föhn, Gletscher, Lawine, die sich auch von der Schweiz aus über >ganz Deutschland verbreitet haben, merkt man leicht „die Naturfarbe ihrer Heimat" an. Vcr- dleicht man dies« den deutschen Mundarten ent- lehnten Wörter mit den uns aus fremden Spra- men zngeflosscnen Fremdwörtern, die sich der Eigenart unserer Sprache nicht angepaßt haben, m wird man die Bereicherung unserer Schrift- spräche durch deutsche mundartliche Ausdrücke zu schätzen wissen und gern hoffen, daß der gewal tige Verkehr und der Einfluß unserer Schriftsteller hem gemeindeutschen Wortschatz noch manchen brauchbaren mundartlichen Msdruck cinverleiven Helsen. Wahrnehmen. Trotz gleicher Schreibung hat Eingesandt (Für diese Rubrik überniimnt dl« Redaktion keinerlei Verantwortung.) Zum K. Großmütterchen-Dag am 5. April 1VL7. E» regen sich viele flink und gewandt Zu schmücken die Tilch« mit «Igner Hand! And kaum schlägt dl« Uhr an ein halb vier, Da öffnet sich leise, behutsam die Tür — Ein Mütterlein tritt nach dem andern herein, Zu trinken den Kaffee im frohen Verein, „und wenn «« auch regnrt, stürmt und schneit, Wir sind gegen alles und jedes gefeit!" So flüstert manch seliger, glücklicher Mund, „Und hier, hier werden wir alle gesund!' E« ist ia nur eitel Sonnenschein. Was flutet und strömt in den Saal hinein. Und glücklich der Geber und glücklich da« Herz, Was gibt und spendet, e« zieht htmmelwärtsi lingssonnenstrahl. Prächtig ist der vom Autor selber geschaffene malerische Nahmen und ent».,»»„<:<>, u>>» r» ,>»r»r„>r,r>>, »»»» r«- zück-vh die levchienden Tä'ne nvd bunten folgreiche Inserent zu sagen hat. In einem von den Leim geht; wie hierbei an den Vogelsteller gehört selbst der aus dem Königsgeschlechte der zu denken ist, so auch bei dem Ausdruck auf etwas Balten stammende Alarich zu ihm, ganz abgesehen erpicht sein, eigentlich vom Vogel, der nicht los- von der großen Anzahl von Personennamen, in kommen kann. Wir sprechen ferner von einem, denen es steckt, wie in Balduin (Balt-wln — der sonderbaren Kauz, wobei wir an die sonderbaren Kühnheitslrebende) und Garibald (— der Kampf- Gebärden dieses Vogels, seine Verbeugungen und' kühne), den die Italiener zu Garibaldi gemacht dergleichen denken. Eine wenig erfreuliche Er- haben. Natürlich gehört auch der aus Liut-paÜ> scheinung ist der Schmutz- oder Dreckfink, wäh-'(— der Volkskühne) über Liutpold (jetzt auch rend die Mistfinken, d. h. Landwirte, noch nicht Luitpold) entstandene Leopold dazu, mit dessen unreinliche Leute zu sein brauchen. Eine Steigs- bold dann wieder Worte wie Trunkenbold, Rauf-, rung des Dreckfinken ist der Schweinigel; mit Sauf- und Witzbold gebildet sind. Der Kühn« diesem Namen benennt die Wissenschaft bekannt- j ist rasch bei der Tat — als bald — kühn wurde lich den gemeinen Igel, der wegen feines unan- bald schnell, sofort, volkstümlich gleich. Noch genehmen Geruches im Rufe eines unreinlichen heute sagt der Thüringer und der Schlesier: bring« Tieres steht. — Von einem, der körperlich oder, bald (d. h. gleich, auf demselben Wege) Kar- geistig übermüdet ist oder gar nicht mehr mitinn! toffeln mit! Was schnell geschieht, bedarf zur will, sagen wir, daß er — wie ein vom Fluge Handlung nur weniger Zeit, daher Valo — in ermatteter Vogel — die Flügel hängen läßt; - kurzer Zeit: er wird bald kommen. Faßt man und wenn er schließlich ganz ab ist, heißt es: cr s „in kurzer Zett" als beinahe gleich, so ergibt sich kann nicht mehr Piep sagen. Im Gegensätze dazu > der Uebergang des Wortes in seins zeitlich letzt« nennen wir einen allzu lebhaften und unruhigen Bedeutung „beknahe, fast" (er hätte bald den Zu- Menschen einen Wippelsterz, niederdeutsch Wipp-, verpaßt!) von selbst. — Bald und stech — wie stert ober Wippstät, d. b. Bachstelze, einen ge-! so verschieden heute und wie so fast gleichbedeu- schwätzigen aber Papagei. Und wiederum ist tend vor alters! Frech heißt in wahrscheinlicher einer, der viel Leid erführt, ein Unglücks- Abkunft vom got. „friks" in seiner Grundbedeu- vogel, und einer, der gern alles schwer ansieht tung gierig, im Althochdeutschen besonder« und überall Unrat wittert, ein Unglücksrabe; man denke an die Gab« der Vorheroerkündigung, die gewisse Vögel im alten Volksglauben haben. Solche Unheilverkünder sind ja auch sonst als Unken verfchritn, weil die Unk« überall ihren nn- Heilkündenden Ruf hören läßt; sie unken, over unken einem etwas vor, wie man sich ausdriickt. Einen Langbeinigen, der wie der Storch im Salat einherfchrsitst, nennen wir Storch over Storch bein; einen, oer seine Kinder wie angeblich der Rabs feine Jungen behandelt, Rabenvater; ein Spatzenkopf ist einer, der keine „Grütze" im Kops hat und über alles gedankenlos hinweg gleitet; Kisbih «mer, der beim Kartenspiel den ost unbequemen Zuschauer äbglbt. Bald und fr«ch. Ein kleines Wörtchen, unser bald, und doch wi« viele Wandlungen hat es hinsichtlich sein«» Begriffes durchgemachtl Es hat grradezu « n« Geschichte. Sein« älteste Deutung ist kühn, se n Dingwort Bälde l " ' an Kühnh« t. In diesem Sinn. im Lanzttot von „baldem ellen", dem I Mute geredet, der den König Lot anireibt, gegen den roten Ritter anzugehen; in gleichem Sinn« Berttetersersammlum de« Ws. Lehreroereins in MM (Fortsetzung.) 1. Tag. In« Anschluß an den Vortrag von Otto (Dresden Über „Erziehungsmaßnahmen in der allgemeinen Volksschule" .beschäftigte sich die Aussprache vorzugsweise mit dem Problem der körperlichen Züchtigung. Die .Erziehungsmaßnahmen, die geeignet sind, körper lich« Züchtigung Überflüssig zu machen, wurden eingehend erörtert, ihre Gründung auf die neu zeitlich« Individual-Psychologie nachgewiesen. GseiG wohl wurde aber auch stark betont, daß der Staat seiner Pflicht, Einrichtungen für schwer er ziehbare Kinder zu schaffen und auszubauen, nachkommen muß, um der Volksschule ihre Erziehungsarbeit zu erleichtern. Ein Antrag Chemnitz, die körperliche Züchtigung unter ge wissen Umständen wieder in der Schule zu ulaisen, Iwurb« gegen wenige Stimmen abgelehnt, die Lelt- Mzs Ottos dagegen wurden angenommen. Da mit hat sich der Sächsisch« Lehrerve r- -tn «rnent mit über wieg« nder Mehr- H eit gegen di« körperliche Züchtigung tntschisden. 2. Tag. Den zweiten Versannnlungstag leitete ein Vor trag von Walter Schubert (Leipzig) über „Jugendwohlfahrt im Nahmen der Schul- erzithung"
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)