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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192704126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19270412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19270412
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-12
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
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Beilage zuni Frankenberger Tageblatt Nr. 8« Dienstag, de» April 1V27 8«. Jahrgang MWM—WWSSM—MM————MMMM kurier". PottMl nach d« «eoolntlon Mwalt Dr. Müller gegen das gefällte Urteil Marine ^angehören. Die Zusammensetzung g^f den Konsul ekngeschlagen habe, ohne zu B-rufung einlegen. Der Staatsanwalt und der .d". aus je zwei Offneren, die russischen Konsul vor sich habe. ausreichenden Ehrenschutzes arcszllbau-n fei erst angenommen, eine Art von Bürgermiliz vor. habe. Mit Ausnahme des Lechel, der dem Amts gericht zugeführt worden ist, find alle Sistierten nach ihrer Vernehmung wieder entlasten worden. und Landwirtschaft. Ueber die Pläne der Regierung bei der Grün- Hlbst dann ein« Strafe seien, wenn das Urteil hm einigermaßen Genugtuung gewähre. Dies« Erfahrung, die in allen grossen Beleidiaungspro- Ksten gemacht werde, dränge zur Lösung der srage, ob nicht endlich unser Strafrecht und ttssre Strafprozeßordnung im Sinne «'ne« wirk- pastive Resistenz vorfanden. Die neugegründete „Union civica" soll nunmehr keinesfalls, wie zu- zufasten und einheitlich zu organi'ieren. Der Nat wird mit dem Präsidium der Negierung vereinigt. Den Vorsitz führt Ker jeweiliae Staatschcf, als DK „Vossischs Zeitung" bezeichnet das Urteil als mild«. Ebenso urteilt der „Börsen- Nebenkläger haben sich ihre Entscheidung Vor behalt«:. Einzelheiten zum Zwischenfall In MIgsberg Königsberg, 11. 4. Zu den, Ueberfall auf den Königsberger russischen Konsul sagt der amt- Entsprechend dem spanischen Obersten Wirt schaftsrat ist in Portugal eine ähnliche Behörde unter demselben Titel geschaffen worden, zu dem Wenigen, der sein "Recht suche, Zweck, die bisher von verschiedenen Ministerien " ' 's bearbeiteten Wirl'chaftsangelegenbcikn zuMnmen- Vizepräsidenten fungieren die Minister der Finan- zcn, für auswärtige Angelegenheiten, Kolonien, Handel unk Landwirtschaft; stimmberechtigt sind außerdem 55 Vertreter- aus Industrie, Handel DK „Tägliche Rund schau" kommt zu dem Schluß, daß der Plauener Prozeß von neuem b«- wissm habe, daß politische Beleidlgunisprozesse und Krawatten zwar bedeutend berunterqeleht haben, und auch die Saratow« genossenlckmstltcken Läden Puder, Pomade, Odeurs und allerhand Kosmetika billiger verkaufen, dafür seien abu die Preise auf di« wichtigsten Lebensmittel teurer geworden. Mn vollem Verständnis für die Laa« HW« doch ein« Genossenschaft in Luganfk gehandelt, die an ihrem Bukaufsladen ein Plakat anbrachk mit den Worten; «Infolge der angeordn«ten Preisermäßigung ift ras Geschäft geschlossen." Erinnert nicht der letzt« Satz von der Schlie ßung de» Geschäfts wegen der angeordneten Preis ermäßigung an da» schön« Wort: Die Operation ift geglückt, aber der Patient ift gestorben! wird wegen öffentlicher Beleidigung nach M Kg 186 und 200 des R.St.G.B. zu 10000 karr Geldstrafe, an deren Stelle im Fall« der glichkeit 100 Tag« Gefängnis zu treten verurteilt. Die Koste» des Verfahrens der Angeklagte, der auch d«m Nebenkläger t'erwachsenden notwendigen Ausgaben zu er- Men Hai- Dem Nebenkläger wird die Befugnis gesprochen, den verfügenden Teil des Urteils st Kosten des Angeklagten innerhalb zweier docken nach Erlangung der Rechtskraft zu ver- „„..lichen im „Berliner Tageblatt", „Berliner fokalcmzeiger", „Vossische Zeitung", „Tägliche fundschau", „Vorwärts", „Deutsche Zeitung", „Leipziger Neueste Nachrichten", „Dresdner An- Mger", „Hamburger Fremdenblatt", „Münchner in jedem Fall« älter und höheren Ranges als die wissen, daß er den russischen Konsul vor sich ha . Angeklagten sein müssen. Gegen ihre Urteile wird Er hab« vielmehr geglaubt, er habe es mit einem ein Appell an das oberste Kriegsgericht zugelassen, russischen Juden zu tun. Nach Aussagen von Wie soeben bekannt wird, ist auch das Verbot Zeugen ist die Aussage des Lechel unrichtig, da gegen das Erscheinen des Organs der C. G. T.,' Konsul eine abfällige Aeußerung nicht getan die „Batalha", rückgängig gemacht worden. Alle diese Maßnahmen lasten darauf schließen, daß die Position der Diktatur gefestigt ist. 6wS und t(!sln frsut siok »uf dls seliünsn ^sstkuoksn und ^snn dlsss. "1s nkekt »ndo« ru vrvf«^tsn, mit gsnr »isnllok yvmtvn sind, dsnn ist dis 5>ouds doppslt gpoS. Viel» neue ^arsxunK«, ru Vuc^veriucküG dletet Ikne» <I„ jetrt «r»ckle»«tz ksrdl« Ulustrlerko Kereptduek X«« L»dv k. Xvek 1e»ea 8!e r« Oder «lea vorrttrUekea v»eL- „Küedeavuacker , mit «le« 8io kleioer O»»Icocker-ri«m«4 backen, dr»tea u»«I koeke» KVonen. Vu oeu« Vock i,t tür IS kk». Io «le» c»e,ckLktea -u Kuden, vena verrrlttea, eexea Liu,en<IunU »» c» von Op» N» OSlKSL, SlUlUkkIS» , wciloul'. „s.cllln- I Ltr». 10 IN., SSic^. »er., pll<Il0l>ro»I«v p«,.. V»°UI^ LoLenpulver 5 ktr-, O»1» - Sekolco1»6en - kuckälNUpuIver IS ptr.z Sedokolackenöpel»« »1t eedücktea 0u>t!u 2LS pt,. Bertagnng der «enser «brüftiings- »«Wdwngen Genf, 11. 4. Die vorbereitende Abrüstungs- kommission beendete heute nachmittag die Be ratungen über die Beschränkung der Flotten abrüstungen. Da über die Hauptpunkte der Flot tenabrüstung in den Verhandlungen der letzten Tage eine Einigung nicht erzielt worden ist, wur den heute lediglich eine Reihe rein technischer Fragen von untergeordneter Bedeutung behandelt, so die Begrenzung der Kaliber der Schiffsgeschütz« und der Torpedos sowie die Festsetzung einer Altersgrenze für die Schiffsklasten. In der Dis kussion wies Paul Boncour auf die Schwierig- keilen der Behandlung dieser Frage hin, solang« man sich nicht darüber einig sei, ob die Schiffs die Schiffsgeschütze tragen sollen, beschränkt wertem Entsprechend den, heutigen Vorschlag des Prä sidenten wird die vorbereitende Abrüstungskom- Mission nunmehr ihre Arbeiten bis Donnerstag vor Ostern fortsetzen und am Dienstag nach Ostern zum letzten Male zur Entgegennahme des Berich tes des Büros über die erste Lesung zusammen treten. Hierauf wird sich die Kommission auf unbestimmte Zeit vertagen. Die Einberufung zu einer neuen Tagung bleibt den, Büro der Ab- rüstungskommisston überlassen. Unerträgliche Solgen der Artillerie-Wetz* Magen der Rhelalandbesatzvag Lreutznach, 11. 4. Die Schießübungen, bk di« französische Artillerie in diesen Tagen hier veranstaltet, bringen für eine ganze Reihe von Orten neue unerträgliche Lasten mit sich. In zahl reichen Gemeinden werden Quartiere teilweise in ganz erheblicher Stärke angefordert. So erhält der kleine Ort Sobernheim allein gegen 300 Mann Einquartierung. - r' Auch da« „Berliner Tageblatt" stellt fest, daß durch da» milde Urteil der Säuberung der politischen Atmosphäre ein schlechter Dienst geleistet werde. stellen, sondern soll nur die Anhänger der Dikta- i tur vereinigen und die Interessen der Republik , - „ „ I vertret««. W«nn es der Regierung tatsächlich ge- . «.-^r,Aa g" stellt f«st, daß durch den Prozeß lingt, aus diesem Wege Einfluß auf die innere d» erhofft« Reinigung der politischen Atmosphäre r Politik des Landes zu gewinnen und besonders WHt erfolgt sei. s im Norden, in dem ewigen Revolutionsherd DK „Kreuzzeitung" sagt, der Höhe des Oporto, ihren Anhängern maßgeblichen Anteil Strafmaßes lagen insofern politische Motive zu- an der Verwaltung einzuräumen, so dürfte sie Grunds, als besondere Rücksicht auf die Stellung dadurch einen Machtfaktor besitzen, der wenigstens Dr. Stresemanns als Außenminister genommen für die nächste Zeit die Ruhe gewährleistet. Außer- vle Berliner Presse zu dem Mell Perlis 1S. 4. Mo meisten Berliner Mor- aenblätter nehmen ausführlich zu dem im Plaue- Mr Prozeß gefällten Urteil Stellung. «a» Arte» im Plaum« Prozeß Lvooo Mark Geldstrafe. lau«n, 11. 4. Im Prozeß gegen dm Rechtsanwalt Dr. Müller weg«« B«- ^sldlguna der Reichsaußenministers DK Str«s«mann wurde nach mehrstündiger Bratung de» Gerichte« heute nachmittag fol- dtda« Urteil verkündet: Der Angeklagte Dr. Madrid, 11. 4. Wie aus Lissabon gemeldet wird, ist durch ein« Verfügung des Zivilgouver- neure von Lissabon die Auflösung des Verbandes der monarchischen und konservativen Jugend wie der aufgehoben worden. Ebenso darf das kon servativ-monarchische Parteiorgan, der „Eorreio da Manha", wieder erscheinen. Alberto Lavier, Generaldirektor im Ministerium der Finanzen und . - Herausgeber des „Diarlo de la Tarde", der liche Bericht de- Pokzeiprastdmms u. a.: Der wegen Teilnahme an der letzten Revolution ver-, verhaftete Hauslehrer Lechel gebe an, er habe, haftet wurde, Ist aus dem Gefängnis entlassen den Konsul mit mehreren Personen zu- Aufstellung von einem oder mehreren Kriegs-, russischer Sprache abfällig über die Christen ge gerichten für die Aburteilung der Februar-Re- äußert habe. Dies habe ihn so gereizt, daß er tk d«r TU.-Sachseiidienst erfährt, wird Rechts-1 verfügt, soweit letztere dem Heere „Ht mehr habe an sich halten können und schließ- Todesstrafe wr Streikende in Sowletmtzland M,mäß einer M-lduna Ker Moskauer ZeNung „Prawda" hat der Oberste Wirtkibaktsral Ker Som- j-treaterung in einem nenen Erlaß verfügt, daß künftig der Streik von solchen Arbeitern und Be- amten, die im Di-nst« von staatlichen oder staatstch- subveniioniert-n Unternehmungen stehen, als argen- revakmionäre Tätigkeit onzusehen sei. Die» bedeutet, daß Streikende kn Betrieben der erwähnten Art mit d-in Tode bestraft werden sollen. In dem Erlaß ist nicht» erwähnt von Arbeitern in privaten und! konrelstonkrten Betrieben, und man glaubt daher,! daß di« Somjeteegierung Ihren bisherigen Stand- mmkt, wonach Arbeitern in den letztgenannten Be trieben der Streik erlaubt sein soll, beibehalten will. „PreissmlWg" tzl SowjetrWaad Krawatten and Kosmetika billiger, Lebensmittel teurer Seit Jahren ift die Sowjet-egierung bestrebt, die steigenden Preise zu senk-n. Man hat es in Gutem nnd Bösem versucht, Produzenten, Handels- und Verkaussorganisallonen zu bewegen, mit den Preisen hcrnnterzugehe«. Der gewünschte Effekt ist aber ausoeblieben. Wie sich der Bolschewismus damit abstndet, zeigt folgender uns zugehender Bericht: Mit köstlicher Selbstironie nimmt die Sowsetprcsse zu den neuesten „Errungenschaften" der Preispolitik der Sowjet-Regierung Stellung. Sie stellt u. a. feit, daß die Petersburger genossenschaftlichen Läden „Roter Oktober" die Preise für Stecknadeln, Spitzen Angeklagten dem soll der Diktator, General Carmona, mit «dl« Motive Anerkannt worden. dm Führern der Demokratischen Partei in Ver- > Handlung«» getreten sein und ihnen eine Beteilt- s«n> gung all der Regierung angeboten haben. Dies« s Aachricht wird zwar von offizieller Seite deinen- tiert, erscheint aber doch glaubhaft um so mehr, E von Regierungsseite neuerdings eine allgemeine Versöhnungspolitik getrieben wird Der früher« Mnrister Julio Dantas ist ohne Rücksicht auf seine Parteiangehörigkeit zum Präsidenten des natio- nalWschen Direktoriums gewählt worden und soll damit die Zusammenarbeit mit dsm Kriegsnünk- sterium bewirken. Die „Deutsch« Allgemeine Zeitung" sagt, der Plauener Prozeß sei nicht die Sensation «worden, dk sich seine Urheber erhofften. Mit . . , öer Verurteilung des Dr. Müller sei ausgespro-' düng Ker portugieß cken faschistischen Partei wer- H«t, was der ganze Verlauf des Prozesses dar- den se' t auch Em ech i'm bekannt. Die Di" atur getan hab«. Es sei nicht der Schatte« eines Be- , ^«d bisher in km Provin-städten und auf dein Leises für die Behauptungen Müllers erbracht Lande den grössten Schwierigkeiten gegenüber, da Lord«,, daß Dr. Stresemmm „der Korruption die meisten Nerwaltungsbeamten der liberalen Dorschuv geleistet" habe. . oder monarchistischen Partei angchörten, und die Der „Lakalanzeiger" meint, man müsse ^7 Machthaber in dm sAdtisthm Behörde« zugebe^ das, der Prozeß für alle Beteiligte« un- ÄÄ "L <rngsn«ym gewesen sei. Es sei zu brdmiern, daß eine völlige Klärung des wahr«« Wesens der jwavoratür A.-G. verhindert worden sei, die i mrchcms im Interesse aller Kreise der Oesfmt-, Mklt «ege. Der Flitzmnjor Es war wie in Domröschms Zauberschloß, da <0 wenn Si« mit dieser Erkenntnis Strafgeld in Der hatte so versunken dggesessm, daß er zuerst :der das Gelächter der Kameraden, noch die ihümmen «MMN Kund« ver schweigen, i zu stören, ils MN dk r au» dem d»r MWltM nu» lhnm rtlyrM. Mit den dam der -and stanken sk starr K beinahe unwillig: „Nimm es Mr nicht Übel, ««her Freund, aber ich habe heute für solch, Ding« nickt da« leiseste Interesse, eigentlich müß- M du «nr es doch ansehen, daß ich sehr Intensiv kdchdenke." zu verstehen, tro^>e>n rief er jetzt: „Aber selbst- verstLndllch, Herr Major." Aber er erreichte da durch weiter nichts, al» daß er wogen der Art, in der er diese» „selbstverständlich" aussprach, abermals ausaelacht wurde. „Ich finde, ihr benehmt euch heute recht albern um» kindisch," schalt Platow mir lauter Stimme, „ich beschäftig« mich wirklich mit ernsten Dingen, unter anderem auch mit der Frage: Wo ist Ziegelbach- Ich hätte ihn zu gern gesprochen, ab« «rem« Augen suchen ihn vergebens." während, als er ihr erzählen mußt«, wie ihm gan- plötzlich der Gedanke zu diesem verrückte« Inserat gekommen sei und wie die Leute derartig darauf hmemgefallen wären, daß sie auch heute «och von nichts anderem sprächen. Unk als «r ihr nun die Szene schilderte, die sich in dem Zimm« von Tobias abgespielt hatte, wollt« sk sich vor Lachen ausschütte«. Unwillkürlich steckte ihr* Heiterkeit ihn mit an. Dann aber meinte er doch: „Sie haben gut lachen, Baronin." „Aber Sie lachen doch auch," rief sie verwundert. „Nur äußerlich, Baronin, nur gewissermasM Ihne» zuliebe, damit ich Ihne« durch »nein wirk liches Gesicht die Laune nicht verderbe und da mit Sie nicht denke«, ich hätte lieber zu Hauf» bleibe« sollen, den» unter uns gesagt, Baronin, diese alle Kommode, «ach der überall gesucht wird, ist nicht nur der Nagel zu meinen, Sarge, sie ist mein Sarg selbst. Sie dürfe» sich nicht »mindern, wenn ich eines Tages tot in einer Koin- modenschublade gefunden werde." „In die gehen Sie ja gar nicht hinein," «cckk sie ihn. „Ich kann mir ja vorher meine äußeren Er Ire- mltäten abschneiden," meinte er. „aber ernsthaft gesprochen, Baronin, es geht mir nicht gut. Ich bin hierher gekommen, um ein Musterknabe zu werden, Ke» «ran wygen seiner Tugend sobald wie möglich wieder fortschickt, und weim es nun eines Tages herauskoimnt, daß ich di« Leute hier derartig cm der Nase herumaeflihrt habe," und ganz kleinlaut fragte er: „Wissen Sie, Baronin, wer am meisten in ihren alten Kommoden hcrmn- sucht? — Die Kommandcuset" „Ach herrjessesl" meinte sie mit komischem Ent setze». .... „Nicht ivahr," stimmte « chr b«i, „rch sag« auch den ganzen Tag herrjesses, bei Mr hört « sich mir «twas anders an, das auch schon deshalb^ wäl dk Work b«i mir My anders lauten. Aber gleichviel, die Konnnandeuse klopft und wenn sie eines Tages aufhört mit dem Klopfen —* (Fortsetzung folgt.). wird er doch wohl nicht sei«, daß er sich dein aussetzt, das Essen bezahlen zu müssen, ohne es verzehrt zu haben. Das wäre ja auch schade um die Portio», die dann unnötig aufgehoben und nachher doch fortgeworfeir würde. Da könnte mail die lieber dein kleinen Bolten vorsetz««, was meine« Sie dazu, Fähnrich?" Der Fähnrich Bolten, ei« lieber, kleiner Kerl von achtzehn Jahren, machte ein glückstrahlendes Gesicht und rief nlit leuchtenden Augen: „Ach -'ja, Herr Leutnairt, das wäre herrlich, der Herr Leutnant wissen doch, ich esse zu gern." Ja, das wußten sie sogar alle, der kleine FLHn- rich war nicht satt zu bekommen, der ah fort während, und wenn er nicht aus dem Kasernen hof Dienst tat, dann saß « im Kasino und sut- »erle. alle» in- und durcheinander, er nahm, was gerade da war, die Hauptsache blieb für ihn, daß «r auf das Essen nicht zu warten brauchte. „Na, dann wollen wir Ihnen wünschen, daß der Herr Leutnant heut« nicht mehr konnnt, rief man ihm von Men Seiten zu, und dann unterhielt man sich darüber,, wo der stecken mv^e, bk man sich dahin einigt«, daß er wohl zur Ab wechslung einmal da« Diner seines Hotels dem ewigen Koinmißfraß vorzögs, denn daß «r uni dies« Zeit irgendwo Herumbummelle, war doch ausgeschlossen. Und Fritz vmi Ziegeldach dachte auch nicht daran, zu bummeln, «r hatte sich abermals den Krümperwagen anspannen lassen und fuhr zu der Baronin hinaus, nachdem er sich vorher mit ihr telephonisch üb« seins« Besuch verständigt und erfahren hatte, daß sie sich wirklich sehr freuen würde, ihn wieder zu sehen, schon um mit ihm über seinen Streich zu plaudern und um aus seinem Munde zu hören, wie ihm der bisher be» kommen sei. , Das war auch di« erst« Fraga die sk an ihn richtete, als «r imch langer Fahrt am Ziele angelangt war und mit ihr bei einer Taff« Tee saß. Lachend, fröhlich und übermütig hatte si« ihn begrüßt, nnd sie vergnügte sich auch jetzt fort- Humoristischer Roman von Frhr. v. Schlißt. Wrheberrcchtsschuh durch Verlag Osk. Meister, Werdau.) Daß Platow angestrengt nachdacht«, noch dazu Vier im Kasino, war für den Kameraden etwa» D Muss und Unerklärliches, daß «r ihn einen Masnvllck ganz erstaunt ansah, dann aber wandk « sich an seinen Nachbar zur Linken und flüstert« dmi halblaut M: „Platow denkt nach." Md der watkdk sich auch an seinen Nachbar gut Anken Md der ebenfalls. Lin« sagt« «e halblaut dem andern: „Platow denkt nach." Don Mund zu Mund ging die Kunde Lis sk mn dm lange» Tjsch herum zu Platow» rechtem „Dann wird er wohl auch nicht hier sein," neckt« ihn »kn Kainerad, um gleich darauf dis All gemeinheit zu fragen: „Ist Ziegeldach vielleicht vier? Platow kam« ihn mit seine» Augen nicht finden." Und lediglich au» Unsinn riefen jetzt fast all« gleichzci.ig; „Zkgelbach, sind Sie da?" Aber vk andern wußten e» natürlich schon längst, daß er nicht da war, wenn sie auch nicht wußten, wo «r noch skckk, beim abgesagt hatte er zu Tisch nicht, wk der Kaskirountsröfflzier auf Befragen zur Antwort gab. „Na. daun wird er schon noch kommen," meinte einer der Kannrad?», „d?im so verschwenderisch alles schlummerte und auf den Prinze« wartet«, der durch den Kuß, den er Dornröschen gab, nicht , nur diese, sonder« auch all« andere« aus dem HI Schlafs zu einem neuen Leben erweckte. I Und in dieses Schweigen hinein, von dem Nachdruck verbokn. ' Platow als einziger gar nichts bemerkt hatte, er- Und trotz allen Grübelns war «r auch noch zu tbirts plötzlich sein natürlich ganz unbeabsichtigter inem Resultat gelangt, als er endlich »rach «Iner lauter Seufzer: „Ja, ja, man hat es nicht leicht." Stunde das Kasino betrat. Nachdem «r I Tin schallendes Gelächter war die Antwort, ch bei dein Tischältesteu wegen seines Zuspät-! dann ertönte dis Stimme des Tlschältesten: „Na, > ^innwirs entschuidlat und die zwanzig Pfennige j lieber Platow, wenn Si« mit dieser Erkenntnis > die Tischkasse gezahlt hatte, nahm bei dem Schluß Ihres Grübelns angelangt sind, «: feinen gvwöhnlichen Platz em, aber «r betet- dam» können wir nun wähl weiteresfm?" «gte sich heute nicht an der allgemeinen Unters Der hatte so versunken dagesesfm, daß er zuerst Haltung, und als ihm sein Nachbar zur Linken weder das Gelächter der Kameraden, noch die nun he» Älorneueste« Witz erzählsn wollte, sagt« > Frage des Tlschältesten begriff. Er hörte wohl h- beinah« unwillig: „Nimm es Mr nicht übel, dessen Wort«, ohn« jedoch den Zusammenhang .KE
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