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Der Flitzmajor Humoristischer Roman von Frhr. v. Schlicht. (Urheberrcchtsschutz durch Verlag Osl. Meister, Werdau.) 22 Nachdruck verboten. Er befolgte ihren Nat und sah sie sich an, sie trug einen fußfreien, schwarzen Lodrnrock und «ine einfache, meiste Bluse, mit meistem Loinen- kragen, während die Füße in derben, dunkel braunen Schnürstiefeln steckten. Auch so sah sie allerliebst aus und sie merkte ihm cm, das) er ihr ein Kompliment sagen wollte, aber um den, in Gegenwart des Dieners und des Soldaten ^u entgehen, rief sie dem letzteren zu: „Na, Mar tens, dann fahren Sie nur in den Stall, spannen Sie aus und vergessen Sie nicht, sich gehörig was zu essen geben zu lassen." „Besten Dank auch, Frau Baronin," gab der Soldat zur Antwort, um dam: hinzuxusetzen: Um mich brauchen die Frau Bäromn reine Angst zu haben, ich habe mich hier noch nkftst- gehungert." Und den alten Pferden mit der Peitsche um die Ohren knallend, fuhr er davon. „Der Martens und ich sind alte Betannte," erklärte dir Baronin ihrem Gast, „der ist schry manches dutzcndrnal mit Ihren Kameraden hier herausgefahren und hoffentlich wird er auch Sie noch ost zu mir bringen. Nun aber kommen Sie, und da Sie allen Verabredungen zum Trotz nur» doch so feierlich erschienen sind, dürfen Sie mir zuerst im Salon den offiziellen Besuch machen. Wem, es Ihnen Spast macht, können Sie sich sogar zeremoniell durch den Diener anmelden lassen. Hinterher trinke» wir dann «twq- weni ger zeremoniell «ine Tasse Kaffee, machen im Anschlust daran einen Nundgang über den Guts- hos und als alt« Bekamt«, die wir dann in zwischen hoffentlich geworden sind, essen wir zu- sammen zu Abend." „Sie sind wirM) sehr liebenswürdig, gnä digste Baronin," dankte er ihr, „es fehlt nur noch, dast Sie mich auch gleich morgen früh zum Kaffee und zum morgigen Mittagessen hier behalten," unr dam, auf ihren heiteren Ton eingehend, fort zufahren: „Wem Sie nur also zunächst Gelegen heit geben wollten, Ihnen offiziell meine Aus- Wartung zu machen — „Dam verschwinden Tis jetzt gefälligst," er gänzte sie übermütig seinen Satz, um gleich darauf wirklich davon zu eilen. Belustigt sah Fritz von Ziegelbach ihr nach, dam holte «r aus der inneren Brusttasche des Waffenrockes die Bisitenkartentaschr hervor und händigte seine Kart« mit den Worten „Bitte melden Sie mich der Frau Baronin," dem Die ner ein. Der hatte bisher diskret im Hintergrund ge standen, von dein Gespräch dabei nichts erlauscht und begriff deshalb gar nicht, wie der Herr Leutnant dazu kam, der Frau Baronin noch sein« Karte schicken zu lassen. Allzu intelligent war sein Gesicht gerade nicht, als er di« Karte zur Hand nahm, aber als wohlerzogener Diener hütet« «r sich natürlich trotzdem, irgendeine Bemerkung fal len zu lassen. So führte er den Besuch denn in die kleine Empfangshalle, während <r zugleich eine einladende Landb«wegung macht«, aus «inen, der hier herUmMhendvn Klubsessel Platz zu mH« ine», dann entfernt« «r sich um schon Mich weni gen WnuteN Mit d«r Meldung zurüchukomme»! „Di« Frau Baronin lasse Littest." Fritz yo-n Ziegelvach schritt durch «ine ganz« Reihe sehr gvoyer, ab«r schr hübsch und sehr behaglich ringeruhkkr Ztmnwr, Vrs «r «Mich im Salm, der Baronin -«genüberstand, di« ihn voller Zeremonie begrüstte: „Ich freue mich austerordeutlich, Herr von Ziegslbach, Sie bei mir zu sehen. Es war sehr liebenswürdig von Ihnen, den Weg zu mir heraus zu finden, es tut mir nur leid, dast ich nichts von Ihrem Besuch ahnte. Sie müsseil deshalb schon mein Kostüm ent schuldigen, aber bitte, wollen Cie nicht Platz nehmen?" „Wenn Sie gestatten, gnädigste Baronin." Er setzte sich ihr gegenüber auf einen Sessel, und ganz st«if und korrekt, wie es sich für '«inen ersten Besuch gehörte, erkundigte sie sich, wie es ihn, in seiner neuen Garnison und in den, neuen Regiment gefalle, bis si« dann nach wenigen Mi nuten vergmigt auflachend meinte: „So, Herr von Ziegelbach, ich denke, nun sind wir lange genug offiziell gewesen. Ganz unter uns gesagt, ich habe «inen entsetzlichen Kaffe«durst und Sie hoffentlich auch. Ich habe'Ihnen zu Ehren sogar frischen Streuselkuchen backen lassen. Nur Ihnen zu Ehren, weil ich den selbst so gern esse und immer nach elnsm Vorwand suche, ihn essen zu dürfen. Gr schmeckt so schön, aber er macht stark, und ich will nicht stark werden." Mit einem schnellen Blick umspannte «r ihre fast noch mädchenhaft schlanke Figur, dann meinte vr ehrlich: „Das brauchen Sie doch nicht zu be fürchten, gnädigste Baronin." „Gewöhnen Äie sih vor allen Dingen mal schnell das gräßliche Wort „gnädigste" ab," schalt sie, „ich bst, Baronin oder Frau Baronin, die gnädigste will ich gnädigst gern ändern über- „Ganz, wi« Sie befehlen," stimmt« «r ihr b«i, „gber unter Bernwidung d«s von Ihn«, ge rügten Mort« möchte ich noch Einmal wieder- hohn: „Baronin, Sie brauchen « doch wkrkkich mH zu befürchten, stark zu werden, h«m wenn man In Ihrem Alter noch derartig schlank ans- >en Politische Nachricht«» An dem Wirtschaftsprogramm seines Amtsvor- Abg. Wegmann die Seminarschule die Knaben und am Ausgang dieset Mädchen, die ihre gesehllche Schulpflicht er- ! Fleischerladens, da ft Ladt aus di« ««der Ach« Die schön« Wit- tuung lockt wieder zu Ausflügen in« Freie und zu einer Radpartie über die Sladtqrenzen hinaus. Da cstamren. yannls oer vusur uuszusuyr^sivesr nern > Lesung eröffnete« ore ernjre «lunoe, worauf nuory Radpartle über Die Vtabtqremm _ Land in der Welt leiste sich «ine so billige Bries-! IVb, begleitet von Herrn St.-R. Müller, Hän- wollen denn auch viele sich auf ein Stahlroß sehem (Zentr.) fordert «ine ge- Schutzpolyeibeamten und Reichspostminister Schütz! erklärt, der Par- totarif entspreche durchaus nicht mehr den, Ver hältnis der dafür auszuführende» Leistung. Kein die Bismarck Gemeinden haben Betretungen ange meldet. Den Ehrensalamander aus den Reichs präsidenten, der die Tagung mit seiner Anwesenheit beehren wird, kommandiert die Studentenichast in Hannover. Die Gedächtnisrede am Bi«marck-Turm hält sür Iultürat Falk, der durch eine Reise in» Ausland verhindert ist, Dr. Schlenker. Di« Leitung der Haupttaaung am S. April hat Oberbürger meister Dr. Jarre« übernommen. Abg. Harmony (Dntl.) begrüßt die Ver mehrung der Beförderungsstellen und trägt wei tere Beamtenwünsche vor, ebenso die Abgg. Koch Essen (Ztr.) und Schuldt, Steglitz (Dem.), füllt hatten. Mit der von den Eltern derselben zahlreich besuchten Feier war zugleich die Verab- zubauen zu einer tatkräftigen Keiferin und Förderin von Wirtschaft und Verl.hr. Da» französische Geschwader in Rumänien. Das sranzöshche Geschwader ist in Konstanza vor Anker ergangen. Die rumänische Presse begrübt diese» Ereignis in den überschwenglichsten Tönen und weist darauf bin, dok Rumänien der Do-posten lateinischer Kultur im Osten sei. Einig« Blätter ver suchen, dem Besuch auch eine besondere politische Bedeutung beizulegen. Demgegenüber wird von amtlicher Seite betont, daß der Besuch des franzö sischen Geschwaders keine politische Bedeutung hat. Das Haus vertagt sich aus Dienstag 1 Uhr mit der Tagesordnung: Haushalt des Auswärtigen Amtes. Mr Heimat und Batmland Frankenberg, 22. März 1927. Deutsche Oberschule mit Aealschulzug und Sem,nur Am Sonnabend vormitte z 11 Uhr entließ „Und trotzdem regieren Sie mit diesen Händey nicht nur Ihren Viererzug, sondern auch hkr di« ganze Wirtschaft?" fragK «r voller Erstaune». sicherte Versorgung der bespricht dann die Frage der evtl. Rückkehr des früheren Kaisers. Er erklärt, wir sind der Mei nung, daß eine Rückkehr des früheren Kaisers von erheblicher politischer, auch außenpolitischer Bedeutung fein kann, und wir wünschen, daß die Ratgeber des früheren Kaisers die politische Ein sicht und den politischen Takt besitzen, der deutschen Politik und dem deutschen Volke die schwere Be unruhigung zu ersparen, die ein konkreter Plan der Rückkehr aller Wahrscheinlichkeit nach Mit sich bringen würde. Abg. Lemmer (Dem.) bedauert die gering« Einwirkungsmöglichkeit des Reiches auf die Polizei der Länder. In der Frage der Rückkehr des. ft Zwei Durchgänger. Heute früh in der sie benten Morgenstunde gingen Zwei vor «men leich ten Tafelwagen gespannte Pferde «rnes hiesigen Fabrikunternehmens durch. In schnellstem Ga lopp sausten sie die Fabrikstrabe durch, streiftcn am Ausgang dieser Straße das Schaufenster «incs -ms dadurch in Trümmer ging und rasten dann in der Richtung nach GUMMs» dorf-Niederlichtenau weiter, wo si« Weßltch auf gehalten werden konnten. Kaisers sei keinerlei Sentimentalität am Platze. Der repübllkauische Staat dürfe in diesem einen Punkte niemals liberal sein. ZleWMW« der Amern » »«Hev erklärt in Beantworhing einer deutfchnationalqi Interpellation über die Nachtübung des Reichs banners in Donaueschingen im August 1920, daß diese über den Rahmen eines Ausflug«» hm- ausg«gangen und militärischen Charakter ange nommen habe. Der badische Innenminister Halle für den Wiederholungsfall fern Einschreiten an- gekündigt. Dem Unwesen landesfremder Ver brecher «erde die Reichsregierung erhöhte Auf merksamkeit zuwenden. Für den unpolitischen Cha rakter der Schutzpolizei fei durch die seinerzeit mit den Ländern vereinbarten Richtlinien Sorg« ge- tragen. Für die Technische Nothilfe sei eine Um arbeitung der Richtlinien in die Wege geleitet, die Beschwerden in Zukunft ausschließen werd«. Unbeschadet aller Kritik müsse man der Tech nischen Nothllse aber für ihren Idealismus und ihre Selbstverleugnung Dank zollen. (Beifall.) Damit schließt die Aussprach«. Die Abstim mungen finden am Dienstag statt. Es folgt die zweite Lesung des Haushalts der Neichspost und der Neichsdruckerei. «erchspostmiMer 8chW schiedung der vorzeitig aus der Ober- und Real schule ausscheidenden Schüler und Schülerinnen verknüpft. Allgemeiner Gesang nnd Psalmvor- lesung eröffneten die ernste Stund«, worauf Knoth klingen der Motette des gemischte» Chores brach ten L. Dietrich und R. Wintüch den Dank der Scheidenden, K. Frenzel, M. Ackermann, E. Steitz und W. Reimmrn Abschicdsgruß und Freund schaftsversicherung der Bleibenden kn gebundener Rede zum Ausdruck. Das Lied „So nimm dem» meins Hände", darg«bottn von Kl. Vo, kettet« zur Aushändigung der Zeugnisse und VeraA chiedung der Schüler uno Schülerinnen über. Mit dein allgemeine» Gesang« „Unsern Ausgang segire Gott" erreichte die Feier ihr Ende. Ha» Lage seines gesamten Personals mit allen Kräften und mit seiner ganzen Person «inzutrete». Der Höflichkeitserlaß meines Amts- vorgängers, so betont der Minister weiter, soll nicht nur für den Verkehr mit dem Publikum, sondern auch innerhalb des Personals selbst Gel tung haben. Es wird meine Aufgabe sein, dafür zu sorgen, daß den Angehörige» der Postver- waltung diesslbe Fürsorge und Förderung zuteil wird, wie sie die Beamten der übrigen Reichs- Verwaltungen genießen. Ich bitte, versichert zu sein, daß ich nicht nur mit Worten, sondern auch mit der Tat bestrebt sein werde, meine Ziele in zäher Arbeit und mit festen» Willen durchzu führen. Abg. Bruhn (Dntl.) betont, daß keine Der- anlassung zur Aufhebung des Neichspostfinmiz- Gesetzes vorliege. Das Kapitel der Postkredik in Zusammenhang mit Barmat sei «ins der trau rigsten in der ganze» Geschichte der Neichskassen. Abg. Morath (D. Vp.) bringt Beamten- wünsche vor und hebt den guten Geist der Post- beamtenschaft hervor, der die guten Leistungen der Post ermöglicht habe. Er wendet sich gegen die parteipolitische Ausnutzung des Nundfilnks. Die mittlere «elfe Da« Ministerium gibt Erklärung«« atz Der Landlagsftaktion du Deutschen Bolkipartüi ist auf dl« kur,« Anfrage Dr. Gelferts und GenaW folgende Antwort de» Ministerium, für Volkvih düng zugeaangen. Au» den Aussührunasv«kmy- mungon üb« di« mittl-re Reife vom g Februar 1927 unter I ist «sichtlich, daß «ine Gleichstchung d« Zeuaniffe» der m»tl««n Reife mit dem Zella- nis der Relfe für Obersekunda (0 11) nicht «folgt ist. Da« würde in» Widerspruch gestanden haben zu der im NeichsIchulauMuß allgemein — auch von Sachsen — vertretenen Anficht, daß die 0 11- Reif« di« mittlere Reife elnschUeßk. Das Ministerium für Volksbildung hat mit seiner Ver ordnung vom 4. Januar 1927 in Kiner Weise be absichtigt, von diesem Standpunkt abzuweichm, mußte aller, da «» sich in dieser Verordnung ledig- lich nm eine grundsätzliche Regelung handelt«, ok Einzelbestimmunaen «in« besonderen Auesührun»»- mrordnung voroehalten, wie Ne nunmehr in der Verordnung vom 8. Februar 1927 vorliegen. Mist dieser Verordnung dürsten die tm Landi enlstait- denen Zweifel und Beunruhigungen behoben kitt, zumal Ziffer I, S der genannten Verordnung dis Aufnahme nach 0 H ausdrücklich von dem Bestehest einer Prüfung, wie im Falle jeden Uebergang» au» ein« Schulart in ein« anderiarliar — qm ihrem Gebiete Löhere Ansprüche stellende — ab hängig macht. Selbstverständlich soll mit her Ans- nahmeprüfung nicht der irrigen Ansicht Vorschub geleistet werden, als ob das Zeugnis für die mitt lere Reife seinen Inhabern ohne weitere« dl« B«- Migung kür «in Fortkommen in «in« höhere» Schule zusprech«. Olm« b«iond«« umfangrücha Vorbereitung, tnebrsond«« in den Fächern, di« m den höheren Abteilungen der Volksschule entweder gar nicht oder nur in geringerem Ausmaß« betrieben werden können, wird ein Schüler, der da» Zeugnis der mittleren Relle befitzt, eben io wrnig die Auf nahm« in die 0 ll erreichen, wie etwa ein Reai- schuiabiturient, d« in die 0 II eine« Realgymna sium» oder Gymnafium» eintreten will. „Ich habe koch einen sehr tüchtigen Verwalter und außerdem noch «in paar Inspektoren zur, Seite," gab si« zur Antwort, „aber um das Mefsti kümmere ich inich allerdings selbst. Nicht mir mein« Leute, hindern auch meine Beamten wiffe», daß ich ihnen scharf auf die Finger sehe. Nutz aber kommen Ä«, die Tür hat sich geöffnet, das heißt auf deutsch, nun wollen wir Streusel» knchen essens und zwar ganz gehörig." (Fortsetzung s»IM nearegelmi»« MrzsschlSge der Beamte» Angkich»«» d«r Gehälter an dl« Miet«» Die Regierung hat dem Landtag den Entwurf einer 15. Abänderung de, Beamtenbesoidnng»ae- setzes »»»gehen lasten, der d«n Zweck hat, di« Be- amtengekäll« mumakichen an die ab 1. April er höhten Mieten. Sachsen schließt fich mit dieser Vor lage dem Doraeben de« Reiche» an. Die dem Staale erwachsende» Mehrkosten belaufen sich für das Rechnungsjahr 1927 auf rund 3100000 RM. Deren Deckuna ist zunächst nur möglich durch Ent nahme diese» Betrage» au» dem beweglichen Staat»- vermögen. Dadurch erhöht fich der Fehlbetrag tm Etatkapttel: Einnahmen der allgemeinen Kastenver- waliung von 25,6 Mill. RM. auf 28 7 Mill. RM. Im einzelnen find vorgesehen Mr Beamte mit einem Grundgehalt bi» 89 Mark künftig Woh- nungsaeldmschuß von 31 Mark in der Sonder- klasse, in Ortsklasse X 26,50 Marken Orkklofie S 22 Mark, in Orkklasse 0 16,50 Mark, in Ork- klaste 0 is Mark; mit einem Grundgehalt bis 129,50 M. Ortrzuschläg« von 48,50, 40,50, 34, 26,50, 20 Mark; mit einem Grnndaehalt bi« 223 M. Ortszuschläge von «6, 56, 46, 36,50, 26,50 Mark; mit einem Grundgehalt bi» 379,50 M. Ortszuschläge von 88, 77, «0,50, 49,50, 36,50 Mark; mit einem Grundgehalt bis 660 M. Ortszuschläge von 121, 104,50, 82,50, 66, 49,50 Mark; mH einem Grundgehalt bi« 1100 M. Ortszuschläge von 154, 132, 110, 82,50, 60,50 Mark; mit einem Grundgehalt üb« 1100 M. Orkzuschläge von 192,50, 165, 137,50, 104,50, 77 Mark. Die Bezüge aller Warlegeldempsänger, Ruhe- gehalkempfänger und Hinterbliebenen find unter Berücksichtigung dieser Sätze neu »u regeln. Das Gesetz soll mit Wirkung ab 1. April in Kraft treten. Deutscher Reichstag Berlin, 21. 3. Vtzepräsident Dr. Rießer eröffnet die Sitzung um 1 Uhr. Die zweite Lesung des Haushalts des Reichs Ministe riums des Innern wird fortgesetzt, und zwar bei den Abschnitten über die öffentliche Ord- mmg, die Polizei und di« Technische Nothllse. Abg. Rosenfeld (Soz.) behauptet, daß sich gegenwärtig eine Landrsverratsseuch« breit mache. Ek werde hauptsächlich gefördert durch Gutachten des Reichskommissariats für die öffentliche Ord nung. Abg. Dr. Mittelmann (D Bpt.) nimmt das Kommissariat gegen diese Angriffe in Schutz. Unglaublich sei es, daß eine Schule in Berle» ihr« Aula den Anarchisten zu einer Feier zur Verfügung gestellt habe, in der das Bürgertum in übelster Weise beschimpft worden sei. beförderung wie ausgerechnet das verarmte Deutschland. Der Minister kündigt di« Besei tigung von Mängeln im Zustelldienst an, weist aber daräuf hi», baß man v« der ersten Zu ¬ sieht — ich habe natürlich keim Ahnung, wi« alt Sie sind, aber da man mir sagt«, daß Si« schon beinahe zehn Jahre Witwe sind, nachdem Sie keine zwei Jahre verheiratet warm — selbst wenn Sie ganz jung in den heiligen Stand der Ehe traten, selbst dann sind Sie doch mm» bestens —" Blitzschnell legte sie ihm die Hand auf den Mund: „Wollen Sie wohl still sein? Wer wird denn, noch dazu bei sein«»» «rst«n Besuch, di« Indiskretion begehen, der Danie des Hauses zu sagen, für wie alt er sie hält." Ec hatte unwillkürlich die Handfläche, dk s k ihm »»och vor den Mund hielt, geküßt, so däß sie die jetzt lachend zurückzog: „Nein, bitte yicht, das kitzelt, solche Schnurrbarthaare sind Über haupt etwas Entsetzliches." „Wenn Sie befehlen, lasse ich mir den Bart abschneiden, Baronin; als Gegenleistung Ihrer seits erbitte ick» mir dann die Erlaubnis, Ihr« kleine» Hände sehr oft küssen zu dürfen, denn di« sind' wirklich auffallend Nein." „Nicht wahr," »«einte sie anscheinend ganz vor« zweifelt, „sie sind sogar zu klein, nirgends find« ich passend« Handschuhe." Kels Largo sür Violine vortrug. Nun wandf« sich Kerr Qbcrfludienrai Prof. Keines d«r die Feier Kitele, ein letztes Mal mit herMhen Wünschen und wohkineimndrn väkrllch-n MaK nungen m, die Abgehenden, ihnen zum Geklf für» L«be» dm Spruch mitgebend: „Es ist «ist tiefer Seg«n, der aus dem Worte spricht. Erfüll« ollerw«g«n getreulich deine Pflicht!" Vern,»schau- sicht an Beispiele,» aus Erfahnurg nud Geschichte, wurden die hauptsächlichsten Pflichten der künft tiaen erwählten Berufstätigkeit in Verbindung mit d«mn gegen Gott, Familie und Menschheit in ihrer hohen ««deutwig gewürdigt unk beb Segen treu« Pflichterfüllung ebenso in den» tkf- tnnerlichen Glücksgefühl persönlicher Befragung nachgewiesen wie in der B«aründung ein« festen Charakters, der den Tieg üb« fich «u erring imstande ist und zur Meisterschaft unk Vollkom menheit im Leben vorkrtngt. Nach Kem ver ¬ leitet die Aussprache ein. Er legt den Wirkungs kreis der Reichspost dar, die das Nachrichten-' öer Äbg. Lucke' (Wirtsch. Vgg). Zentrum des deutschen Volkes sei. Sie sei emj Der Haushalt des Postministeriums wird er- unmittelbarer Teil der Volkswirtschaft von lebens- kdigt. wichtiger Bedeutung. Es werde feine erst« Auf- - gab« sein, die Neichspost mit allen Kräften aus- Im einzelne» betrug dfe Einfuhr tm Februar im reinen Warenverkehr 1064,423 Miltzonen Mar» «egen 1063,274 Millionen Mark im Jamias. Dk Ausfuhr betrug 758676 Millionen Mark gegen 7VS M2 Millionen Mark im Januar. DK Einftchr einschließlich Gold und Silber betrug im Februar 1142 075 Mill. Mark gU«n 11SSL13 Millionen Mark im Ianyar. Die Aiwfuhr betrug insgesamt 757376 MMonen Mark gegen 800100 Millionen Mark im Januar. die »»ich vom Nekystag g«nthmkt«n Richtlinien aewährkiskt. Di« SchlM all Awatz«» MA ständen »nasse die Post abkhnen, da fle keinerlei Einfluß apf dke Programmgestaltung und die KiMWrhonorcfte btim Rundfunk habe. Äbg. Moll ah (Wiftsch. Vgg.) wendet sich gegen jede Erhöhung des Briefportos. In Berlin erhielten vier leitende Persönlichkeiten des Rund funk die enorme Sumnie von fast LÜOVOO Mark (Kört! Hört!). An zwei Direktorei« würden feste Gehälter von je 48000 Mark und löOOO Mark Anteil an Reingewinn gezahlt. Abg. Dr. Raschig (Dem.) behauptet, daß das Publikum der Post mit Abneigung unk Miß trauen gegenüberstehe. Da Ker Ankunftsstempel abaeschafft sei, seien Bummeleien gar nicht mrhr auMklären. Mch die Paketbefölkerung sei viel zu langsam. Abg. Dr. Pfleger (Bayr. Vp,) wünscht Auf hebung der PostbesteNnng am Sonntag. gängers werde er weiter arbeiten und dafür sor-!, Di« deutsch-französischen Handelsvertrag»««» gen, daß die gesamte Verwaltung mehr und mehr Handlungen. In den deullÄ-sranzösllchen Handele- Unkr""«^!chaM^ke??'verst^ w?ite"»n^des"Pro^ noch keine Entscheidung «T b L Nmm«N-mM-mn Ed-- dern die Erreichung des grösstmöglichen Erfolges j yer Bkmarcktag. Der Erste Deutsche BKmarck- mit den geringstmöglichen Mktteln. Zu erstreben findet am 8. und 3. April in Hannover statt, ist möglichste Steigerung der Qualität und Quan- Namentlich wird, wie der Verein zur Errichtung tität der Leistungen des Personals, Ausbau der eines Bismarck-Nallonal-Denkmals mitteilt, die Be- Verkehrsverbindungen, wirtschaftliche Höchstleistim- teiliguug der deutschen Studentenschaft trotz Ker gen, möglichste Nationalisierung des Betriebes, akademischen Ferien groß sein. Aber auch die lport- möglichste Vereinfachung der Arbeitsvorgänge, Er- siche» und vakrländilchen Iug^ sowie fatz der Merrschenlrast durch Maschinen, Mecham- sierung, allerdings nur dort, wo sie tatsächlich wirtschaftlicher ist. Mit besonderem Nachdruck be zeichnete es der Minister als seine vornehmste Aufgabe, für die