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eine r, wenn er auch noch l Ronald gesagt hatte von Tannern aber hat es mit ihrer warimen TÄnahm« verdient u»r mich, datz ich mich auch ihr offenbare." „Du wirft dein Betrauen keiner Unwürdigen schenken, Ronakd, ich kenne, wie du weißt, Gonny seit ihren Kinder tagen und habe sie ächrier als einen zsoerlässHen Menschen kennen gekdrnt. Bei ihr ist jedes Geheimnis gut aufgehoben. Sie ist keme Plaudertasche." Ein müdes Lächeln spielte nm Ronalds Mund. ,^Oas brauchst d«r mir nicht erst zu sag«: — so viel Menschen k«ntnis besitze ich schon, um sie richtig ein schätzen zu körmsn. Also morgen, Hans, sollt ihr beide di« Geschichte mBker Schuld «sichre« ur^> danach sollt ihr mir beide sagen, cS ihr mich danach eurer Freundschaft noch für wert haltet." Hau» pretzte s«e Hand fest zwischen den seinen. ,Lch «U baß du nichts getan hast, was dich meiner Freundschaft unwert macht " ,FSute Nacht den» für heute." „Gute Nacht, Ronäk>?" Danach trennte« sich die beiden Herren und suchten ihre Zimmer ach, Aba nur Hass fand, müde von edlem «t- <fts sie Hu beackert hatte, gesagt, datz er wahrscheinllch nie wieder nach DeutschLmd zurückkeAen Ede, weil Mr die ' Heimat vereitel sei durch den katastrophalen Ausgang des Krieges. So würde sie chn in Deutschland nicht vermuten, und das war gut so. Er kramte ihr zu, daß ihre Nachsucht sonst auf neue Ränke sinnen würde. Jeder Niedertracht, jeder Teufelei hielt er sie fähig und deshalb war er froh, daß er annehmen konnte, dah sie seinen Aufenthalt nicht kannte. Erst, als hinter den Bergen der Morgen dämmerte, während das Tal noch im Schatten lagerte, ging er zur Ruhe. Er schürf auch ein, träumte aber von Djuna. Sie neigte sich ür ihrer holden Lieblichkeit zu ihm. aber als er sie liebevoll umfassen wollte, da sah sie ihn mit Eonnys Augen an und mit Donnys Stimme sprach sie zu ihm: „Sei nicht traurig, du bist schuldlos." Ems unsagbare Wonne löst« dieser Traum in ihm aus und eine Tiefs Ruhe über ihn. Diese friedliche Ruhe erfüllte ihn noch, als er am anderen Morgen erwachte, und er sagte sich, daß er bestimmt ruhiger und friedlicher werden würde, wenn Eonny von Tannern alles wissen würde, was ihn bedrückte. Er hatte das Emp finden, daß sie ihm helfen würde, das Vergangene etwas leichter zu nehmen. Hass hatte gleich nach dem Frühstück einige Worte mit Donny gesprochen und ihr gesagt, was Ronald ihm auf- getvagen hatte. In Eonnys Antlitz war dabei eine ganz spontane Röte getreten, so daß Hans plötzlich eine Ahnung bekam, datz dem Freund Donny nicht ganz gleichgültig sein könne. Er war von dieser Entdeckung zunächst ein wenig be nommen und überlegte besorgt, ob das nicht ein Unglück für Donny sein könne. Es hätte ihm furchtbar leid getan, wenn dieses prachtvolle Geschöpf seine Herzensruhe durch eine un glückliche Liebe verlieren würde. Aber — so fragte er sich — warum mutzte es denn eure unglückliche Liebe sein? Warum konnte es nicht ebenso gut eine glückliche Liebe werden? Was Ronald ihm von seiner Schuld angedeutet hatte, konnte doch nicht so schwerwiegend sein, dah eine vernünftige Frau nicht darüber hinweg.kommen konnte. Und jedenfalls mochte, Ronald Gonny sehr gern, er hielt große Stücke aus sie und ihre Arnrut war für ihn gewiß kein Hinderms. Eine Frau wie Gonny aber war für jeden Mann ein Segen und für - Ronald vielleicht besonders. Warum sollte schließlich aus diesen beiden prächtigen Menschen nicht ei» Paar werden? Hans war heute sichtlich etwas zerstreut bei seiner Arbeit, weil ihm dieser Gedanke imnrer wieder kant. Auch fragte er sich immer wieder, was Ronald ihm und Gonny heute Abend anvertrauen würde. Er nmßte sich schließlich energisch wieder zusammenreißen, damit er keine unsinnigen Befehls erteilte. Bei dem gemeinsamen Mittagessen waren die die: Menschen heute sehr still. Selbst Gonny konnte sich nur zu einigen harmlos klingenden Worten zwingen. Und als sie Ronald dabel ansah, schoß ihr die Helle Röte in das Gesicht und ihre Augen irrten scheu zur Seite. Ronald glaubte, datz Goniry sich wahrscheinllch schäme, daß sie Heimlichkeiten habe. Sie würde froh sein, wenn sie sich erst offen zu ihrer Liebe zu Hans bekennen durfte, denn sie war kein Charakter, der an Heimlichkeiten Gefallen fand. Weder er noch die beiden anderen sprachen von dem, was heut« Abend sein sollte. Gleich nach Tisch ritt Hans wieder auf die Felder und Gonny ging in den Garten, um Blumen für die Vasen im Zimmer abzuschneiden. Sie sorgte immer dafür, daß dis Zimmer mit Mudnsn geschmückt waren, wie sie auch sonst für Schönheit und Behagen sorgte. Alles in Hattingen hatte ein anderes, freundlicheres Gesicht bekommen. DW ganze Haus war unter, ihren sorgenden Händen verschönt worden. Ihre Vorgängerin hatte dafm keinen Siim gehabt, die hatte nur zusammengerafft, was sie in ihre eigene Tasche sparen konnte. Seit sie mit mit dem betrügerischen Verwalter davon gegangen war, hatte in Hattingen neben dem Behagen auch die Schönheit ein Recht bekommen und Ronald staunte immer! wieder, wozu Fräulein von Tannern alles Zeit fand. Täglich standen frische Blumen aus der Tafel und auf seinem Schreib tisch Und die Speisen waren jetzt immer so zierlich und appetitlich angerichtet, die Vorhänge an den Fenstern fielen duftiger und zar^r und auch aus d«r Terrasse blühte jetzt ein Blumenflor. (Fortsetzung folgch) RonaL aber fand keine Ruhe. Lange sah er noch am offenen Fenster und ftaotte in die Sommernacht hinaus. Auch der sternenbesetzte Himmel zauberte ihm keinen Friede« in die! Brust. Seine Augen suchte» das Derwalterhaus. Dort drü- ebn lag Do-rmy von Lmrseru wohl längst im tiefen Schlaf und ruhte sich von ihrem schweren Tagewerk aus. Wie fleißig und tüchtig sie war uud wie gütig und echt weiblich bei all Hrem muntere« Frohsinn. Selbst um ihn sorgte sie sich. Sie seh me sich danach, ihn aufzuheitern. Wenn sie ahnte welche Gefühle sie m ihm geweckt hatte, wie sehr würde sie ihn dorw benMride«. Er seufzte tief aH. Für ihn gab es jetzt nur eine Möglich keit, sich mit dvn Leben abzufinden, er mußte sich wenigstens Donnys Freundschaft zu erringe« suche«, damit er sich an ihrem Glück erfreuen durfte. Und «in wehmütiges Glück würde es doch für ihn sein, ihr die ganze LHml zu enthüllen, die er all die Monate mit sich herumgetrage« hatte — gerade ihr. Sie würde ihn mit ihren wundervollen Sonnenaugen voll gütiger Teilnahme ansehen, würde versuchen ihm Ruhe und Frieden wiederzugeben und mcht ahne«, daß gerade sie ihm den größten Schmerz bereitet hatte. Aber daran durste er nicht mehr denken, nur daran, daß sie sich so freundlich um ihn sorgte. Wie dringend sie Hans zugeredet hatte noch eure Weile mit der Hochzeit zu warten — bis sie ihn eis weuig froh« gemacht haben würde. Er schloß dre Augen und rief sich ihre Worte und den Klang Hrer Stimme in das Gedächtnis zurück. So warm und herzlich hatte ihre Stimme geklungen, mitten in den strahlend«« Uebermut ihres Glücks hinein. Aus ihrem vollen jung« Liebesglück heraus hatte sie noch an ihn gedacht. Seinetwillen wollte sie auf die Erfüllung ihres Glückes warten, damit er nicht gar so emsam wurde. Zitternd atmete er auf. Ja, er wollte sich begnügen mit ihr« Teilnahme, mit ihrer Kundschaft. War es nicht schon eine Wohltat für ihn, wenn er ihr sein ganzes Innere auf- schkiehm durfte? Wen» er ehrlich sein wollte — so mußte er sich sage», daß ihm im Grunde viel mehr daran lag, sich Gonny zu offenbaren, als dem Freunde. Ihm war, als müßte» alle tne alt«« Schmerzen unter ihren teilnahmsvollen Augen für immer zur Ruhe gehen, als müsse alles leichter zu trag«! sei«, wenn sie mit ihren klaren reinen Augen hinein- gÄeuchtet hatte in das Dunkel seiner Seele. Und er konnte mm den morgenden Abend kaum erwarten. Immer wieder hatte er in diesen Wochen Maja Ravis Nam« m den Zeitungen gelesen. Sie schien große Triumpsa M feiern und fast in allen großen Städten Deutschlands auf- zatreten. Kürzlich hatte er auch ihr Bild in einer illustrierten Zeittmg g«sth«u «ich «s war mm auch kein Zweifel für ihn mache und Aoästem vos Tannerns Freundschaft möchte ich mLgKH, dich vielleicht eine mir auch erwerben. Das kann ich aber nur, wenil ich offen —"— zu Kr bin, danrrt ist daim selbst entscheiden kann, ob sie 'mich ihrer Freundschaft für werf, hält. Und mm laß uns zur Ruhe gehen, wir müssen Morgen frühzeitig heraus. Mor- ! TäWSM sich Wchtl Navi nm«M könne. Sie war es wktkllch Der Astblick ihres schone« Gesichts hatte aus ihn gewirkt, wie der eines giftigen Reptils. Doll Abscheu und Ekel hatte er die Zeüung von —n-- sich geworfen. Und er hatte sich gefragt, ob sie nicht voa gen Abend, wenn alle Geschäfte ruhen, will ich mich euch . neuem versuchen würde, Hm Al schaden, wenn sie wüßte, anvertrauen. Bitte bereite Fräulein von Taunern vor, damit datz er in Deutschland war. Zum Glück hatte er ihr damals, sie wr^ daß ich ihr etwas besonderes zu sagen Hobe." Hans faßte wieder sü« H<md. „Das will ich tun, Donald und ich hoffe, dah wir etwas dazu beitrag«» können, dein« Kummer zu erleichtern. Was du mir angedeutet hast, läßt mich darauf schließen, daß du das Opfer einer rachsüchtigen Person geworden bist." „Ja Hans. Es wird mir doch viLlleicht «ine Erleichterung sein,- wenn ich mir einmal alles von der Seele sprechen kann. Und es steht mir niemand näher als du. Fräulein