Volltext Seite (XML)
Dar Reich der Frau. In Krankenberg erhältlich bei Joh. Weitzel, LchloWraßc. Ist di« Frauenbewegung toi? Ein Herumstöbern in alten, längst vergessenen Zeit schriften ist ein eigentümliches Vergnügen. Man muß häufig genug lächeln, wenn man liest, welche Wichtigkeit mancher Tatsache, oie inzwischen längst vergessen ist, einmal beigelegt worben ist — und dann wieder muß man staunen, daß Tat sachen, von denen man nur spöttisch und gehässig gesprochen Hat, Wirklichkeit, und zwar tatkräftige, zielbewußte Wirk lichkeit, geworden. So ist's in den letzte» Jahrzehnten mit -er Frauenbewegung gegangen. Wenn man um die Jahrhundertwende Scherze über Blaustrümpfe" und „Emanzipierte Weiber" Has, konnte einem das Gruseln vor diesen unmenschlichen Un geheuern ankommen; und noch nicht lange vor dem Kriege .fühlte man in all den mehr oder weniger bösen Anfeindungen, -aß eine starke Gegnerschaft am Werke war, um die Frauen in ihrem Entwickelungsdrang zu selbständig arbeitenden und denkenden Menschen zurückzuhalten. Während des Krieges haben die Frauen beweisen können, wie wichtig ihre Schulung in allen Fragen des öffentlichen Lebens und ihre Erziehung zu planmäßiger Arbeit war. Und nach dem Kriege ist ihnen das Wahlrecht in den Schoß gefallen, womit eirrs der kühnsten Ziele der Frauenbewegung erreicht war. Inzwischen sind manche andere Schranken gefallen, und theoretisch stehen den Frauen eigentlich fast alle Rechte der Männer zu. Ist damit nun die Frauenbewegung zu Ende? Hat sie alles erreicht, was sie wollte, und kann man jetzt sagen, daß sie Line weiteren Ziele mehr hat? Die Frauenbewegung hat sehr viel gearbeitet; ihre ersten Führerinnen können auf Erfolge zurückblicken, die sie in ihrer Jugend sÄbst gar nicht für möglich gehalten haben. Die Gedanken und Ziele der Frauenbewegung habe eine Gene ration von Frauen herangebildet, die bewußt und tatkräftig ihren Weg geht und ihrer weiblichen Eigenart entsprechend Tüchtiges und der Allgemeinheit Dienliches leistet. Und ob gleich theoretisch die meisten Türen des politischen und Be rufslebens jetzt den Frauen geöffnet sind, bleiben noch viele Ziele zu erreichen. Die Erziehung der Heranwachsenden Jugend Sekt letzt Nkbr als trüber unter dem Einfluß gut vorgebib I deier'Frauen; hier öffnet sich denen, die es innerlich ernst ! mit ihrer Arbeit nehmen, ein weites Feld fruchtbarer Tätig, keit. Aus auch die soziale und medizinische Fürsorge für ine berufstätigen und wirtschaftlich schwachen Frauen haben ! Frauen einen ziemlich weitgehenden Einfluß erreicht, über dessen Verantwortlichkeit sie sich bewußt bleiben sollen. Mau ! findet Frauen in politischen und wirtschaftlichen Stellungen, ! in denen sie um ihre Gleichberechtigung trotz aller offiziellen Anerkennung immer noch kämpfen müssen. Dor allem aber in privatrechtlichen Fragen gibt es noch vieles, was durchaus reformbedürftig ist. Man denke nur an das Ehe- und Familienrecht, die Unmündigkeit der Ehefrauen in Dispositionen über ihr eigenes Vermögen, die beschränkte ErziehunKgewalt über die Kinder und noch manches andere. Gerade in diesen lÄenswichtigen.Fragen tut ein zielbewußtes Vorgehen gut informierter Frauen not. Und deshalb darf man durchaus noch nicht sagen, daß der Frauenbewegung kein BetätiqungsfeL geblieben ist — es hat wirklich, im Vertrauen gesagt, noch gute Weile, bis man dem „schwachen Geschlecht" alle Annehmlichkeiten des „starken" zugesteht. Auch« und Haust Gemüse- und Kartoffelaufläuft für fleischlose Tage. Ein sehr schmackhafte Schüssel gibt uns der Blumen- kohlauflauf. Er wird folgendermaßen hergerichtet: Don einer großen, festen Blumenkohlrose wird der Strunk abge- schnittea, so daß die Rose gerade und flach im Tiegel liegt. In Salzwasser wird sie dann halbweich gekocht. Von der Gemüsebrühe wird eine dicke, feste Einbrenne gemacht, die man mit einem Eidotter vermengt und mit Fleischextrakt oder irgendeiner schmackhaften Suppenwürze verbessert. Die Rose wird mit der Blume nach oben in eine mit Butter bestrichene Auflaufform gelegt, gleichmäßig mit der Butter- ! tunke bestrichen und mit geriebenem Käse, Semmelbrösel und Butterflöckchen bestreut. Der im Rohre 25 bis 30 Minuten lang gebackene Auflauf wird schön goldgelb zu Tisch gebracht. Ein sehr pikanter Gemüseauflauf, der besondere bei ! Herren sehr beliebt ist ist der Sellerieauflauf. Sauber gereinigte Sellerieknollen werden in Salzwasser weich gekocht, ! geschält und in X Zentimeter dicke Scheiben geschnitten. Diesen werden dann in eine ausgebutterte Auflaufform ge- legt, und zwar so, daß eine Scheibe halb über die andere zu liegen kommt. Darüber wird nun ebenfalls eine steife Butter tunke gestrichen, die aus der Selleriebrühe hergestellt und schma^aft gewürzt wurde. Obenauf kommen geriebener Käse, Semmelbrösel und Butterflöckchen, der Auflauf ist in 25 bis 30 Minuten fertig gebacken. Auf gleiche Weife läßt sich ein Schwarzwurzel- auflauf Herstellen. Bei letzteren sollen die Wurzeln in dicke, kurze Stückchen geschnitten werden. Wer sterilisierte Spargel selbst besitzt, kann einen sehr feinen Spargelauf lauf Herstellen. Me Brühe zu diesen Aufläufen soll möglichst eingekocht sein, damit der Geschmack des betreffenden Ge müses stark hervortritt. Reisauflauf mit grünen Erbsen ist ebenfalls ein sehr ! schmackhaftes und ergiebiges Gericht. Der Reis wird weich > gekocht, nur muß darauf geachtet werden, daß jedes Korn i ganz bleibt. Grüne Erbsen werden weich gesotten in wenig Salzwasser. Von der Erbsenbrühe wird eine Buttertunke ! gemacht und wie oben verfahren. Die Erbsen werden unter ! den Reis gemischt und mit der Tunke überstrichen. Zum i Schluß wird wie oben verfahren. Kartoffelauflauf (für 4 Personen). 1 Pfund geriebene, gekochte Kartoffeln, 65 Gramm Butter, 4 Eier, 40 Gramm Mehl, eine Prise Salz. Die Butter wird zu Sahne gerührt, die gekochten, geriebenen Kartoffeln, Eier, Mehl, Salz dazu getan, zuletzt der Eierschnee durchgezogen und das Ganze entweder bei 80 bis 90 Grad im Ofen gebacken oder als Pudding im Wasserbad gekocht. Man gibt dazu eine Parme- sansoße, die wie die oben angeführte Sardellensoße zubereitet wird, nur statt Sardellen 3 Eßlöffel Parmesan, gerieben, da- zugetan. Gleichfalls den Käse nicht mitkochen lasse». > ——— Flaschen und Gläser, in denen ölige oder fettige Stoffe ! aufbewahrt worden sind, reinigt man mit Benzin, worauf mau mit sehr heißem Wasser mehrmals nachürült.