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Frankenberger Tageblatt WMks ^nzeigec Mittwoch dm IS. Miirz IM nachmittags «z 8S. zahrgang Erhöhung der Beamtenbezüge noch nicht ausge ¬ nommen. fen Punkten gehörte kn erster Linke den Mehrforderungen die Gefahr vorhanden ist, könne. Zu diesen Punkten gehörte kn e daß über 300 Millionen ungedeckt bleiben. Zn die Bildung der Gisenbahnschutztruppe. Der groste DeröMt Dr. Stresemanns 5 dar- 1." k s Vie Adrvstiingrsrage in rassischer Beleachtang Von Dr. Han« Hillebrand. 1. April alle Etats erledigen möchte, um Klarheit über die finanziellen Berechnungen des kommen den Jahres zu erhalten. Wie es scheint, hat der Mnanzmintster erneut darauf hingewiesen, das) die finanziell« Lage des Reiches außerordentlich an gespannt ist, und daß ourch die bereits vorliegen- lerbundes in Genf. Nach eingehender Aussprache, bei der insbeson dere die Rechtsauffassung geteilt wurde, wie sie der Außenminister in Genf bei den Deutschland berührenden Fragen vertrete» hat, stimmte das Kabinett dem vorliegenden Ergebnisse der Genfer Tagung einmiitiz zu. -MSo-Npr-l»: Der «r>>»dpr»t« Nir die »« mm beeile elnsPaMge Pelltjelle betrügt NO «oldpsenntg, sür die l«7 mm breltc amtliche Zeile 8« S-lbpfemlig, stir die 7r mm breite Zeile im Redaktionbleilc 00 Goldpteilnig. «leine Anzeigen sind bei Ausgabe i» bezahlen. FIlr Stachmew und «erinittlung i Zeile Sondcrgcbühr. — FIlr schwierige Satzarten untz bei Platzvarschristen Aufschlag, »el grötzeren Austrügeu und im Wieder, holungiaddruer Srinützigung nach feststehender Staffel. und Japans vorläufig al» gescheitert betrachtet werden kann. Seitdem mehren sich in Washing ton die Stimmen, die aus oem zerstörten Karten- Die Arbeiterpartei fordert nicht mehr die Mitnahme der Wnatrnppen London, 16. 3. TU. (Funkspruch.) Im O» »-gebt-» «schutnt an f-d-m Werktag: Monat*B»,u«„r»i, k» Abholung I» den Ausgabestellen der Stadt 1.80 Ml., ln den Ausgabe- stellen del Laudbezirke« l.v» M., »et Zutragung im Sladtgeblet I.V» Mk., del Zutragung Im randgebiet S.vv Mk. Mch«ikarI«nk0Psg., «inztl«ummer10Pfg.. SonnabendnummerN0M. P*Dfttz,NU«»n»«> Leitz,Ig rssol. > Frankenberg. U«m«p»,ch»» 01. «,l»gn»m>n«: Lageblatt Frankenbergsachsen. ölKsölatkeMäll-ie mMchmBeduuümachlWM der^mtchauptmmmsliMM-a^es^M^erM uuö örs^M-tmtrSMAunkobey uuö -erGenmu-eNLeöemMr AoküümsömckunöNeüag:LLRoßbetD (AnhabrrLtNftAoßb«V junfinÄmBenbeW r; VeamtworülchM -k^arllm:KaÄAuVech^«mk«br^ 4- Das Parlamentsprogramm Berlin, 15. 3. Der Auswärtige Ausschuß wird am Donnerstag vormittag zusammentreten, doch ist es unsicher, ob Dr. Stresemann in diesem noch einmal seinen Bericht wiederholen wird, der ja sowieso der integrierende Bestandteil seiner Etatsredc sein dürfte. Die große Aussprache im Plenum des Reichs tages, die ursprünglich gegen Ende dieser Woche begiimen sollte, ist auf die nächste Woche verscho ben worden. Die außenpolitische Debatte wird verhältnismäßig kurz sein, da man vor dem Amerikanischer Protest la -aalaa Französische TruppenverstSrkungen für Schanghai. N«uyork, 16. 3. (Funkspruch.) Die ameri kanische Regierung hat ihren Konsul in Hankau beauftragt, wegen Beschießung des amerikanischen Kriegsschiffes „Preble" auf dem Dangtse bei der Kantonregierung Protest einzulegen. Nach Meldungen aus Schanghai hat der fran zösische Truppmbefehlshaber in Part- 1000 Mann Kolonialinfanterie zur Verstärkung für di« fran zösische Niederlassung in Schanghai angefordert. Die Kantontruppen sind mit der Einnahme des wichtigen strategischen Punkten Pengpu weiter an Nanking herangerückt. 30 Kilometer vor Nanking tobt jetzt der Kampf. Die in Nanking und im Gebiete von Schanghai stehenden Nort^ truppen sind jetzt bedroht, von den über Pengpu nach Sutschau vorrückcnden Südtruppen umzin gelt zu werden. Das Kabinett hinter Stresemann Einmütige Billigung der Genfer Ergebnisse Lotzmann ein Gegner der Eisenbahnschutz- truppe lm Saargeblet Saarbrücken, 16. 3. TU. (Fnnksprnch.) Nach Rückkehr der deutschen Delegation aus Gens ist in der deutschen Presse allgemein zum Ausdruck gekommen, daß die Stellung der deutschen Ver treter in Genf in der Saarfrage dadurch erschwert worden sei, daß das saarländische deutsche Mit glied der Regierungskommission nicht selbst gegen die Vorschläge der Regierungskommission stimnite, sondern sich nur der Stimme enthalten habe. Dagegen wendet sich Coßmann mit folgender Er klärung: „Zu keiner Zeit und bei keiner Besprechung über die zu bildende Eisenbahnschutztrupp« bin ich für diese Einrichtung gewesen. Im Gegenteil habe ich mich in einem Gutachten klar und deutlich gegen das Verbleiben von Militär bzw. militä rischen Formationen ausgesprochen. Auch bei den geographischen Lage ist Rußland gegenwärtig im stande, sich außenpolitisch bis zu «inem gewissen Grade den Lurus einer „splendid Isolation" zu gestatten. Mit der Teilnahme an einer solchen Konferenz, folgerten die bolschewistischen Macht« ' Haber, würde man nur Gefahr laufen, sich des ' Rechts der Kritik an „offenkundigen Mißständen" kapitalistisch geleiteter Länder zu begeben, wie st« beispielsweise in deren vermehrten Rüstungsan« strengungen zum Ausdruck gelangen, die man selbst allerdings für sich glaubt beanspruchen zu müssen. Also zweierlei Maß! „Das einzige Land kn der ganzen Welt," schrieb kürzlich die „Krasnaia Gazeta", „das offen und ehrlich «ine friedliche Politik treibt, ist "Näterußland." Die russisch« Oeffentlichkeit hingegen scheint nicht der g'eichen Meinung zu sein. Dar geht schon aus den panik artig um sich greifenden Kriegsgerüchten der Be völkerung von Moskau und einer Reihe kleiner Ortschaften klar hervor, die ihren Anlaß teils in den eifrigen Rüstungen Rußlands und der zugespihten Lage m Ostasien, teils in alarmieren- den Aeußeningen bolschewistischer Führer und sen sationell aufgeputzten Zeitungsartikeln finden. Wieder andere Tageszeitungen weisen angesichts der amerikanisch-englisch japanischen Rüstungen auf die Gefahr hin, die Rußland dadurch im femen Osten erwächst, wo «s angeblich kein einziges knegstüchtiges Fahrzeug zur Z«it besitzt. Ruß land» Vorschlag der Verlegung eines Teils seiner Seestreitkräft« von Kronstadt und Sebastvpok nach Wladiwostok ist bisher bei England und Japan auf gemeinsamen Widerstand gestoßen. Im diesjährigen Flottenbauprogramm, das der Oberste Kriegsrät der Sowjets vor einiger Zeit gutgeheißen hat, ist u. a. die Schaffung eines besonderen Geschwaders vorgesehen, das in Wladi wostok stationiert werden soll, doch fehlen der russischen Staatskasse vorläufig die erforderlichen» Mittel zur Verwirklichung dieses Programms. Wesentlich günstiger liegen heute die Verhält- niste auf dem Gebiete des russischen Heerwesens. Nach Angaben des sowjetistischen Kriegskommissa riats beläuft sich die durchschnittliche Zahl d«r jährlich ausgebildeten Rekruten aus rund 800000, nach anderen Meldungen sogar über 1000000^ wobei freilich die Wehrverbände „Aviochim" (Ver band für Lust- und Gaskrieg) und „Osso" (Bev- band zur Unterstützung der Landesverteidigung) mit einbezogen sind. Diese systematisch durchgeführte, starke militä- rische Ausbildung der schier unerschöpflichen russi schen Volksmassen, die durchaus keinen defensiv« Charakter trägt, ist «benfalls ein schlagender Be weis für die „friedliebende Politik Räterutz- lands". So dürfte gegenwärtig für die Welt kein« Möglichkeit bestehen, abermals mit einem russischen „Manifest zur Abrüstung" beglückt zu werben. Unterhaus findet heute die Aussprache über die in beträchtlichem Maße sür eigene Propaganda- von den Konservativen eingebrachte Vorlage, die zwecke zu bedienen. Genau wie die Vereinigten den militärischen Sicherungsmaßnahmen der bri- Staaten wußte sich Räterußland allen Versüh- tischen Regierung in China volle Anerkennung rungskünsten zum Trotz immer noch der so «ast ausspricht, statt. — Die Arbeiterpartei hat gestern augetragenen Mitgliedschaft des Vö kerbundcs zu beschlossen, eine Zusatzvorlage im Parlament ein- entziehen. Erst vor einiger Z«it erfolgt« von zubringm, in der die britische Chinapolitik als Gens aus eins offizielle Einladung an Rußland kurzsichtig und wenig verheißungsvoll kritisiert zur Teilnahme an der Vorbereitenden Abrüstunas- wird. Bemerkenswert ist es aber, daß diese Zu- konf«rmz, die bekanntlich von Moskau mit der satzvorlage nicht mehr die Forderung auf Rack etwas fadenscheinigen Begründung abgelehnt nahm« der britischen Chinatruppen erhebt, obwohl wurde, Vie Schweiz sei ein für Sowjetrussen un- wegen dieser Haltung der Partei bereits 2 Ab- gecigncter Verhandlungsboden. Dank seiner geordnet« ihrer Fraktion den Rücken gekehrt hab«. russischen Kundgebung war keineswegs freundlich. Fast die gesamte europäische Presse erging sich in skeptischen Aeußerungen, vielfach sogar in Ver dächtigungen und Schmähung« gegen den Ur beber des Manifestes und die Absichten der rus sischen Regierung . . . Auch die Gelehrtenwelt lehnte sich zum großen Teil gegen die dem Mani fest zugrunde liegeirdo Ides auf.. . die Diplo mat!« verhielt sich streng verschlossen." Und heute? Es ist zur Genüge bekannt, nsie «s die Sowjetregierung geschickt verstanden hat, sich der imperialistisch« Bestrebungen des Zarentums Mz« Tagesspiegel In d«m gestern unter dem Vorsitze des Reichs präsident« abgehalten« Kabinettrrat, kn dem Reichsaußenminister Dr. Stresemann über Kis außenpolitische Lage und di« Verhandlung« « Genf berichtete, stimmte das Kabinett nach Angehender Aussprache dem Ergebnis der Genfer Tagung einstimmig zu. Die nationalsozialistischen Abge ordneten lm Reichstag« haben ihren Aus tritt aus der völkischen Arbeitsgemeinschaft er- klärt. Die völkische Fraktion hat damit aufge- yört zu bestehen. Indem französischen Kabinettsrat erstattete gestern Außenminister Briand Bericht Aber die Genfer Verhandlungen. Weiterhin be schäftigte sich das Kabinett mit der neuen ame rikanischen Abrüstungsnvte. »In der belgischen Kammer kam es gestern zu öiner ausgedehnten Euven-Malmsdp- Debatte, in derem Verlaufe die Negierung eine Menderung ihrer Politik ablehnte und von Ver handlungen mit Deutschland in Bezug auf Eupen und Malmedy nichts wissm wollte. Das Genfer Natskomite« für die Sanktionsmaßnahmen auf Grund der Ar!Hl 11 find 16 des Nölkerbundpaktes hat seine Arbeiten abgeschlossen. Di« Zollkommission der franzö- fischen Kammer beschloß gestenr, für die deutsch« Materiallieferungen, soweit d'«se für die Versorgung der französischen Industrie in (Frage komme, den Minimalzolltarif zuzu'ass«. Poincarä äußerte sich gestern im franzö sischen Senat über die französische Finanzlage. . Da» Exekutivkomitee der Kuomin tang hat ein« Beschluß gefaßt, der eine Stär- kung de» radikalen linken Flügels bedeutet. Pariser Informationen zufolge ist in den Deutsch-französischen Wirtschafts. Verhandlungen ein« prinzipiell« Einigung er- zi«lt worden. Berlin, 1S. 3. Amtlich wird mitgeteilt: I dieser Berechnung sind die Ausgaben für die Cr- Jn dem heutig« unter Vorsitz des Reichspräsi-1 werbslosenversicherung und für die vorgesehene dent n abgehaltenen Kabinettsrat berichtete Reicks- ' m.—»—r——-r. — außenminister Dr. Stresemann über die außen- volttisch« Lage und die Verhandlungen -es Völ- (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 16. März. Vor dem großen Kabinettsrat, der unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten v. Hindenburg am Dienstag stattfand, gab der Reichsautzenmrnister einen Bericht über die Genfer Politik und über die Entscheidung« der deutschen Delegation in der Oberschlesien- und Saarfrage. Bon einer Ve» stimmung der deutschnationalen Minister über den Ausgang der Genfer Arbeit auf der letzt« Ta gung des Völkerbundes kann nicht die Rede sein. Auch die Minister der anderen Koalitionsparteien hätten es lieber gesehen, wmn der deutsche Stand punkt hinsichtlich der Zusammensetzung und der Arbeitsweise des Bahnschutzes im Saargebiet sich hätte durchsetzen last«. Keinen Augenblick ist die Frage aufgetaucht, ob Dr. Stresemann in irgend einer Beziehung das Vertrau« versagt werden müsse, und er selbst verstand ss, den Kabinetts mitgliedern vollen Aufschluß über die Notwendig keit seiner Handlungsweise zu geben. In den Vordergrund seiner Betrachtungen stellte er die gegenwärtige diplomatische Lage in Europa, das gespannte Verhältnis Englands zu Rußland und das geschickt« Spiel der polnischen Diplomatie in Paris und London. Das Ost problem beherrschte auch die Stimmung von Genf. Chamberlain und Briand bemühten sich um die Vermittlung zwischen Polen und Deutschland, da beide Außenminister den Wert einer polnischen Unterstützung für ihre Ostpolitik kennen. Wieder betonte der ReichsausMininister, daß Deutschland kein« Veranlassung habe, sich besonders in die diplomatisch« Auseinandersetzungen des Westens und de» Ostens hineinzieh«» zu lasten, doch müsse man die Stunde zu nützen wissen, um gerüstet zu sein, wenn der Konflikt off« zum Ausbruch kommt. Europa steht inmitten schwerwiegende« Auseinandersetzungen, und es sei noch nicht ab- zusehen, mit welch« Absichten sich die russische Regierung trägt, die sich augenblicklich mit ihren Verhandlung« über die Eisenbahnschutztruppe Ende Februar habe ich die Eisenbalmschutztruppe ausdrücklich abgelehnt. Bei der Abstimmung über den gesamten Bericht der Regierungskommission habe ich, wie aus dem Protokoll hervorgeht, erklärt, daß ich für diesen Bericht nicht stimmen könne, da ich ihn in all« Punkten nicht annehmen i Aeußerungen sehr zurückhält. Die deutsche Regie rung müsse mit all« Möglichkeiten rechnen und habe auch die Verpflichtung, die Interessen und das Leben des deutschen Volkes nach jeder Rich tung zu schützen. Die Wehrmacht sei zwar durch die völlige Entwaffnung nicht mehr als Macht faktor in Rechnung zu stellen, und man sei darum gezwungen, durch Verträge und diplomatische Ak tionen alle Möglichkeiten in der Hand zu be- halten. Tatsächlich könne nicht geleugnet werden, der der Westen zugunsten des Ostens von den Regierungen der Westmächte vernachlässigt wird, und daß es darum nicht verwunderlich sei, wenn die deutsch-französische Verständigungspolitik einen Rückschlag erlitt« habe. Die Rheinlandfrage werde sich infolgedessen nicht ohne die Lösung des Ostproblems bereinigen lasten. Dr. Strese mann machte dem Kabinett für die Einleitung derl diplomatisch« Besprechungen über die Zurück ziehung der Truppen aus dem besetzt« Gebieten eine Reihe von Vorschlägen, zu denen die Vor bereitung und Absendung einer Note, in der aus den Artikel 431 des Versailler Vertrages hinge wiesen wird, und die Umstellung des Ordonnanzen- wesens in erster Linie zu zählen sind. Di« englische und dis französische Regierung sind auf derartige Schritt« des Reichskabinettes während der Genfer Tagung vorbereitet worden und werden infolge- dessen über di« deutsche Not« nicht überrascht sein. Das Reichskabinett hat sein« Beschlüsse auf eine der nächsten Kabinettssitzungen verschoben, da man zunächst den Ausgang der außenpolitischen Aussprache im Reichstage abwarten will. Es steht schon jetzt fest, daß die einzelnen Partei« mancher lei Wünsche hinsichtlich der deutschen Völkerbund- arbeit äußern werden. Von einer grundsätzlich« Opposition gegen Dr. Stresemann kann nicht ge sprochen werden, und eins Abstimmung im Reichs tage ergäbe ohne weiteres eine breite Front für die Fortführung der seit Jahren von Dr. Stresemann ' verfolgten deutschen Außenpolitik. , Es besteht wohl kaum mehr ein Zweifel tber, daß der mit so großem Aufwand verkün- »ete Abrüstungsvorfchlag des Präsident« Coo- idge Infolge des französisch-italienischen Wioer- tandes sowie der abwartend« Haltung Englands Haus der geplanten Fünfmächtekonfermz wenig stens die Grundlagen für eine verkleinerte Kon- fereng Zwischen den Vereinigt« Staat«, England und Japan zu erhalt« suchen. Während somit fast alle beteiligten Machte, soweit sie dem Völker- Hund angehör«, mehr oder weniger eifrig be- strebt sind, auf diplomatischem Wege unter größt- nöglichster Wahrung ihrer eigenen maritim« Jn- «ressen zu irgend einem formalen Ergebnis zu ' gelangen, um wenigsten» für die Vorbereitend« kbrüstungrkonfermz des ^Völkerbundes eine wenn mch noch so schmal« Verhandlungsbasis zu schaf- s«, verlohnt sich zur Zeit ein Blick auf die Jal ung Rußlands in dieser Frage, das sich nach wie por in der Rolle des scheinbar unbeteiligten, kritischen Beobachters gefällt. Nicht immer war da» Verhalten Rußlands gegenüber dieser Frage «in so passives wie in den letzten Jahr«. Man vergegenwärtige sich nur die bereits historische Tatsache, daß der eigentliche Anstoß zur Ab haltung der erst« Friedenskonferenz im Haag von russischer Seite erfolgte. Erging doch am 28. .August 1898 das verheißungsvolle „Zarenmani- fest" Nikolaus kl. durch Vermittlung des russischen Außenministers Graf Murawjew an sämtliche europäischen Großmächte. Es enthielt unter Hin weis auf die durch Rüstungen erheblich vermehr ten finanziellen Lasten aller Staaten und der damit verbundenen stetigen Gefährdung ihrer kul turellen Entwicklung «ine Aufforderung zur Ein berufung einer internationalen Friedenskonferenz. Öbwohl di« meisten Regierung« das Manifest des Zaren damals ablehnten, kam die Konferenz dock zustande. Cin unbestrittenes Verbimst der früher« russischen Diplomatie! Auch seht« sich vi« Opposition wider diese» „Zarenmanifest" kei neswegs nur aus den einzeln«» Regierung« zu- Ammen, sondern erfaßte überall weite Kreise. Der zur Haager Konferenz als Journalist zuge- lasten« österreichische Paziftstensührer Alfred Fried schrieb hierüber verzweifelt: „Die Aufnahme dieser