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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 10.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192703108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19270310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19270310
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-10
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
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artige Dichtungen mit dem Berattmgsgegenstand nichts zu tun hätten, — und die „proletairifche Behandlung der Vorlage über Beihilfen für Schulentlassene und Schulanfänger heißen: Stellv. Helt, so daß sle schließlich wohl oder Übel dem a»v «.yumniang« ye^ Ausschuhantrage zum Siege verhexen muhten. Vorsteher Sittig macht« u. a. daremf auf- Dann wurk^lange Wer den Elsam dah 1924 und 182k noch S^on- junktur in tyr Industrie gewesen sei, während! kommimWfchen der Erwerbs- ^te mit Fällen gerechnet werden müsse, in drnen ! lofigfetr 'm sächsischen Malergewerbe der Vater, der ein Arnd aus oder tn die Schule k gesprochen und dieser schließlich kn der vorn Aus- bringe, ein volle« Jahr erwerbslos (nicht erwerbs- schuß vorgelegten Fassung mit ein«m Minder- unfähig) sei. unfähig) sei. » der Kirche. Oberpl. Ludwig. sczkalisten. Ausgerechnet die Abgg. Schmincke und Liebmann beschwerten sich über die Schimpfereien zwischen den Vertretern der Pro letarier. Liebmann illustrierte seine Beschwer den mit dem Zurufe: „Nun sieht man, was ihr für Esel seid". Und seine gehaltvolle Rede schloß er mit den poetischen Worten: „Ihr habt die Knochen wie ein Gaul und eine freche Stirn, dazu «in großes Maul und nur ein kleines Hirn". Kommunisten und Linlssozialisten lächelten be friedigt, als der Präsident feststellte, daß der- heitsantrage, der Regiearbeiten für das Maler- -«werbe fordert, angenomm«». Die übrigen 14 Punkte der Tagesordnung wurden gemeinsam besprochen. Es waren An träge und Anfragen, die sich mit der Entwicklung und Ausgestaltung der sächsischen Wohnungsge- setzgebung beschäftigten. Sämtliche Parteien leg- — Heute letztmalig „Lev .Das große Alben teuer", 6 s Richtigstellung. In unserem Bericht über die letzte Stadtverordnetensitzung muß es bei der Aus Keimt Md Vaterland Frankenberg, 10. März 1927. Fristablauf für Lohnsteuererstattung Da« Landesfinanzamt Dresden weift daraus hin, daß die Frist, innerhalb deren Arbeitnehmer die Erftattung von Lohnsteuer für 1928 beantragen können, am 31. März 1927 abläust. Es müssen also Arbeitnehmer, die wegen Verdtenstaurfallr oder wegen besonderer wirtschaftlicher Verhältnisse einen solchen Erstattungsantraa stellen wollen, die« bis »um 81. März 1927 bei dem Finanzamt tun, in dessen Bezirk sie am 31. Dezember 192S gewohnt haben. Die Einhaltung der Frist ist deshalb un bedingt geboten, weil Friftveisäumnis die Ableh nung de« Erstattunasantrage» zur Folge haben muß. Alle Einzelheiten ergeben sich au« einem Merkblatt, da« ebenso wie Vordruck« zu Erstatt ungs- anträgen, die auf Verdienftaurkall gestützt werden, bei den Finanzämtern unentgeltlich erhältlich ist. Politische Nachrichten Der Chef der Heeresleitung in Hamburg. Mittwoch nachmittag ist der Ches o« Heiesleiiung, General Heye, »um Besuch de« Senat«« in Ham burg eingitroffen. Rakow»« wl«der kn Pari«. Der russische Bot schafter Rakowski trat am Mittwoch wieder in Vari« ein. Die übrigen Delegierten der russischen Schul denkommission haben Moskau bisher nicht verlassen. Der Termin für den Wiederbeginn der Schulden- vuhandlung«» steht bisher noch nicht fest, da man erst wissen will, ob Rakowski neue Vorschläge von seiner Regierung überbringt, die eine Grundlage für aussichtsreiche Verhandlungen bilden können. Aus dem französischen MilitSrgefänanl» ent lassen. Wie die „Köln. Volk,ztg." meld«, sind die beiden jungen Leut«, die von der französischen Gendarmerie wegen ein«r Schlägerei in der Nacht vom 21. zum 22. Februar in einer Germersheimer Wirtschaft verhaftet worden waren, wieder entlassen worden. Die italienischen Manöver an der südslawk- schen Grenze. In Fiume und im Gebiete de« Quarnero-Golfs sollen neue italienische Truppen in Stärke einer Division zur Abhaltung von Manövern eingetroffen sein. Einheitsfront" war wiederhergestellt. Linkssozialisten, Kommunisten und National sozialisten stimmten gemeinsam für die 10 Millio nen, sanden aber nicht die erforderliche Mehr heit, so daß sle schließlich wohl oder übel Ausschuhantrage Uhr, sollen zunächst das Schuländerungsgeseh, das Anleihegesetz, der kommunistische Mißtrauensan- trag gegen den Arbeitsminister Elsner und die kommunistischen Anträge aus Entfernung der sächsischen Schlichter und Regelung der Arbeits- zeit behandelt werden. Dann gedenkt man die Beratung der heutigen Tagesordnungspunkt« zu End« zu führen. Obst, Südfrüchte 98, Gemüse, frisch und Konlerven 209, Zucker 51, Sal, ö, Kaffee 6, Tee Pfund, ferner Eier 150 Stück, lowl« Milch 102 Liter, Bier 78. Spirituosen S und Wasser (zum Teil in obigen Mengen schon entbalten) in«aelamt 700 Liter. Man ersieht au« dieser Zusammenstellung, daß der Kon- sum an Milch, Butter und Käse, sowie an Übrigen Molkereiprodukten im Interesse der menschlichen Ge- fundheit und aus Billigkeitegründen noch wesentlich gesteigert werden könnt«. — Ehemnitz. Der früher« Besitz« der Mühle Weißkirchen-Zichovental. Heinrich Rolle, ist im Alter von 101 Jahren 2 Monaten gestorben. — Wittgen«dorf. Auf dem hiesigen Bahnhof« wurde der in Chemnitz wohnhaft« Zugschaffner Kühnri<h von einer durch ein« Lokomotive »urück- gedrückie Magengruppe zwischen dem Güterboden und dem Ladegetei« erfaßt und zur Seite geschleu dert. Der Verunglückte erlitt schwere Vauchquet- schungen, sowie Verletzungen am Kopfe und an der linken Hand und mußte in bedenklichem Zu stande dem Chemnitzer Stadtkrankenhause zugesührt werden. — Obersrohna. Als zwei Telegraphenarbetter, auf einem Telegraphenmast stehend, Ferntprech- leitungen verlegten, brach die Stange plötzlich um und riß di« beiden Arbeiter mit in di« Tiefe. Während der eine mit einem Beinbruch davonkam, erlitt der andere erhebliche innere Verletzungen. — Hohenstein-E. Während de« letzten Wochen- markte« wurden von leider noch nicht ermittelten Dieben nicht weniger al« sieben Taschendiebstähl« ausgeführt. — Rothenthak. Der KMHriae, au« Eppendorf gebürtige und seit Jahrzehnten in der Uibrichtschen Holzwarenfabrik beschäftigte Holzarbeiter Oswald Wagner, der sich allgemeiner Beliebtheit ersreute, trat nachts in der 2. Stunde allein seinen Heimweg von einem im Gasthof abgehaltenen Vereinsver- gnügen an, traf jedoch daheim nicht «in. B«i Tag««- grauen machte man sich deshalb auf die Suche. Man vermutete, daß der Vermißte tn der Dunkel heit vom Weg« abgekommen und in d«n Winkler- schen Fabrikgraben geraten sei. Man ließ deshalb das Wasser de« Grabens ab und fand den Unglück lichen tatsächlich tot unter d«r Turbine. Wahrschein lich dürfte der Bedauernswerte, der etwa 40 Meter in dem eiskalten Wasser fortgerissen worden ist, schon ehe er in die Turbine stürzte, von einem Herzschlag dahingerafft worden sein. - Oberwiesenthal. Di« 400 Jahrfeier der Stadt Oberwiesenthal findet vom 11.-13. Juni d. I. statt. Die Vorarbeiten sind bereits in vollem Gange. — Leipzig. Der Polizeibericht meldet, daß einem Herrn in einem hiesiaen Tanzlokal während de« Tan»ens di« goldene Uhr gestohlen worden lei. wurden folgende amtliche Notierungen vorge- nomnien: Weizen (73 ks) 267—273, d«rs. (öS HZ) 252—257, Roggen (66 I<A) 250—286, deks, (68 lcg) 260—266, Sandroggen 272—276, Same mergerste 235—270, Wintergerste 225—288, Ha fer, alt —, ders. neu 215—225, Mais 192 bis 197, Mais Linquantin 205—220, Wetgennwhi 45,5, Roggeirmehl 42, Weizenkleis 14,5, RE ^onklei« 15, Wiesenheu, drahtgepreht 11,o, dass. »r zahlreichen Presseflimmen. So schreibt z. B. v , ' „Der Tag" (Nachtausgabe): „Lin« derartig künst- datz der Baum dürr und lebensunfähig gewor- lerjsche Leistung hatte man nicht erwartet." - "E" . _ . , , „Dresdner Neueste Nachrichten": „Wie Doualas " ' - " " - - - - - turnt, klettert, — Oschatz. In einer der letzten Nächte fing sich ein sehr stark« Dachs in einer Raubzeugkastensalle der Fasanerie des Sornitz« Forstreviers. Meist« Grimbart, d« in Faianengehcgen schädlich ist, wurde seine« jetzt seltenen Vorkommen« halber nach genklei« 15, Wiesen heu, drahtgepreht einigen Stunden Gesangenlein« vom Reoierver- lose 10,5, Getreidestroh, gepreßt 4,5. walter Hegemeister Müller tn Oschatz der Freiheit wird« zurückgegeben. — ^.P?."°^?uf,dem Nangi«bah^ läuft, springt, turnt, klettert innen NN einen, vunme uniynngen. t-er Niem« »Ä/l ^.,^^^!lchre ten der Gleise ein Betriebs-2 sich fallen läßt, daliegt, ist ebenso fesselnd Der stürzte jedoch ab und zoa sich io schwere Verletzungen der^rn!ttö?^ Lom wurde dadurch^ sein Mienenspiel/' rung zu, daß «r bewußtlos vom Platze getragen werden "« «rumor» zerqucuwl. ! o mA len ihre prinzipiell« Stellungnahme zu diesen Fragen dar. Der demokratische Ncdper forderte bei einer etwaigen Lockerung der Zwangswirt schaft für gewerbliche Näuine Schutzbestimmungcn im wirtschaftlichen Interesse der Mieter. l" deutschvolksparteiliche Redner trat für Lockerung der Zwangswirtschaft unter Sicherung gegen etwaige Uebergriffe der Hausbesitzer ein. Die Kommunisten und Linkssozialisten legten die An träge ihrer Parteien vor, die sich für Mieterschutz und gegen Mietpreiserhöhungen einsetzten. gandareden »u halten begann. Da «r keine Rusitz geben wollte, mußt« er schließlich von der Sitzung a««geschlossen werden. Ein Polizribeamt« b«för» dert« ihn sanft nach draußen. — Mittelhenvsgidorf. Beim Galthof zum Güt chen ereignet« sich ein schwerer Unfall. Ein Ziltauir Auto stieß mit einem Zittauer Motorradfahrer, dir auf seinem Smiuesitz «inen Bekannten hatte, zu sammen. Di« Insassen de« Autos kamen mit dem Schrecken davon, wahrend das Auto stark beschädigt wurde. Die b«iden Motorradfahrer mußten mit dem Krankenauto in» Zittauer Siadtkrankenhau» gebracht werden- Ein zufällig vorübergehend«? Arzt wurd« von dem Auto «laßt, die Verletzungen erwiesen sich aber al« leichter Nalur, so daß er oeN anderen Verunglückten die erste Hilfe leisten konnte. — Dresden. Au« Hamburg kommt die Meldung, AUS dSV AÜIMveH daß Han» Stosch-Sarrasanie. der aeaenwärtlg mit einer Schau in Berlin aaftiert, beabsichtig«, Dresden (Ernsendungen der Lichtspielhäuser.) al» sesten Wohnsitz auszuoeben und sich anderweitig Welt-Theater. Ab morgen der größt« Prunk- nieder zu assen. G-dacht ist in erster Linie an film r>er Erde „Der Dieb von Bagdad". Ein imenser Achtakter voller Romantik, Abenteuer «umu, i«>- eigenen Mitteln zu «nchien. banks, dem entzückendsten Schurken all«r Zeiten! f 50 Jahre Werkführer. Werkführer Friedrich _ Im G-iOenburaer Wald ist di« 1" der Hauptrolle. Noch erinnern sich uns«« rxr- Müller begeht am 10. März das Jubiläum «m SEg s^ ehrten Besucher gern d'es vor Jahren geigte» seiner 50jähngm Tätigkeit als Werkführer im den. Sie hatte eine Höhe von 30 Metern. In Ausstattungsfilms „Die Herrin der Welt", und Hause der Firina Schmidt L- Pfitze, Frankenberg, sechs Meter Höhe betrug der Du-chmesser des schon sieht man diesen übertroffen durch den Außer einer ehrenvollen Auszeichnung der Han- Stamme« noch zwei Meter. An sich ist die Be- „Dieb von Bagdad". Nachfolgend nur einig* delskammer Chemnitz wurden dem Jubilar Glück- seitigung eines solchen Naturdenkmals lehr zu be- der zahlreichen Pressestimmen. So schreibt z. D. wünsche und Geschenke der Firma und der An- dauern, von sorstl'ch« Seite wird aber behauptet, - " " " - - — . - .. gestellten und Meister zuteil. f Zur Warnung. Der 13jährlge Echulknabe Heino Marlin in Bkrnichen wollte einen Star- , , kalten an einem Baume anshängen. Der Kleine 0*«« Sächsischer Landtag Dresden, S. 3. Den ersten Beratungsgegen- stand der heutigen Sitzung bildete die Regie rungsvorlage, die einen einmaligen Sonderzuschuß an Bezirksfürsorgeverbände zur Bewilligung von Winterbeihilfe» au not leidende Bedürftig« in Höhe von L Million vorschieht. Der Ausschuß hatte sich für 3155 000 Reichsmark ausgesprochen, während die Linkspar teien 10 Millionen forderten. Der Finanzminister erklärte sich mit dem Ausschutzanttage einverstanden, lehnte aber die geforderten 10 Millionen entschieden ab. Von der langen Aussprache interessiert besonders die gegen seitige Abrechnung der Kommunisten und Links- b«rung müsse an der Spitze jeder Sozialpolitik stehen. Das Problein der Arbeitszeit lasse sich nicht einfach mit dem sch-matischen Achtstunden, tag lösen. Aba. Erkelenz (Dem.) betont, datz di« Ra- tionallsierung gut vorwärtsgekonnnen sei. Es dürfe aber nicht vergessen werde», datz zahlreiche größere Betriebe hinsichtlich der technischen Mo dernisierung noch in den Kinderschuhen stecken. Das Reichswirtschafts- und das Reichsarbeits- ministerium wenden dieser Ausgabe nicht die ge nügende Aufmerksamkeit zu. Abg. Beier (Wirtsch. Vga.) warnt vor einer Ueberspmmung der Sozialpolitik. DI« mittleren rind kleineren Wirtschaftslreise lebten kn ständiger Furcht vor neuen sozialen Lasten. Der Redner fordert Kultivierung des noch unbebauten Bodens und namentlich der Besiedlung Ostpreußens. Abg. Schwarzer (Vayr. Vp.) versichert, datz auch unter der neuen Regierung die Sozialpolitik nicht zu kurz kommen werde. Damit schließt die allgemeine Aussprache. Die Einzelberatung wird auf Donnerstag 2 Uhr ver tagt. Handel Die Messe am Mittwoch. Leipzig, 9. 3. Bis zum Mittwochmittag sind in Leipzig insgesamt 208 vollbesetzte Sond«rzüge mit Messcbesuchern «ingetroffen. Auch am Mitt woch war d«r Zustrom der Jnlandskundschaft zur Messe sehr stark, so daß sich das Messegeschäft noch weiter bedeutend gehoben -hat. Dadurch hat sich auch di« Tertilmess«, die schon am Mittwoch geschlosssen werden sollte, veranlaßt gesehen, die Messe bis zum Donnerstagabend zu verlängern, um die günstige Eeschäftsgelegenheit voll auszu« nutzen. Von den einzelnen Artikeln richtet sich die Hauptfrage nach Neuheiten, und zwar auf det Schuh- unk Ledermess« nach sofort greifbare» Frühjahrrneuheiten, auf der Tertilmesse nach den heute so beliebten Pelzbesätzen für Kleider und Mäntel. Daneben sind aber Gebrauchsartikel weiter gut gefragt. Die Bürsten- und Pinsel- branche berichtet über flottes Geschäft und auf Ker Spezialmesse für Kino, Photo, Optik unk Feinmechanik bemerkt man stärkere Betätigung Kes Auslandes als Käufer. Nach wie vor find auch Werkzeugmaschinen und Textilmaschinen gut abzusetzen. Chemnitzer Produktenbörse. Die Stimmung der am Mittwoch in Chemnitz abgehaltenen Pro duktenbörse war ausgesprochen ruhig. M« Ar tikel lagen still, und auch von den Mühlen wurde in Brotgetreide nur wenkg unternommen. Es muhte. - Elsterwerda. Die Stadtverordneten haben mA f War ißt der Mensch im Jahre? Ein er- dte Aufnahme eines Kredites in Höhe von 125 000 wachsen« Mensch verzehrt bei mittlerer Arbeit und NM. zur Neupflasterung der im Zuge Vertin- einem täglichen Energlebedars von 3100 Kalorien Dresden l'egenden Haiivtnerkehrssiraße beschlossen. Frankenberg. Frettag: A. 8 Uhr PalslonSgotleSdlenst tn an Flüssigkeiten und Nahrung pro Jahr: Fitch Die Sitzung verlief zeitweise sehr stürmisch, da der der Kirche. Oberpl. Ludwig. 30 Pfund, Fleisch 96, Käse 9, Butter und Fett 37, ehemalige kommunistische Abgeordnete Walther be- Sachsenburg. Frettag: 10 Uhr Wochenamt (Bf. Booch Donnerstag, den 10. März, vormittags 11 Getreide 4000, Hülsenfrüchte 11, Kartoffeln 228, trunken in die Sihuna kam, wo er große Propa- aus Mederlichienau). A. 8 Uhr Passionsstunde. Der Klitzmafor Humoristischer Roman von Frhr. v. Schlicht. (Urheberrcchtsschutz durch Verlag Osk. Meister, Werdau.) 12 Nachdruck verboten. Da öffnete sich die Tür unk sein Bursche trat herein. „Wenigstens ein Mensch," dachte sein Leutnant, „wenn auch ein etwas sonderbarer Hei liger." Und das war der Musketier Peter Schlevogt wirklich. Er führte^ wie er es selbst nannte, «in Doppelleben. Auf dem Kasernenhof war er einer der besten und strammsten Soldaten, an Kem sogar die strengen Auge» der hohen Vorgesetzte» keinen Tadel zu finden vermochten. Diesem Um stande verdankte er auch die Ehre, als Bursche abkommandiert zu sein, denn bei ihm war man sicher, daß er trotzdem ein guter Soldat bleiben würde. Ach, und er hatte sich ja so gefreut, Bursche zu werden, denn nun konnte er wieder sein, was er vor seinem Dienstemtritt gewesen war und was er später wieder sein würde, wenn «r sich als Soldat gut führte: Ker zweite Kam merdiener Seiner Durchlaucht, des Fürsten von Do loch). Auf dem Kasernenhof war Peter Schlevogt Musketier, als Bursche war er Zivilist. Er stand nicht stramm, sondern machte stets eine halb« Verbeugung, er sagte nicht „zu Befehl", sondern „sehr wohl", er ging nicht in Uniforni, sondern in seiner früheren, aber noch sehr gut erhaltenen Dienerlivre«, die er sich nur, seiner jetzigen Stel lung entsprechend, etwas verändert lmtte. Er sprach selbst im Verkehr mit seinen Kameraden nicht platt, sondern hochdeutsch. Als Soldat ging er im stramnksten Paradeschritt, als früherer zwei ter Kammerdiener war er lautlos und unhörbar. Hätte Fritz von Ziegelbach es nicht gesehen, datz die Tür aufging, er würde es gar nicht ge- wutzt haben, datz sein BursA im Zimmer war, so fragte er denn jetzt: „Was verschafft mir eigentlich die Ehre Ihres Besuches, Herr Schle vogt?" Der frühere Kammerdiener Seiner Durchlaucht zuckt« ein klein wenig zusammen. Er liebte diese» etwas ironische» Ton seines Herrn nicht, wenngleich er diesem dafür dankbar war, datz er ihn nicht mit einem gewöhnlichen Burschen und Stiefelputzer auf dieselbe gesellschaftliche Stufe stellte. Eewitz, auch er putzte die Stiesel, aber wie — nur mit der besten Crem« und stets ohne Spucke, während die anderen Burschen eigentlich nur spuckten uno den Groschen für die Wichse in die eigene Tasche, richtiger gesagt, in die eigene Kehle steckten. Er mar sich seiner Würde wohl bemüht. Seine Durchlaucht, der Fürst, hatte zu miederholten Maie» geruht, ihn „mein Lieber" zu nennen. Da durfte er es sich eigentlich nicht gefallen lassen, daß fei» jetziger Herr sich zu weilen dxn Anschein gab, als mache er sich ein klein wenig lustig über ihn, und so antwortete er denn jetzt mit vorwurfsvoller Stimme: „Ich bin ungerufen erschienen, um mich einmal danach uM- zusehen, ob Meine Anwesenheit hier nötig ist, dann aber auch, um mit dem Herrn Leutnant die Toilettenfrage für das heutige Liebesmahl zu besprechen. Wenn ich es mir erlauben dürste, möchte ich dein Herr» Leutnant Vorschlägen, nicht die erste, auch nicht die zweite, sondern lediglich di« dritte Gesellschaftsgarnitur anzulegen." Fritz von Ziegelbach hört« etwas belustigt zu, kenn er hatte es längst aufgegebem Herrn Schle vogt zu ändern. Er mutzte als früherer Kammer, diener Seiner Durchlaucht entweder so verbraucht werden, wie er war, oder als Bursche abgelöst werden. Dav aber wollte er Kem auch schon um seiner selbst Willen nicht antun, dem trotz dessen Sonderlichkeiten würde er niemals «inen besseren und intelligenteren Burschen erhalten. „Und weshalb schlagen Sie mir die dritte Garnitur vor?" erkundigte sich jetzt sein Leutnant. Der Musketier versuchte, seinem hübschen, frischen, bartlosen Gesicht «inen diplomatischen Ausdruck zu geben, dann meinte er: „Ich bi» zwar dabei, wenn der Herr Leutnant sich anklei- den, aber nicht, wenn Ker Herr Leutnant sich wieder entkleiden." „Sie können auch ruhig anziehen und aus ziehen sagen," verbesserte ihn sein Herr, um dann fortzufahren. „Ich glaube, Ihre Bedenken zu verstehen. Sie wollen mir ankeuten, Katz ich es bei dem Ausziehen, pardon, ich meine natürlich bei denr Entkleide», an der nötigen Vorsicht fehlen lasse, datz ich die Uniform achtlos auf den Stuhl oder gar auf de» Bode» werfe. Aber Ihre Bedenken sind grundlos. Ich werde von dein Liebesmabl genau so nüchtern zurückkomnien wie ich hiirgehe." Herr Schlevogt machte eine diskrete Verbeu gung, dann sagte er: „Auch Seine Durchlaucht, der Fürst, geruhten zuweilen, an einem Liebes mahl teilzunehmen. Selbst bei Seiner Durch laucht erwies es sich aber zuweilen als gut, datz ich die Nacht über aufblieb oder mich wenigstcns in aller Frühe von dein Bäckerjungcn wecken ließ. Selbst Seine Durchlaucht, der Fürst, ge ruhten sonst zuweilen, die Garderobe achtlos In seinen Gemächern hinzuwerfen —" „Ich aber bin keine Durchlaucht, sondern nur ein Leutnant, der keine Gemächer bewohnt,Zan dern lediglich zwei sch-utzliche Hotelzimmer. Dem entsprechend werden Sie rr-orgen früh meine Gar derobe nr der größten Ordnung finken, das auch schon deshalb, weil es mir aufrichtig leid tun würde, wenn ich ^hmm jemals Veranlasst»,» gebe» sollte, mit mir »»zufrieden zu sein." Herr Schlevogt, der in seiner zwar einfache», aber doch sehr geschmackvollen Livree wirklich nicht wie ein gewöhnlicher Musketier aussah, oankte seinem Herm dadurch, datz er abermals ein» diskrete halbe Verbeugung machte, dann sagt» er: „Der Herr Leutnant geruhen also, meinem Eardevobenvorschlag beizustimmen?" Sein Herr mutzte an sich halten, um felm Heiterkeit nicht zu verratm, dann aber sagte er mit der Würde eines Herrschers: „Ich g«mhe/ Und sich von neuem halb vorbeugend, sagt« Herr Schlevogt: „Ich danke." Gleich darauf ging der Bursche ins Neben zimmer, um alles für das Ankleiden zurechtzu* lege», und sein Leutnant blickt« ihm amüsiert nach. Herr Schlevogt war wirklich das, was man «ni verrücktes Suppenhuhn ncimt, aber gleichviel, er brachte es wem'gstcns fertig, ihn zuweilen zu er- heitern, und das rvar schon sehr viel, beim bis jetzt hatte er hier noch nicht viel Erfreuliche« erlebt. Auch das heutige Liebesmüh! würde keift ungetrübter Genutz werden. Da galt es für all* Beteiligten, nur möglichst viel zu trinken, scho-N weil es auf Teilung ging. Jeder versuchte dab«t nach besten Kräften aus seine Kosten zu komme». Na, er selbst würde seinem Grundsatz, mätzig zü sein, treu bleibe», und das erst recht, wenn «ft auch Ante wieder die „Pelzmütze" gab, die hie? das Rationalgetränk z„ ffein schien unk deren Wirkung er am ersten Tag kennen gelernt hatte, als die Kameraden ihn am Mittag im Hotel besuchten. Und es gab wirklich „Pelzmützo", als sich ach Nachmittag um sechs Uhr das ganze Offizi«» korps unter der Anführung des Herrn Oberst in den festlich erleuchteten Räumen Kes Kasino» versammelt unk an der großen, hübsch gedecktes Tafel Platz genommen hatte. (Fortsetzung folgt.)
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