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— Oll — — 143 — Hier stößt sie auf den „Alten Böhmischen Weg". Mit ihm läuft sie durch Cunnersdorf, gehl am obern Ende von Ottendorf vorbei, seht bei Kratzmühle über di« Klein« Striegi», läßt Schlegel und Arnsdorf rechts liegen und gelangt bis zur Greifendorser Kirch«. Hier v«rlätzt sie den Hauptzug des Alten Böhmischen Wegs und läuft in einem Nebengleise desselben nordwärts nach Dem Grünen Haus, das heute zu Naundorf gehört, vormals aber in der Flur von Grunau lag. Die Flur Naunbors ist später von der Brunauer abgetrennt worden. Hier beim Grünen Haus haben wir ben cumulus Oronorva zu suchen. Von hier gelangen wir, an der nördlichen Flurgrenze von Naundorf—Grunaü hinschreitend, zum großen Stein dicht bei der Striegir, dem heutigen Spitzberg. — Die Richtigkeit dieser Grenznachzeichnung wird auch dadurch bestätigt, daß Meiche (47.2« ff.) berechnet: die Grütze de» ungeschmälerten Lettischen Besitzes (-- 275 qkm) entspräche den ML) (fränkischen) Hufen, di« Otto d«r Rtich« dem Kloster schenkte. Die fränkische Hufe ist von verjchieoenen Seiten zu etwa 26F ti» bestimmt worden (47.2» ff ). Weiche errechnet 26,8 tta (— 0,268 qkm) und bekommt: 0,268 qkm X 800 — 214,4 qkm -s- 60 qlcm ungerodete» Waloland (er ist da. Doppelt«: des heutigen Staat»walbe» angenommen) --- 274,4 qkm, rund 275 qkm. es«) Meiche (47.,,) bezeichnet es al» auffällig, datz nicht der Unterlauf der Striegi» und ihre Mündung in die Mulde al» durchaus natürliche Grenzmarken gedient haben. Diese» Talstück war jedenfalls wegen seiner Enge damals unzugänglich. Dagegen bot sich die Hohen- laufter Senke (ein alter Striegislauf, dem der Fluß auch zur Eiszeit wieder folgt«) al», llebergang ins Muldental von selbst an. ") Das Gebiet recht» des Pietzschbache», wo Peter von Nossen anscheinend Fischteiche anlegen wollte, ist nicht die rechte Seite der Talaue de» Pietzschbach«» — von einer solchen kann man wegen der starken Bachwindungen kaum reden — vielmehr ist da« Flschteich- gediet östlich der Wasserscheide zu suchen, jedenfalls in den obern Teilen der linken Muld«n- zuslüsse; im obern Teile des Augustusverger Tälchenr liegen heut« noch solche Teiche. "*) Nach dieser Urlundenstelle heißt der herausgenommen« T«il d«» Klostergebiet» in der Wissenschaft da» vominicsle. " Urk. v. 18. Mai 1385 (9.,,^): Da» Kloster Altzella hatte auf Ottendorfer Flur unterhalb de, Dorfe» ein« Kornmühle. Als d«r Klostermüller, (angeblich) ohne Wissen der Kloster», daneben eine Schneidemühle errichtete, verlangten die Ritter von Honrberg (auf Arnsdorf) als Besitzer der Ottendorfer Flur einen jährlichen Zins vom Kloster. Man einigte sich auf die jährliche Lieferung von 1 Schock Brettern. "») Urk. v. 27. Juni 1449 (9.,,,): Günther von Lzhostewitcz, zu Arnsdorf gesessen, und Abt Johanne» von Zella kommen auf einem Rain zusammen, wo de» ersteren Güter und Gerichte zu O t t i n d 0 r f f. und die des Kloster» Altzella zu Krumpach zusammen» stoßen, und vergleichen sich wegen eine» Erenzstreits. Ein ähnlicher Streit ist vor etlichen Jahren zwischen den damaligen Besitzern von Ottendorf, den Rittern vom Honsperge und dem Abt Vincenz, an derselben Stelle durch den Martgrasen Friedrich den Aeltern (— Friedrich d. Streitbaren 1381—1428, bis 1423 Markgraf, dann Kurfürst) persönlich entschieden worden. "") Urk. v. 3. Mai 1488 (9.,,,): Heinrich von Lzaßchenitz zu Arnsdorf verkauft da» Wasser der Kleinen Striegi» von Crumbach bi» Schlegel an da» Kloster, behält sich ab«v einen Viehweg (von Arnsdorf) über die Schlegeler Güter vor (jedenfalls über die heutige Lohmühle), um mit seinen Schafen auf seine und seiner Leut« Güter gen Otten darf treiben zu können. Ueber Crumbach (1276) oergl. Anm. 16. — Nach einer in Dresden au»g«stellten Urkunde vom 15. Mai 1276 (9.^,) verleiht Markgraf Heinrich der Erlaucht« wegen de» Seelenheil» seiner geliebten Gemahlin Agne» dem KIoft«r Lette di« beiden Dörfer, Berch- toldesdorph genannt, die es von Heinrich genannt Becherer und dessen Bruder Rüdiger für 95 Mark erlauft hat, mit der Gerichtsbarkeit in Dörfern und Feldern. "') Wegen Dittersbach und Neudörfchen (1232) oergl. Anm. 17l Da aber Nicolaus von Borc (Bore?), in Budesyn (Bautzen) wohnhaft, auf Dittersbach und das halb« Dorf Neudürfchen Ansprüche machte — er hatte dies« Güt«r von Friedrich von Sconenburg zu Lehen — sah sich das Kloster 1283 genötigt, demselben 40 Mark Silber Abfindungssumme zu geben (Urkunde vom 23. Juli 1283, in Budesyn ausgestellt; 9.,,,). "») Nach einer in Rochsburg gegebenen Urkunde vom 28. März 1282 (9.»»sf ) bezeugt Theode räch, Burggraf v. Aldenburg, daß Arnold, Ritter von Bor, für da» Seelenheil seine» verstorbenen Sohne» Arnold, einen Teil de» bei Heinichen ge legenen Dorfs Striguz nebst dem Patronatrechte über die dasige Kirche dem Kloster Marien-Lelle übereignet, die andre Hälfte aber H«inrich, genannt von Schur-