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e) Die Mönche von Altzella vergrößern ihr Gebiet und kommen dadurch auch in die Nähe von Frankenberg; den verloren ge gangenen Besitz erwerben sie zum größten Teil wieder. In unsere Darstellung in Abschn. 5b (S. 116f.) richtig, so bekommt manche dürftige Angabe der im folgenden verwerteten Urkunden Hand und Fuß. Die Zeit, da der. Wiocrspruch gegen die Westgrenze von 1185 erhoben wurde, läßt sich leider nur sehr unsicher angeven. Vermutlich ist er nicht an allen Stellen zugleich laut geworden, an manchen scheint er gar nicht erhoben worden zu sein. Poppendorf, das ja auch auf angeblich Hersfeldschem Boden gegründet worden war, Mobendorf, Riech derg und der östliche Teil von Bockendorf blieben wahrscheinlich unangefochten. Bereits im Jahre 1276 vergrößerte das Kloster sein Gebiet, indem es Crum bach und Berthelsdorf b. Hainichen kaufte"«). Dazu kamen 1282 Ditters bach, Neudörfchen"') und Langen st lieg is"«), womit das Klostergebiet ganz nahe an unsre Stadt heranrückte. Nach einer Urkunde vom 17. Juni 1284 (9.sss, »ssu. ses) übereignet Markgraf Heinrich der Erlauchte dem Kloster Celle 3 Mark jährlicher Zinsen in den Dörfern Ulendors und Bucken dors, die es für 30 Mark gekauft hat und belehnt es mit dem Rechte des Kirchenlehns und dem Schultheißenamle in Buckendorf. Die Schenkung in Bockendorf ist wohl am besten so zu verstehen, daß man an den Teil des Dorfes denkt, der westlich des Alten Böhmischen Wegs liegt. Der östliche Teil gehörte nach der Grenzziehung von 1185 dem Kloster bereits und wurde später anscheinend nicht umstritten. In der Tat liegen Kirche und Erbgericht (Schultheißen- amt) von Bockendorf westlich der Straße Hainichen—Oederan. In demselben Jahre (1284) schenkte Burggraf Dietrich von Altenburg dem Kloster den Teil von Greifen dors, den die Familie Schirmer von ihm zu Lehn trug"''). Um welchen Abschnitt der heutigen Dorfflur sichs hier handelt, sotl später erörtert werden, wobei auf die Urkunde von 1284 zurückzukommen sein wird. Im Jahre 1286 rückt der Klosterbesitz noch näher an Frankenberg heran. Nach einer in Dresden ausgesertigten Urlunde voin 4. Januar 1286 (9.^.) gibt Markgraf Heinrich der Erlauchte dem Kloster Celle als Vergütung für demselben angetanen, von den Mönchen aus 60 Mark gewürderten (geschätzten) Schaden sein Dorf Luczelbach und übereignet dem Kloster das Eigentum hierin. — Das Dors Lützelbach hat in der Nähe von Frankenberg und Dittersbach gegelegen, oiellem;. in dem flachen Seitentälchen des Lützeitals, in dem der Fahrweg Franlenoerg-Dit.^v- bach („Rußbutte") aussteigt. 1296 lauste das Kloster einen zweiten Teil von Greisendors von Ulrich von Maltitz, der den Besitz vom Burggrafen Dietrich von Altenburg zu Lehn trug"'). Von demselben Kauf spricht offenbar auch eine Urkunde von 1298""), aus der wir erfahren, daß Ulrich von Maltitz jedenfalls den kürzeren Teil Greisendorfs besaß, der sich westlich des Alten Böhmischen Wegs erstreckt, denn es ist von einem „befestigten Hof" (kirma curia) die Rede, dem heutigen Erblehngericht, das unmittelbar neben der Kirche westlich der WaldHeimer Straße liegt. (Nach freundlicher Mitteilung des Herrn Kantor Walther Heinrich-Greisenoorf.) Auch ersehen nur daraus, daß schon Ulrichs Vater diesen Teil von Greifendorf von den Burggrafen von Altenburg zu Lehn trug. 1297 gewinnen die Mönche von Altzella das verloren gegangene, wertvolle Kaltofen zurück"'). Es war im Besitz des Ritters Ulrich von Matritz — ob als unmittelbares markgräsliches Lehn, ist nicht ersichtlich. Vom Ritter Maltitz hatten es wieder zwei Fceiverger Bürger zu Lehn. Diese kauften ihren Lehnbcsitz frei, um ihn dem Kloster zu schenken und sich von diesem wieder damit belehnen zu lassen. Zur Zeit Heinrichs des Erlauchten hatten die Mönche von Altzella auch eine Mühle an der Zschopau unterhalb der Mündung des Lauenhainer Bachs (die heut« als Ausflugsort vekannte Lauenhainer Mühle) und das Recht des Fischfangs ober- und unterhalb des Mühlenwehrs "">). Später müssen sie auch das ganze Dors Lauen Hain erworben haben, denn 1309 belehnen sie ihren „Laienbruder" Gerhard von Lübschütz damit, aber nur aus die Zeil seines Lebens"»). Aber noch vor dem Tobe des Lehnsmannes kaufen sie es (1329) zurück"").