Volltext Seite (XML)
HsrH und E<Hoür Da» Reich der Frau. Kleiderluxus. Der Höhepunkt der gesellschaftlichen Ereignisse in Berlin ist alljährlich der Presseball. Die gesamte offizielle Gesell schaft ist an diesem Abend Gast der Presse, jener Macht, der sich olles beugt und mit der niemand es verderben will. Ver- rreter der Regierung, der Hochfinanz und der Industrie mit ihren Gattinnen und Töchtern, Schriftsteller aller Parteien, Maler, Bildhauer aller Richtungen, Film- und Bühnen künstler als Ehrengäste des Vereins Berliner Presse ver einigten sich — einmal im Jahre in sinnlicher Harmonie — zu einem Magneten, der Tausende interessierter Zeitgenossen zu diesem Feste zog. Daß eine jede Frau trachtet, sich zu einem solchen Er eignis so vorteilhaft wie möglich und so kostbar, wie es irgendwie das eigene Portemonnaie oder das des Gatten er laubt, anzuziehen, ist nicht verwunderlich. So sah man auch in diesem Jahre auf dem Preffeball Toiletten von einer Ele ganz und einer Pracht, daß einem bei der bloßen Vorstellung des wahrscheinlichen Preises schwindlig werden konnte. Für eine „ehrgeizige" Frau war es eine glatte Unmöglichkeit, zu diesem Fest in einer bereits getragenen Toilette zu erscheinen. Man brauchte „unbedingt" eine neue Toilette von einem der führenden Modeateliers, bei der man eine gewisse Garantie hatte, am nächsten Tage in der Zeitung mit der Notiz: „Frau Direktor T. trug eine bezaubernde Toilette von der Firma A.", und möglichst mit Bild genannt zu werden. Tat sächlich hätte man an dem Abend selbst in dem Gewühl von Tausenden von Menschen gar nicht-die Gelegenheit zu der Feststellung gefunden, daß dieses Kleid mit 20 000 Straß steinen (in Worten: zwanzigtausend — für die Ungläubigen!) benäht und jenes mit 4000 Reiberstielen besetzt war. Diese Tatsache bedurfte zu ihrer Würdigung erst der Feder eines Modekritikers. Man bedenke, zwanzigtausend Straßsteine mit der Hand aufzunähen! Eine Arbeit von unvorstellbaren Stunden und Tagen! Derartige Rekordziffern — in unserm Zeitalter der Rekorde an sich schon nichts Ungewöhnliches — standen auf dem Presseball gewiß nicht vereinzelt da. So wurde erzählt, daß eine sehr bekannte Filmdiva zu ihrem bezaubernden Stilkleid nicht weniger als 200 Meter Tüll gebraucht haben soll. Zu einem eleganten Ballkleid keine „Abendhülle" zu haben, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Auch hierin ein Wett eifer, daß man sich immer wieder fragen muhte, in welcher Zeit wir denn eigentlich leben. Alle wirtschaftliche Not, unter der doch die weitesten Kreise unseres Landes zu leiden haben, schien ausgelöscht, Glanz und Luxus übertrafen bei weitem die der Vorkriegszeit. Wieviele von diesen kostbaren Hüllen aus Hermelin oder Chinchilla, aus Brokat mit Pelz oder Straußenfedern besetzt, bezahlt waren, war jedoch nicht genau festzustellen. Aber nichtsdestoweniger bildete das Ganze ein Bild, an dessen Farben und Linien man in Schönheit schwelgen konnte. —ow. St. S9S. Kiffen (50/70) mit Plattstichstickerei und Rückwand, vorgezeichnet auf schwarzem Tuch 6,— M., auf dunkelblauem Rips 3^0 M. Lyon-Abplättmuster für 80 Pfennig erhältlich. 2» Lraukenberg erhältlich bei Joh. Wenzel, SchloWrahe. Hüte dich vor Mannern, Re... 1. gegen ihre Mütter und Schwestern herzlos und brutal sind, 2. sich nur in großer Gesellschaft amüsiere» können, 3. zu viel Wert auf ihren Anzug, Schuhe und Lira- watten legen, 4. Religion und Tugend als unmodern leichtfertig verspotten, 5. mit ihrem Einkommen nicht einmal selbst auskommen, 6. dir nicht offen und ehrlich in die Augen sehen können, 7. in angeheitertem Zustande ausfallend und roh sind, 8. dich deiner Familie mit Gewalt entfremden wollen, 9. viele Talente, aber keine Ausdauer bei einer Arbeit, haben, 10. zu auffallenden Wert auf den Geldbeutel deiner Eltern legen, 11. gegen Tiere und Kinder grausam sind, 12. ohne genügendes Einkommen auf großem Fuße leben. Rüche und Hau». Quark-Schwemmklöße. Ein Ei, vier Eßlöffel Mehl — bei anderen als Gemüsesuppen noch zwei Eßlöffel Zucker —, ferner sechs Eßlöffel Quark und 100 Gramm Milch werden hierzu benötigt. In der kochenden Milch verrührt man bas Mehl zu einem sich vom Topf lösenden Klumpen, gibt, wenn er erkaltet ist, erst das ganze Li und nach und nach den Quark hinzu und kocht darauf die abgeüochenen Klöße wie Mich. Fränkische Klöße. Ein Pfund Mehl, 20 Gramm Hefe, eine Obertasse laue Milch, drei Eier, 60 Gramm Zucker und eine Prise Salz. Ist die in der lauen Milch verquirlte Hefe mit den Eiern verrührt worden, so gibt man das Mehl, den Zucker und das Salz hinzu. Mes wird zu einem festen Teig verarbeitet und 60 Gramm zerlassene Butter darunter ge rührt. Der Teig muß solange geschlagen werden, bis er Blasen treibt, darauf stellt man ihn warm zum Gehen. Rach dieser Zeit wird der Teig auf ein mit Mehl bestäubtes Brett zu einer langen Wurst gedreht, in gleiche Teile geschnitten, jedes Stück zwischen mehligen Händen zu Bällchen gerundet und auf ein mit Mehl bestäubtes Tuch zum abermaligen Gehen gelegt. Erst dann werden die Klöße in Salzwass« gekocht. Sie müssen ganz frisch gegessen werden, da fie sonst leicht zusammenfallen. Bayerische Knödel. 400 Gramm Semmel in Würfel geschnitten, übergießt man mit einer Obertasse voll Fleisch brühe oder Milch und läßt sie eine halbe Stunde lang zu gedeckt stehen. Unterdessen rührt man 70 Gramm Butter zu Schaum, gibt nach und nach zwei bis drei ganze Ei«, 40 Gramm Mehl, Salz, Muskatnuß, reichlich feingeschnittenen Schnittlauch hinzu, sowie die eingeweichte Semmel. Ist d« Teig zu weich, so muß noch etwas geriebene Semmel daran kommen. Die Klöße werden jetzt geformt und in siedendem Salzwasser 15 Minuten lang gekocht. Das Brenne» des Kaffees erfordert die größte Auf merksamkeit und Vorsicht. Die Bohnen dürfen nicht braun, nicht zu hell und müssen ganz gleichmäßig gebrannt fein. Die Kaffeetrommel darf nur zur Hälfte gefüllt wer- oen, und die Kaffeebohnen läßt man über lebhaftem Feuer unter beständigem Drehen und häufigem Umschütteln hell braun rösten. Gefüllter Put« auf einfache Art. Die Puterleber und Pfund Kalbsleber werden feingehackt und mit etwas grüner Petersilie und vier fein zerschnittenen Schalotten in Butter gedämpft. Dann mischt man fünf gut eingeweichte und wieder ausgedrückte Semmeln darunter, streicht die Mass« durch ein mittelfeines Sieb, verrührt sie noch mit einem ganzen Ei, Salz,- Pfeffer und einer Prise Majoran, füllt die Farce in den Kropf und in die Brusthaut, legt ihn in eine passende Bratenpfanne, gibt Butter daran und läßt ihn gar werden. Die Tunke wird durch ein Sieb gegossen und mit etwas Sahne gesämt. Mittel gegen das Knarren der Türen. Die Türangeln sollten jedesmal, wenn die Tür selbst einer Reinigung unter- zogen wurde, geölt werden. Das Oe.en geschieht, indem die Tür durch einen untergeschobenen festen Stab empor- gehoben wird und die gelockerte und freigelegte Angel mit einer Oelfeder oder einem Oelkannchen ansestrichen wird.