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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 16.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192702165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19270216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19270216
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-16
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
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Soziales Der A lgcmcine deutsche Gewerkschastsbund für Achistnnüentag und llebcrstundenverweigeruig. Aus Berlin wird berichtet: Auf der Tagung de« Bundesausschusses des Allgemeinen deutschen Ee- werkschafisbundes am Dienstag wurde sckarfs Kritik an der Spruchpraris einzelner Schlichter und an der Verbindlichke t erl ämng derartiger Schiedssprüche durch den Rcichsarbeitsnünlster ge übt. In einer Entschließung wurde Protest er hoben und als Pflicht der gesamten Arbeiterschaft erklärt, der Parole ihrer Verbände zu folgen Tagesknlender. 16. Februar. Evang. u. kath.: Juliana. im noben Seelingstädt nachts ans den Lehrer L. j ausgeführt. Al« dieser mit seinem Kollegen, Kontos führung: auch die Königstapelle, wo König Friedrich August verunglückte, ist mit zu sehen. durchgingen, bald aber wieder aufgehalten werden Wien die Deutsche Sängerschaft zum 4. Deutschen Aus den Ger-chtssälen 86 Jahre Zuchthaus für eine» Spion. De« 19.—23. Juli des kommenden Jahres der Stadt richtendienst wichtige Dokumente der Neichsmariuq sich zu verschaffen gewußt und diese zur Kenntnis oes Nachrichtendienstes gebracht. Blut gibt. frohen Film die drei anerkannten Lieblinge des nur den Vühnennainen gewechselt hat, iin übrigen ^genommen wird Bayern einverleibt. — 1923 Das Mcmel- gebiet kommt unter litauische Oberhoheit. — von dort gemeldet wird, ein Kongreß gegen die koloniale Bedrückung. Auf diesem Kongreß sprach sich der angeblich deutsche „Dichter" Toller gegen die Rückgabe der vormaligen deutschen Kolonien an Deutschland aus. Einr Entschließung der Arbeitsgemeinschaft zur aber noch die alte, ewig junge Künstlerin von Nasse und Temperament geblieben ist. Was kön nen die drei uns in Frankenberg noch bringen, so hörten wir manchen fragen. Nun, dem sei ge antwortet, daß die drei scheinbar unerschöpflich sind im Erfinden und Ersinnen wirkungsvoller Bühncngaben. Und selbst wenn inan dies und der Trinitatiel rche. de« Einbruch» in die Kantine des Sportplatzes SportluN an dcr Helmholkitr, ße und noch wcilere Kircheneinbrüch« in Löbau, Bi schofswerda und Neugersdorf überfuhrt. Bekanntlich war Slöcklasa bereit» im September 1926 kurz nach " ' "" . — .. Yon des, Wucht gegen den Unterleib' getroffen, daß er in ichwer verletztem Zustand dem Chemnitzer Stadt krankenhan» zugeiührt werden mußte. _ — Dresden. Am Sonnabend wurde einer der schwer verletzt. schwer verletzt. — Göppersdorf. Ein in einem hiesigen Bau- geschäst an der Kreissäge beschäftigter Arbeiter wurde van einem abivrinaenden Stück Kol, mit solcher bürg die Ehrenpatenschaft übernommen. — Bei einem im Galthof des benachbarten Berbersdorf abgehaltenen Maskenball vergnügte sich ein Turner c damit, während des über SV, S unden währenden Maskentreibens unausgesetzt an den Außenseiten de« Saales um die Vergnügten herum Dauerlaus zu machen. — Sehma. Ein unsern Ort passierender Kasten schlitten geriet ins Schleudern und wurde mit solcher Wucht gegen «inen Mast geschleudert, daß er zer trümmert wurde. Während die erschrockenen Tiere bender Spannung folgte am Dienstag abend der ausverkaufte große Saal den Bildern an der wei ßen Wand, die jedem, der noch «in Fünkchen deutschen Stolz und Ehrgefühl im Leibs hat, zu G, von der Singstunde kommend, in die Schulz gasse -inbog, sprangen drei bewaffnete, maskierte Unholde auf ihn zu. L. enifloh, um in einem nahen Gehöft Schutz zu suchen; dort erreichten ihh die Verfolger und schlugen ihn durch wuchtig« Hierin den Schiffer Martin Hofmann aus Mainz weßen Lotte'wurde direkt, versuchter ° Volksgesundung. Die Arbeitsgemeinschaft zur Volksgesnndung unterbreitet der Reichsregierung und den Rcichstagsabgeordnetcn eine von ihrem Vorstand angenommene Entschließung, in der sie die nunmehrige Beratung des Entwurfes eines Gesetzes über den Schutz der Jugend bei Lust barkeiten begrüßt und die Verabschiedung des lassen sich nicht ohne weiteres beschreiben, den in um abzuwarten, ob Lotte muß man gesehen haben Was die Vorbespre- ^2^» "öb^ wurde"dir.kt, verf chungcn ankundeten, ging hier restlos m Erfüllung „gsas, und es blieb nicht« anderes übrig, als den zum und wurde zum Teil noch übertroffen. Ein Son-, E,efcmien noch vor Emtreff-n des Sarmmnl-Unter-! Iah meter Entfernung befinden. Die Erschütterung Halle eine Dauer von fünl Minuten. Der Ausschlag den Pendels betrug 30 Millimeter. — Nach vier- bezw. sünfiägigem Krankenlager verschieden hier der 88- jährige Brauereibesitzer Hilpert und feine gleich altrige Gattin, die beide an Grippe erkrankt waren. — Grimma. Ein gemeiner Raubüberfall wurde BollshsHWle Der Pestalozzi-Feier wegen kann der Kursus des Herrn Studienrat Jung erst am 18. Februar be ginnen. Die Vorträge werden versuchen, in das Wesen neuester Dichtung einzuführen. chter Spionage zu 6 Jahren Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf 1(1 französischen Nach. Am -elmat und Merland Frankenberg, 16. Februar 1927. in Wien Große Borbereitnngen für die Riesrnoeranstaltung Aus Wien wird uns berichtet: Nach 38 Jahren — ein so langer Zeitraum ist feit den Augusttagen des Jahres 1890, an demm jenes schon einmal gehört hat, empfindet man der Verübung der E nbrüche in Sachfii dabei doch die Freude, die einem das Wieder- tschechoslowakischen Drenzbebörden feftz tretenen Milieu vorteilhaft anschließt: „Die Dame von Marfin", eine tolle Sache vom treulosen und doch so treuen Ehemann, dem süßen kleinen Mädel und anderen sehens- und empfehlenswerten Sachen und Sächelchen. — Chemnitz. In der an der Bornaer Straße gelegenen Scdaukmirtschaft »Zur Hoffnung* wurde am Dienstag früh der 48jährige Schankwirt Sprung mit seinem fünf Monate alten Enkelkind tot in der Küche ausgefunden. Man nimmt an, daß Sprung, der aus dem Sofa geschlafen hatte, während der Nacht die Milch für sein Enkelkind gewärmt und dabei nicht berücksichtigt hat, daß ein Kahn am Gas kocher undicht war. Durch das ausstiömende Ga« sind dann Großvater und Enkelkind betäubt und getötet worden. DI« angestellten Wiederbelebungs versuch« blieben erfolglos. — Roßwein. Bei dem 14. Kinde des Arbeiter- Loui« Roth« hier hat Reichspräsident von HInden- größten Sarrasani-Elesanten im Zirlnsgebäude er» schossen. Lotte, mit Namen, hieß die'» Ungeheuer, s Zu Beginn der Reiseze t vergangenen Jahre», im Mai, zeiate Lott« zum ersten Male Unartigkeiten. Stimmung ist da und hält den ganzen Abend an. 'In geschickter Weiss haben die drei die Möglich- reiten der bildbestrahlten weißen Wand ausge- schastsführung der Sozialdemokraten in den letzten acht Jahren. Er forderte eine stabile Negierung, denn «s sei nicht länger tragbar, daß ein Minister, sobald er sich einigermaßen eingearbeitet habe, hinausgeworfen werde. Der Redner trat weiter für einen Abbau beim Landtag und den Mini- sterien ein. Abg. Böttcher (Kam.) lieh zunächst den Etat ganz links liegen und ging dafür auf di» gegen wärtigen Arbeitsverhältnisse in der Metall- und Textilindustrie ein und kritisierte dann den Etat, lehnte ihn ab und kündigte der Regierung die Opposition seiner Partei an. Die Fortsetzung der Beratung findet morgen Mittwoch 10 Uhr statt. sehen lieber alter Bekannter bereitet. Was Red lich an Situations- und anderen Witzen aus dem Aermel schüttelt, das ist ebenso zwerchfell erschütternd wie Trolles graziöse Erscheinung immer äußerst angenehm wirkt. Und die Lolett« alias Hilde braucht nur mit den Augen zu jong- lieven, schon werden die Herzen warm und di« mit allen wichtigen Fragen der deutschen Sänger welt beschäftigen. Das 10. Deutsch» Sängerbundesfest in Wien 1928 wird, das ist schon jetzt sicher, Vertreter aller deutschen Gesangverein« der ganzen Welt versammeln. Wien aber und die deutsche Sängerschaft Oesterreichs wird ebenso sicher die Gäste würdig zu enrpsangen Wissen, da für bürgt die Hoh» Begeisterung, mit der der Festausschuß mit seinem Vorsitzenden, Schulrat Jalsch an der Spitze, schon jetzt eifrig tätig ist. Knüppelhiebe auf den Kopf nieder. Nur dem Um stande, daß eine Mütze die Schläge mindert« und Kantor G. mit einigen Männern zu Hilse eilte, bat L. lein Leben zu verdanken. Leider sind die konnten, wurden die Insassen au» dem Schotten feigen Attentäter im Dunkel der Nacht entkommen, geschleudert und wurden sämtlich mehr oder weniger, Aus gewiss-m Umständen geht hervor, daß e« sich um einen Racheakt aus schulischen Gründen handelt, Zittau. In Hirschfelde stieß am Sonnabend abend an einem Bahnübergang kurz nach 6 Uhr ein Lastkraftwagen der Sozietätsbrauerei Zittau mit einem Personenzug zuiammen. Das Auto wurde vollkommen zertrümmert. Der Chauffeur und der Mitfahrer wurden herausg^schleudert und nutzt, um zu ihren Gesängen und Täiizen eine wirkungsvolle Dekoration zu schaffen. Ein flot ter Sketsch, der «ine ununterbrochen« Attacke aus dis Lachmuskeln der Zuschauer ist, schließt die Einzelvorträge vorteilhaft ab. Sicher werden die . drei Unermüdlichen sich heute und morgen als I der unfehlbare Magnet erweisen, der ein schau- I lustiges und lachfreudiges Publikum in das Welt- Theater lockt, in dem außerdem noch ein Film läuft, der sich den: durch dis drei Künstler ver- „ . f Firmenjubiläum. Die Seidenweberei Steh- schon am 5. Ium 1925 emgebrachten Gesetzent-, sestLDeußen beging am 15. Februarin aller Stille Wurfes, der als Ergänzung des NeichsgesetzeL der ihr Mjähriges Bestehen. Jugendwohlfahrt die Möglichkeit gebe, eine der! s Welt - Panorama. Die Vorführung dieser schwersten Eefahrquellen für die Jugend zu Woche ist so schön und interessant, daß der Besuch schließen. Die Arbeitsgemeinschaft spricht den ganz besonder« zu empfehlen ist. E« kommen die Wunsch aus, daß diese rein kulturpolitischen Fra-!die herrlichen Aufnahmen: „Eine Hochgebirgsreise gen möglichst nicht parteipolitisch, sondern sachlich behandelt werden. worden, war aber damal« geflüchtet, D«r Beebttche» kommt noch zu einer weiteren Reth« von Straftaten in der Tschechoslowakei al« Täter in Fra«, Einst«!»«!. Da« 8 jährig« Töchterchen «In» K>«fto«n Familie stürzte in einem »mbemachtch Augenblick au« ein«m Fenster de« ersten Stocke»; könnt« sich ab«» sogleich wieder erheben und hat nach ärztlichem Bekund« k«Inerlei Schaden, von dem für «in so zarte« Wesen immerhin recht gefährlichen Sturze, davongelragen. . — Delsnitz, i. Srygeb. Al« am Montag abenh ein Kastenwagen dis Lindenstraße herabfuhr, kam «r an der Biegung der Hauptstraße in« Rutschen und durchbrach einen Gartenzaun. Dabet über- schlug sich der geschloffene Kastenwagen, an dem di« Deichsel abbrach. Die im Wagen eingeschlossens Frau schrie laut uni Hilfe, konnte aber unverletzt befreit werden. — Zwickau. Der Kreisausschuß beschäftigte sich in einer am Dienstag stattgefundenen Sitzung mit einer Beschwerde, die Ungültigkeit der Stadtoerordneten wahlen betreffend. Der Referent betonte, daß er auf Grund seiner Untersuchungen festqestellt habe, daß die Liste Feld auf unredliche w--ise zusammett- gekommen sei und daß deshalb die Wahl ungültig m sprechen sei. Der Kreisaurschuß hat sich dieser llulfaffung anaeschloff n und damit ist die Stadt- verordnetenwahl In Crimmitschau ungültig. W« Beschlüsse des neuen Stadtvcrordnetenkollegiums Ind damit ungültig. Die S«"dt hat in nächster Zelt sckvn die neuen Stadtverordneten za wählen. — Mauen. Eine Erderschütteruna, deren Herd n nicht zu großer Ferne zu suchen sein dü ste, ver zeichnete am 14. Februar früh 4 Uhr der Erdbeben messer im hiesigen Lehrerseminar. D«r Ursprung des Bebens könnte sich in etwa 300 bis 35ll Kilo- PolWche Nachrichten Ermordung eines Sowjetpoltzeichefs. Wie au« Sonnenaufgang 7.14, llnteigmig 5.15. — Moskau gemeldet wird, ist der Leiter der Sowjet-j Mo ndaufg ang 4.54 N., Untergang 7.34 V. Polizei fin Kreise Bcrdischcw aus politischen Grün- — Gedenktage: 1497 * PH. Melanchthon, den ermordet worden. Die Mörder konnten bis - Reformator. — 1620 * Friedrich Wilhelm der jetzt noch nicht festgenommen werden. I Große Kurfürst. — 1328 * V. v. Scheffel, Dich- Jmmer Toller! In Brüssel tagt zurzeit, wieder. — 1834 * Ernst Haeckel, Naturforscher. — " ' Scharwenka, Komponist. — 1847 - * Karl Bücher, Nationalökonom. — 1920 Koburg der Lieder an der Donau nicht nur «inen unge heuren Fremdenzustrom, sondern auch zahlreiche Veranstaltungen von einer Größe und einem Glanz bringen, der die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich senken muß. " Schon jetzt, anderthalb Jahre vor dem Fest, ist man mit allem Eifer daran tätig, die Vor bereitungen in der großzügigsten Weise zu treffen. Zwölf Ausschüsse sind bereits tätig, die zahllosen Ausgaben, die eine solche Veranstaltung stellt, zu behandeln. Die Präsidenten des Deutschen Reichs und des Bundesstaates Oesterreich, Generalfeld marschall v. Hindenburg und Dr. Michael Harnisch haben sich bereit erklärt, den Ehren schutz über die Festlichkeiten zu übernehmen. Der Hauptschauplatz des Festes wird der Wiener Pra- ter fein. In der Rotunde und in einer auf dem Trabrennplatz zu errichtenden riesigen Sänger halle werden die Riesenkonzerte abgehalten. Am Schlußtag wird ein großes Sängerparlament sich ! -f Der Vismarckfilm in den Capitol-Lichtspielen! Dar lv. Deutsche Silngerbaadessest LS sich ein Gang oder eine Fahrt nach dem Schützen- Haus, um hier durch diesen Riesenfilm ein Stück deutsche Geschichte zu erleben. Mit atemberau- und wurde zum Teil noch übertroffen. Ein Son- <x,efamen noch vor Emtreff-n des Sarmmnl-Unter- ! Jahre. H. hatte für den französischen derlob sei der brillanten Musik unseres Stadt- - nehmen, zu entkernen. Na" dem Professor Dr. orchesters gezollt, die den Bildern Fleisch und Brandes vom Z o einiae H nweije üb r den ana- Blut gibt. tomischen Ausbau de« Ve anienkopte« gegeben hatte, f Im Welt-TH-ater gastieren zu einem lebens- d'm TI« d«r^ frohen Ulm di- drei anerkannten Lieblinge des san? «Ie?de^^ «inen Frankenberger Theaterpublikums: Trolle, s großen Verlust, da Lotte eine» der besten Tiere Redlich und Colette Molnar, welch letztere seiner Elesanlengr ppe war. Der o's Kirckienei". """ b^ch r bekannt« 27jährige Tischler Ka l Stöklasa ist in B.-Leipa festgeuomm-n worden. Bon einem zu seiner Vernehmung dahin «vt andten Dresdner Kriminalbeamten wurde er dtsKi'cheneinbruch» in Sängerbundesfest versammelte, verflossen —wird einem unvergeßlichen Erlebnis werden mußte! unsere Stadt im Jahre 1928 wieder einmal -der i Wenn bei einer solchen Menschenfülle im Saale Schauplatz einer Veranstaltung sein, wie sie in eine Ruhe herrscht, daß selbst die berühmte Strck- solch gigantischer Art seit Menschenaltern ,licht nadel gehört worden wäre, dann muß es sich uni -mehr zu verzeichnen war. Das 10. Deutsche San- etwas handeln, das mit einein Alltagsfilm keinen „ r».v» gerbundesfest in Wien wird für die Tage vom Vergleich aushält. Der Filin und seme Wirkung ob Lotte fünfte Strafsenat des Reichsgerichts verurteilte Friedrich Augsburger Lin frederizianischer Roman von Wolfgang Marken. (Urheber-Rechtsschutz durch Verlag Osk. Meister, Werdau.) 56 Nachdruck verboten Keinen Augenblick hat da der Meister daran ge dacht, daß bei ihm Schmalhans Küchenmeister ist. Glücklich hat er genickt und dem Augsburger herzlich die Hand gedrückt. „Und ob du mir willkommen bist!" Tann haben sie ihn vorsichtig umquartiert, und die Meisterin hat ihn gepflegt wie den eigenen Sohn. * Ter Augsburger war wieder gesund. In der Schmiede stand er am Amboß. Die Funken sprühten. „Ter Augsburger ist wieder da!" hieß es über- all, und von nah und fern kamen sie, um ihn zu begrüßen. Ernster sanden sie ihn, aber allen dünkte er noch schöner als einst und herzlicher. Bei Meister Retzow war Freude und Lachen fin Hause. Die Söhne des Meisters waren begierig, von des Augsburgers Erlebnissen zu hören. Aber Friedrich schüttelte nur den Kopf und schwieg. Er schaffte fleißig von früh bis spät. And in der Arbeit suchte er zu vergessen. Marlene! Ter Bauer Laßner ging seinem Tagewerk nach. Wie ein getreuer Hausvater betreute «r Haus und Hof und seine Felder. Ter Tod seines Weibes hatte ihn noch emst«r gemacht. Müde war er geworden — fterbensmüde. Sein Sohn sah es und er reckte die jungen Glieder und half dem Vater schaffen von früh bis spät. Und langsam senkte sich Frieden in Ihre Herzen. Täglich gingen sie zum Grabe der toten Bäuerin und beteten, allem Reden zum Spott. Ihr ganzes Leben ward verinnerlicht, und wenn sie ein paar Worte miteinander sprachen, dann redeten sie vom Augsburger. Sprachen davon, wo er wohl sein möge. Sie gestanden es sich nicht em, aber beide sehnten sich nach ihm. Eines Tages als sie von einem Gang auf die Felder nach Hause kamen, stürzte ihnen der Groß knecht entgegen. „Laßner," sagte er, „ist Besuch da in einer großen Kutsch' und wartet auf Euch." Atemlos stieß er es heraus, aber der alle Bauer nickte gleichmütig. . „Ist gut, wo hast' ihn hingeführt?" „Ins Feiertagszimmer, Herr!" Ta schritt denn der Bauer ins Feiertagszimmer und sand — den König von Preußen auf ihn wartend. „Guten Tag," grüßt« der Bauer einfach. „Tag," knurrte der König, aber er war ver legen. „Ist Er der Laßner?" „Bin ich, wer seid Ihr?" „Kennt Er seinen König nicht?" Laßner zuckt« mit keiner Wimper, dann zuckte er die Achseln. „Ter König sind Sie? Hätt's nicht gedacht." „Hat Er sich seinen König so anders vorge stellt?" fragte Friedrich Wilhelm zornig. „Mit Verlaub, Majestät, ganz ander«! Ihr seht wie ein gerechter Mansch aus und —" Er hielt unwillkürlich tmre, denn der König hatte mit seinem Stock hart aus den Tisch geschlagen. Zorn funkelt« in seinen Augen. „Laßner, nehm' Er sicht in acht, sein König will Ihm wohl, aber er kann Ihn auch ver nichten." Der Bauer schüttelte müd« den Kopf. „König von Preußen," sagte «r dann ernst, „Sie irren sich. Ich werde bald vor meinem Gott stehen, mein Leben ist vielleicht nur noch eine Sache von Monden. Da ist alles Irdische nur Spott. Was wollen Ew. Majestät vom Laßner?" „Ist Er immer so respektlos?" „Ich war meinem König allzeit getreu. Hab' alle Abgaben gewissenhaft bezahlt, und wenn ich in der Kirch' gebetet hab', dann schloß ich Ew. Majestät mit ein, hab' Sie nicht gekannt, Mas«- stät, und hab' nicht gehofft, dafür besonderen Lohn zu finden, nur eins hab' ich gedacht, müßt' mir dafür sicher sein." „Was denn, Laßner?" ^Gerechtigkeit, Majestät, solche Gerechtigkeit, dag mein König, wenn er vor des Höchsten Thron tritt, den Blick nicht senken muß." Ganz ruhig sprach es der Alte, seine Stimme zittert« nicht, sein Blick war nicht hart, sondern weh. In des alternden Königs Zügen ar beitete es. „Laßner, Er denkt wohl, sein König ist ein Nabenaas?" Laßner schüttelte den Kopf. „Was denkt Er denn, will Er nicht reden?" „Denk' nur, Majestät, daß Sie recht schlechte Ratgeber gehabt haben müssen." „Hat Er recht, hat Er recht! Damit will Er seinen König wohl entschuldigen?" „Majestät, ich denk' nicht mehr an das Vergan gene. Ich habe abgeschlossen mit dem Leben. Mag der Wald dem Rappoltsteiner bleiben. Jam mert mich nicht mehr. Nur mein Wild erbarmt mich. Bin alleweile mehr Heger denn JLg«r ge wesen, drum grämt's mich, daß der Rappoltsteiner alles metzgert." „Ist recht, was Er sagt! Ist recht, Laßner! Er soll auch der Heger bleiben. Er soll seinen Wald wiederhaben. Will Er heute mit mir zum Rappoltsteiner fahren?" «Ich stehe Lw. Majestät zur Verfügung." ..Komm' Er, Laßner, will gleich fahren. Will alles in Ordnung haben, ehe ich abfahc'. Ja, seh' Er mich nicht so verwundert an. Seinem König gehts recht schlecht. Hab' die Wassersucht. Reden mir die Doktores immer vor, löunl' hundert Jahr alt werden. Lügenhunde! Warum lügt die Welt so, waruin nur, Laßner, kann Er mir das nicht sagm?" ^Jst leicht gedeutet," sagte der Bauer milde, und sein Antlitz war L, dein Augenblick nicht das, eines Bauern, sondern er sah in seiner Abgeklärt heit aus wie ein Philosoph. „Ist leicht gedeutet, Majestät, ist doch die Welt mit ihrer Eitelkeit selbst dran schuld. Wer will denn die Wahrheit: hören, wer, frag ich? Wollen die Ew. Ntajeslüt hören, die Wahrheit, die grausame Wahrheit?" Der König wandte sich weg. „Majestät, ich keime Sie nicht. Ich schasse als Bauer und hab' mich um Politik und höfisches Wesen nie gekümmert, aber ich den? mir, wenn alle Blutsverwandten das, was si« als Wahrheit empfinden, aussprechen würden, dann würden Ew. Majestät nur noch «ines tun können." , „Was, Laßner, was meint Er?" Ter alte Bauer wollte es erst nicht aussprech-n^ dann aber war ihm als müsse er sich schämen, «» zurückzuhalten. „Ew. Majestät, einen Sarg beim Meister Tisch« ler bestellen und auf den Tod umrten." Hart kams heraus, so hart, daß der König er» blaßte und keines Wortes mächtig war. Lange dauerte es, bis er sich wieder so zuscun-, mengesunden hatte und wieder reden koimte. „Glaubt Lr mir, Laßner, daß ich immer nur das Best« für mein Volk gewollt habe." „Majestät, Gott weiß das besser wi« ich arme, Bauer, ich glaube es." „Laßner, sag' Er, glaubt Er, daß es «iney Menschen geben kamr, der den König von Pr«»H ßen, so wie er ist, so hart, so — fr schlayt Kl ist, lieben kann?" „Ich weiß, daß «» einen gegeben hat uÄ» woU auch iwch gibt." „Wen meint Er, Laßner? Sag' Er schnell.^ „Den Augsburg«» l" sagte Laßner langsam. (Fortsetzung folgt.)
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