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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192702122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19270212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19270212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-12
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
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Volk- Verse und Weisen vortragend, als Rhapsode durch abends und Sonntags wieder „dichter^ und Revolution nicht erstickt ist. Dess' wollen wl — Rm. und Rpf. — Frankenberger Bauprojekte, heißt nicht etwa Rückenmark, und Rpf. nicht etwa Wiesbaden, die vor einigen Tagen stattfand, ailer- war, den Preis einer Flasche 1921er „Steinberger gere Verweilen unseres segenspendenden Tages Reichsmark und nun gar noch Reichspfennig haben, ist die Knappheit in allen Kreisen konstant. RM. Ausnahmen kommen selbstverständlich auch vor. So mutz z. B. bei einer Weinvcrsteigening in Frankenberg, 12. Februar 1927. Den, Lichte e»tg«g«n. — Larven und Masken. Larven und Masken! Hat man schon einmal darüber ein wenig nachgedacht, datz die Larven und Masken eigentlich eine große Unwahrheit sind? Datz sehr viele Menschen vielmehr ständig mit einem falschen Gesicht und noch falsche ein Charakter herumlaufen und gerade die Mcskcn- zcit dazu benutzen, sich natürlich zu geben? Manch einer, der mit seinem Geschick nie fertig und zu frieden wird, benutzt die Tage des Mummen schanzes, um wenigstens ein paar Stunden einmal die Rolle zu spielen, die er im Leben gern be haupten möchte. Da läuft das arme Schreiberlein mit grotzer Würde als Prinz durch den Saat und die Küchenfee gefällt sich in der Nolle der gefeierten Künstlerin. Und der „junge Mann der anderen gem «in Schnippchen schlägt, tobt sich als Clown nach HcrzenÄust aus. Bis dann die Demaskierung kommt und die abgenommene Larne auch wieder zum Unterdrücken so diverser Nei gungen und Vorlieben zwingt. Freilich, so lange m dem lichtdurchflutetcn Saal noch die Geigen im Sinne des § 54 angenommen werden kanih läßt sich nur nach den Umständen des einzelnich Das merkt man morgens, wenn der Wecker, dieser unerbittliche Radauteufel mit se'nem schrillen Klang den Schläfer aus der Ruhe ruft. Während vor vier Wochen noch bis weit in die achte Mor genstunde hinein der neue Tag noch im tiefsten Dunkel lag, grützt er heut« schon viel früher mit seiner ganzen Frische zum Zimmer herein. Frau Sonne steht aber nicht nur zeitiger auf, sie nimmt sich auch nach echter Frauenart mit der Verab schiedung am Abend immer mehr Zeit und nichts kann uns angenehmer sein als gerade dieses län- allerhand buntgekleidetes Volk. Larven und Mas ken, das sind die Zeichen dieser Wochen. . . Ist NWHren ew« SHchwaffr zur »erteidizm, strafbar? Von Regierungsrat Dr. K. Friesecke-Breme». feinste Trockenkeer-Ausles«" auf 172 Mark hinaus zutreiben! Zu diesem Preise von 172 Mark pro Flasche sind 150 Ftaschrn versteigert worden, die, nach den bei der Weinbranche üblichen Kalkülen wohl nicht unter Z50 Marr pro Flasche auf den Tisch kommen dürsten. Man glaubt zunächst an einen Fastnachtsulk, aber die Preise sind amtlich gemeldet worden. Ilnd schließlich: rver das Geld dazu hat, soll es auch ruhig für diese Zwecke aus geben. Schade nur, daß für andere Zwecke das Geld nicht auch so schnell ausgegebcn wird. Ileber Geldmangel wird seit Jahren auch in den Stadtparlamenten geklagt. M nch schöner Pl » kann nicht zur Durchführung kommen, weil die Mittel dazu nicht auszutreiben sind. Hoffentlich erleben mir in Frankenberg einmal eine Aus nahme mit den Plänen, die in der Sitzung der Stadtverordneten an, vergangenen Montag ge nannt wurden: Umbau der Gasanstalt zu einen« Schwimmbad und Bau eines neuen Schulgebäudes. Wie die Tinge liegen, scheint der Hallenbadbau der erste zu sein, der sich verwirklichen lassen kann. Von Zschopau liegt uns heute eine Abbildung vor über einen grotz- mgigen Badbau, den dort die Ortskrankenkasse in die Hände genommen hat. Wenn wir auch aus dem Standpunkt stehen, datz eine Krankenkasse allein keine Veranlassung hat, sich derartige Lasten aufzubürden, so märe doch die Beteili gung der hiesigen Ortskrankenkasse an unserem Es geht mit Riesenschritten dem Lichte ent- Rumpsstück — was nebenbei gesagt, wenn es gut gegen! ' gebraten ist, auch nicht verachtet werden dars, — kinfoniekonzert besucht und diesen Gang nicht bereut. Die Ausführung liegt in den Händen des Dresdner Philharmonischen Or chesters, einer über 60 Mann starken Musikschar, unter der sich hervorragende Solisten an den Falles beurteilen. Kürzlich hatte sich das Preußische Kammer, gericht mit einem Falle verbotenen Waffenbe sitzes zu befassen, in dem die Frage des Not standes eine Rolle spielte. Es war jemand auf der Straße mit einem Revolver und 6 Patroneü betroffen worden, ohne im Besitze eines Wassen- scheins zu sein. Der Täter hatte geltend ge macht, daß er von einem anderen, mit dein e^ in heftigem Streit lebe, bedroht worden sei, undi daß er sich infolgedessen gefährdet gefühlt i nd einen Uebeffall befürchtet habe, zumal der anders von der Polizeibehörde einen Waffenschein er- Hallenbadbau vielleicht «in W«g, der der Glut in dieser Zeit de« Bau etwas erleichtern und inj dazu fahren könnte, datz ein Bad ersteht, das sic sehen lassen kann, lieber den Schulneubau, deges Notwendigkeit wohl von keiner Seite b-strii!« werden kann,- wird wohl noch manches Wage di« Zschopau hinabflietze», ehe er zur Tat wird . . K. Lgt. erstinstanzliche Gericht hatte diese Einwände un. beachtet gelassen und den Mann bestraft. Das Kammergericht hat jedoch die Außerachtlasjungj der Einwände des Täters nicht gebilligt, sondcni hält das Borliegen eines Notstandes auf Grund des angegebenen Sachverhalts für möglich. Bor- aussetzung hierfür ist einmal, daß der Täter tat- sächlich infolge der Drohung sich in dauernder Gefahr eines Ueberfalles befunden hat. Demi in diesem Falls würde, solange die Gefahrquells! nicht beseitigt war, immer eine gegenwärtige Ge fahr für Leib und Leben bestanden haben. Ferner ist die Feststellung erforderlich, daß die zur Ab- Wendung derselben getroffenen Verteidl.ungsmaß- nahmen — hier Las Mitführe» einer Schuhwofs — zur Abwendung der Gefahr unbedingt not- wendig, diese also auf andere Weise nicht zu ke- «rsten Pulten befinden. Man möchte mancher Grotzstadt ein gleichwertiges Orchester wünschen und auf ihren Kunstreisen haben denn auch die Dresdner Philharmoniker die wohlverdiente An- «rkeimung gefunden. In Dresden stehen sie im Schatten des weltberühmten Staatsorchesters, für dessen Unterhaltung erhebliche Mittel zur Verfü gung stehen, mit dem sich aber auch sonst keine Vergleiche anstellen lassen. Es dient insonderheit der Oper und gibt autzerdem noch zwei Reihen Sinsoniekonzerte. Das Philharmonische Orchester wird man aber im Dresdner Musikleben nicht ver missen können. In Professor Mörike hat es einen hochsinnigen und ungemein kenntnisreichen Leiter, dem manch herrlicher Konzertabend zu verdanken ist. Sein liebevolles Eingehen auf die Klang- und Gefühlswerte der darzubietenden Ton schöpfungen und seine temperamentvolle Stab führung sichern den Konzerten ausnahmslos einen großen künstlerischen Erfolg. Um auf das Volks- sinfonickonzert zurückzukommen, möchte ich nur jedem Orchesterleiter eine ebenso aufmerksame, dankbare und — wohlerzogene Zuhörer schaft Müschen wie hier. Da wird der Eesamt- «indruck eines mehrteiligen Werkes nicht, wie das anderwärts leider vielfach vorkommt, durch Bei- fallsgeprassek vernichtet, sondern man wartet mit der rauschenden Anerkeirnung, bis der letzte Ton der Komposition verklungen ist. Und zu diesen Konzerten kommt man auch nicht zu spät! Zur Nachahmung empfohlen! Wenig oder gar nicht ist bemerkt worden, datz sich unter der Zuhörer schaft des gedachten Konzerts auch ein Sohn des früheren sächsischen Königs befand. denen man ost mit dem besten Willen nicht errät^ waA das Vorgeführt« bedeuten soll, sondern die -ule, vornehme Tanzkunst von «inst, eben da, wirkliche Ballett. Inmitten der anmutig gekleideten Schar ihrer Getreuen ist die Pawlowa immer noch die unerr«icht gebliebene Königin des Tanze« und der Mimik. Das altbekannte Ballett „Die Puppensee" verstaubt seit Jahr«, in d«n Theaterarchioe». Die Gesellschaft der Pawlowa erzielt noch heute denselben rauschenden Erfolg damit wie «Hedem und die Bielbewunderte zeigt sich dabei als unvergleichlich« Vertreterin des Spitzentanzes, jener Technik, die längst als erledigt angesehen wird. Das Meisterstück der Pawlowa aber ist der „sterbende Schwan"^ eine Schöpfung, mit der sie ihr Publikum zu tosond«m Beifall hinreitzt. T«r Wissenschaft halber habe ich kürzlich «in vvn der Dresdner Volksbühne veranstaltetes Unsicherheit von Zeit und Ort können «s ge raten erscheinen lassen, zur etwaigen Verteidigung! gegen Angriffe auf Leib und Leben eine Schutzs waffe bei sich zu tragen. Doch ist das Mitführeif einer solchen Waffe, ohne km Besitze «Ines Wafi ns cheins zu sein, verboten. Kann sich der Besitzes »er Waffe gegenüber diesen, Verbot, dessen UeberT retung strafbar ist, darauf berufen, datz er di« Paffe zur Verteidigung in drohender Gefahr hab« mitsühren müssen und sich daher in einem Nuds Lande befunden habe? Tin die Strafbarkeit aus. chliefzender Notstand liegt nach 8 54 des Et raff Gesetzbuches nur vor, wenn die Handlung zu» Rettung einer unverschuldeten, auf andere Weises bUUgv» v«ug»Iü ru KWr S°/» Uns wurden von derBousparkass« der Gemeinschaft der Freund- Luftkurort Wüstenrot in knapp IK Jahren bis Ende 192» aa TkÜBausporerzumBauvonEigenheimen und gcmcinnüiü. gen Bauten vergeben. Wer nach einem Eigenheim strebt, verlange alle Unterlagen. Sofortige Darlehen werden nicht gegeben. Diesbezügliche Anfragen zwecklos. Die Gemein schaft der Freunde Ist di« erste,älteste,grghte,erfolgreichste, leistungsfähigste und sicherste Bausparkaue Deutschlands gestorbenen Malers und Graphikers Lovis Corinth. Einer der Größten unter den Großen nettester Zeit. In Ostpreußen stand seine Wiege und nach gründlichen Studien im In- und Aus land« wurde und blieb er ein deutscher Künst- le r. Ilnd sein ganzes fruchtbares Schaffen, das auch die Maltechnik von einst bis zur Gegenwart erkennen läßt, atmet den Ausdruck des bewußt Deutschen. Das kommt auch in jenen Schöpfun gen zum Ausdruck, die das Religiöse zum Ge genstand haben und erkennen lassen, daß auch der geniale Künstler von heute ein christgläubiger Mensch sein kann. — Die zweite Ausstellung, der ich hier ein paar Worje widm«, befindet sich im Staatlichen Kunstgewerbemuseum. Professor Arthur Winde, der an der Staatlichen Kunst- gewerbe-Akadenrie als Lehrer für Holzbearbeitung tätig ist, zeigt in einer reichen Auswahl köstlicher Stücke, datz über der Theorie die Praris steht. Aus sprödem Material hat er die anmutigsten Formen geschaffen und aus dem Tisch jeder „guten Stube" würde eine Schale, ein Schmuckkastcn oder ein Leuchter au, d«r Hand Windes «ine künst lerische Bereicherung darttellen. Obwohl alle« aus geschaffen, wirkt diese Kunst doch kei neswegs „hölzem", sondern «s ist Seele tn all diesen reizvollen und anmutigen Gestaltungen, die aus vollendeter Beherrschung de« rein Technischen und aus künstlerischem Erleben hervorgehen. Pro- fessor Wind« schafft aber nicht nur „auf eigen« Rechnung", sondern — das ist die Hauptsache — ist Pädagog und vielverehrter Führer eines ver- heitzungsvoll«, Künstlernachwuchses. Diese Tat sache macht seine schöne Ausstellung doppelt inter essant. Zum Schluß komme ich noch einmal auf dl« alte gut« sächsische Volkskunst, die dank Hofrat Oskar Seyffert in ihrem Landesmuseum drüben im ehemaligen Jägerhof «in unvergängliches Denk- mal hat. In den erzgebirgischen Bauern- und Spinnstuben Mrd« ss am Sonntag besonders lebendig, das Museum hatte wieder «tnmal «irren großen Tag, denn „Günther-Toni" aus Gottesgab war da, umgeben von einer zahl reichen Besucherschar und von wanderfroher Ju gend, die ihre Heimat- und Volkslieder durch die Säle brausen Netz. Und dann nahm Günther: seine Zupfgeige her und sang aus seinem eige nen Liederschätze das Schönste und Beste — sondern Reichsmark und Reichspfennig, und beide bleiben trotz ihrer amtlich festgelegten Ab kürzung bei den meisten Sterblichen recht' unsicht bar .. . . . ,in allen . lschen Gauen auch schon wieder das die Lieder brauchen nicht erst genannt zu werden, > Wandcrleven, das bei richtigen Sportlern ja auch denn viele von ihnen sind längst Gemeingut des ' durch den Winter nicht beeinträchtigt wird. Jetzt singen und di« Gläser klingen, solange ist allen Vie Wirklichkeit noch fremd und märchenhaft, sh. lange stehen eben alle noch im Zeichen von Larven Md Masken.. . Zu gleicher Zeit, zu der Prinz Karneval sein Zepter schwingt, wandern unter den kommend« Ostern di« Schule verlassenden Kindern die Poesie- Alben von einer Hand zur anderen. Biel Lebens weisheit wird von Eltern, Lehrern und Mitschülern in dies« meist ganz kostbaren Büch« geschrieben und sehr viel wiro darin geredet von „ewiger Freundschaft Md Treue". Auch „Liebe und Freundschaft" kehlen nicht. Wie eigenartig neh men sich doch diese Einträg« aus, wenn man sie nach Jahren wieder einmal aufschlägt. Welch schöne Erinnerungen an frohe, sorglose Stunden werden da wach, wenn das Auge auf den ein- zelnen Blättern ruht und die Personen im Geist« an dem Leser vorüberziehen. Gern widm«t man dann den vergilbten Blättern «in Stündlein und macht sich wohl auch seine besonderen Gedanken über „ewige Freundschaft und Treue", die durch das garstige Leben in so vielen Fällen frühzeitig in die Brache ging .. . Kaum, daß die Sonne anfängt, in größerem Bogen den Himmel zu durchziehen, da regt sich VIC vvl ruiitjrn pult,unv, unrt- --alten habe und im Besitze einer Schußwr!!« Hand Geld vertreten gewesen sein, wenn es möglich sei, während sein Gesuch um Ausstellung emcs - ' -- - - . Waffenscheines abschlägig beschiedcn wurde. Da, Für den Feinschmecker in künstlerischen Ange legenheiten kamen in diesen Wochen zwei Son- desr-Ausst«llungeu in Betracht, die in —— ,.»7.^ —- —»— ihrer Art zwar gar nichts miteinander zu tun , gestirnes! D«r Februar scheint es auch zu wissen, haben, aber jede für sich etwas Außeraewöhn- daß er uns mit dieser Gabe einen besonderen liches darstellen. Im Kunstverein auf der Brühl-1 Dienst erweist und so schreitet er denn stolz wi schen Terrasse steht man den größten Teil der ein Spanier durchs Land, in seiner Begleitung Werke des im vergangenen Jahr- in Holland allerhand buntgekleidetes Volk. Larven und Mas- ganzen deutschen Volkes geworden. Trotz seiner j werde» aber auch schon di« anderen Wander« nicht zu beseitigenden gegenwärtigen Gefahr nie Erfolge ist der Anton immer der bescheidene,' munter, die gern «in Kitzchen Sonne mit auf ihren Leib oder Leben des Täters oder eines An- liebenswerte Mensch geblieb-n. Eisgrau sind ihm Weg haben möchten. Tie Wanderer- und Ju- gehörigen begangen ist. Diese Voraussetzung ist Bart und Haar geworden, aber das Herz ist' gendherbergen bekommen langsam wi«der Hoch- Zweifellos gegeben, wenn — z. B. ln Zeiten «iu«^ jung geblieben und wenn er, seine geniütvollen betrieb und auch auf der Eisenbahn wird «s Somc- Revolution — eine derartige allgemeine Unsicher. Verse und Weisen vortragend, als Rhapsode durch abends und Sonntags wieder „dichter". Hof- h"t herrscht, daß mit Angriffen auf Leib und die Lande zieht, dann erfüllt er ein Stück Mission fentlich bringen die kommenden Wochen nun auch Leben jederzeit gerechnet «erden muß und 'ne. für das deutsch« Gemüt, das auch trotz Krieg den sehnlichst erwarteten wirtschaftlichen Aufstieg, mand, dem sein Leben lieb pt, sich auf die Stc^o und Revolution nicht erstickt ist. Dess' wollen wir der auch manchem einen frohen Naturgenuß ver- wagen darf, ohne eine Waffe zu seiner Der- uns von Aerzen freuen und ntit gutem Beispiel! mitteln wird, den er heute entbehr«» mutz, ob- mitzunehmcn. ^nwiswelt sonst erudzs geht da voran Emil. wohl er ihn für s«me Gesundheit so dringend nötig Mtführen von Waffen rechffett Das lieb« Geld bleibt eben leider immer wieder KSWWWe WWZMKWulW in den meisten Fällen dasjenige was man im , , , größten Umfange — nicht besitzt! Seit wir DWsrVorte als CsnulassgrWe „Was uns als Menschen vereinigt, ist das Göttliche, das in unserer Natur liegt." Pestalozzi. * „Es sind wenige Menschen, die unter der Last der Etikettenformulare und Pedantcreien das Gefühl ihrer Pflichten und das innere Wesen ihrer Bestimmung rein^erhalten." Pestalozzi. -» „Der erste Unterricht' des Kindes sei nie Sache des Kopfes, er sei eine Sache der Vernunft — «r sei ewig Sache der Sinne, er sei ewig Sache des Herzens, die Sache der Mutter." Pestalozzi. Dis schwedische zrau als WM Von Ilse E Tromm-Güteborg (Schweden)' Das lchwedische Mädchen heiratet durchschnittlich sehr früh. Es wird von Haus« aus schon zur Ehe erzogen, „nd da die schwedischen Ehen mustergültig sind (Aus nahmen bestätigen hier wie überall die Regel), so weih sie vün der Mutter her schon mit gutem Instinkt, sich dem Manne auzupasscn und sich rechtzeitig aus ihn ein zustellen. Es gibt nirgends weniger Mißhelligkeiten als in der schwedische» Ehe. Einen großen Anteil an diesem Vorteil haben natür lich auch die Männer, die ihre Frauen vergöttern und verwöhnen. Darin kommt der Schwede dem Amerika ner sehr nahe. Die grau ist sür ihn daS Höchste. Für sie schafft und arbeitet er gern, um Ihr das Leben so behaglich wie nur möglich zu gestalten. Aus sie hat er sein Leben eingestellt, und gehen an- der Verbindung ein paar gesunde Kinder hervor, so ist des Schweden Glück vollkommen. Niemals würde die verheiratete Schwedin aus den Perlich hängen zu lassen, weil sie ihres ManneS sicher herrscht. Dies wirkt auf mich, als Nichtschwedin immer Der schwedischen Mutter fehlt meist die Fädigkeit, Kinder zu erziehen. Dadurch, daß sie sich uu sich nach des Tage» Last gern zurück sehnt. paar liebe Worte zu sage». bewußt seinen Namen unter die Ankündigung setzen würde und die Mutter ganz bescheiden hinterher kommt. Mau sieht ungewöhnlich viel Frauen ein Auto führen. Sport ist der Schwedin lieb, sofern er ihrer Schön!,eit dienlich ist- Sie bat ständig Angst, an Körperfülle z»- er sinket, es gibt kein schöneres und liebenswürdigeres Geschöpf als seine Gattin- Im Sommer wohnt die Familie selbstverständlich auf dem Lande, in der eigenen oder gemieteten Billa, weil sich die Gattin von den An strengungen des langen Winters ausruhen muß. Der Manu fährt willig stundenlang täglich zu seiner Familie aufs Land hinaus und früh am Morgen wieder in ,die Stadt, um seinen Beruf auszuüben, wenn er nur weiß, daß die Seinen es draußen schön und angenehm haben. Die schwedische Ehefrau darf sich nm Himmelswillen nicht anstreng«!. St« mnß so viel wie möglich „ruhen", damit sic ihre Schönheit behält. Ist zusällig kein dienendes Wesen im Hause, verrichtet der Mann hundert mal lieber di« Wirtschaft, all daß «r st« von s«iner Gatlin auSsühren ließe. Er kocht den Morgenkaffee, den er ihr am Bett anrichtet und fährt bereltwilllast seinen Nach wuchs mit dem Kinderwagen ans. Lr kocht, wäscht da« Geschirr, während seine Eheliebste sich ausruhen muh. Die Frau steht so stark im Vordergrund, daß bei Fa- Die Entwiaiuus vstasrikar Einige Zahlen aus offizieller Quelle, In der in Amster dam erscheinenden Zeitschrist „Zuid-Asrika" veröffentlicht, geben ein treffendes Bild der Entwicklung der verschie denen Gebiete Ostafrikas während der letzten fünfund zwanzig Jahre. Im Jahre 1925 betrug der Wert der Ausfuhr, im Vergleich zu 1901, aus Nyafsaland 11,28 Millionen Mark gegen 740000 Mark, der Einsuhr 11,82 Millionen Mark gegen 2,68 Millionen Mark. Di« Ausfuhr Ugandas stieg von 640000 Mark ans 100 Millionen Mark (Baumwolle!) und die Einfuhr von 1,26 Millionen Mark aus öl,66 Millionen Mark. Die Vollkommen in sich abgeschlossen ist das schwedische Familienleben. ES ist fast ausgeschlossen, daß mau „auf eine» Sprung" zu seinen Freunden geht, wie man es in Mitteleuropa zu tun gewohnt ist. Man wartet die osfizicllcn Einladungen ab, und die Abfütterungen, die sich immer programmäßig bei allen Gelegenheiten ab wickeln, verlaufen in formeller Konvenienz, bei denen fast nie eine gemeinsame Unterhaltung auskommt. Man trinkt nur, wenn die Dame deS HanseS Ihr GlaS erhebt, oder wenn der Herr des Hauseö seinen Gästen zutrinkt. Nach dem Mahle verschwinden die Herren meist, um im Rauchzimmer von Politik oder Geschäften zu rede», während die Damen sich im Salon nach allen Regeln der Kunst langweilen und sich mühsam das Gespräch — meist über Kleidersragen — sortschleppt. Die erlösende Stunde schlägt erst bei der Ankunft Im eigenen Heim. Die Schwedin will unter allen Umständen „süß" sein. DaS Puppenhafte an ihr paßt zu Ihrer Natur. Sie interessiert sich ihr ganzes Leben hindurch mehr sür den Mann als sür ihre Kinder, die immer erst in zweiter Linie kommen. Hier steht sie im vollständigen Gegensatz zu den deutschen Müttern, die ihre Män- ner zur Gelte schieben, wenn «S sich um die Kinder handelt. Die Schwedin überläßt dl« Erziehung zunehmen, und sie versucht alles, überflüssiges Fett wieder zu beseitigen. Mit Behagen läßt sich der schwe dische Ehemann von seiner Frau spazieren sahren, imd er ist stolz, wenn sie de» Krastwagen elegant zu be dienen wciß„ Der Fernsprecher ist sür die Schwedin ' eine Notwendigkeit. Täglich verbringt sie längere Zeit mit dem Hörer In der Hand, um mit Ihrem Bekannte» zu sprechen, »nd mindestens einige Male nist st« bei ihrem Gatten an, um sich »ach seinem Befinden in er- m Gatten widmet, vermeidet sie eheliche Un- kündigen und Ihm zu erzählen, daß sie unsinnig vor Irenen, zu denen die Männer natürlich hier, wie überall, Sehnsucht nach ihm ist. Immer wieder nimmt der Gatt« hinreichend Gelegenheiten hätten. Sie vermeidet eS den Hörer; selbst wenn er dringende geschäftlich« Kon- ferner, daß er seine Abende außer dem Hause verbringt.! ferenzen hat, findet er doch »och Zeit, seiner Frau ei» Sie macht daS Heim behaglich und sich selbst schön, und paar liebe Worte zu sage». schön. Das ewige Lächeln gibt ihrem Gesicht zwar nicht Es Ware undenkbar, daß ein schwedisches Kind es wagen selten etwas Puppenhaftes, aber der Mann liebt dies; könnte, zn den Eltern „Du" zu sagen. Die Kinder er tändelt mit ihr, putzt sie mit kostbaren Kleidern her-. werden auSstasfiert mit kostbaren und eleganten Klei- aus, die ost wirkliche finanzielle Opfer für ihn bedeuten, j dungsstücken, und da man die Persönlichkeit deS Kindes Das Puppendasein der Schwedin hält sie In den jungen in weit ausgedehnterem Maße als In Mitteleuropa re- Ehejahren von fast aller Betätigung im öffentlichen s spcktiert, so scbafft man nicht selten den unerquicklichen Leben fern. Ihr sehlen die tiefgehenden Interessen der! Zustand, daß das Kind des Hauses in vielen Familien mitteleuropäischen Frau. Politik und Franensragen be- h""sch» ° -r» * deuten ihr vorerst nichts, desto größer und intensiver unsympathisch. ist ihr Bestreben, dem Mann im eigenen Heim die Fädigkeit, Kin „ „ . , , grüßte Behaglichkeit zu schaffen, nach deren Ruhe er geteilt ihrem Gatten widmet, vermeidet sie eheliche Uw iicb uacki des TaaeS Lall acru »»rück lebnt. treuen, »u denen die Männer natürlicki bier wie übern» Zahlen für daS hente von den Engländer» in Kenya umgetauste Deutsch-Ostafrika lauten für die Aulfuhf: —, .„».ft. 1,42 Millionen und 54,5 Millionen Mark; für die Giü- Die Frau steht so stark Im Vordergrund, daß bei Fa- fuhr 2,«8 Millionen und 11,82 Millionen Mark, milienanzeigen in den Zeitungen immer zuerst der Name Diese Zahlen reden «ine nur zu deutlich« Sprach« Gedanken kommen, sich zu vernachlässigen oder sich kür- ihrer Kinder, wenn ihr« Vermögenslage cs nur ^I..„... , ---II " I. ' I " - eben erlaubt, gern bezahlten Personen, und da die ist. Sie zeigt immer ein freundliches Lächeln auf dem Kinder ihre Elter» »ur i» der dritte» Person an- gut gepflegte» Gesicht und ist immer appetitlich und reden dürfen, so bleiben sie einander meistens fern, schön. Das ewige Lächeln gibt ihren; Gesicht zwar nicht Es wäre undenkbar, daß ein schwedisches Kind es w<y milienanzeigen in den Zeitungen immer zuerst der Name ! der Frau genannt wird. Undenkbar wäre e», daß z. B. nnd zeigen, welche zukunftsreichen Gebiete uu» dl» Ver bei einer Gcburtsauzeig dcr Vater zuerst und selbst- jailler Diktat in Mbnfee entrissen hat.
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