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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 28.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192612287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19261228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19261228
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-28
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
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rag oder auf anderem Wege wieder gedeckt wer- per Anstalten in vorzüglicher Wels« vorbereitet« den kann. Es darf nicht vergessen werden, bah worden. Dle Gabentische konnten durch reichliche - die Deutsche Neichspost kein Erwerbsunternehmen Zuwendungen des Albertz««!^ und durch "L KE» LL s°»L man Das Asst der MMdigen KIMM Der 28. Dezember ist dem Gedächtnis all jener in dem zur Entscheidung gebrachten Einzelfall aus Das Letter»« «WM vor dem KeichsgerW Begründungen werden durchweg entweder die ein«, oder dle anderen der oben angeführten Ee-' und von 200 M. für jeden Nebenanschluß zu zah len haben. Die Beiträge waren mit 4 Prozent zu verzinsen. Der Beitrag mußte auch für jeden neuhinzukommenden Anschluß entrichtet werden. Eine Rückzahlung war nur für den Fall der Auf- Hebung des Anschlusses vorgesehen. Mit fort- angesehc» werde» kann. Davon abgesehen, würde eiiw Auswertung nach rein privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht gerechtfertigt sein, ja dem Grundsatz von Treu und Glauben widersprechen, da der Fernsprechbcitrag den Zweck hatte, «ine sonst notwendig gewesene Gebührenerhöhung zu vermeiden. Nur durch den Beitrag mar es mög- Leipzig, 27. tS. Vor dem dritten Strafsenat de» Reichsgerichts ist nunmehr die Nevisionsver- handlung in dem Lciferder Attentatsprozeß auf den 17. Januar anberaumt worden. Die vom Hildesheimer Schwurgericht zum Tode verurteilten Hauptangeklagtcn Schlesinger und Willi Weber geuleistung der Deutschen Neichspost liegt also schon vor. Der Vorteil der Geldentwertung ist den Teilnehmern schon wieder selbst zugutege kommen; denn der Gebührenunterschied für ein einziges Jahr wiegt den Goldmarkwert des Bei trags auf. Das Gesetz, durch das der Fernsprech, beitrag aufgehoben wurde, hätte,seinen Sinn ver loren, wenn die Deutsche Neichspost den Beitrag, Zwei Deutsche im Wg«Wm Parlament Rückzahlung wurde der Nennbetrag zyr Verfügung gestellt. Eine nachträgliche Aufwertung kann nicht in Frage kommen. die deutsche Bevölkerung nicht wie ein Mann der Erfüllung der gemachten Versprechungen erzwingt. ; lich, die Fernsprechgebühren in den folgenden s Jahren außerordentlich niedrig zu halten. In , Berlin kostete z. B. ein Fernsprechanschluß mit Bei den vor kurzem vorgenommenen ungarischen 600 Ortsgesprächen jährlich in der Vorkriegszeit: Wahlen sind auch zwei Deutsche, die beiven Führer fZO GM., am 1. 7. 1020: 76,48 GM., am 1. des deutschen Volksbildungsoereins Erz. Prof. 10. 1921: 35,81 EM, am 1. 10. 1922: 13,57 " — E 1 Z 192g. 7,96 GM. Die Ge- Weise wieder von den Teilnehmern eingeholt wer den, dazu die nicht uirsrheblichsn Kosten für d!« Durchführung der Aufwertung. Ein Wirtschaft» licher Vorteil kann daher aus der Aufwertung des Fernsprechbeitrags für die Teilnehmer nie mals herausspringen. Die Deutsche Neichsposi muß sich daher schon aus diesem Grunde allein allen Anträgen auf Aufwertung gegenüber auch in Zukunft ablehnend verhalten. s NeusahrsglüSwunfchablösuna. Der Bote für dl« üblich« Neujabrsglückwunschaolösnug, die am 31. Dezember in unserem Blatte erscheint, hat seinen Nundgang beendet. Wer noch beabsichtigt, elpen Beitrag zu zeichnen, wird gebeten, die« bis Donners tag mittag bei der Etadtvaupikass« zu tun. Lbermayer, Leipzig, dem Sohn des bisherigen Oberreichsanwaltes, vertreten. Die Nevisions- begründung rügt «ine Reihe von Prozeßperstöße» des Hildesheimer Gerichts, darunter eine Beschrän kung der Verteidigung und die mangelnde Be gründung des Urteils für das angebliche Vorhan densein der Ucberlegung bei Ausführung der Tat. liegt noch nicht vor. Vom retn praktischen Standpunkt aus betrachtet, müß noch yervorgehoben werven, daß eist« Auf wertung des einmaligen Fernsprechbettrags na- ürlich nur durch Heranziehung der Aernsprech- eilnehmer in Irgendeiner Form, sei es durch Sebühr«nerhöhung oder durch «inen neuen Bei» rag oder auf anderem Wege wieder gedeckt w«r- Krantch. 2m WinlierMl sand admd 8 Uhr th-nW« im Schauermärchen über das neue Organ des Heimat- bundes zu berichten wußte und die Behauptung aufstellte, daß dar Blatt mit deutschen Gelbe ausgebaltcn werde. Aus den beiden ersten Num mern ves Blattes geht hervor, daß dies: Behaup tungen des französischen Blattes nur einen durch sichtigen Vorwand zur Hetze gegen den H«imat- bund ergeben sollten. Mr Heimat md Baterlmd Frankenberg, den 28. Dezember 1926. Tageskalender r 88. Dezember: Evangel. u. kathol.: Un schuldige Kindlein. — Sonnenaufgang: 8 Uhr 4, Untergang: 3 Uhr 5d. — Mondaufgang: 12 Uhr 40 V., Untergang 12 Uhr 41 N. — Ge denktage: 1812 * Julius Rietz, Komponist. — 1818 * Sir Archibald Geikie, Geolog. — 1849 * Fürst Herbert Bismarck. — 1901 's Franz Xaver Krans, Theolog und Archäolog. — 1908 Grohes Erdbeben in Unteritalien und auf Sizilien: Zerstörung der Städte Messina und Reggio. — Ser einmalige gernspre-beitrag Von der Reichspost wird uns geschrieben: Bekanntlich wurde durch das Gesetz vom 6. 6. 1920 (RGBl. S. 894) bestimmt, daß di« Fern sprechteilnehmer zu den Kosten für den notwen digen Ausbau des Fernsprechnetzes einen Beitrag in Höhe von 1000 M. für jeden Hauptanschluß Bittgänge zu Bethlen gefördert werden konnten, im Parlament selbst eine Tribüne sind«» werden, die die Aufmerksamkeit der Oeffentkichkeit in stär kerem Maße als bisher für die deutschen An- euren uno r kreud« der«! kann auch die seinerzeit aus dem Fernsprechbeitrag ' geschaffenen Einrichtungen nicht wieder, wie ein Kaufmann, abstoßen, Um Geld flüssig zu machen. Selbst bei Aufnahme einer Anleihe müßten die Zinsen und die Tilgungsquoten in irgend einer MUMM MU den allen Bewohnern der MinklerAft« War «- »"det M im 94. Lebenejahk) große Freud« ans. Um Städtischen Verlorahaus wurde KG W",am Donn«»tag 8 Uhr gleich- falls in Gegenwart der «M Behörden und de« A!b«r!zweigmr«ins veranstattcl. Gesangliche Dar- bietungen nndxlneAnsprache Kes Herrn2. Bürger! meister« Dr. Wengler verMnten auch hier di» Weihnachtsfeier. Die Weihnachtsfeiern waren von den Lettern her Anstalten in vorzüglicher Weis« vorbereitet! Dr. Bleyer und Erz. Dr. Gratz, in das ungarische Parlament gewählt worden. Der Wahl dieser beiden Männer kommt nicht allein deshalb große Bedeutung zu, daß man mit allen Mitteln ver- ß«hte, ihr« Wahl zu verkindern. Wichtiger ist «s, daß nunmehr die deutschen Angelegenheiten, die bisher immer nur auf dein Wege zahlloser schristen zu behandeln sind. Da» Ikrteil Überstehs ferner, daß dem Wchspostmlmst« die Hr Aus zahlung der Heiträge erforderlich« Sumin« sWl voll in PapierchM M Verfügung gestellt woroey war, und zwar qMMA «M Gesetz, nämlich durch Kas Gesetz über die Mststellung «irres zwölftes Nachtrag» zum NetchsLausyaltplan für das Hoch- NUNgojahr 1922 MEM. U 1925 S. 885). Dar, aps Seht ganz klar uhd unanfechrbar der Will« de» Gesetzgebers hkrppr, daß die Femsprechbei- träge züch Nsmrbetxgg abgelöst werd«, sollte». Im übrigen haben in allerletzt«^ Zeit das Land» gericht Hamburg (2 VH 611/26) M D, 11 g« und das Landgericht k Berlin (68 6 1! 8-. 11. 26 in erster und das Landgericht , fL Sk V» 849/26) am 18. 16 Sg in der Be rufungsinstanz wieder zu Gunsten der Deutschen Reichepost entschieden. Ein MichsgerichtsUktKl liegt noch nicht vor. f Erfreulich« Spenden. Di« Nachrichtenstell« de« Stadtrate« schreibt unr: Dem stäkt. Wohlfahrtsamt lind vor dem Wethnachtsfelt von den Firmen H. E. Wacker, Paul Lungwitz Nächst., Hugo Haschke, Graz, einkaussaes. Deuischer Konsumoeretne e. G. m. b. A,, Rauchtabak« und Zigarren für die städtisch«» An stalten znr Verfügung gestellt worden. Bon der Firma „Mob bazar B. AsLer" (Jnhab«r KautziE Wilhelm Sielmann) ist ein« größer« Zahl BÄllej- dungsstücke für Männer, Frauen und Kinder scheu« kunasweiie zugewiesen worden. Die Aandelvgeseäc! schäft «ttanfbau» Schocken", hier, hat mehren Gut, scheine zur Entnahme von Waren beltebigek Art zur Nersümma gestellt. Der Aaninchenzüchterverem hat ca. 4» Pfund Fleisch und Butter zum Bratest sür die Insassen des Versorghauses abgegeben: Durch die hochherzig« Gesinnung und die an K«H Tag grlegte Nächstenliebe dieser Geschenkgeber konnte vielen armen und kinderreichen Famtlir», sowie dm in stäkt. Anstalten Untergebrachkn «tnr große WeM nachtefreude bereitet werden. 1 Dle Kraftvoll von Frankenberg <6.) nach Oederan verkehrt vorläufig wie früher über Gast hof Hummitzsch Obermühlbach — Staatsstraße -7 nach Oederan. Die Wegrverhältnisse gestatten zur zeit eine Umleitung über Mühlbach und Ober« mÜhlbach nicht. * Zwinger-Lotterie. Dem Landesverein SSH m»er SeimaNchütz «st di« 8. Zwinger-Lotterie rut Erhalt» im des weltberühmten Dresdner Zwinger» mit 800000 L"len zu je 1 Mark genehmigt worvm« Die Ziehung findet am S. unk N. April in Dresh den statt. Die 1. Lotierie mit 1060000 Losen brachst einen Reingewinn von 180609 Mark, die 2. Lotterie mit 800000 Losen einen solchen von 160000 Mark, Möge es auch der S. Lotierie beichtrden sein, reich, iche Mittel zur Erhaltung de« Melfterbauwcrles dtii Barockzeit zu erübrigen. f Unter grobe» Unfug fällt das Werfe» miss Schneebällen auf den Straßen. Wie leicht kamz ein Ball einen Fußgänger treffen und ihn km Gesicht verletzen. Wer sich darum vor einer MraA bewahren will, der beginne mit einem gute» Freund «ine Schneeballschlacht da, wo nicht ein« dritte, fremde Person gefährdet ist, die Unglück« licherweise hinzukommen könnte. tz Wieder bedeutend« Sonnmfltckm. Ain 1Z. Dezember konnte «in ungewöhnlich großes Wir« vost an sich zwar besteht, eine Zahlungsverpflich tung der Deutschen Neichspost aber nicht gegeben „ „ . . . sei. Nur das Oberlandesgericht Hanml hat einen schreitendem Währungsverfall verloren die Be-^ von allen bisherigen Urteilen.abweichenden Stand stimmungen ihren Sinn. Die Zinsen spielten kein« punkt eingenommen und He Deutsche Reichspost Nolle mehr; sie liehen sich kaum noch darstellen.j i ' " s' " " Di« Verwaltungskosten betrugen ein Vielfaches Grund des Z 242 BGB. zur Zahlung von 40 davon und da sie letzten Endes von den Feni- Prozent des Goldmarkbetrags verurteilt (2 O sprechteilnehmer» getragen werken mußten, soll- 119—26 v. 5. 11. 26). Das Urteil nimmt an, ten sie erspart werden. Aus dem Grunde wurde daß es sich bei den Ansprüchen auf Erstattung durch das Gesetz vom 5. April 1923 (RGBl. I, der Beiträge um Ansprüche handele, die ausschliesz^, »->>»- v—r-—-- S. 244) angeordnet, daß die Beiträge „nach lich de» bürgerlich-rechtlichen Vorschriften unter-, Beglaubigung zu ermangeln. Ja, man Hot sogar Maßgabe der dem Reichspostminister durch den liege». Es übersieht, daß die Beiträge öffentlich- allen Grund »u der Annahme, daß auch bei dieser Reichshaushaltplan hierfür zur Verfügung gc- rechtlichen Charakter habe» und daß nur die Air- Sache die orientalische Phantasie stärker gewesen stellten Mittel" zurückgezahlt werden sollten. Zur spräche selbst nach bürgerlichrechtliche» Vorschrif- ist als die Wirklichkeit. sichtspunkte in den Vordergrund gestellt. Nur in vier Fällen kauten die Urteile zu ungunsten der 'Deutschen Reichspost. Dabei hat aber das Land- . . ««richt Kiel in der Berufungsinstanz (2 8 74/26) kleinen Märtyrer gewidmet, die einst auf Befehl am 18. 6. 1926 z. B. nur sestgestellt, daß «in des Aerobes Antipas hmgerrchtet wurden, um Aufwertungsanspruch gegen die Deutsch- Reichs- so den „neuen König der Juden" von vornherein — r..».L. ! unschädlich zu mache». Der Grausamkeit und dem Fanatismus des Bethlehemitischen Kindermord« hat sich jahrhundertelang nichts an die Seite stellen könne», erst der religiöse Fanatismus der letzten drei Jahrhunderte hat gleich schrecklich« Erscheinung«!» zu zeitigen gewußt in der Pariser Bluthochzeit und ähnlichen Ausgeburten mensch lichen Wahnsinns. Im Gegenteile besitzt der bethlehemitische Kindermord vor der Pariser Bluthochzeit und andere» Dingen den entschiedenen Vorzug, bis zum heutigen Tage jeder historischen Rechtlich betrachtet stellt der F«nsvk«chlstitvgai eine Art Zwang sänket he Kar; « ist Msrzelt iq den Verhandlungen der RatwinMrsaimniung auch als solch« bezeichnet worden. Daraus Meck, daß für die Frage der Aufwertung d«, Mernsprech- beitrags die gleiche» Erwägung«» Platz g«M müsse», die für den Ausschluß der ZwaMaMW von der Auswertung maßgebend gewesen sind. Hinzu kommt, daß das Ankeiheablvsungsgesrtz di» Aufwertung der öffentlich«» Anleihen, auch der Zwangsmileihe», erschöpfend regeln wollte. Daß der Fernsprechbeitrag als Zwangsanleihe «nzu- sehen ist, hat der Reichsfinanzhof anerkannt (Ent- scheidunge» Band 8 S. 169). Aber selbst weir» man abweichender Ansicht ist, so bleibt doch be- „ . . .. stehen, daß d«r Fernsprechbeitrag öffentlich-recht« werden vor dein Reichsgericht von de» Rechtem«- sichen Charakter hat, also dann als «iye Ast wälten Dr. Luetgcbruiie, Göttingen, u»d Dr.! Abgabe oder Gebühr oder Ergänzungsgebühr be- trachtet werden mutz, niemaks aber als eins Ber- Mögensanlage im Sinne dss Apfwertungsgesstzes den zurückzuzahlen sie vorher nicht verpflichtet _ . . . . . war, jetzt nachträglich aufwerte» müßte. gelegenheiten in Ungarn interessieren w»rd. Man, Die Rechtsprechung hat daher auch in weitaus wird vor allem erwarten müssen, daß mm ein überwiegender Zahl von Fällen, die gegen die Anfang gemacht wird, das geltende ^hulgesetz Latsche Neichspost auf Aufwertung angestrengten ftr dre deutsche Minderheit in der erMglMten Klagen kostenpflichtig abgewiesen, so Landgericht Form m die Praris umzus-tzen. Vom ohne Zwei- Hamburg (2 Vll 319/24 v. 25 6. 24), Amts- fei vorhandenen guten Willen B-thl-ns wird ^lcht Frankfurt (Mam) fiA 5 O 24^0/25 v. ehrten dürsen. wenn Z zj Ämtsaericht Rendsburg (3 O 3/26 v. 30. 8. 26), Amtsgericht Düssädorf (57 Ö 2681/25 — 5 v. 21. 4. 26) und i» der Beru fungsinstanz Landgericht Münch«« I (I 406/25 v. 8. 2. 26), Landgericht Frankfurt (Main) (2 8 16/26 p. 31. ö. 26) unk Landgericht Düssel dorf (7a 8 346/26 zu 13 v. 13. 7. 26). In den Friedrich Mgsburger Ein frederizianischcr Roma» von Wolfgang Marken. (Urheber-Rechtsschutz durch Verlag Osk. Meister, Werdau.) 11 Nachdruck verboten Der liebenswürdige Empfang tat Friedrich äußerst wohl. Alle Verlegenheit war voir ihm gewichen, und er sprach ein paar verbindliche Wort« zu dein Baron. Als sie in die Vorhalle des Palais traten, stellte der Varon erregt vor Freude rur: „Meine Frau Konstanze! Meine Töchter —!" Mehr hörte der Rittmeister nicht. Er sah sich mit einem Male sechs jungen Damen gegenüber, die ihn anstarrten, mit Augen „Allmächtiger!" dachte er. „Mau soll nicht zu früh jubeln. Sechs Töchteri" Laut sagte er: „Ich freu« mich unendlich, Frau Baronin, in Ihrem Hause eine Heimat zu finden. Ich will mir Mühe gebe», nicht lästig zu fallen." Dmm traf sein Blick wieder die sechs Töchter, von denen die eine immer hübscher war als die andere. Ihre schüchterne» Miene» taten Ihm leid. „Ich werde mich bemühen, Ihnen ein angr- nehmer Hausgenosse zu sein," sagte «r dann mit Männe. Da flog Freude in sechs Mädcheuherzen, und seckw Augenpaare sahen ihn strahlend an. Das ließ ihn wieder zusammenfahren. Ei» Teufelche» flog neckend an seinem linken Ohr vorüber und wlßierteSechs I Ein« immer hübscher als die andere! Achtung, Rittmeister!" k. Der König «rerziert. Zwei Stunden lang ererzierte d«r König den frischgebacktnen Rittmeister auf dem Schloßhose. „Er wird ei» guter Soldat, Augsburger. Gr macht mir keine Schrnde," sagte er hocherfreut. Immer mehr hellte sich seine Miene auf. Friedrich Augsburger stand stramm vor seinem König und sah ihm aufrecht ins Auge. „Hör' Er, Augsburger. So muß Er mir immer in die Augen sehe:: können. Ich will in Ihm einen ehrlichen Menschen haben. Hör' Er, ich muß mich auf Ihn verlassen können." „Das werden Majestät immer können." Der Köllig nickte ernst. Dann kommandierte er: „Rührt Luch!" ' Gemeinsam traten König und Friedrich Augs burger in das Schloss. Ueberall erstaunte Gesichter der Bedienten, der Soldaten, als sie gemeinsam gingen. Der König und der — Rittmeister. Der stolze, aufrechte Mann, der nicht einen Deut von Unterwürfigkeit zeigt«, konnte unmög- lich nur «in Rittmeister sein. Friedrich Wilhelm !. bemerkte di« Blicke und lachte innerlich. , „Augsburger, sag Er, Er ist gestern beim Ba ron Metzingen «mgezogen. Weih Er, daß Grumb- kow selbst sein Quartiermacher gewesen ist?" „Jawohl, Majestät." „Nun, was sagt Er dazu?" Der Rittmeister zuckte die Achseln. „Majestät wollen verzeihen. Aber ich hab» das Wundem verlernt. Bin über Nacht zum Rittmeister von Adel geworden, werd' hier be handelt, als sei Ich ein hochgeborener Kerr. Ich denk' gar nichts mehr." „Man hält Ihn für einen hohe,, Herr», Augs burger. Soll man's. Ich verwehr's meinen Ber- linem nicht. «Sollen den Spaß haben. Laß Lr mein«, Berlinern die Freude." „Majestät wollen bedenken, daß Ich nicht lügen will." „Soll Er nicht! Will jein König nicht! Tag' Er gar nichts. Weiß schon, di« Baronin Metzin gen wird Ihn mit Fragen quälen. Merk' Er, Er ist Baron von Augsburger, Rittmeister des Königs von Preußen. Welter sag' Er d«n Lei«« len nichts. Sein Wappen denk' Er sich selber aus. Es ist genehmigt." „Fehlen nur noch die Besitzungen, Majestät." Der König lacht« derb auf: „Ich soll Ihm wohl auch noch ein Rittergut schenken, Augsburger?" „Halt' nichts dawider, Majestät," sagte Fried rich keck. „Haha, Augsburger. Er ist nicht aus den Kops gefallen. Aber das bild' Er sich nicht ei». So weit geht di« ,r s Seines Königs nicht." „Werd' mich mit den Schlössen« tröste», dle Im Monde liegen, Majestät." Hell lachte der König auf. Sei» scharfes Auge umfing wohlgefällig den kühnen Sprecher. „Hör' Er, Augsburger. Er scheint vor seinem König keinen Resvekt zu haben. Er spricht zu mir, als ob ich Sein Bruder sei." „Majestät, Respekt hab' ich vor meinem Gott und seinen Geboten, Ew. Majestät achte ich und liebe ich. Und sind wir nicht alle Brüder vor Gott?" „Halt Er seine», Schnabel I" suhr ihn da der König an. Sie waren vor den Gemächern des Königs an- gelangt. Der Kammerdiener Schwarzkosf riß eiligst di« Türe aus. 'Der König schritt in sei» Kabinett. Augsburg« hinterdrein. D«r Kammerdiener fragte: „Hab«!» Majestät Befehle?" „Laß Er mich ungeschoren., Geb' Er sich Müh», day Er mich beim Rasiere» nicht nockmak« so kratzt. Das konnte Everrmann besser." Er schloß selber die Tür und warf sich dann In «ine» Sessel. „Setz' Er sich, Augsburger," sagte er barsch, vm dann tnit ernst« Stimme fortzufahm,: „Ich hab' Ihn vorhin «naesahven. Wirk Ihn, noch oft so gehe». Darf Er nicht krumm nehmen, ist nicht schlecht von Seinem König gememt. M f«u' mich Seiner Worte. Red' Er Imin« so, Seip König wird's Ihm dank«»." Er steck« umständlich seine kurz«, holländisch» Pfeif« In Brand nnk passte mächtig« Molken. „Hö/ Er, Augsburg«! Ek muß reich heirat««'. Ihm wird's nicht schwer falls» mit stirer Figur. Der Baron hat doch auch Mädels." „Seckzs Töchter, Majestät." „Heirat' Er «in« davon." „Hat Zeit, Majestät. Es.muß die Rechte sein." „Ach lirum, larum, red' Lr nicht von Liebes heirat. Heirat' Er ein« honorabl«, reiche grau. Das ist gut für Ihn." „Majestät, heiraten ist ein« lebenslänglich« Sache." „Ist es. Er hat recht, Augsburger. Such' Er sich was aus. Wird wohl nirgends vergebe^» «Mopsen. Sein König wird Ihm, tut's not, auch daim helfen. Aber «in guter Soldqt muß Er werden. Raucht Er auch Mgsburger?" „Jawohl, Majestät." „Zünd' Er sich eine Pfeif« an und dann erzähl' Er mir von sich" Friedrich Augsburger ergriff dio gereicht« Tw- pfeife, stopft« fr« mit goldgelbem Holländer mH brannte sie an der Kerze an, die ständig an d«» Königs Schreibtisch brannte. „Trinkt Lr gern «inen Krug gutes Bier?" „Jawohl, Majestät. Aber »um sagt, das Ber liner tauge nicht viel." „Hat Er recht. ?lb« ich habe jetzt «inen Brmi« meister aus den bayerisch«« Lanken aufgegrtffcitz der mir ein gutes Bier braut. Wenn Er «bim« am Tobakkollegium teiknimmt, dann wird List» kennen lernen." Als « das gesprochen hatte, besann er sich unk rief nach d«m Kammerdiener. Schwarzkosf stürmte ins Zimmer. „Majestät befehlen?" tz„Brin^ E^ei^m Krug Bier und zwei Lchlh Schwarzkosf «ilk hinaus. Mch wenigen Avg»» blicken «ar das Gewünscht« da. „Schenk Sr M!" EortstPmg IsM
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