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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 29.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192603294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19260329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19260329
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-29
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
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wer- Vm Donnerstag, den 24. Mürz, nachmittag. tigen Verabschiedung, und zwar in gen ein« schwere Erschütterung unserer Finanz- stimmnng gegen Völkische und Kommunisten bei Mozart und dem Ehorgeftng „Leise, leise fromm« gnindlag« eintreten werde, entgegentreten. Die! Stimmenthaltung- der Deutschnationalen. Weise" von C. M. v. Weber ergriff Herr Be ¬ schreiben an die Länder abgeben werde. Beson- verbunden. Ziffer beträgt noch immer 2 Millionen. Nur nationale Angriffe zurück. Die Parteistreitigkeiten notgedrungen stimmen die Sozialdemokraten dem hinaus werde die Ermächtigung emgeführt, die Unterftützungsdauer bis auf 52 Wochen zu er ¬ werben erst aufhören, wenn man nicht mehr von einer Sommcrkoalition sprechen könne, sondern von einer Dauerkoalition auf breiterer Grundlage. Abg. Dr. Fi sch er. Köln (Dem.) erklärt, das; seine Fraktion die Vorlage von Anfang an als «ine Nvtstandsaktion angesehen habe. Die Nach Erledigung kleiner Vorlagen ging der Reichstag in die Osterferien. Kompromiß zu. Abg. Dr. Gericke (Dntl.) gibt im Namen seiner Fraktion eine Erklärung ab, in der er feststem, das; die vorgenommenen Acnderungen an der Steuermilderungsvorlage in wesentlichen Punkten deutschnationalen Anregungen entsprächen. Das sei ein Erfolg der von den Deutschnatsonalcn in der Opposition geleisteten Arbeit. Eine Ab- Rrichsarbeitsmittister Dr. Brauers . envidert, daß in den nächsten Tagen ein Rund- fall.) Der Beschluß des Haushaltausschusses, 20 Millionen für Notstandskrcdite für die Winzer zu bewilligen, wird bestätigt. Verabschiedet wird auch der Gesetzentwurf zur Aufhebung des Staats» Aufhebung der Umsatzsteuer abgestimmt. Der An trag wird mit 140 gegen 33 Stimmen b«i 176 Enthaltungen der Deutschnationalsn und Sozial demokraten abgelehnt. Auch der Rest der Steuer- stenhä usern. Weiter verabschiedet das Haus den Gesetz gerimtsboses zum Schutze der Republik. Gleichfalls angenommen wird der Eosetzent- iührende Köpfe der Berliner Finanz und Industrie, ferner Vertreter der Wissenlchast und der Presse. Abkomme» zwischen Deutschland,t.Polen nnd Danzig über de» Eisenbahnverkehr. Zwischen dem deuischen Bevollmächtigten, Staatssekretär a. D. Dr. Lewald, und dem polnischen Bevollmächtigten, Dr. Vradzynsti, ist ein Abkommen zur Regelung des Eisenbahnverkehrs zwischen Deutichlond einer seits und Polen und der Freien Stadt Danzig andererseits abaelchlossen und am 27. März 1926 in Berlin unterzeichnet worden. Kein Villa-Ankauf des Kronprinzen in der Schweiz. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, ist die in einer Berliner Zeitung wiederge gebene, aus der »Stampa" herrührende Nachricht, des Gesetzentwurfes über Steuermilderunge» terkett.) Er bitte die Parteiführer dringend, da- für zu sorgen, daß der Reichstag bis zum Schluß zusannnenbleibe. Das Haus setzt dann zunächst die dritte Le sung des Reichshaushaltplanes fort, und zwar beim Haushalt des Reichsministeriums für Ernährung nnd Land wirtschaft. Hiermit wird die Frage des Getreidemonopols verbunden und ein Antrag der Regierungspar tei«», je aus Mitteln der Relchsgetreideftell« an «ine unter Aufficht der Reichsregierung stehende berufsständige Organisation einen Kredit von 30 Millionen zu gewähren, um durch geeignete Maß nahmen Schwankungen des inländischen Noggen- preises entgegenzuwirken; ein Einvernehmen mit den berufsständigen Organisationen des Handels, der Mühlen und der Konsumenten ist anzüstrcben. Der Kredit soll bis zum 1. April 1929 zurück gezahlt werden. Reichsernährungsminister Dr. Has linde hin wieder zu Ansehen kommt und mit dem ander« Völker wieder in Beziehung treten werden. Schaf fende Arbeit ist oft besser geeignet, ganze Völker zu verbinden, als Verträge von Diplomaten. Ernst von Wildenbnich sagt: Gehe dahin mit streuender Hand, schweigender Mann, über's schweigende Land^ säe, du Sämann. Sieh« es wartet und hungert die Erde, das; ihr Nahrung von Menschen werd«, pflanze Brot ins harrend« Feld! Saaten, schafft Saaten! Binde du Arbeit, Land zu Land! Füge du Arbeit, Hand in Hand! Herzen zu Herzen. Siehe, zerspalten in tausend Risse taumelt die Menschheit ins Ungewisse. Kein gemeinsamer Glaube «int, keine Menschheitssonne mehr scheint tröstend am Himmel. Menschenseele, so ganz entlaubt, Menschenseele, die nicht mehr glaubt, glaube ans Schaffen! Nicht zum Erraffen und zum "Erjagen, nicht um blutende Wunden zu schlagen — »m zu erbauen die bessere Welt, dazu als Brüder den Brüdern gesellt, dienet der Arbeit! Schaffende Arbeit ist Weltengebot, ist Erlösung aus Qual und Not! Schaffet und wirket! Schweigend dem Werk« sich weihen und geb«» heißt: im Gebet seine Seele erheben. Tabletten InalUnApothtk» ». — Drogeri«» MI. 1.— Sei Heiserkeit/ Katarrh Manon Linders Original-Roman v. M. Harling. 4 Nachdruck verboten Und dabei blieb er während des kurzen Brautstandes. Noch einige Male stattete Dago bert einen kurzen Besuch ab, aber stets blieb er kühl und wortkarg, berührte beim Abschied kaum die Fingerspitzen der kindlichen Braut. Sie hat natürlich keine Ahnung von den Plänen des Va ters, sie fragt sich nur immer und immer wieder: „Was kann den schönen stattlichen Mann bewo gen haben, um mich zu werben?" Und doch^ ist in ihrer Seele ein heimliches Hoffen, doch möchte sie um keinen Preis die Ver lobung aufgehoben wissen, denn sie — sie liebt ihn ja bereits, den kühlen Verlobten, der ihr bisher nicht die kleinste Zärtlichkeit zuteil werden ließ. Auch kein Geschenk, keinen Ring, nichts, gar nichts hat er ihr gebracht, keine Blume oder sonstigen Tand, mit dem man junge Mädchen erfreut. Nur auf einer baldigen Hochzeit bestand er, und es will Manon so gar nicht recht in den Sinn, wes- halb er von dem angesetzten Termin nicht um einen Tag abzuweichen geneigt ist. Nun sind nur nach zwei Wochen bis zur Hoch zeit. Manon steht am Schreibtisch und sinnt und grübelt. „Er sieht nicht aus, als ob er jemand lieb haben könnte", murmelte sie in Gedanken, „aber auch nicht, als ob er jemanden betrügen könnte. Die Aiuzen blicken sa streng und kalt, mich friert, wenn ich" an diese Augen denke. Plarum nur Ker Vater dies« Verbindung so sehr wünscht? Ich bin doch noch so jung, kenne gar nichts von der Welt. Und doch, man sali den Eltern ge horchen, sie sind ja unsere besseren Berater. Der Daler meint es sicher gut mit mir" — sinnt sie weiter —, „er will mich doch glücklich sehen." . NI. Es ist ein kalter, unfreundlicher Oktobertag, der Karl-Heinz nach dem kleinen rheinischen Stäkt- Heimat «ad LaterlMd Frankenberg, den 29. März 1VSS. Enttassungsfelek ln der Sortblldungs ivenfs-Mole Regierung trägt die Verantwortung für die Sum- j Finanzminister Dr. Nei n ho l d wird von den men, die sie zur Verfügung gestellt hat, und sie Vertretern der Regierungsparteien beglückwünscht, ist dabei außerordentlich vorsichtig vorgegangen. Nacken tragen ist, daß bei der Unisatzsteuer auch Abg. Brüning (Ztr.) wünscht Auskunft, die Kassen der politischen Parteien von der Umsatz- nach welchen Mchttmgen das Neichsarbeitsmini-. steuer befreit werden. stcnum die Wiedereinführung der ausgesteuertent Der Neichshaushaltplan für 1926 wird dann Erwerbslosen in die Fürsorge durchführen wolle, in dritter Lesung in der Schlußabstimmung gegen - - — s Kommunisten und Völkische angenommen. Präsident Löbe stellt fest, daß nun zum erstenmal wieder seit 1911 der Etat zur verfas sungsmäßigen Frist verabschiedet worden sei. (Bei fall) Im Lande wird man das begrüßen. (Bei- I Politische Nachrichten . o,. ' Empfang bei Dr. Schacht. Reicksbankpräsident Partei. Zu dm Organisationen, mit denen em ^r. Schacht und lein« Gattin veranstalteten anläß- Enwernehmen angestr«bt werden soll, werden noch pK -er Ab'chluMungen der Reichsbank einen ""' " ' i. Empfang, an dem u. a. die Reichsminister Dr. t Vas Steusrkompromitz Im Reichstag Berliü, 27. 3. Präsident Löbe eröffnet die heutige Neichstagssitzung um 11,20 Uhr mit der Bemerkung, er habe verdächtig viel Abkeord-, nete mit Neisekoffern bemerkt. Hoffentlich hätten dies« nicht die Absicht, das Präsidium und di« Redner nach und nach im Stich zu lasten. (Hei- dere Fürsorge soll deiz langfristigen Erwerbslosen und den Ausgesteuerten zuteil werden. Die Unter- stützmrgsdauer werde grundsätzlich auf 39 Wochen erhöht mit Ausnahme solcher Bcrufsgruppen, wo die Arbeitsbedingungen günstiger sind. Darüber «ber ergriff Herr Bo» rufsschulleiter Oberlehrer May da» Wort zur Entlassungsrede über das Thema: „Von dem Wesen und d«m Werte rechter Arbeit". Rach einleitenden Worten betonte Herr May folgende»: Die Deutschen sind immer als fleißige», arbeit sames Volk gepriesen worden. Mit Stolz denk«» wir daran, was deutscher Fleiß und deutsch« Ar beitskraft geleistet haben. Geist und Hand haben zusanimengegriffen und die größten Werte go schaffen. Nur durch die deutsche Arbeitskraft «a^ der große deutsche Aufstieg möglich. Leider Üeat heute vieles vernichtet am Boden, und nur deut schem Fleiße und deutscher Arbeitskraft wird e» wieder möglich sein, aus den Trümmern ei« Deutschland zu schaffen, in dem sich jeder Einzeln» wohl und glücklich fühlen kann, das nach archen Aba Dr Ker, /So,) erklärt die Soüal- Bäckereien hlnWkommen. Empfang, an dem'n." a. die Reichsminister Dr. demokrati'e sei mit den Beschlüssen'des Steuer- , D» ErnShrmrgsetat wird erledigt. Darauf Arnhold ausickulles nickt mkrieden Wir steben in einer wird die Besprechung der Stebermtlderungsvor-> Minister, der Reparationsao-nt Varker Gilbert und ausM^es nuyi zusneoen peyen m einer, sortaesekt tdie m- und ausländischen Mitglieder des General- schmeren schleichenden Krise. Die Erwerbsloseu- lag« l°nge!eiK Grates 1«iln°bmen. Auhidem bemerkte man Mit- Ziffer betragt noch immer 2 Millionen. Nur . ^bll. B e ck er - Hessen (D. Vpo wept deutsch- des Reichsrates, die Gesandten der Länder, Verantwortung werde» die Deutschnatlonalen der Negierung und der Reichstagsmehrheit nicht ab- nehmen. Sie werden daher dein Gesetz zustimmcn. nehmen. Eie werden daher dem Gesetz nicht yustimmen. Reichsfinan minifAr Dr. Reinhold erklärt: Die Relchsregierung habe auf einstin» irrigen Beschluß des Kabinetts die Steuermildo- rungsvorlag« eingebracht, ohne irgendwelche Par- teigrundsähe dabei zu beachten, sondern lediglich deshalb, weil in diesem Moment einer starken Krise es die Pflicht der Negierung wäre, so wett wie möglich zu Helfen. Der Minister bestreitet, daß der Negiernngreniwurf in seinem Grund charakter vollständig verändert sei. Unter solchen Umständen Hütt« die Regierung niemals dem Kompromiß zugestimmt. Das Kernstück der Bow läge, die Senkung der Umsatzsteuer, ist geblieben. Aber «» wäre selbstverständlich, daß sich die Re gierung der durch Vorschlag auf Aufhebung der Weinsteuer veränderten Sachlage anpassen müßte. Es bleibt Wunsch und Ziel der Negierung, die Umsatzsteuer auf htz Prozent zu senken. Mit schärfstem Widerspruch müsse er der Auffassung des Vorredners, daß durch die Steuermilderun- „Was ist dir?" fragte sie leise, „du bist ja ganz blaß!" Karl Heinz riß sich zusammen. „Gs ist nicht», ein kleiner Schwindelanfall, ich habe das öfter. Dagobert wird, mit einem Freunde eine Welt reise machen, die ihn wohl lange Zeit von der Heimat fernhält. Zu unserer Vermählung wird er nicht kommen." „Was — Dagobert will reifen?" ries Lucie im höchsten Erstaunen. „Das ist seltsam. Davon hat er mich nie etwas hören lassen. Ich dacht«, er sei von Hohensriedberg unzertrennlich?" „Das dachte ich auch," lachte Karl-Hein- ge zwungen, aber man irrt sich manchmal in den Menschen. Mama wollte es auch nicht glaub««, als ich ihr von Dagoberts Plänen sprach. G« hofft noch iminer, ihn davon abzubringen. Aber diesmal täuschte sie sich. Er hat «inen harten Kops, so nachgiebig er auch sonst Mama gegen- über.ist." „Ja, ich habe mich immer über das innig« Verhältnis Dagoberts zu deiner Mutter ge«m» dert," wirst Lucie ein. „Die beiden scheinen sich sehr lieb zu haben." „Gewiß, ich war als Knabe oft eifersüchti- auf Dagobert; er wurde mir Immer als Muster hingestellt, wenn ich allzu lebhaft war." „Na, mein Geschmack wäre «r nun g«rad« nicht," lachte die junge Braut, „er hat so kalte, graue Auge», die mich oft ansahen, daß ich mich fast fürchtete." ..Dagobert wird gewiß ost ungerecht b«ur- teittl" verteidigt Karl-Heinz den Bruder. „Gr ist ein selten hochherziger, edler Charakter, «der er besitzt nicht die Gab«, sich den Menschen an genehm zu machen. Meine Mutter versteht ihn ganz. Ich wünsche ihm alles Glück, beim er v«. dient es." Unter ernsten und h«tt«r«n Gesprächen, Ulke, reien und Liebkosungen verstreicht die Zett all. zufchnell. Man Sommt dann dahin über«in, di« ' den 1. Mai ftstzufttze». /Fortsetzung folgt.) höhen. In dem Rundschreiben werde dringend, «npfohlen, daß von dieser Möglichkeit leichtfertig wnrf^r^AnU^m^"d^ Veffak^en Wer'die Gebrauch gemacht werde. Auf dem Derordnungs- Auseinandersetzung mit ehemals rcgicdeüdm Für- wege sollen auch die Ausgesteuerten wieder m die - --- - Fürsorge einbeyogen werden. Di« Vorschriften des Rundschreibens werden bis zum Juli be-, .^wurf j^r die Wirtschaftsenquete. Genehmigt werden die Beschlüsse des Ausschusses für die be- Beratung ^ten Gebiete über Hilfsmaßnahmen für die Ge- u- ^^i, mit Heilbäder., und privaten Heilanstal. Während wir einerseits an kurzfristigen Geldern Ueberfkuß haben, herrscht ein empfindlicher Mam gel an langfristigen und während auf der «inen Seite für das Heer der Arbeitslosen keine Be schäftigung zu finden ist, müssen wir ausgerechnet 130 000 Palen importieren, mn die landwirt- schafttichen Arbeiten zu erledigen. Wie wir e» unglaublich fmdcn, daß unsere Vergnügung» und Erholungsreisenden, und gerad« die, die bas Wort Nationakbewußtfein gepachtet zu haben scheinen, und welch« die Schönheiten de» deut schen Vaterlandes wohl noch nicht kennen, unser gute« Geld in das Land Mussolinis tragen, so verurteilen wir ebenso scharf die Beschäftigung der Sachsengänger unter den heutigen Verhält nissen. chen Thurgau bringt, in dem Frau Seefeld mit ihrer Tochter eins hübsche Billa bewohnt. Wil der Wein klettert an dem dunklen Gemäuer em- por. Die letzten buirten Astern blühen im Vor garten. Frau Seefeld, «ine sanfte, herzensgute Frau, sitzt an, Fenster mit einer Stickerei beschäf tigt, indes ihre Tochter in einem Schaukelstuhl liegt, die Hände um die Knie geschlimgen. Ihr sonst so ruhiges, selbstsicheres Wesen zeigt in diesen, Augenblick hochgradige, nervöse Spannung; denn heute noch erwartet sie Karl-Heinz zur offiziellen Verlobung." Obwohl die jungen Leute längst einig sind, ist die Verlobung „och nicht veröffent licht worden. „Warum Karl-Heinz sein Kommen nur so lange hinausschob, Mutter?" beginnt Lucie die Unterhaltung. „Nun, mein Kind, ein solch ernster Schritt will «bei, reiflich überlegt sein." „Ach was, zu überlegen gab es da doch nichts mehr. Er hat mir ost gesagt, daß er mich lieb hat, mich allein, und für «inen Ehrenmann ist das doch bindend. Ich hatte ja selbst immer Angst, er möchte sich «ine reicher« Braut wünschen, als ich es bin; denn er weiß ja, daß ich ihn, kein Vermögen ins Haus bringe. Aber nun kommt «r endlich, und damit ist alles gut. Mutter, du „rußt dich auch noch umziehen, den» so wie du bist, kannst du ihn nicht einpfangen. Und Lisette soll im Salon Feuer amnachen, ach, es ist eine Meng« zu tun." Sie sprayt «,npor uud läuft eilig hinaus. Die Mutter blickt ihr mit wohlgefälligen, Lä cheln „ach. „Sie ist «ine kleine Tyrannin, aber sie hat einen Munden Verstand und viel prak tischen Siim. Sie wird Zchon «ine tüchtig« Land- wirtsfrau werden. S«lne Mutter, mein« lieb« Freundin, wird i.hr treulich zur Seit« jtthen." AI» Karl-Heinz nach «in«r Stund« «tntrifft, wird «r jubelnd empfangen. Mit hochroten Wan gen und blitzenden Augen steht Luci« Seefeld vor ihm. i di« Mutter mm« und mit daß der Kronprinz die Villa Eastagnola bei den borromLIschen Inseln am Lago Magaiore gekauft hätte, falsch. Der Kronprinz habe weder im Aus land einen Besitz, noch die gelingst« Abstchtz Mr- schweig« denn di« materiellen MMel, sich irgend einen Besitz zu erwerben. Anfhebmm st« Klister ft, Ruhland. Die hei- lige Synode in Moskau hat die völlige Aushednna der Klöster in der russischen Kirche beschlossen. Die Synode erklärt, daß da« Klofterwesen seinen Zweck überlebt habe und nicht mehr den Geist der Zeit widerspiegele. Die Mönch« müßten daher die Ge lübde verweigern und «ine nützliche Lebenshaltung annehmen. Tränen in den Augen den Bund, der soeben fürs Leben geschlossen wurde. Daß mit Karl-Heinz eine gewaltige Veränderung vorgegangen ist, ha ben Mutter und Tochter sogleich bemerkt. Er ist viel stiller, viel ruhiger als früher, aber zärtlich umfängt sein Blick die lichte Gestalt seiner Braut. Die kleine Gesellschaft sitzt um den runden Tisch im Salon und Karl-Heinz verlebt selige Stunden reinsten Glückes bei der Geliebten. Mr diese kurze Spanne Zeit hat er die Geister der Ver gangenheit, die sonst so quälend an ihn heran traten, aus seinem Gedächtnis verbannt. Zwar hat ja Dagobert mehrmals in seinen Briesen versichert, daß er mit dieser aufgezwun- genen Heirat An allzuschweres Opfer bringe, aber Karl-Heinz macht sich doch im stillen die heftig sten Vorwürfe, daß er durch, seinen bodenlosen Leichtsinn den Bruder in solch unangenehm« Lage gebracht. , Frau Seefeld bespricht mit ihrem zukürfftigen Schwiegersohn noch verschiedene geschäftliche Punkte, dann wird auch über den Zeitpunkt der Vermählung gesprochen. „Mama wünscht sehr, die Hochzeit möchte mindestens im kommenden Frühjahr stattsinden," berichtet Karl-Heinz. „Ich schließe mich selbst- verständlich d«n Bitten meiner Mutter an, doch dürfen wir Ihnen die einzige Tochter schon so bald entführen?" „Einmal muß ich mich doch an Lucies Fort gehen gewöhnen. Freilich werde ich ohne sie recht einsam sein, aber das ist nun einmal das Los d«r Mütter." „So dürfen wir «Jo hoffen, im Frühjahr ganz und für innner vereinigt zu werden." Frau Seefeld nickt den Kindern zu. Dann bringt Lucie die Reds auf Dagobert. „Was sagt denn dein Bruder zu unserer Verlobung. Mir schien «s innner, wie ich bei euch zu Besuch war, al» machte «r mir «in wenig d«n Hof." — Sie verstummte jäh, d«im das Gesicht khr«» Verlobten halt« sich plötzlich so verfinstert, daß weist darauf hin, daß schon seit langer Zeit di« Pläne beraten worden seien, die jetzt in dem An träge d«r Regierungsparteien zusammengefaßt sind. Der Minister bittet um schnelle Vera'bschie-' Mr Vorlage der Abstimmungen über den Er- düng der Vorlage. Es handele sich wirklich nur nährungsetat. Der Anttag der Regierungspar- Gebiet uni eine Notstandsmaßnahme. teien über die Gewährung eines Kredits von 30 - Die Abstimmungen werben auf 4 Uhr nach- Millionen an eine Getreidehandelsgesellschaft wird mittags vertagt. j mit 195 g«gen 170 Stimmen bei 4 Enthaltungen Es folgt der Haushalt der allgemeinen FI- angenommen. Dagegen stimmten die Soialkemo- namvermalttmg. Damit wird die zweite Lesung kraten, die Kommunisten, ein Teil der Demo- - - ' - " kraten und einige Mitglieder der Deutschen Volks- solgt die Einzclberatung. Das Haus befindet sich, da die Sitzung bereits neu» 'Stunden dauert, in lebhafter Unruhe. Die «inzKnen Abgeordneten, di« »och das Wort ergriffen, werden regelmäßig mit Schlußrufen empfang«». Der deutschnationale Antrag auf Senkung der Hauszinssteuer um 6 Prozent, der Friedensmiete wird mit 2S1 gegen V8 Stimmen d«r Deutsch nationalen und Wjrtsch. Vereinigung abgelehnt. An dieser Abstimmung haben bereits 90 weniger als bei der vorherigen ttilgenommen. Den Ausschußvorschläaen entsprechend wird dann beschlossen, daß die Miete von Ivo Prozent der Fried«n»miet« Milderungsvorlage wird dann in zweiter Lesung 5 Uhr fand im Festsaale der «hemallgen Re«- unverändert angenommen. Die ganze Vorlage schule die feierliche Entlassung der abgehenden gelangt darauf auch in dritter Lesung Mr endgül- Schüler und Schülerinnen der Berufsschule sftttt. der Schlußab- Nach dem Klaviervortrag« Adagio von W. A. t j' vl V Neuerdings inszenierte Hetze I» Oberschlesien zu > «rinnen,. Eine Anomalie jagt die andere. Während wir einerseits an kurzfristigen Geldern Aufhebung der Weinsteuer werde hoffentlich den Winzern Hilfe bringen. Der Redner beglück- lehnung der Vorlage" komme für die Deutschnntio- wünscht die Neichsregierung, daß es trotz mancher nalen um so weniger in Frage, als es nicht - Schwierigkeiten doch noch möglich gewesen ist, die Aufgabe einer Oppositionspattei sein könne, s Steueraktion zum 1. April in Wirksamkeit zu Steuersenkungen zu verhindern, für welche die Ebringen. Regierung die Verantwortung übernimmt. Diese! Damit schließt die allgemeine Aussprache. Es bis Min 31. März 1997 nicht überschritten den darf. In namentlicher Abstimmung wird dann über einen kommunistischen Antrag auf vblle
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