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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 19.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192608197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19260819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19260819
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-19
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
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stärkuna des Wohnungsbaues nicht ausreichten. Nach den bisherigen Verhandlungsergebuissen liehe es sich erreichen, bah durch ein zusätzliches Bauorogramm von 10000 Wohnungen etwa 60 000 arbeitslose Bauarbeiter für ei» halbes Nahr Beschäftigung finden könnten. Es müsse aber jede Häufung für gewisse Monate vermieden werd«», insbesondere niüsse man im Auge be halten, das, dieses zusätzliche Bauprvgramm ge- rade gegen Ende des Minters mit seinen be- sonders schwierigen sozialen Problemen noch Hilse durch Arbeitsbeschaffung bieten soll. Deshalb müsse alles Gewicht ans die möglichst weitgehende Auswertung dieser nur unter grossen Opfer» auf zubringenden Mittel gelegt werden. Me UtMHuvg des Ausschusses Berlin, 18. 8. Der Neichstagsausschuss für das Wohnungswesen fasste in seiner heutigen Nachmiltagssitzung nach umfangreicher Aussprache folgende Entschliessung: Der Ausschuss nimmt Kenntnis von den Plä nen der Reichsregierung bezüglich der Vorberei tung eines für eine Reihe von Jahren massgeb lichen Wohnungsbauprogramms und einer dauern den Eicherstellung der für den Wohnungsbau er forderlichen öffentlichen Mittel und erwartet, dass vor der endgültige» Feststellung der Richtlinien dem Wohnungsausschuss Gelegenheit gegeben wird, dieselben einer Prüfung zu unterziehen. energische Abhilfe. Da d«r Ordnungsruf des Prä- wörtlichen Fehler, für eine Gefahr für gefunden Gebiet liegen. der Wettbewerb genau so scharf geführt werde wie früher, nur mit dem Unterschied, dass die Preise niedriger würden und dass die Schatz ämter der einzelnen Länder grosse Einbussen er litten. Im Verlaufe seiner Rede wurde Chur chill von Bergleuten verschiedentlich unterbrochen. Die Ruhestvrungeji steigerte» sich schliesslich derart, dass die Polizei herbeigerufen werden musste. Nach Entfernung einiger Bergleute konnte Churchill seine Rede schliesslich beenden. Fortschritt und Aufbau in wirtschafts-, kultur- und staatspoliiifchrn Fragen. Die Deutsche De mokratische Partei hat schon immer vor der Zweiteilung des Volkes gewarnt, sie warnt in« gleichen Sinne auch jetzt hpr der bevorstehenden sächsischen Laudtagswahl. Ihr Warnruf richtet sich an die Wähler und Wählerinnen. Wenn unser Volk nicht lernt, tolerant zu sein von Be- vufsschicht zu Berufsschicht, wenn es nicht lernt, in der staatsverantwortlicheN Mitarbeit des Ein zelnen am Staatsganzen, gleich, ir! welchem Partei programm er zustimmt, eine willkommene Mit arbeit um der Nation und um des Staates willen zu sehen und zu finden, — so können wir Minister getroffen sind, rechnet man damit, dass, falls sich bei den Besprechungen mit den Gru benbesitzern Schwierigkeiten ergebe» sollten, Bald win um Unterstützung gebeten wird. Die Aus sichten für die morgige Konferenz sind infolge dessen ziemlich günstig. Die Aktion der Berg arbeiter ist insofern eine gewisse Uebcrraschung, als allgemein und auch in der Doummgstrect erwartet wurde, dass sie durch den Premiermini ster an die Grubenbesitzer herantreten würden. Nichtsdestoweniger ist man auch mit diesen« Ver lauf der Dinge zufrieden. Die Besprechungen des Kohlenkomitces des Kabinetts, au denen auch Premierminister Baldzoin teilnahm, dauerten un gefähr eine halbe Stunde. An massgebender Stelle wird heute abend erklärt, dass, falls die' Vie englische ««OMris« Günsfig« Aussichten aus Erfolg der Verhand lung««. London, 18. 8. Die Arbeiten im Kohlcn- konfiikt vollziehen sich nach der Tagung der Dele giertenkonferenz ausserordentlich rasch. Morgen mittag findet bereits eine gemeinsame Sitzung van Vertretern der Grubenbesitzer und der Berg arbeiter statt. D'e Grubenbesitzer haben ihr Zentralkomitee für morgen nach London einbe- rufen. Das Erekutiwlomitee der Bergarbeiter be schäftigte sich heute wieder in nahezu oierstün- di^er Sitzung mit der Lage und vertagte sich dann auf morgen. Cook erklärte nach Schluss der Sitzung, dass morgen eine gemeinsame Besprechung zwischen den Bergarbeitern und der Erekutioe der Grubenbesitzer augesetzt sei und dass StemrmMrms stir Landwirte Unter dem 12. August sind vom R«Ichsfinanz- minister die neuen Grundsätze über die Besteuerung de» bäuerlichen Besitzes ausgegeben worden, nach denen die Einkommensteuer der nicht buchführenden Landwirte sür da» Wirtschaftsjahr 1925 26 veran lagt werden soll und di« Nmsatzsteuervorauszahlungen auf die Umsätze im Wirtschaft,fahr 1926-27 »u lei sten sind. Für die Einkommensteuer bestimmt der Reichifinaniminister, dass die Durchschnittssätze als bald rndgüstig festgesetzt werden sollen. Die im W5 Heimat and Vaterland Frankenberg, den 19. August 1926. Aursihreien vou Ware« Gemäss einenr Beschluss ihres Einzelhandelsau« schusses wandte sich die Handelskammer zu Dresden an das Wirtschastsministerium wegen der Nachteil« die da« unzeitgemäss,, immer häufiger werdende Ausschreien von Waren und die Einbeziehung immer weiterer Gegenstände in diese Veririebsweise zur Folge hat. Einerseits werde hierbei der Käufer leicht mit minderwertiger War« bedacht und tssm anderen fehle thni alsdgnn da« Geld, um beim Were Parlamente Ein« Kreuzung zwischen Tollhaus «nd Tier garten. Der demokratische Landlagsabgeordnete Dr. Mergel in Annaberg befasst sich in einem Aufsatze „Notwehrrecht der Parlamente" oder „Wie schützt man das Ansehen des Parlamentes gegen seine eigenen Mitglieder?" mit der Verrohung der parlamentarischen Sitten. Er verlangt baldige und Dor den Lan-tagswa-len Die national« Front. Die Sächsische Demokratische Korrespondenz schreibt folgendes: Die Kämpfe um deir neuen sächsischen Landtag haben bereits begonnen. Die Landesgru-ppen von fünf „vaterländischen Vereinigungen", unter dem Namen „Mehrverbände" zusanimengeschlossen, haben zur „nationalen Front" aufgerufen. Ihr Aufruf wandte sich an die Deutschnationale Bolkspartci und die Deutsche Volkspartei. Die Deutsche Demokratische Partei mischt sich nicht in die Angelegenheiten anderer politischer Parteien. Jede Partei mag prüfen, ob der Ruf zur Samm- lung in einer „nationalen Front" ein Ergebnis bringen kann, das für dir gesunde Aufwärts entwicklung unseres Sachsenlandes von Nutzen ist. Für die Deutsche Demokratische Partei be- PolMsche Nachrichten Einleitung der Boruntersuchuna aeaen den -vorwärts". Wi« der.Vorwärts" milleilt, hat sie Siaateanwaltlchaft beim Landgericht Berlinl wegen der Angriffe gegen den bayerisch«» Justiz minister Dr. Gürtner auf Antrag des bayerischen Justlzmlnisters die Voruntersuchung gegen den ver antwortlichen Redakteur des Blattes eingeleitet Die .Saarbrückener ZefiunD" verboten. Die nteralllirrl« Rhrtnlandkommitsion hat die »Saar- nückener Zeitung" vom 20. August 1S26 ab auf die Zauer von drei Monaten verboten. Der neue Borfitzende der Revarati-nskom- Mission. Wie di« „Deutsche Tageszeitung" au« Paris berichtet, bat der Senator Chavsak non Poin- carä da« Angebot «halten, das Präsidium der Reparationskommission zu übernehmen. Senator Chapsal hat leine Zustimmung gegeben. Di« Er nennung wird «ft nach Chavsale Rückkehr von einem Ferienaufenthalt in Südsrankreich offiziell erfolgen. Erfolg de« Deutschtum» in Estland. Das est- länd'sch« Blldung«ministertum hat dem Kabinett «In« Vorlao« unterbreitet betreffend die Uedemahm« aller vom Staat und den Kommunen unterhaltenen deutschen Schulen in di« deutsche Kusturverwaltung. Diese« Ereignis ist al« «in wichtig«! Schritt auf ,«m Meg« zur Verwirklichung der Kulturautonomi« des Deutichtum« in Estland zu betrachten. Der belgisch, schweizerische «nwbe ^»ertrag unterzeichnet. Nach einer Brüssel« Meldung ist di« zwilchen rlmm Schweizer Banknkonsorilum und der belgischen Staatsbahn veretnbarte Eisenbahn- anlethe In der Höhe von zweihundert Millionen belgischer Franken unierzeichnet worden. Wettere Verhandlungen mit einem holländischen Banken konsortium sollen noch im Gange sein. MMnstionrerploslon bei Pepe Budapest, 18. 8. Die von der Polizei und von den gerichtliche» Sachverständige» in der Angelegenheit der Munitionrcrplosion in Cscpc! unternommene Untersuchung hat ohne Zweifel ergeben, dass «s sich um «inen Anschlag gegen das Munitiousdepot gehandelt hat, der schm seit geraumer Zeit vorbereitet wurde. Zm« Zeugen bekunden, dass sie schon vor der Erplo- sion Rauch und Flammen aus dem Dache der «neu Munitionskammer emporsteige» sahen und ein weiterer Zeug« erklärte, er habe gehört, wie ein Arbeiter der Csepeler Wasserwerke erzählte, dass sich in «migen Tagen eine Erplosion ereignen werd«. Der Polizei ist es auch gelungen, diesen Arbeiter festzustellen. Ueber seine Vernehmung wird jedoch absolutes Stillschweigen bewahrt. Wichtig ist auch der Umstand, dass schon vor einige» Tagen die Wache des eine» Munitions- depvts auf ein verdächtiges Individuum ge schossen hat, das sich in der Nähe der Munitions lager Herumtrieb und auf einen Anruf nicht ant worten wollte. Die Polizei bringt die Erplosion in Csepel, deren verbrecherische Ursache bereits Grubenbesitzer und Bergarbeiter di« Ernennung gin«s unabhängigen Vorsitzenden für «In Ver- haudluugskomitee wünsch««, dl« Regierung ge- wM sei, einen solchen zu ernennen. In der Downingstreet ist man der Ansicht, dass die Aus- sichte» auf Kohlenbergbau günstig sind. Churchill über d« «ohlenMM London, 19. 8. Echatzkauzler Churchill sprach gestern in einer unionlstischen Versammlung in Swansea über die Lage im Kohlenbergbau. Er «klärte, er habe allen Grund zu glauben, bah «in dauerndes und ehrenhaftes Abkomme» er reicht werden könne Der Redner beschäftigt« sich dann mit der sozialistischen und kommunistischen Presse, die dazu benutzt würden, die Prosperität der Nation zu unterminieren. Die Auffassung der Negierung sei unverändert. De» Konflikt müss te» Grubenbesitzer und Bergarbeiter selbst regeln. Es gehe nicht an, dass ein Teil der 'englische» Industrie auf Kosten der Allgemeinheit staatliche Unterstützung erhalle. Ausserdem würde eine Fortsetzung von Subventionen absurd gewesen sein, weil die ausläiidischcu Wettbewerber ins besondere Deutschland, England deutlich zu ver- Betrieb milarbeitenden Familienangehörigen, für die nicht bereits Familienermäßigungen gewährt werden, sollen bei der Einkommenermilteluna nicht mehr »oll, sondern nur zur Hälft« b«rücksichtigt werden. Bei der Umsatzsteuer soll dl« Bewertung des Eigenverbrauches auf Grund der Großhandels preise erfolgen. die Regierung von den bevorstehenden Verband- vrs Pru- lungen unterrichtet worden sei. Die Mitglieder! sidenten bei den verwilderten parlamentarischen der B«rgarbestererekuiio- sind unter sich über- Sitten ein wirksames Strafmittel nicht mehr bilde, llugckommen, dass die Aussich en Ler Vcrhand-s Dr. Weigel vor, den Ordnungsruf mit 5^ Strafe nebenher auszustatten und ine Zu besprechenden Gegenstände verschlechtert ... ... . werden dürsten. Von s-iten der Bergarbeiter ist - am besten nnt dem Verlust der auf den nicht geplant, mit eng umschriebenen Forderungen! betreffenden Sitzungstag entfallenden Diäten, zu der morgigen Tagung zu erscheinen, vielmehr § Dr. Weigel bemerkt äm Schlüsse seines Auf- wA man eine abwartende Haltu-ng ciunehmen' satzes: „Der gegenwärtige Zustand ist eine Kari- und hören, welche Vorschläge di« Grubenbesitzer. katur, die ihresgleichen nur in einer Kreuzung M machen gensrgt sind. Sobald mau über Einzel- > zwischen Tvllhaus und Tiergarten findet." Herten verhandeln wird, werden sich natürlich I wieder Schwierigketen einflellen. Obgleich zurzeit noch keinerlei Verabredungen mit dem Preinier- Arbcir in den Dienst des Staate» zu stellen uitd Lem weiter zu entwickelnde» Wiederaufbau M dienen. Die in der Deutschen Demokratisches Partei organisierte» Männer und Frauen reiche» allen Staatsbürgern di« Händ« zu gemeinsam«« Arbeit. Nicht Amt, Beruf, Stand, Vermöge» kann Hindernis sein zur Mitarbeit am Ganze». Der Wille zum Pflichtbewusstsein und der sitt liche Ernst zu sachlicher Arbeit find di« Grund- erforderns,sie zu gemeinsamem Schaff«». Richt- schnür ist der Deutschen Demokratischen Partei Lie Verfassung des Landes und damit das Wohl der Gesamtheit des Volkes. Wer den von Ler Deutschen Demokratischen Partei bisher be- fchrlttene» Weg des Pflichtbewusstseins dem Bater- kaud und dem Volk gegenüber, Ler Toleranz und der Mässigung, auch weiter mit gehen will, der sei uns willkommen. deutet der Ruf zur „nationalen Front", wie er romomum wuen nom im wangr ie>n. von den „Weh/verbänden" erhoben wird, einen I Um de» Ausbau der Bagdad-Bahn. Einer glatten Zcisnu des Volles in Mei Lager, eine „Erchanqe'-Melduna aus Baadad zufolge wird in Gliederung der S'catsbürger in solcher nationaler Kürze eine Kommission fiMizösbcher und ruglncher Einstellung ersten Grades und solche nationaler Ingenieur« mit ber Grkifchen Regkrung in B a-r m blndung treten, um Lie technischen Vorbmttungen E. sie. ung zwei e G ade-. Die,« ^ « eiluug e - Ausbau der türkischen Bagdad-Bahn zu amdtm.gsbewu-z er Staatsbürger IM die Deut-, Neffen. Es handelt sich um die Streck« Wevpo- sch- Demokrairsche Parte» für rin«, unverant-, Msibin. Die Bahn wird znm Teil auf syrischem stehen gegeben hätten, dass sie das gleiche tun, erwiesen ist, mit anderen Munitionskatastrophen würden, falls England fortfahre, den Bergbaus» Zusammenhang, die sich in der letzten Zeit zu unterstützen. Das würde zur Folge haben, dass ! m den Vereinigten Staaten und in Schweden er eignet haben. Man hält cs nicht für ausge schlossen, Lass hier eine internationale aktivistische Organisation am Werke ist. A?dic k°—. ^Virecht-^Sand-l seinen War-nb-Laff, «ff den demokratische Par-«das ordentliche Geschäftsitben rechne, «indtcke» zu tei , st n ationales P flichtb e wuss t s e i n lönnen. Um diesen Erscheinungen wiffsam vorzu- eine Selbstverstandlichkeit, und zeder beuge», sei ein allgemeines Verbot des Äusschreirns Staatsbürger und jede Staatsbürgerin habe» ei»:von Warrn feder Art smlt Ausnahme von Ess- Recht und eine Pflicht, sich mit opferbereiter waren) zu empfehlen. Ist's «rLsr»SL x»> II pivksi», "MU 11 äom aUardockoutaruj^vv uuck prawvvrtack« 8»«i»lit»u8 kkr sodto in »au» «»luplASsQliL»«. w s V»M> »StzpM-UuMM Die vier SMMder vom «leiblattschloss Ein heiterer Roman von Friede Birkner. Lop^rixlit 1925 Karl Köhler 8c Co., Berlin- Zehlendorf. 23 Nachdruck verboten Hella hatte indes die Tür zu dem roten Blatt geöffnet, und Rose, die sich schon voller Staunen in dem schönen Speisesaal «mgelehen hatte, stand mm mit grossen Augen in ihrem eigenen Reich. Worte fand sie nicht für all das Schone. Sie setzte sich nur mitten in ihren, reizenden Salmi auf rin Taburett und weinte wieder still vor sich hin. „Nicht weinen, Rose — lustig sein! Komm, wir sehen uns die anderen Zimmer noch an. Das rote Zimmer hast du ja nun schon gesehen, dies hier Ist der Salo», der H j» Mx» vier Blättern gelb mit gold gehalten — jetzt kommen wir in dos Arbeitszimmer; sieh, wie schön! Das ich auch überall gleich in Zcdernholz mit Goldbrokat.— Hier ist das Schlafzimmer, das entspricht in alle» vier Blättern immer dem Entreezimmer in der Farbe. Bei dir also rot, bei mir gelb und so weiter. Und hier, das letzte, das Fremdenzim mer, ist auch überall gleich. — Nun, was sagst du nun?" „Ich finde keine Worte!" „Sieh mal, Rose, da draussen ain Teich, das ist der Gelbe, der Doltor, vor dem du auch solche Angst hattest." Hella öffnete das Fenster. „Hallo, Doktor! Kommen Sic mal her! Wir haben Zuwachs bekommen. Erbe Nummer drei ist da!« Emst kam näher und sah zu Hella hinauf, die Rose ans Fenster zog. „Herr Doktor Ernst Hollmann — Fräulein Rose Eerlach, das rote und das grüne Blatt." Emst rückte erst an seiner Brille, und als diese die richtige Lage hatte, verneigte er sich ungeschickt. „Fräulein Gerlach ist mit demselben Zug gekommen wie Cie, Doktor. Aber die arme Erbin musste vom Bahnhof bis zum Schloss laufen. — Und »och den Koffer tragen!" „Hätte ich das gewusst, Fräulein Gerlach, dann hätten wir Zusammengehen können. Da hätte ich mich weniger gefürchtet!" Hella sah lachend von einem M» andern. „Ihr zwei Mutigen, zusammen wäret ihr überhaupt nicht hergekommen, denn unterwegs hätte einer immer abwechselnd Augst gemacht." „Sie haben gut lachen, Fräulein Hella! Sie haben eben vor nichts Angst!" „Ja, das stimmt! Ich hin nur wahnsinnig neugierig auf de» letzten der Mohikaner, auf Heinz Hillberg i" „Nichtig, der geht ja noch ab!" „Muss aber bald komme»." „Mein Gepäck hoffentlich auch, mich verlangt heftig nach einem reinen Kragen." „Cie wollen doch nicht etwa grosse Toilette machen zum Souper? Rose, was mach«» wir da?" „Ich hab' nichts anderes," sagte Rose und wurde glühend rot. „Wenn's Herz inan schwarz ist," sagte Ergkt zu Rose, „mein einziger Äost ist vorläufig auch nur m«in —" „Gummimantel!" „Stimmt, Fräulein Hella, mein Gummi- mantel — der ist einmal «tmas hier, wovon SjH nicht sagen können: „unser!" gab Erröt M Mlrück. „Sie sind jetzt in Gnaden entlassen, Doltor, bei der Begrüssung von Herrn Hillberg aus Wie dersehen!" Hella schloss das Fenster und trat mit Rose zurück in das Zimmer. „Sag, Rose, willst du wir etwas gestatten?" „Alles, Hella!" sagte Rose schnell. „Dann lass' mich mal den Hut zertrampeln! Das soll mir eine Wonne sein! So — und so — und so — scheu Cie, Frau Oberlehrer Bässler, mm hat der Hut Fasson," und wütend stampfte Hella mit ihrem nett«» braunen Halbschuh auf dem Monstrum herum, während Rose ihr starr zusah und dann aber Loch lachen muhte. „Kella, Hella, Las mühte Tante Emma sehen!" „Und nun komm du mal her, d» kleines Monstrum!" Ehe Rose etwas sagen konnte, hatte Hella ihr alle Nadeln ans dem Haar genommen und fri sierte mit geschickten Händen das bolle, schwere Haar kleidsam um . Roses schmales Köpfchen. „So — nun siehst du gleich ganz anders aus! Da, sieh in den siegel!" Gross sah Rose sich selber an, ko verändert kam sie sich in der kleidsamen Frffur vor. „Ach, Hella!" „Ach, Rosel? Mit d« andere» Frisur konnte ich dich doch gar nicht -um Souper kommen kaffen! Jetzt lass' ich dich Äle'm. Wenn du eine» Wage« vorfahren hörst, kommst du auf Lie Terrasse vor dem Speisesaal." v"' w Wie entdecken könne»!. Was nun? sitz ihn finden, wem« ersetzt cur Jachr in Sophienlust sah? Ach — Ler Teufel hole die ganze — —. Nee, um Gottes willen nicht! Eino andere Fürstin finde ich ja vielleicht, aber keine andere Erbschaft, dachte er bei sich und ging nach dem Wagen, der am Bahnhof stand. „Von Sophienlust?" „Jawohl, gnädiger Herr!" Hm, nicht übel! Der prachtvolle Iagdwagczr und dann noch „gnädiger Herr". Es ist Loch schön zu erben, dachte er wieder bei sich und fügte laut hinzu: „Können Cie meine» Koffer gleich mitnehmcn?" „Selbstverständlich! Ich soll auch noch den Aoffer von Herrn Doktor Hollman» mttbrtnge». Dort wird er schon gebracht." „Ist Herr Doltor schon im Schloss?" „Ja, und Fräulein Vraiin und Fräulein Gerlach auch." „Dann bin ich also der Letzte." Bald hatte der Wagen die Stadt d.ftrch- fahren und eilte durch Len Wckld dem Schloss entgegen. Die letzten rötliche» Strahlen der unter« gehenden Eonne beleuchteten das Kleeblattschloh^ so dass es wie aus rosa Marmor gebaut schien. „Das ist ja ganz fabelhaft schön?" rief Heinz voller Begeisterung. „Schnell, fahren Si« zu, damit ich mein Reich in Är Nähe sehe!« „Das Fräulein Braun war beute morgen adch ganz futsch in düi Anblick, sagte der Kutscher. Mit «legantei Kurve ftchr «r qm LWoh vor. Auf der Terrasse standen der Notar, Fmu- leln CcheH Rose und Ernst zusammen. D«r Notar ging Heinz entgegen. „Auch Sie heisse ich herM) willkommen, Herr Hillberg! Mein Name ist Avers 1" <S«rilrtz
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