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daß sie auf irgendeine Weise beseitigt werden muß. MWIetzung zm khrenNalftWS vom Berliner Polizeipräsidium mitgeteilt wird. eignetsten für das Ehrenmal ist/ "LSL «Wand zieht »M-n an der einer Besichtigung des Rhei «Projektes für MnWen vrenze zusammen Die Antwort auf die polnischen Rüstungen. dauern die starken Niederschläge an. in Moskau darauf aufmerksam gemacht, daß die Der Termin für die gen aus ! gang bervsung wird mit militärischen Hebungen be gründet. Sie steht aber, unverkennbar im Zu sammenhang mit den Vorgängen an der Wilnaer Grenze. Budapest, 29. 7. Der „Pester Lloyd" Zu obiger Meldung steht die Veröffentlichung der Frontkämpferverbände rm direkten Gegensatz: militärischen Konflikt an der russisch-polnischen Grenze Hervorrufe. Von unterrichteter Seite verlautet aus Mos kau, das) die Sowjetregiening Befehl erteilt habe, daß die Erenztruppen, die in Weißrußland und der Ukraine ausmarschieren, um an den großen Manöver« teilzunehmen, zur schleunigsten Kon zentration gehalten werde». Von diesen Anzeigen wurden auch handschriftliche Entwürfe ausgcspürt. In einem bestimmte» Fall hat Schröder mit einem Rottmerslebener Freunde in alle» Einzelheiten einen Plan besprochen, durch Heiratsinserate im Magdeburger Generalanzeiger einen reichen Mann herauszulocken und umzubrin gen. Möglichcru-eise ist auch Helling auf diese Weise ums Leben -gekommen, wofür u. a. di« Kuntze von der Berliner Kriminalpolizei die Lei tung des Magdeburger Kriminalpolizeidezernates. Schneestürme in de» Alpen. Innsbruck, 30. 7. In den Tiroler Ver ist ein starker Wettersturz eingetreten; auch der Schweiz wird ein starker Temperaturrück- , gemeldet. Höher gelegene Orte wie Sankt durch Messerstiche schwer verletzt. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Vie Sronttämpferoekbiinde nach wie vor für Berka das Reichsehrenmal die Frontkämp- ferverbände eingeladen. Sämtliche Front- lämpferverbände (Reichsbanner, Stahlhelm, Kyff häuserbund und Bund Jüdischer Frontsoldaten) haben diese Einladung ab gelehnt, da sie ge schlossen für de» Vorschlag Berka bei Weimar eintreten. Die bei der Besichtigung am 26. Juli anwesenden Verbandsmitglieder waren lediglich die heimischen O rts v ertr e t e r, die keinerlei Auftrag ihrer Bundesleitung hatten. Man sollte wünschen, daß dieser unselige Streit des endlosen Hin und Her über dis Platz frage, der gewiß nicht im Sinne der zu ehrenden teuren Toten des Weltkrieges ist,' nunmehr auf sich beruhen bliebe. lande erwarten, die Errichtung des Ehrenmals ' errichten, nimmt der Senat in einen, Einspruch Dr. Niemann und Kriminalkommissar auf einer Insel im Rhein grundsätzlich beschlossen AMWk MMWelLI KMWLSS VMM* an den Völkerbundswmme.sar Stellung. Die Po- Braschke nach Magdeburg entsandt worden. Als ' - ! ßrskm iUaikstLfMZMüpkBttÜöN sie« kündigten ferner die Absicht an, einige Auto- Nachfolger des von seinem Posten enthobenen j Verkehrslinien zum polnischen Kriegshafen Eoin- Chefs der Magdeburger Kriminalpolizei. Krimi. Düsseldorf, 29. 7. Gelter« abend kam es hier t gen gehen zu lassen. naldirektor Müller, übernimmt Krinünalrat Der neue MstterMz Deichbrnch Oste. Moritz und Davos, melde» Schneestürme. Di- Schneefälle reichen bis auf 1100 Meter herab'. Davos meldete über drei Zentimeter Neuschnee. Unwetter in Nsrditalien. Uebcc Norditalicn ist ei» starke- Gewit er Im Anschluß an den Parteitag der Reichs partei des Deutschen Mittelstandes vom 84. bis 27. Juli fand am Dienstag abend eine Frauen tagung statt, zu der zahlreiche Delegierte des Reiches und der Görlitzer Franengruppe erschienen waren. Die erste Vorsitzende des Frauenbundes, Frau von Rekowski-Berlin eröffnete die Tagung und führte in ihrem Referat den Frauen die Not wendigkeit einer Frauenbewegung vor Augen, die gleich anderen Parteien Stellung zu allen wich tigen gesetzgeberischen Fragen nehmen müßten. Sie forderte die Frauen auf, sich den bestehenden Orts gruppen anzuschließe« und im Sinne des Deutschen Mittelstandes zum Besten des Standes und am Wiederaufbau unseres Vaterlandes mitzuarbeiten. MH DesterrelH soll noch nicht Ägerllftet -oben Berlin, 30. 7. Wie der „Lokalanzeiger" aus Wien meldet, hatte die Botschasterkonferenz einem aus militärischen Sachverständigen bestehen den Ausschuß einen Auftrag gegeben, ihr einen Bericht über den Stand der österreichischen Ent waffnung vorzulegen. Dieser Bericht ist nunmehr fcrtiggestellt und behauptet, daß Oesterreich tat sächlich noch nicht sämtliche Bedingungen des Fricdensvertrages erfüllt habe. Insbesondere MsklSnms der Magdeburger Mrdtatt Der Berliner Kriminalkommissar Busdorf hat vor seinem Weggang aus Magdeburg In serate aufgefunden, die Schröder im Magdeburger Generalanzeiger aufgegeben hatte und in denen er als Inhaber eines Anskunstsbüros Herren zum sofortigen Antritt einer Dauerstellung suchte, die 500 Mark Kaution zu stellen in der Lage sind. stutzt und zur Beruhigung beigetragen, so daß da» Ergeb«l« der Abstimmung nicht nuhr zmieifeihaft sei. Außerdem beabsichtig« Primo de Rivera in den nächsten Tagen eine Propagandareise durch da» Land zu unternehmen. ! wurde hervorgehoben, daß für die Errichtung der staatlichen Munitionsfabrik noch nicht die gc- in Oesterreich bestehende« Sportvereine N^^E"^ch^^"9. Der HaEnEe nauss^ durchaus nicht nur sportliche Ziele verfolgen, son- dein vielfach die militärische Ausbildung der Ju° betreiben. Auf Enmd dieses Berichtes der renieriinn einpn diirlk Ui-s-> SclchmiMndiqen vermutet man in informierten regierung e,nen durch diese Erklärung unterstriche-, . . , „ nen Wunsch der Rheinländer erfüllt. Der Aus-! schuß schlägt, um die Frage des Ehrenmals in zunächst noch würdigster Weise zu lösen, folgenden Weg vor: j erfolgen wird. „Sobald die Reichsregierung, wie die' Rhein-, Polnische EwbermgrMne Paris, 29. 7. Das „Journal" bringt ein Warschauer Telegramm, das den Abbruch der Handelsvertragsverhandlungen Polens mit Deutsch land meldet und damit begründet, daß Deutsch land versucht habe, auf indirektem Wege die Ansiedlungsfrage und die Oberschlesienfrage in den Wirtschaftsvertrag hineinzubringen. Man könne nun mit einer Verschärfung ves Wirt schaftskampfes zwischen Deutschland und Polen rechnen. London, 29. 7. Die „Times" nehmen Hamburg, 30. 7. Der Oste-Deich bei Niederechtenhausen ist in einer Länge von 15 . , ... Metern bei starkem Nordweststurm gebrochen. Die meldet aus Lemberg: Beamte und einige tausend Wassermasscn ergossen sich unter großem Getöse Bauern veranstalteten gestern abend durch Lem- auf die dahinter liegenden Wiesen und Weiden, berg einen faschistischen Umzug. Pilsudki-Bilder > Auch bei Bremervörde ist die Oste schon bis zur uno faschistische Aufschriften wurde» dem Zug! Deichhöhe ausgelaufen. Im ganzen Küstengiet vorangetragen. tritt für die Zugehörigkeit ganz Oberschlcsiens zu Unter diesen Umständen scheint folgende Mel- Polen ein, wie das „Echo des Paris schreibt, düng aus Berlin ziemlich unverständlich: Wie Die BesatzuugsstSrle lm Rheinland Berlin, 29. 7. Im englischen Unterhause fragte Ponsonby, ob die englische Regierung in Uebereinstimmung mit der Zusage, die sie in Locarno oder kurz danach gegeben habe, und mit der Absicht, die noch ausstehenden Differenzpunkte vor dem Zusammentritt der Völkerbundsversamm- lung im September zu regeln, den anderen Be satzungsmächten die nötigen Schritte in Vorschlag zu bringen beabsichtige, um die Anzahl der alliier ten Truppen in, besetzten Gebiet auf die Kopf stärke zu vermindern, die Deutschland vor dein Krieg am Rhein unterhalten hat. Chamberlain antwortete, Ponsonby gehe von falschen Voraus setzungen aus. Man habe der deutschen Regierung keinerlei Zusage gegeben, daß die Besatzungs truppen lm Rheinland auf die Zahl der deutschen Garnisontrnppcn vor dem Kriege vermindert würden. Französische Polizeigerichtsurteile Das französische Polizcigericht verurteilte heute den Branddirektor Bücklers und den Kom munistenführer Meuser zu 100 bzw. 50 Mark Geldstrafe, weil sie bei einem Umzüge Trommler und Pfeifer mitgeführt hatten. Andere Ange-! klagte erhielten Strafen von 25, 50 und 75 Alk.j rechnet zur Erntezeit eingeleiteten französische, LraUSNigaNNa Schießübungen im besetzten Gebiet ist so unerhört, " in Görlitz MM M! II» 1° »MM cimN-ü -m »---Md: London, 29. 7. Die „Mornmg Post",„js mit dem preußischen InnenministeMm nach meldet aus Danzig: Gegen den polnischen Plan,' Berlin zurückbcrufen worden. Zur Bearbeitung zwei weitere polnische Postämter in Danzig zu des Magdeburger Mordes sind Krkminaloverin- ! Der russische Volkskommissar des Auswär- ! tigen, Tschitscherin, hat den polnischen Gesandten Stellung zu den Meldungen russischer Blätter über eine angeblich nicht mehr fernliegende Ord nung der Grenzen im europäischen Osten. Die^_, . .. . „Times" haben auch den Artikel der Moskauer s'Tatsache sprechen wurde, daß sich Helling noch- Blätter dem englischen Auswärtigen Amt vor- , weislich vor der Todesfahrt nach Nottnrersleben gelegt, um die Meinung der englischen Regie-, ""t SZarscyait vo.i ->00 Marc versehe« hatte, rungskrise zu erfahren. Danach besteht kein Zwei-; Schröder ist Hellings Mörder. feh daß es sich.nur um einen Fahler des Sowjet-, - In der Magdeburger Mordange,cgen'cit blattcs ohne iede Tatsachenunterlagen handelt..^,), die Ermittlungen des Berliner Kriminal- Weder über eine Rückgabe Danzrgs an Deutsch- lommissars Busdorf soweit gediehen, daß setzt land, noch über eine Neuaufrollung der Ober-; w^ilos feststeht, daß an dem Buchha^ schleßenfrage hat irgend eine Erörterung m' soacmnnter Verlockungsmord durch Schröder engMen Negierungskreisen stattgefunden. Auch ^rübt" worden ist. Schröder hat wahrscheinlich zwischen den Alliierten haben keinerlei Besprechun-, die Tat allein ausgeführt. Es ist aber nicht ganz gen über diese Materie geschwebt. , sj^r, ob nicht ein Komplize Schröders den Hel- General Lerond kündigt die Ausgabe seiner ling in das Haus Schröders nach Rottmersleben Memoiren über Oberschlesien an. Der General gelockt hat. polnischen Regierungserklärungen, Polen habe keine Angriffsabsichten, die Sowjetunion keines- wegs befriedigen. Anläßlich der Truppenkonzen- NgllSMtlMMIMÜ ZMNlSN trationen, die Polen zurzeit an der polnisch- „7 , V " litauischen Grenze vornehme, sähe die Moskauer daris, 29 7 Wie dem .Petit Jo>>rnal aus liäl aermunaen eine NerNckeruna der Madrid gemeldet wird, wird die Volksbefragung Regierung och gezwungen, ^Wcherung ser. Vertraue« ,u Primo de N'v.ra am 12. polnischen Regierung darüber, daß Polen kein September stattfinden. Die Beendigung de, lltauyches Gebiet annektieren wolle, zu verlangen., Marolkokrieges und die Begnadiaung der an dem Unter allen Umständen müsse die Sowietregierung letzten Koniplott beteiligten Personen hätten die Sicherheiten dafür fordern, daß Polen keinen Stimmung für da' Direktorium lebr günstig beein- hat, treten alle Kretse, die bisher an der Ent- j I lcheidung mitgewirkt haben, zurück und geben der s deutschen Künstlerschaft das Wort. Sie vor allem ' . mag entscheiden, welcher Platz am Rhein am ge- zu einem Zusammenstoß zwischen Reichsbanner und fss NglpN " ' Stahlhelm. Dabei wurde ein Reichsbannerang«.! höriger durch Messerstiche so schwer verletzt, daß er: London, 29. 7. D^e heutigen „^imes kurz uach seiner Uebersührung in» Krankenhaus' melden aus Kowno: Der litauische Ministerrat verschied. Weiter wurden zahlreiche^Stablhelmleuie j hat zwei Iahresklassen einbcrufen. Die Ein- Isi s äom aUarbockoatsluistev uocl prAwsrardoaton kpaaialtmus kür sadts Ll«tßri«t»I1s io gua» ^Vssisaotuwn. IS. S RIIr,u»»a vam kissphbsrnirsff. Nie vier Glückskinder oom KleedlattsHlotz Ein heiterer Roman von Friede Birkner. Oopvrigbl 1925 dv Karl Köhler 8- Co.^ Berlin- Zehlendorf. 6 Nachdruck verboten „Brrr — ist das eine Luft hier unten! — Nein, hier ist sie sicher nicht! Ei» Mensch mit so schönen Augen bleibt nicht in so einer Dunst- bnde! Also weitergesucht!" Enttäuscht stapfte er die steile, glatte Ka- jütentrcppe wieder nach oben und suchte wieder nach ihr. Der Dampfer hatte sich mdes mehr als gut gefüllt, Und er mußte seiner Ungeduld Zügel anlegen und Schritt für Schritt weitergehen, ge schickt zwischen kleinen Kindern, bepackten Hand körben, ausgcstrecktcn Beinen und nutzlos ausge stellten Klappstühlen hindurchbalanzieren. Jetzt kam auch »och der Billettkontrolleur und hielt ihn auf. Nachdem das auch noch überwunden war, stieg er hinauf zum Oberdeck und ging kurz ent schlossen dem Hinterschiff zu, wo er bis jetzt «och nicht gewesen, in der Annahme, daß dieser Platz für «ine Dame zu windig sei. Aber siehe da — da saß ein «infames Wesen weiblichen Geschlechtes. Sie! — „Himmel, hat die schöne Haare! Das flim mert und funkelt ja wie Dukatengold! Jetzt aber aus zur Attacke!" Er näherte sich Hella, die ihn gar nicht kom men sah, sondern hinüber nach der Schweiz sah, nach den schneebedeckten Bergriesen, die selten klar vor ihr lagen. Da waren 'freilich di« Berge d«r Schwarzwaldes gar nichts dagegen l Tin Schal- len, der neben ihr auftauchte, störte sie in ihr«« Betrachtungen. Ci« wandte den Kopf und sah auf. — Er? — „Verzeihen Sie, gnädiges Fräulein, daß ich Cie in Ihren Betrachtungen störe — ist es er laubt. daß ich hier auch Platz nehme?" „Ich habe hier nichts zu erlauben, hier hat jeder dasselbe Recht." Heinz, mein Sohn, du bist abgeblitzt! Aber nur den Mut nicht sinken lassen, es wird schon werden, sagte er leise zu sich, nahm sich auch einen Klappstuhl und setzte sich Hella gegenüber, sic erst einmal eine Weile gründlich betrachtend. Da der Dampfer schon in voller Fahrt war und sich gedreht hatte, so hatte sie den Helle« Sonnenschein im Gesicht und mußte die schmale, schön gebaute Hand zum Schutz über die Augen halten. Nach einigen Minuten entschloß sie sich, doch lieber den Hut wieder auf'zusehen. Eie griff nach dem Hut, aber im selben Augenblicke sagte Heinz: „Ach nein, gnädiges Fräulein, bitte nicht!" „Ich verstehe Sie nicht, mein Herr." „Bitte, setzen Cie de« Hut nicht wieder auf, es sieht so wunderschön aus, wenn die Sonne auf Ihrem Haar liegt." Leichtes Rot stieg in Hellas Wangen. Sie wußte wirklich nicht, ob sie dem jungen Mann böse sein oder ob sie seinem Wunsche folgen sollte. Es war doch rigentlich sehr kühn von ihm, ie so einfach anzusprechen und unausgesetzt anzu ehe». Ci« wollte ihm eben einen vernichtenden Blick zu werfen, doch sein verschmitztes, bittendes Gesicht zwang sie auch zu einem unfreiwilligen Lächeln. „Sie sind sehr kühn, Mein Herr!" „Ach, sagen Sie ruhig frech! Ich bin nicht ängstlich. — Sehe» Sie, nun müsse» Sie doch lachen. — Gestatte« Sie, daß ich inich Ihnen vor stelle? Von Fürstenberg-Treuenfels." Er klappte wie «in preußischer Gardeleutnant die Hacken zusammen und verneigt« sich. Hella sah ihn «rstaunt an unv neigte leicht den Kopf. Sie war Überrascht, «knen Änstokraten vor sich zu haben, allem Anschein nach einen Offizier. St« hätte eher geglaubt, einen Ameri kaner vor sich zu ^aben, al» «ine» preußischen Leutnant. Heinz konstatiert« befri«digt, daß sie ob sein« hochtrabenden Namens etwas Herpfer war. Sehen Sie, g igcs Fräulein — Sie dach- ten wohl, ich sei so irgendein einfacher kleiner Bankbeamter? O nein, ich bin jetzt Gras Fürsten- berg-Treuensels. Das macht sich entschiede« besser als „Heinz Hillberg". Wie es scheint, sagt sie mir aber ihren Namen nicht, dachte Heinz bei sich, und sah sie einigermaßen enttäuscht an. Doch dann nahm er ermutigt die Unterhaltring wieder aus. „Gnädiges Fräulein fahren nach Konstanz?" „Ja!" „Sie kommen von Lindau?" „Offensichtlich." Heinz merkte an ihrem spöttischen Gesicht, daß er ein« blödsinnige Frage gestellt hatte, und stürzte sich Hals über Kops iir neue Frage«. „Gefällt Ihnen der Bodensee?" „O ja!" „Haben Sie da hinten schon de» Säntis liegen sehen?" ,Ja." "Blendet Sie die Sonne nicht so sehr?" „Nein, es geht." „Werden Cie leicht seekrank?" Jetzt hielt Hella sich nicht mehr ernst. Sie lachte leicht auf. Er sah sie verdutzt an. „Sagen Sie, gnädiges Fräulein, sind Sie immer so gesprächig?" „Sagen Sie, Herr van Fürstenberg-Treuen- s«ls, stellen Sie immer so geistreiche Fragen?" Heinz lachte hell auf. „Gottlob, gnädiges Fräulein, das Eis ist geschmolzen ! Nun könne» wir uns ja als gemüt liche Bürgersleute unterhalten. Ich. hab' schon geglaubt, Sie hätten ein Schweigegelübde abge- gelegt. Sind Sie mir nicht bös, daß ich so stech Attacke geritten habe?" „Gin wenig zudringlich erschienen Sie mir schon, dois Muß ich wohl sagen." „Herrgott im Kimmel, gnädiges Fräulein, haben Sie schöne Augen," sagte Heinz, aus tief stem Kerzen aufseufzend, ohne sich um ihre letzten Mort« zu kümmern. Hellas Wangen glühten wieder auf. Sie rum zelte die klare Stirn und sah entrüstet von ihm weg, hinüber nach dem Säntis. „Nicht bös sein, gnädiges Fräulein, sehen Cie doch nicht den ollen Säntis an, der hat ja doch nichts davon. Warum kehen Sie mich armen Sterblichen nicht mehr an?" „Wenn Sie nicht artig sind und immer so. dumme Komplimente machen, dann kann ich Ihnen nicht gestatten, sich länger mit mir zu unterhalte».^ „Brrr! So bös! Darf man denn nicht di« Wahrheit sagen?" „Das schon, aber keine Komplimente." „Wenn ich aber etwas über Sie selbst sage, nehmen Cie an, es sei ein Kompliment." „Dann wähl'« wir doch, bitte, einen anderen Gesprächsstoff." „Ach — und ich fand ihn gerade so nett,'*,' sagte er bedauernd. „Wie kommt es deim nur, daß die Damen niemals die Wahrheit höre» wollen?" j „Cie sind aber wirklich unverbesserlich," lachtsj Hella jetzt leise auf. „Also wirklich ein anderes Thema?" „Ganz entschieden." „Aber was nun gleich? Schlagen Sie vor, gnädiges Fräulein." Das gnädige Fräulein amüsierte sich heim« ich ganz köstlich über ihn. Er war ihr entschieden ympathisch, soweit ein Mensch dem andern «ach o kurzer Bekanntschaft sympathisch sein kann, Gern hätte sie nähere Einzelheiten über ihn ge wußt, und so schlug sie als kluge Eva ein neues Thema vor. „Erzählen Sie von Ihrem Berus! Das ist doch ein unverfängliches und leichtes TheMa und de« Herren immer geläufig." O ahnungsvoller Engel du, dachte Heinz bei sich, „unverfänglich" und „leicht" nennt sie da» Thema. Jetzt heißt es aber lustig schwindeln^ damit sie nicht hinter den Schwindel kommt. tFortsetznng folgt.1 j