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Sonnabend den 17. Ml IM nachmittags >»I«i,»»pr,t*, Dir «rundpr,!» für die »« MW br«U« elttspaltlge Pe!«t«ile belidgt SU Moldpsennig, süe die 1<7 IVM beeile amtliche Zeile KU GaldpsevnI«, silr dl« 73 mm breite Zeile im NrdaktI<m«teUe UV Galdssenniz. Slelne Ilnjeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen, gUr Nachweis u»d B«rmitilung l Zeile Sondergcbllhr. — Für schwierige Suharlen und bei Plasao,schrislen Ausschlag. Siri gröberen Auslrägen und tnr Wlcder- halungsabdruck Srmäsügung »ach seslslehctldcr Slaffcl. ök^t^eMMSLelwMhmL^ntmqchiWM -L5Mv-taMMA»Nkob«g mö -erGememöeNieömvleL AMLonsöm»mHNktlMLLrWbeV(Schaw jun.)mSean-enb«A r; ÄeumtwoEM öLer^attLm.KMLlchech^tmü^ -r- ««, »«g«dl«u ,»sch»tnt an jeden! Werling: A»,«,»pr»t« »«> UHHalnng in den ilusgabeslelleu der Sladt 1.80 Mk., in den Ausgabe- stellen debLanddczirlel l.UU Mt., »elZulragung im Gtadlgcbiet 1.VS Ml., bei Zutragung Im Landgetlet ».UV Mk. »»chenkrten.SU Psg., EinzelnummerlUPsg.. Sonnabend,,uinnicrSUPsg i Leipzig ssscu. «om»ind»sirok»nto, Frankenberg F»»nk>r>ch»» »I. «,I,,ranim»! Tageblatt Frankcubcrgsachsen. 85. Za-rgang Caillaux Das ^innnzprojekt von de Das stanzöfWe ErmochNgvngsgefetz Paris, 16. 7. Der Gesetzentwurf über die E'b.lluna besonderer Vollmachten zur Lösung der Flnanffchwkerkgketten bat folgenden Wortlaut: Artikel 1: Die Regierung wird ermächtigt, bis zum 30. November 1926 durch besondere Gesetzesbeschlüsse des Ministerrates sämtliche Maß- pahmen zu ergreifen, die zur Besserung der finan ziellen Lage und zur Stabilisierung der Wäh rung anaezeigt erscheinen. Artikel 2: Diejenigen Dekrete, die sich auf fiskalische Bestimmungen belieben, werden bei Er öffnung der ordentlichen Session 1927 dem Par lament zur Ratifizierung unterbreitet, wobei die bereits ergriffenen Maßnahmen jedoch definitiv In Kraft bleiben. In der Begründung des Entwurfes heißt Es: Der vorliegende Gesetzentwurf zielt darauf ab, die Mögll^kelt zu geben, die geplanten Maß- «ahmen dringend und nachdrücklich zur Ausfüh- jrmg zu bringen. Alle Maßnahmen, die zudem leine neuen Steuern und keine einschneidende Aen- Herung mit sich bringen, werden Gegenstand der Matstizkerung durch das Parlament bilden. Es folgt dann ekne ausführliche Aufzählung der ver schiedenen geplanten Maßnahmen. Parks, 16. 7. Eaillaur legte heute nach- mittag der Mnainkommission der Kammer seine Wrojekte vor. Man hatte angenommen, daß Eaillaur die Abstimmung über seine Projekte mit per Ratifizierung des Londoner und des Wa shingtoner Abkommens verknüvfen würde. Wäre das der Fall gewesen, so hätte Eaillaur besonn ders wegen der Opposition gegen die Ratifzie- rmg der Washingtoner Abmachungen mit e ner Niederlage rechnen müssen. Es hat sich gezeigt, daß der Finanzminister tnkt keinem Wort auf die Ratifizierung des fran zösisch-amerikanischen Abkommens zu sprechen kam und cs wird allgemein angenommen, daß die Ratifizierung dieses Abkommens erst beim Wie- derzusammentritt des Parlaments im Oktober zur Sprache kommen wird. Nach längerer Debatte wurde das Finanz- projclt Eaillaur' mit 15 gegen 10 Stimmen bei 13 Enthaltungen beschlossen und in die Debatte über den Gesetzentwurf eingetreten. Nach kurzer Aussprache wurde der erste Artikel mit 14 gegen 13 Stimmen abgelehnt. Dieses Ergebnis wird in Paris allgemein als eine Schlappe für Eaillaur gedeutet, wenn es auch praktisch von keiner großen Bedeutung Ist, -da die Negierung das Ermächtigungsgeseiz heute im Plenum der Kammer einbringrn wird. Das Gesetz ist gestern im Wortlaut veröffentlicht worden. Es besteht aus 2 Artikeln, in denen es heißt, daß der Ministerrat sämtliche Maß nahmen zur Stabilisierung der Währung ergrei fen kann und daß die Dekrete, die sich auf fis kalische Bestimmungen beziehen, dem Parlament zur Ratifizierung unterbreitet werden müssen. Die Kammeraussprache beginnt morgen nach mittag. Sie soll ununterbrochen auch während des Sonntags bis zur endgültigen Abstimmung über das Projekt fortgesetzt werden. Eaillaur wünscht, daß eine Abstimmung möglichst noch am Sonntag herbeigeführt wird, damit die Lage aus dem Devisenmarkt bei Eröffnung der Börse am Montag früh durch das Abstimmungsergebnis be reits beeinflußt wird. Die Annahme des Finanzprojektes durch die Mnanzlommission kommt überraschend. Am Nach mittag hatte man allgemein vermutet, daß sich die Kommission mit einer merklichen Mehrheit gegen das Projekt aussprechen werde. In Vörsenkreisen herrschte dann auch eine große Unsicherheit, was durch cine scharfe Devisenhausse deutlich zum Aus druck kam. Das Pfund erreichte heute die »och nicht dagcwesene Nekordzifker von 206,4 und der Dollar 42,4, um nachbörslich etwas zurückzugehen. Die deutsche Mark notierte heute beim Börsenr- schluß für 100 Mark 1002 Franken. Sattlaar find die Devisenbeschränkungen der Banken Eaillaur verhandelte mit den Direktoren der französischen Großbanken über die Beschränkung de» Devisenverkehrs, der unerläßlich sei, wenn di« Stabilisierung des Franken gelingen soll. Die Bankdirektoren sagten dem Finanzminister zu, daß sie nur die nötigsten Devisenkäufe tätigen würden. »omaa und Strong reisen nach Paris Berkin, 17. 7. Wie die Morgenblätter i Borfieg r Fianzkommifsion gebilligt 'aus Nizza melden, begibt sich der Gouverneur der Bank von England Mantagu Norman am Sonnabend von Antibes nach Paris. Der Prä sident der Federal Reserve Banc os New Pork, Strong, wird am Dienstag nach Paris abreisen. Die Tatsache, daß die beiden fahrenden Finanz sachverständigen von England und Amerika sich gleichzeitig nach Paris begeben, wird mit der französischen Finanzkrise und mit der Lage des Franken in Verbindung gebracht. Bor der entscheidenden Kammersitzung Paris, 17. 7. Til. Die Finanzkommission der französischen Kammer nahm kn ihrer gestrigen Sitzung nach Ablehnung des 1. Artikels des Re gierungsentwurfes mit 8 Stimmen bei 30 Ent haltungen eine Aenderung des Artikels an, die dahingehend lautet, daß die Regierung ermächtigt wird, bis zum 30. November 1926 durch Dekrete, die vom Ministcrrat bewilligt werden, die Finanz- reform und die Währungsstabilisierung durchzu führen, in Uebereinstimmung mit den bereits an geführten Maßnahmen. Damit wird der Regie rungsentwurf zur Debatte gestellt und der Re gierung keine Blankovollmachten gegeben. Die Kammerdebatte erfährt dadurch eine wesentliche Erschwerung für die Regierung. Der Bericht erstatter der Finanzkommisslon ist angewiesen wor den, schnellstens einen Bericht hierüber abzufassen, der in der heutigen Kammersihung verlesen werden soll. Die Abgeordneten sind telegraphisch für nachmittags 3 Uhr zusammengerufen worden. Die Negierung ist anscheinend entschlossen, ihren ur sprünglichen Entwurf wieder aufzunehmen und der Abstimmung m unterbreiten. Sie wird den Vor schlag der Finanzkommission und jeden anderen Vorschlag zurückweiscn und darüber die Ver trauensfrage stellen. Es handelt sich daher um eine große Schlacht, die die Negierung liefern will. Niemand kann sagen, wie der Ausgang sein wird, da bei der Erregung der Gemüter und der persönlichen Verantwortung, die jeder Abgeordnete übernimmt, der Verlauf der De batte vollkommen ungewiß ist. Falls die Regie rung heute in der Kammer einen Sieg davonträgt, hat sie nach den Blättern die Absicht, den Senat zu bitten, sich schon am Sonntag zu dem Gesetz entwurf zu äußern. An Einzelheiten werden zu der Sitzung der Finanzkommission noch mitgeteilt, daß Eaillaur erklärt hat, er müsse auf der Rati fizierung des Schnldenabkommeus sowohl mit London als auch mit Washington bestehen, um den ausländischen Kredit zu erhalten. Eaillaur gab diese Bestätigung auf eine Anfrage des so zialistischen Deputierten Auriol und fügte hinzu, daß das Parlament sich vor seinem Auseinandev- gehen über diese Frage äußern müsse, denn es sei nötig, die Passivposten Frankreichs so bald wie möglich Ins Reine zu bringen. Er fügte noch hinzu, es sei zu erraten, daß der jetzige Vertrag mit Washington Milderungen erfahren werde. Eaillaur deutete auch die Möglichkeit an, daß die deutschen Ejsenbahnoblkgationen als Pfänder für Kredite benützt werden könnten. Lr erklärte noch, daß er die Vollmachten von der Kammer verlangen müsse, denn in allen fremden Staaten, in denen die Wirtschaft»- und Finanzlage ernst sei, seien die Regierungen gezwungen gewesen, Spezialvollmachten zu fordern, und heute noch mehr als gestern sek er in der Auffassung be stärkt worden, daß man ohne Vollmachten nicht durchkommen könne. 10,2 Frank für 1 «elchsmark Die Abwärtsbewegung des französischen Franc seht sich an der Berliner Börse empfindlich fort. Für eine Reichsmark erhält man etwa 10,2 Franc, während im Frieden 1 Franc -- 80 Pfg. kostete. Selbst die drakonischen Sparmaßnahmen Eail laur haben den neuen Rückschlag nicht aushallen können. Die Internationale Spekulation sieht die Situation mit etwas klareren Blicken an, nachdem sich herausgestellt hat, daß die letzt erfolgte Schul- oenregulierung mit EngläNd doch nicht eine so optimistische Auffassung erfordert, wie es zunächst de» Anschein hatte. Die offene Kritik hat dar- aetan, daß dieses Abkommen nicht bedingungslos für Frankreich sei, wie es anfänglich schien. Wettere Erhöhung des »rot,Preises in Frankreich Paris, 16. 7. Der Brotpreis, der seit den letzten Wochen ungeheuer gesteigert ward«, ist vom Donnerstag ab pro Kilogramm von 2,50 s auf 2,70 Franken heraufgeseht worden. Die links stehenden Blätter protestieren gegen diese Maß nahme, die als Skandal bezeichnet wird. Die Verteuerung des Brotes ist das beste Zeichen für den Fortschritt der allgemeinen Lebensmittel- j teuerung. Zn verschiedenen Teilen Frankreichs ,kam es zu Protestkundgebungen. Droht eia iMM-amerilanischer Arie«? Don Major a. D. Otto Moßdorf-Berlin. Die über den breiten Rücken des Stillen Ozeans streichende Spannung zwischen den Ver einigten Staaten Und Japan ist eins der ganz großen Probleme des pazifischen Ozeans. Aber j trotz verschiedener Streitpunkte, die besonders - durch das amerikanisch« Verbotsgeseh, die Lodge- j Johnson-Bill vom 1. Juli 1924, in der Wan- i derungssrage eine gefahrdrohende Zuspitzung er fahren hatten, sieht man eher aus beiden Seiten , das Bestreben, der Entscheidung mit den Waffen möglichst aus dem Wege zu gehen. Anfang Mai wurde die für den Frieden der Welt höchst be deutsame Frage erneut in der Oeffentlichkeit be handelt, als dl« Zeitung „The New American" in sensationeller Weise zwei Dokument« ver öffentlichte, die vom japanischen Kriegsminister Ikgakk zusammen mit dem Chef der Nachrichten abteilung und dem des Eeneralstabes im Ok tober 1925 ausgearbeitet sein sollen. Der Inhalt läßt sich dahin zusammenfassen, daß ein Pro gramm für den Fall eines Krieges mit einer „westlichen Macht" ausgestellt worden ist, die eine stärkere Flotte wie Japan hat. Damit konnte nur Amerika gemeint sein, da England bei der augenblicklichen Weltlage nicht in Frage kommt. Die dann im einzelnen aufgeführten Kriegsvor- bereitungen bezogen sich hauptsächlich auf die Manschurei, di« Japan rm Kriege mit alle» not wendigen Materialien versehen muß und deren Ueberführung nach den japanischen Inseln der Sicherstellung bedarf. Dazu gehören neue Bahn bauten in der Mandschurei uno neue Befestigungs anlagen auf dem Wege, den die Transporte nach Japan nehmen sollen. Es war nun bemerkenswert, daß die Ver öffentlichung der Geheimdokumente in der Welt die von der amerikanischen Zeitung wohl erwartete Aufnahme eigentlich nicht gesunden hat, weil sich jeder einigermaßen politisch und militärisch Ge schulte sagte, daß die japanische Negierung eine unverzeihliche Unterlassungssünde begehen dürfte, wenn sie sich bei der einmal bestehenden Spannung mit Amerika nicht für jeden Fall sichern würde. Da aber durch die Veröffentlichung das Problem wieder einmal in den Vordergrund der Welt- politik gerückt worden ist, lohnt sich die Unter suchung, ob die gegenwärtigen Verhältnisse die Möglichleit einer gewaltsamen Lösung in abseh barer Zeit erwarten lassen. j Vorauszuschicken wäre, daß Japan, wenn es sich stark genug gefühlt hätte, bereits damals, als Amerika seine Bestimmung als pazifische Macht erkannt zu haben glaubte und seine Monroe Dok trin auf die Hawai-Jnseln ausdehnte oder wie es aus der spanischen Erbschaft die Philippinen er warb, zu den Waffen gegriffen haben würde. > Dasselbe läßt sich vom Jahre 1924 sagen, als Amerika das Einwanderungsvcrbot gegen die Japaner erließ. Japan biß voll Ingrimm die Zahne aufeinander und begnügte sich mit der mehrer« Monate währenden Abberufung seines Botschafters. Diese derartig weitgehende Zurück haltung Japans läßt erkennen, daß von dieser Seite ein Zusammenstoß nicht vom Zaune gebrochen »»erden wird, wenn die Vereinigten Staaten davon absehen, Japans Lebensrnieressen nicht unmittelbar zu treffen. Da diese vornehm lich in der chinesischen Mandschurei wurzeln, ist dieses Gebiet nicht nur für die russisch-japanische,!, sondern auch für die amerikanisch-japanischen Interessen Kas gefährlichste Konfliktsfeld der Welt und rvird vielleicht einmal wieder zum j Kampffeld der Zukunft iverden. Zudem konnte Japan das Risiko ein«» Wasfcnganges mit Ame rika nur auf sich nehmen, wenn es sich im Rücken gesichert wüßte, d. h. keine Störungen durch China und Rußland zu befürchten hätte. Infolgedessen muß das japanisch-amerikanische Problem Immer i unter gleichzeitiger Einbeziehung des chinesisch-, japanischen Vertrages vom 20. Januar 1925 die Konflikt« zwischen beiden Staaten in den letzten Monaten eher an Schärfe noch zugenommen ' haben, während andererseits der Ausgleich zwischen s Japan und China noch nicht gefunden ist. Somit ivär« «s unklug, wenn Japan die Vereinigten Staaten angreifen würde, «he nicht die Bezieh»»- gen zu der Sowjetunion und China geändert sind. «mzer Tagesspiegel Ter Sturz des französtschenFr an- ken hat sich gestern weiter fortgesetzt und einen neuen Nekorotiefstand von 208 für das Pfund er reicht. Der Pariser „Temp s" erhebt im Zu sammenhang mit den Rheinlandreden des Reichs kanzlers unerhörte Angriffe gegen die Reichs regierung. -Der Gouverneur der Bank von Eng land, Norman, und der Direktor der Federal- Reserve-Bank, Strong, sind in Paris eingetroffen. Reuter stellt fest, daß die Noten der interalliierten Kontrollkommission an die deutsche Regierung im Einverständnis mit der englischen Regierung abgesandt worden sind. Reichskanzler Marr hat sich gestern mit dem Reichswehrmlnister Geßler wegen der Noten der interalliierten Kontrollkommission in Verbindung gesetzt. Bei der Reichsregierung be steht nicht die Absicht, vor der N Nkehr des Gene rals von Seeckt di« Noten zu beantworten. < Die englische Bergarbeiterereku- t'kve ist gestern, nachdem sie ihren Vorstand wieder gewählt hat, auseinander gegangen. Da mit haben sich die Friedenshoffnungen der eng lischen Oeffentlichkeit nicht erfüllt. j Da» spanische Königspaar hat ge stern abend London wi«d«r verlassen und ist nach Spanien zurückgekehrt. Der Reichspräsident hat Dr. B«ll, den Netchstagsvizepräsidenten, zum Reichsjustiz minister ernannt. Auf der Radrennbabn Berlin-Treptow schlug Breitensträter gestern den Belgier Char les in der 4. Runde k. o. Im Laufe des Freitag haben sich in Mittel deutschland neue schwere Unwetter er eignet. Reichskanzler Marr ist heute von seiner Rheknlandreise wisder nach Berlin zurück gekehrt und hat die Amtsgeschäfte wieder über nommen. ! Der preußische In ne nm kn ist er Se vering ist heute früh von seinem Urlaub nach Berlin zurückgekehrt. Der Reichspräsident und der Rei chs- kanzler haben anläßlich des Ablebens des Bischofs von Keppler an das Domkapitel von Roitenburg Beleidigungstelegramme gesandt. Anderenfalls iväre der Verlust der Südmand- schmei und Koreas die unmittelbare Folge. Amerika hat vor dem Kriege, wenn es auch niemals die Bes.tzung ostasiatischen Gebietes auf die Dauer im Auge gehabt hat, für die in China lausenden Eisenbahnen Interesse gezeigt, die es nach den Vorschlägen seines Staatssekretärs Knor in den Jahren 1909 und 1912 neutralisiert sehen wollte. ' Auch ein eigener Bahnk an war kn der Mandschurei ins Auge gefaßt worden. Nach dem Kriege Ist von diesen Plänen keine Rede mehr genusen. Das wird um so ivemger der Fall sein, je mehr Japan von Plänen auf die Philippinen und Hawai absieht und sein Interesse auf Sibi rien und die Mandschurei konzentriert. Amerika sieht immer noch in Japan den Puffer gegenüber dem zum Stillen Ozean vorgcdrungenen Bolsche wismus. Nus diesem Grunde hatte es auch Ja pan im Jahre 1918 zur La düng in Wladiwostok angeregt und war damit einverstanden, daß Japan als letzte Macht nach dem Zusammenbruch der internationalen Expedition in Ostsibmen zur Auf rechterhaltung der Ordnung verblieb. So hängt letzten Cudes die Möglichkeit eines japanisch-ame rikanischen Krieges zum großen Teil von dem Verhalten Amerikas ab.' Er wird, — soweit man das jetzt sagen kann vermieden werden, wem Amerika davon absteht, den Nationalstolz der Japaner noch mehr als in der Einwande rungsfrage geschehen, zu verletzen, und wenn es in feiner ostafiatischen Politik auf di« lebens notwendigen Interessen Japans Rücksicht nimmt. Amerika wird aber seinerseits von Japan die unbedingte Anerkennung seiner Stellung als vor herrschend Macht im Pazifik verlangen. Zu diesem Zwecke Hal' dbmercka im Jahre 1925 seine ge samte Flotte in den Pazifik geschickt, die sich dort vom Januar bis Oktober in Manöver« und Kreuzerfahr-ten bis nack Australien und Neu seeland bewegt hat und für die als Ergebnis der großen Fahrt Pearl Harbour auf den Hnwai-Jnfe'n zum stärksten Flottenstützpunkt der »Welt ausgebaut wird. Alles das, hindert nicht, daß unerwartet« Ueberraschungen eiutreten können. Im Pazifik ist »och kein Krieg mit einer formelle» Kriegserklärung begonnen worden.