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Kankeflbeeger Tageblatt KnHAee dlek^ÄMMM-ieMÄchmBermmtmachmWmdetklmtchmyckummfchaldÄoha^eolWtzrrlchtL rm- öe5<ÄM»^uA«nknbelV uu- -erGememöeAleömMa 4» AokrtumsömckunöNrrtag:LG.RoM (Inhaber Em^Aoßbery jM.)inÄMibmb«V r4 AemntwortMMr -ie Reöabüon.KmLLlegerbFmnlMbet^ An,»tgenpr,i»: Dkr «r»ndpr,i* sllr die SS mm breite einspaltige Petitzcile betrdgt 20 «oldpsennig, siir die I«7 mm dielte amtliche Lieile «0 «oldpsennlg, siir die 72 mm brelte Zell« in, R-dakli,»«teile «v Äcidpscnnlg. Meine «lnzcige» sind bei Ausgabe zu bezahlen. FUr Nachtnei« und Vermittlung l Zelic Sondergcbühr. — Ilir schwierige Satzarten und bei Platzvorschristc» Ausschlag. Bei gröberen «lufträgcn und im Wieder- bolungüabdruet Srmäbigung nach feststehender Stössel. ^ä»r«g«blä>l»rsch,tnt an jedem WerllägeH^I«>t*-K»Iug»pr»<* »et Sdhoiuog in den Au«gabcstcllen der Stadt 1.80 Mk., In d«n »lutgade- itelln, de« Landdejirke« 1.S0 Mk., bei Zutragung im Stadtgebiet 1.08 Mk., bei Zntragung Im Landgebiet 8.00 MI. Wachenkarten80 Psg., lklnjelnummerlOPsg . Sannabcudnummer20Pfg. P»Ksch««Ur«n1»! Leipzig sssoi. vemaindeiirokont»: Frankenberg -rrns»r«ch«r 81. ch^,gramm«! Tageblatt Frankenbergsachsen. 136 Dienstag den 15. Juni 1926 nachmittags 85 Jahrgang kurzer Tagesspiegel Das Reichskabiuett wird sich in «iner Sitzung am heutigen Dienstag erneut mit der Wahl Dr. Dorpmüllers zum Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn beschäftigen. Im Berliner Lustgarten fand gestern eine forii ldemokratische Demonstration für di« FLrst«»enteignung statt. Es kam zu einem Zusammenstoss mit der Schupo. 13 Per. sonen wurden verhaftet. In «Iner für die internationale Oeffentlichkeit bestimmten Erklärung erteilte der amerikanische Senator Borah dem Völkerbund, so- tveit Amerika in Betracht komme, «in» überaus scharf« Absage. Der Fall Brasiliens habe bewiesen, das; die m«hr und mehr rein europäische Prärie des Völkerbundes mit den Interessen Amerikas unvereinbar sei. Man werd« sich in Amerika sicher freuen, wenn der europäische Völ- kerbund es fertig bringe, Friede und Ordnung in Europa zu gestalten und zu erhalten, aber auf die Mitwirkung Amerikas werde man ver- glchten müssen. Die brasilianischen Blätter geben durchweg ihrer grasten Genugtuung Ausdruck üb«r den Beschlust der brasilianischen Negierung, die Mitgliedschaft zu kündigen. Im englischen Unterhaus soll heute dl« grckste Bergbaudebatt« stattsinden. Di« italienische Negierung rvill roegen des Genfer Zwischenfalls bei der Mateotil- feier einen Prot«stschri1t bei der schweizerischen Regierung unternehmen. - D«r italienische Finanzminister äußerte sich im italienischen Senat über die Wäh rungspolitik Italiens. Di« deutsch-französischen Ver handlungen über ein Wirtschaftsprovisorium sind in Paris wieder aufgenommcn worden. Das Essener Amtsgericht hat die Beschwerde der Gros-industriellen wegen der Haus suchungen als begründet anerkannt und die Mast nahmen des Berliner Polizeipräsidenten als un gerechtfertigt aufgehoben. Di« französisch-spanische Marok kokonferenzist gestern in Paris eröffnet wor den. Es wird mit einer zehntägigen Dauer ge rechnet. D«r englische Botschafter in Mos- lau ist angewiesen worden, bei der Sowjetregie rung «inen neuen Protestschritt wegen der russi schen Streikgelder zu unternehmen. Die Wirkung der Berliner Vertrages Berlin, 15. 6. Die Wid«rstände gegen den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund scheinen gebrochen zu sein, nachdem Spanien und Brasilien durch ihre Erklärungen bekannt gegeben haben, dah sie ihr« Opposition vorläufig em- slellm werden, bis Deutschland Mitglied des Rates geworden ist. Von den polnischen Forderungen ist in der letzten Zeit nicht mehr die Rede gewesen, da diese Angelegenheit zwischen ihm und seinem französischen Freunde unter der Hand geregelt worden ist. Trotzdem wäre es sehr verfehlt, die Hoffnungen auf eine reibungslose Aufnahme in den Völkerbund deutscherseits zu hoch zu spannen. Die französische, belgische und englische Opposition gegen den Abschluß des Berliner Vertrages ist im geheimen von den politischen Organisationen und .Parteien fortgeführt worden und hat in den Westmächten bei der gesamten Bevölkerung eine Stimmung gegen Deutschland Hervorrufen können, die eine neue Gefahr für den Herbst dar- stellen kann. Es ist im letzten Jahrzehnt zur Regel der früheren feindlichen Staaten geworden, die Schuld nie bei sich zu suchen, sondern Deutsch- land zuzuschieben, das sich infolge des verlorenen Krieges in einer politischen Vormundschaft nach austen hin befindet und nicht nur infolge der Weg nahme seines Kriegsmaterials und der Auflösung seines Heeres entwaffnet worden ist, sondern das auch an einer inneryolitischen Zerrissenheit krankt, di« die Aktionsfähigkeit in Fesseln schlägt. Be sonders Frankreich kämpft jetzt «inen schweren Eristenzkampf. Di« Regierung Briand kann sich nur halten, wenn sie Erfolge aufzuweisen hat, di« di» Unfähigkeit, die Finanzkrise aufzuhalten, wie- der wettmachen. Aus allen Handlungen des .Mi nisterpräsidenten Briand geht hervor, dast »r auf der einen Seite nicht darauf verzichten will, die Welt von seinen Friedensbestrebungen gegenüber Deutschland in Kenntnis zu sehen, um gleichzeitig die alle Machtpolitik Frankreichs gegen seinen Nachbarn fortzusehen. Die Aufnahme Deutsch lands in den Völkerbund soll, wie Briand dem , deutschen Botschafter gegenüber immer wieder be- ' tont hat, im Herbst unter allen Umständen er folgen. Wogegen er sich wehrt, ist die Erfüllung der deutschen Voraussetzungen und Bedingungen, . ohne die di« Reichsregierung nicht in der Lage i sein wird, ihr Aufnahmegesuch in die Völkerbund- I organlsation aufrecht zu erhalt«» und Vertreter .nach Genf zu entsenden. Besonders will Briand keine Zugeständnisse in der Besatzungsstärke und in den Besatzungsfristen machen, die beide von Deutschland als Gegenleistung von Frankreich als , Auswirkung des Locarnovertrag«s gefordert wor- . den sind und Gegenstand bereits langwieriger Verhandlungen sind. Der französische Minister rat, der in der letzten Woche zusammentrat, hat, wie vorauszusehen war, wieder keine Beschlüsse über die Besatzungsfragen gefastt und damit auch weiter verhindert, dast deutsche Flugzeuge besetz tes Gebiet ohne Erlaubnis der Besatzungsmächte überfliegen dürfen. Die Begründung für die erneute Hinauszöge rung der Erfüllung vertraglich übernommener Pflichten wird von Briand auf die deutsch-rus- ischen Beziehungen und besonders auf den Ab- chlust des Berliner Vertrages zurückgeführt. In >er nächsten Zeit ist eine erneute Verlautbarung der Reichsregierung durch die Botschafter in den alliierten Hauptstädten zu. erwarten. Sie wird noch einmal auf die Zwangsläufigkeit der austen- politischen Entwicklung Deutschlands Hinweisen, wie auch auf die tatsächlichen Auswirkungen des deutsch-russischen Vertrages. Ohne jedes Bedenken wird die Regierung auf die tatsächliche Harm losigkeit des Zusatzvertrages zum Napallovertrag aufmerksam machen können und betonen dürfen, dast dieser Vertrag auch zustande gekommen wäre, wenn der Völkerbund selbst nicht den Eintritt Deutsch'ands auf der Märztagung verhindert hätte. In politischen Kreisen würde man es sehr begra sten, wenn die Aktion der Reichsregierung über den Nahmen «iner blosten Demarche hinausginge und in der ganzen Welt den Beweis dafür er brächte, dah nicht Deutschland der Friedens störer ist. Schachts Gründe sür seinenWsttitt Berlin, 15. 6. Der Neichsbankvräsidettt Dr. Schacht hat nach seinem Austritt aus der Demokratische» Pattei an Herr» Koch ein zweites Schreiben gerichtet, in dem er die Gründe seines Austritts noch einmal ausemaudersetzt. Er be tont noch einmal, er habe durch seinen Austritt zum Ausdruck bringen wollen, dast er als organi siertes Mitglied der Demokratischen Partei für einen nach seiner Auffassung grundsätzlich irr tümlichen Beschlust die Verantwortung nicht mit übernehmen wolle. Von Jugend an habe er un verändert das Privateigentum als eine der unerlästlichsten Grundlagen des Staates verfochten und nur auf Grund dieser innersten Ueberzeugung in den letzten Jah ren den Kampf gegen unsere Widersacher im Ausland sür die Anerkennung der wirtschaftlichen Notwendigkeiten des deutschen Volkes zu führen versucht. Nur aus dieser Ueberzeugung heraus habe er die Wegnahme des deutschen Eigentums s im Krieg« als den größten Schlag gegen dar künftige friedliche Zusammenleben der Völker be- zeichnet und seine Wiedergutmachung fordern kö». neu. Diese Basis für seine weitere Tätigkeit könne er sich auch nicht Im Kleinsten dadurch nehmen lassen, dast er bei einer politischen Aktion passiv bleibe, die gegen sein« Benrühungen ins Feld geführt werden sollte. Weiter versicherte Dr. Schacht, dah seine Sympathien auch weiter- hin der Demvkratischen Pattei gehörten. j Ztallem WWmi»p»M j Berlin, 15. 6. Wie die Morgenblätttr s aus Rom Melden, hat Finanzminister Graf Volpi j in der Senatssihung am Montag «ine Rede über sie Währungsfrage gehalten. Auf Grund der' viaiabrechnung des Schatzamtes stellte er fest, dah der Haushaltsaberschuß des Etatsjahres, das am 30. Juni «bläust, auf alle Fälle «in« Mi»,' liarde beträchtlich übersteigen werd«. Dann gab er ein«» U«berblick über seine bisherige Währungs politik und die Mahnahmen, die zur Stützung >er Währung getroffen wurden. Graf Volpi be tonte weiter, dah das Problem der italienischen Valuta mit dem Problem der nationalen Produk tion identisch sei. Nur durch eine Stärkung "der nationalen Produktionsfähigkeit und durch eine Stärkung der italienischen Währung innerhalb der internationalen Währungen könne eine 'Wäh rungsstabilisierung vorbereitet werden. Italien wisse wohl, dah es seine Wähning nicht von der Dynamik der anderen Währungen trennen könne. Wenn die nationale Regierung den Augenblick dafür gekommen glaube und zwar ausschließlich unter dem'Gesichtspunkt des nationalen Nutzens, werde sie das Problem der Währungsstabilisierung vom internationalen Standpunkt aus in Angriff nehmen, aber überall, innerhalb und außerhalb Italiens, solle man wissen, dah es sich dabei nicht um ein rein technisches Problem handle, das mit den Mitteln des Schatzamtes allein gelöst tverden könnte, sondern daß auch di« Verstärkung der wirtschaftlichen Struktur des Landes dabei un bedingt« Voraussetzung sei. BeglW der BerhMlmsen zwischen Danzig und Polen Danzig, 15. 6. TU. Morgen werden die Wirtschaftsverhändlungen zwischen Polen und der freien Stadt Danzig wieder aufgenommen werden. Das Verhandlungsprogramm umfaßt die Frage der Verlängerung der ermäßigten Ausfuhrzölle, wie sie den Erzeugnissen der eigenen Industrie und der Landwirtschaft der freien Stadt Danzig zustehen, ferner den schiedsgerichtlichen Ausgleich der Meinungsverschiedenheiten über die Stempel, ferner di« Vereinbarung über die Kontingentliste der Einfuhr verbotener Waren für das laufende Vierteljahr und schließlich Fragen, di« mit dem Handelsverkehr der Lagerhäuser auf dem Gebiete Danzigs im Zusammenhang stehen. * Die Vorschläge der polnischen Regierung an den Selm Warschau, 14. 6. Am Montag früh begab sich der Premierminister Bartel zum Sejmmar!- schall Batas, der von seinem Urlaub nach War schau zurückgekehrt ist. In seiner Begleitung be fand sich Justizminister Makowski. Beide haben Nataj die Regierungsvorschläge vorgelegt. Die Vorschläge werden offiziell erst Mittwoch im Sejmbüro eingebracht. Die Sitzungen des Sejm beginnen am 22. Juni. Die Regierungsvorschläge lauten: 1. Budgetprovisorium für drei Monate. 2. Aenderung der Verfassung: a) Die Macht des Präsidenten wird erweitert, in der Hinsicht, dah der Präsident die Kammer auflösen kann, nach einer einstimmigen Entscheidung des Mi nisterrates, jedoch unter der Bedingung, dast in der Zwischenzeit kein Misttrauensantrag gegen die Negierung eingebracht und angenommen wird; b) das Vetorecht des Präsidenten wird auf das Budgetgesetz ausgedehnt; c) die Negierung soll das Recht haben, Gesetze durch Negiernngs- dekrete cinzuführen, wenn die Kammern in Ferien sind. Einst md setzt Der Versailler Vertrag hat bekanntlich Deutschland sein« Kolonien wegen angeblich bar barischer Behandlung der Eingeborenen abge sprochen. Um so lehrreicher ist, was hier und da durchsickett über die Zustände in den Kolonien seit der Uebernahme durch die Mandatsmächte. Ueber die ärztliche Versorgung der Eingeborenen berichtet die Mandatskommission des Völker bundes, daß im einstigen Deutschostafrika, Ka merun und Togo gegenüber 128 deutschen Aerzten zur Zeit der deutschen Verwaltung jetzt nur noch 76 Aerzte tätig sind. Außerdem waren früher insgesamt 112 Heilgehilfen, Apotheker und son stiges Personal km Dienst, heute nur noch 49. Dabei hat sich tvotz des viel geringeren Umfangs di« Versorgung viel teurer gestaltet. Während Deutschland insgesamt 3,35 Millionen Mark im Jahre 1914 ausgab, gab England im Jahre 1924 allein 2,4 Millionen Marr für Ostafrika, Frankreich 0,56 Millionen Mark für Kamerun und Togo aus. England hat über die in seinem Teil von Kamerun und Togo aufgewandten Be träge keine Angaben gemacht, obwohl die Man datskommission schon seit drei Jahren darauf dringt. An der Gesundheitsfürsorge für di« Ei» geborenen waren vor dem Krieg ole Aerzte und das Pflegepersonal der deutschen christlichen Mis sionen stark beteiligt. Dast nunmehr die Ber liner ärztliche Mission wieder Missionsär.zte »ach Deutsrhostasrika entsendet, ist uni so mehr zu begrüßen, als die deutsche Medizin im Besitze eines Heilmittels gegen die schlimmste Geißel Afrikas, die Schlafkrankheit, ist. Amerikanische Aerzte ii» Berlin Berlin, 14. 6. Am Montag abend trafen aus dem Lehrter Bahnhof etwa 100 amerikanisch« Aerzte in Berlin ein, di« mehrere Tage ESst« der medizinischen Fakultät der Universität und der Deutschen medizinischen Gesellschaft sei» wer den. Die amerikanischen Aerzte wurden von mehreren Mitgliedern der medizinischen Fakultät, an deren Spitze der Dekan der Fakultät stand, sowie von Vertretern d«s Auswärtigen Amtes begrüßt. Sie werden in Berlin eine Reihe von wissenschaftlichen Borträgen der berühmtesten deut sche» Kliniker und Chirurgen hören Ferner wer- den sie am 16. Juni an osr Tagung der M«dl- zinischen Gesellschaft teilnehme». An, Dienstag erfolgt ein Empfang beim Neich-austenmmister Dr. Stresemann, während die Amerikaner am Don- nerstag Gäste der amerikanischen Botschaft sein Vierden. Das Programm wird durch Führungen und Besichtigungsfahrten durch Berlin, eme» Ausflug nach Potsdam und einen Besuch der Krolloper vervollständigt werden DeutstzErllanWer Besuch in Hamborg Hamburg, 14. 6. Etwa 50 Mitglieder des German-Club Chicago, einer deutsch-ameri kanisch«» Vereinigung mit nicht weniger als 5000 Mitglieder», sind an Bord des Dampfers „Cle veland" von Curhafen kommend heute hier «in- getroffen, um von hier aus eine Rundreise durch die alte Heimat zu unternelMen. Nach einem mehrtägigen Aufenthalt in Hamburg reist die Gesellschaft weiter nach Berlin, von dort nach Köln. Am 20. Juni soll di« Rückreise «»ge treten werden. Elnigvngrversnche im englischen BergbautonsliN London, 15. 6. TU. Erstem ab«nd fand zwischen Mitglieder» des Kabinetts und Vev- tretern d«r Grubenbesitzer eine Besprechung statt, in der die Möglichkeit einer Einigung auf der Grundlage der jetzigen Löhne und des Achtstun- ! dentages anstelle des Siebenstundentages erörtert wurde. Weitere BetrlsbselnschrSnlungen und Kündigungen Berlin, 14. 6. Am Wochenanfang sind in der Großberliner Industrie schon wieder 1100 Neukündigungen erfolgt. Di« Genehmigung durch den Demobilmachungskommissar wurde wegen Auftragsmangel gegeben. In Versammlungen der mitteldeutschen Industriellen ist für Monatsende eine neue zehnprozcntige Einschränkung der Bs» triebe beschlossen worden. Die Kurve der Arbeits losen steigt weiter nach oben. In dem Berliner Jndustrievorort Spandau bezieht jeder dritte Ein wohner Erwerbslosenunterstützung. Die Schlacht bei Aussig Aus Aussig a. d. Elbe wir) berichtet: Am 16. Juni 1926 ist der Tag der 500. Wiederkehr der Schlacht bei Aussig, die auf der sogenannten Bihana, einer Höhe bei Aussig, ent schieden wurde. Damals lagerte» drei Heere vor der Stadt Aussig; es waren zwei deutsche und ein hussitisches. Nach der Chronik waren die Hussiten durch die vorteilhaftere Stellung aus der Bihana gegenüber den Deutsche» im Vorteil. Nach der verlorene» Schlacht bei Herbih waren 24 deutsche Ritter unter einem Birnbaum abge- stiegen und hatten zum Zeichen ihrer Ergebung ihre Schwerter in die Erde gestoßen; sie wurden trotzdem von den Hussiten niedergemetzclt. Di« Verluste auf Seite der Deutschen war groß. Die Geschichte berichtet von 3000 bis I5 000 Mann. Bedeutend geringer sind die Verluste der Tsche chen gewesen, da ihnen die Wagenburg in der Verteidigung ihrer Stellungen sehr nützlich waren. Dio Folge der Schlacht bei Aussig war der Fall der Stadt selbst, die von den Hussiten ein genommen, auggeplündert und niedergebrannt wurde. Di« Nussiger Tschechen benutzen die Wie derkehr dieses Tages zu einer Hussitenfeier auf der Bihana, auf der sie ein 16 Meter hohes Denkmal zur Erinnerung an die damaligen Ge schehnisse errichten wollen, so daß in kurzer Zeit in der Nähe der Denkmäler der Schlacht bei Kulm sDeutschland, Rußland und Oesterreich) «in viertes Monument erstehen wird, dessen Anblick jeoem Deutschen schmerzlich sein muß.