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ÄNHMes 81, Tageblatt Frc»ircnb«rgsi>chjen. 8L Jahrgang Dienstag den 1. Jnui 1926 nachmittags 124 Agrar- Jndusttlestoffe 114,4 122,5 122,d 127,6 124,5 123,8 am 24. März am 21. April am 26. Mai Der Rückgang zurück. Dagegen weisen die Agrarerzeugnisse in folge der eingetretenen Steigerungen der Getreide- preise Erhöhungen aus. schlug die Konferenz von Washington vor, be teiligte sich an den Konferenzen von Genf und tat alles in der Absicht, cm der Verhinderung künftiger Kriege mitzuhelfen. Amerika erwartet von der Abrüstungskonferenz in Genf einige prak tische Ergebnisse. Wir möchten glauben, daß an dere Nationen sich uns cmschließm, bah sie Haß und Mißtrauen soweit fallen lassen, daß sie unter sich selbst zu einer Einigung kommen. Diese Eini- Kn?«>g«npr»i*: Der Grundprri« siir die »a mm brate einspaltige Petltjeile beträgt SO Äoldpfennig, sür die 147 mm breite amtliche Zeile NU Soldpsennig, siir di- 72 mm breite Zeile Im »ledaMongteile «0 oibwpsennlg. Kleine Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen, Für Nachwelt uud BrrmIMung l Zeile SoudergebUhr. — gilr schwierige Eapartoi und bei Piaswmschrlstcu Annchlag. Bei gröberen Aufträgen und im Wtcder- lwlnngaabdrnrk Crnräsllgung nach sestslehendcr Clnffel. d^-MeuMt-ieimHchmBekmMuchuWM-exÄmtHaiyckrE ör-ÄtMmteSMKMknSery m- öerGememörMömMr Kotattonsöm»mröVer^:LLrkssbeW(StM jun.)mFemü°enbeV r- VemntworMM -leReöartLm.KmLLL^erkFmnknbre^ Reuyork, 31. 5. Bei der Einweihung I waren besteuert und verschuldet bis zur U»«tträg- des Ehrenfriedhofes in Arlington in der Nähe I lichkeit. Sie stöhnten unter dieser Last und suchten Washingtons hielt Präsident Coolidge heute eine von diesem unausstehlichem Druck sich zu befreien, Ansprache, in der er u. a. folgendes ausführte: indem eine die andere ausplünderte. Amerika Der Verteidigungszustand Amerikas und das Verhältnis Amerikas z« Europa . Eine Rede des Präsidenten Coolidge Nationale Diktatur in Portugal? Ausschaltung -es Parlaments gefordert vor Lissabon stehen, treffen Vorbereitungen, den Marsch auf Lissabon trotz Rücktritts der Regie rung fortzusetzen. Mr Portugal ist nach dem Siege der Aufständischen der Faschismus in un mittelbare Nähe gerückt. Eine dek" Hauptforde rungen der Osfizlersliga ist die Ausschaltung des Parlaments und die Einführung der nationalen Diktatur, wie sie in Spanien besteht. Bei den Kämpfen in Oporto hat es dem Pariser „Herald" zufolge mehr al» 30 Tote und viele Verwundete gegeben. Lissabon, 31. 6. Der Präsident der Republik hat den Führer der revolutionären Be wegung, Major Cabecadas, mit der Bildung der neuen Negierung betraut. der Industricstoffc hat sich weiter fortgesetzt und geht in erster Linie auf die Preisbewegung der Tertilroh- und Halbstoff« M Absage Pilsubslis Warschau, 31. 5. Das Schreiben, in dem Marschall Pilsudski dem Sejmmarschall Rataj seinen Entschluß mitlcilt, die Wahl zum Staats präsidenten nicht anzunehmen, sagt u. a., seine, Pilsudskis Ablehnung begründe sich zunächst damit, daß er nicht einstimmig wie seiner Zeit im Februar gewählt worden sei. Er sei dankbar für die Ehre, die ihm zweifellos in Anerkennung seiner für das Vaterland erworbenen Verdienste durch Ue Wahl „zum Staatspräsidenten zu Teil geworden sei. Ec könne aber nicht mit halbem Vertrauen regieren. Er verweise auf das Schicksal des ehemaligen Präsidenten Narutowicz, der er mordet wurde. Außerdem habe ihm das ani 28. dieses Monats auf seine unmündigen Kinder verübte Attentat außerordentlich erschüttert und ihm in seinem Entschluß, zu verzichten bestärkt. Schließlich sei er mich der Uebcrzcugung, daß er -'s Staatspräsident nicht diejenige Möglichkeit >,aben werde, so zu arbeiten, wie er beabsichtige. Gute Wahlausfichten für den Kandidaten Pilsudslls Warschau, 31. 5. Am Montag fanden den ganzen Tag über Beratungen der Sejmfrak- tionen statt, in denen man versuchte, einen Aus weg aus der schwierigen Lage zu finden. Di« Piasten-Partci wandte sich an den Sejmmarschall mit der Bitte, er möge am Dienstag kandidieren. Rataj lehnte jedoch mit der Erklärung ab, daß es sein einziger Wunsch sei, daß am Dienstag alle Parteien einstimmig den Kandidaten Pil- sudskis, Professor Moszicki, wählen mögen, der in Polen großes Ansehen genieße. Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, haben die Rechtsparteien beschlossen, am Dienstag wieder für ihren Kandidaten Buinski zu stimmen. Die Linksparteien werden einstimmig für Professor Moszicki stimmen. Die Juden haben beschlossen, am Dienstag ihren eigenen Kandidaten auM- stellen, nämlich Professor Ke Bourdenet, der als Verteidiger der nationalen Minderheiten bekannt ist. In den politischen Kreisen Warschaus nimmt mm, an, daß der Kandidat Pilsuoskis, Professor Moszicki, gewählt wird. Der Geldmarkt verfügt nach wie vor über eine große Flüssigkeit, trotzdem die Anleihe- und Pfandbriefemissionen seit Januar den Bietrag von einer Milliarde überschritten haben. In Erwar tung einer Umschaltung dieser Kapitalmengen in den Produktionsgang lag es nahe, daß die großen Geldgeber zurückhaltender wurden. Hieraus er klärt es sich auch, daß die Sätze für Tages- und Monatsgeld gegen den Vormonat fast keine Aen- derung erfahren haben: Monatsgeld wird zwischen 5,25 bis 6 Prozent, Tagesgeld zwischen 3 5 bis 5,5 Prozent gehandelt. Der Privatdiskont ist seit dem 17. Mai auf 4,62 Prozent ermäßigt worden. Bankgirierte Warenwechsel notierten 5,25 Prozent gegen 5,5 Prozent im Vormonat. Der Ruf, Kreditdisziplin zu üben, hat zusammen mit der abwärts gerichteten Entwicklung der Zinssätze «in Abflauen der .Emissionstätigkeit bewirkt. Ast Stelle des 8prozentigen -Zinstyps beginnt all mählich der 7 prozentkge Verzinsungstyp zu rücken, mit dem im Pfandbriefgeschäft bereits günstig« Erfolge erzielt wurden. Aus den Rückschlag im April folgten im Mai wieder wesentlich fester« und lebhaftere Bör sen, wobei auch Käufe ausländischer Jnteressen-- tengruppen wiederholt die Kursbewegung entscheid rend beeinflußten. Die Steigerungen beschränkten ich hauptsächlich auf Spezialwerte, wie Elektro-, Harb- und Montanaktien, später auch Bankcn- werte. Die im ^uge befindlichen Transaktionen teils organisatorischer, teils finanzieller Natur und die güten Rentabilitätsaussichten vor allen, für Bank- und Elektrowerte liehen gegen den Vor monat Rheinftahk von 92 auf 115 Prozent, I. G. Farben-Jndustrie von 147 aus 185 Prozent und Siemens L Halske von 127 aus 160 Prozent avancieren. Der Großhandelsindex des statistischen Reichs amtes ist von 119 am 24. März auf 123,2 am 26. Mak gestiegen und zwar stellten sich die Preise für Marsch auf Lissabon Berlin, 31. 5. Die hiesige portugiesische Gesandtschaft ist in der zweiten Mittagsstunde in den Besitz eines amtlichen Telegramms über dis Regierungsumwälzung in Portugal gelangt. Dem Telegramm zufolge hat'der Präsident der Republik dem einmütigen Drängen von Armee und Flotte stattgegeben und einer provisorischen Negierung unter Ausschaltung der Zuziehung von Parlamentariern zugestimmt. Die außenpolitischen Beziehungen Portugals würden durch diese Sy stemänderung nicht berührt. Rotterdam, 31. 5. Laut dem „Courant" meldet das Pariser „Journal" aus Lissabon: Die aufständischen Truppen, die 90 Kilometer Werke des Wintershall-Konzerns mit der Kali- Jndnstrke A.-G. in Kastel bevor. Die innere Durckorganisiening und Arrondierung des Rhei nisch-Westfälischen Stahltrusts ist durch die llebcr- nahme einer Anzahl früher der Stumm-Grupp« zugehörendcn Kerngesellschaftem ein neues Stück vorwärts gekommen. Die in aller Stille geführte» Vorarbeiten zur Schaffung einer Elektro-Kombi- nation (Zusammenlegung der Fabrikation, ratio nellste Stromversorgung durch Großkraftwerke) vervollständigen in großen Zügen das Bild e'ner auf konsequente Durchführung des ökonomischen Prinzips eingestellten Wirtschaftsentwicklung. Die Lage an den internationalen Waren märkten ist als ungleichmäßig zu bezeichnen. Die monatelange Abwärtsbewegung ist etwas zum Stillstand gekommen und hat eine teilweise leichte Erholung der Rohstoffnotierungen bewirkt. Die amerikanischen Getreidenotierungen konnten sich zumeist weiter leicht befestigen. Auch die deutschen Notierungen waren etwas fester. Der Wollmarkt lag behauptet, Baumwolle war preishaltend, um gegen Monatsende «twas anzuziehen. An den Metallmärkten sind durchweg Preisabschläge ein getreten, die sich jedoch bst auf Zinn in mäßigen Grenzen hielten. Der Gummimarkt befestigte sich anfangs, um schließlich erneut zu ermatten. Die Notierungen schwankten zwischen 20—22 6 gegen 22—24 o im Vormonat. Der leichte Rückgang der Erwerbslosmziffern »hte sich auch im Mai fort. Gegenüber den Höchst- rrwerbslosenziffern von Mitte Februar und An fang März ist die Zahl der Vollarbeitslosen um 15 Prozent, di« der Zuschlagrempfänger sogar um rund 23 Prozent zurückgegangen. Eine leichte Besserung zeigen di« chemische Industrie, da» Be kleidungsgewerbe, sowie die Industrie der Nah- rungs- und Genußmittel. Dagegen hat sich dfe Lage im Metgllgewerbe und in der Wersttndustrie Amerika habe niemals eine besser ausgerüstete Armee und eine wirksamere Flotte besessen als heute. Das gesamte Heerwesen und die gesamte Flottenmacht würden auch weiter den Bedürf nissen Amerikas entsprechend ausgebaut werden. Mmertta dürfe seine nationale Sicherheit und seine nationale Verteidigung nicht vernachlässigen. Ame rika habe, ohne sich dadurch aber in die An gelegenheiten anderer N'twn'n verwickeln 'N l-äsen, ,>»- seine Bereitschaft Mm Ausdruck gebracht, bei der sämig ist eine Notwendigkeit für die ganze Welt. Einsetzung von Schiedsgerichten mitzumachen.! Sie wird gebraucht, um die militärischen Kräfte „Kein Wissender kann bezweifeln," so erklärtet zu Wasser und zu Lande in allen Ländern der Coolidge wörtlich, „daß es im weiten Ausmaße; Welt verringern zu können. Europa hat doch Europas wirtschaftliche Verhältnisse waren, durch! einen Völkerbund und dieser Völkerbund müßte di- die unter allecstärkstem Mirtschattsdruck stehen-, fähig sein, den Ländern Europas gewisse politische Ken LSnder Europas kopfüber in den Weltkrieg! Garantien zu geben, auf die wir allerdings kein hineingelrieben worden sind." Diese Länder I Gewicht -m legen brauchen. Wir Amerikaner waren durch Wettrüsten in Anspruch genommen., können aber nicht umhin, deutlich unsere Ueber- Wenn ein Land einen Schiffskiel legte, so hielt Zeugung dahin audfprechm, daß die europäischen das Nachbarland die Kiellegung von zwei Schiffen, Nationen Rüstungsbeschränkungen dringend benö- für notwendig, wenn ein Land ein Regiment tigen. Amerika hat durch seine Kreditpolitik nicht aushob. so stellte das Nachbarland deren drei nur Verpflichtungen eingelöst, die es im Na- auf. Die ganzen Völker Europas waren bewaffnet men der Menschlichkeit hatte, sondern es hat und gedrillt und trainiert zum Schaden ihres in- durch diese Politik auch in seinen Handelsbeziehun- duftriellen Lebens. Die europäischen Nationen gen wesentlich profitiert. Kurzer Tagesspiegel Nach de" Ablehnung 6er Wahl zum Staats präsidenten durch Pilsudski fänden am Mon tag den ganze» Tag über Beratungen der Sejm- fraktionell statt. Eine Entscheidung konnte bis her nicht getroffen werden. Die Lage ist sehr verworren. In Warschau sande» gestern riesige Kundgebungen für Pilsudski statt, die den Mar- schr.ll in seinem Beschlusse jedoch nicht wankend tnechen konnten. l Der polnische Finanzminister hat p - Mitglieder des Verwaltungsrates der staat- üi »i Landwirtschastsbank wegen Bestechung und K" vpL-vn ihrer Aemter enthoben. Der Fmanz- p.i ister hat die Ausgabe von neuen Staats- enschciuen in Höhe von 30 Millionen Zloty au.'sordnet. Dadurch wird der bisherige Weg dec Inflation in Polen weiter beschritten. Der heutige» Kammersitzung wird in Pariser politischen Kreisen mit großer Span nung «ntgegengeselM, da sie die Entscheidung ü'er die künftige Mehrheit des Kabinetts Briand h ingen muß. Die Nadikalsozialisten haben sich kn eine regierungstreue und eine oppositionelle <5 yppe gespalten. Der linke Flügel hat einen jJn-krpellatronsantrag eingebracht, der die sosor- ti. e Erbtterung der Finanzfrage fordert. Präsident Coolidge hat eine neue L'vße Ned« über die europäische Politik und Aber das Verhältnis Amerikas zu Europa ge- h-llten. Nach der Unterwerfung Abd el Krims werd«, die kämpfenden Rifkabylen nunmehr von dessen Bruder befehligt. Briand und Chamberlain werden wahrscheinlich persönlich an der Junitagung des Völkerbundes tellnehmen. England hat weitere Maßnahmen zur -Bekämpfung der Kvhlennot getroffen. Lettland u ndE st land übermittelten der jSowjetregierung ihre Antwort aus'das Garantie- Pa ktangebot. Rußland hat im Hinblick auf die pol- Nische» Ereignisse die Manöver an der Westgrenze verschoben. , Die österreichische Negierung hat di« Gehaltsforderungen der Beamte» abgelehnt. Bvm Reichskabinett wird ein neuer diplomatischer Schritt bei Ken Besatzungsmächten Liegen der Herabsetzung der Truppenstärke im besetzten Gebiet geplant. Ein Kabinettsrat be faßt« sich am Montag mit laufenden Arbeiten. t-4 tOjMali «»scheint «n jedem Werktag: bei »qmun, I» den Kuigabeslellen der Stadt 1.80 M„ I» den Auigade. Ü«»«» de« Landdulrlet 1.00 Mk., «el Zulreming >m Stadtgebiet 1.V5 Mi., bei ZtUrqgung im randaeblet s.oo Ak. W-chcn!ar»«n»0Pfg„ cynzelnumm-riaW., Sammb-ndmimm-rUOPfg. : Leipzig Ecu. S«melnd«gi,ok»nt»! Frankenberg. «vWMN-M»dstzIM Von Albertus. (Nachdruck verboten.) Zwei Ereignisse außerdeutschen Ursprungs Laben im Verlaufe des Monats Mai die deutsche »Wirtschaft, wenn auch nicht unmittelbar, so doch m ittelbar, erheblich beeinflußt: die englische Streik- U' wegung und die Währungszerrüttung der latei- i "chen Valuten. Der rasch« Zusammenbruch des englischen Generalstreiks bedeutete allerdings welt- ,wirtschaftlich gesehen eine Entspannung. DieFort- fhrung des englischen Bergarbeiterstreiks führte ßwnn zu vermehrten deutschen Kohlenlieferungen Drach Südamerika und Skandinavien und über« shaupt zum Abschluß langfristiger Kohlenkontrakte. Diese Vorteile dürfen aber nicht darüber hinweg täuschen, daß sich die Aussichten für die deutsche Warenausfuhr nach England verschlechtert haben, ha infolge der geschwächten Kaufkraft die eng- lvche Aufnahmefähigkeit für industrielle Produtte nnchlaPn wird. Stärker als in den Vormonaten trat im Mai der Verfall der Devisey in Patts, Brüssel und Mom in die Erscheinung. Seit Jahresbeginn '.büßte die französische Währung fast 20 Prozent, die belgische 30 Prozent und die italienische über b Prozent ihres Wettes «in. Das verschärfte ITempo des Währungsverfalls dürfte in dm be troffenen Ländern den Wunsch nach S^ >"isierung »erstatten. Am schwersten haben di -chwer- iudustrie und die Textilindustrie unter dem Va* lutendumping zu leiden. Andererseits suchen die Lie unstabilm Wirtschaften fliehenden Kapitalien Anlage in erstklassigen deutschen Aktienwerten. WSHrenS in den Siearrstaaten Streik und Ullählungszerrüttung die Oberhand haben, ist ein« langsam» Kvnkolidiermw der innerdeutschen Wirt- fchgktslag« nicht zu vernimm. Besonders dmtlich Lolltteht sich kitte h, der Großindustrie. Hier zlhreitm begriffe»! fv Mhr dre Vonfüston per 63 weiter verschärft. Die Anzahl der Insolvenzen ist merklich im Abflauen und bestätigt das immer schärfere Abklingen der Krisenperiode. In der Lage der Schlüssel-Industrien ist noch keine grundlegende Aenkerung zu verzeichne», wenn auch verschiedentlich Ansätze zu einer hoff nungsvolleren Beurteilung zu erblicken sind. Der Wintershall-Konzern hat seit dem 1/ Mai über einen Teil seiner Werkanlagen Betriebsruhe ver hängt, um das Riesenkaliwerk Merkers rationell auenühen zu können. Im Rheinisch-Westfälischen Jndusttterevier sind neue Schließungen und M- baumaßnahmen erfolgt. Weitere Betrieb-- schränkungen sind insbesondere bei Harpen, Krupp und Deutsch-Luremburg vorgesehen. Die Roh eisen- und Rohstahlgewinnung war mit 7—8°/» gegen den Vormonat rückläufig. Die ANivität der Handelsbilanz ermäßigte sich von 278 Mil lionen im März auf 56 Millionen im April, zu welchem Ergebnis saisonmäßige Einflüsse sowie die stärkere Wttzeneinfuhr beitrugen. Eine weitere Besserung der Geschäftslage ist in der Auto-Industrie, in der Stickstoff- und Teilen der Chemischen Industrie sowie in einigen Zweigen der T«rtilgewerbe festzustellen. So hat sich die Beschäftigung in der Kunstseiden-Jndustrie dank des Eingangs größerer Auslandsaufträge kräftig gebessert. Die Lage der Elektrizitäts- und besonders der Schwachstrom-Industrie ist an dauernd günstig; auch das Auslandsgeschäft der Elektro-Jndustrie ist in weiterem Ansteigen be- zrtffen. Um der prekären Laa« der Landwirt- chast zu steuern, will die Reichrbank in Vor- orgüng für die neue Ernte einen Getreidelombard einführen derart, daß zirka 60 Prozent der ab gelieferten Getreidemengen bevorschußt werden sol len, ohne daß die Landwirtschaft in der Dis- vosition über den endgültigen Verkauf ihres Ge treides dadurch beschränkt werden würde.