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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 01.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192603017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19260301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19260301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-01
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
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»kl. 1M Al t, bei nu de< Lü ge. dm dal 00! stl ein leis feil ress ver we> soll ches BL so» pro sein «Wm» der ArMslostMlse Die Leipziger WMrrmesse KrWiUyzW Zita klagt. Untersuchungsrichter ausführliche Anssagen zn machen. Es handelt sich um ein Verfahren gegen verschieden^ Personen, die des Betruges an den, verstorbenen Kaiser Karl beschuldigt werden, der die Kronjuwelen 1921, als er sich in der Schweiz aufhielt und in mißlicher finanzieller Lage mar, an diese verkaufte. Nach dem „Matin" sollen die Erklärungen der Exkaiserin Zita ergeben haben, daß die Klage nicht genügend begrün- i det sei. last zu der Envartung, daß der Nrbeitsmarkt in den nächsten Monaten auch weiterhin eine schritt- rung des Staatshaushaltplanes ist u. a. folgende deutliche Mahnung zur Sparsamkeit enthalten: weise Entspannung erkennen lassen wird. Mr diese Annahme spricht insbesondere die Tatsaä^, daß die Arbeitslosigkeit auf schwerindustriellem Gebiete unzweifelhaft eine starke Abnahme er fahren hat, wie auch andererseits die Landwirt- schäft in der nächsten Zeit mit großen Bedarfs- forderungen an Arbeitskräften an den Arbeits- markt herantreten dürste. „Bei der Prüfung von Tagegelder- und Neisekostenberechmmgen wurde scstgcstellt, daß die Zahl der an einer Dienstreise teilnehmenden Beamten nicht immer auf das unumgänglich nötige Mast beschränkt worden ist. Aus An suchen des Staatsrechnungshases ist die strenge Einhaltung dieser Bestimmung vom Gesnmt- miniskerium erneut eingefchärst worden. Auch ini übrigen dürfte nach Ansicht des Staats- rechnungshoses im Hinblick auf die nicht un erheblichen Kosten die Abordnung von Beamten! Landschaften zu verspüren. Am Brenner begaM die Wanderung und dann ging es hinein iuS schöne Südtirol. Wer die kernigen und aufrecht:!«» Menschen am Freitag einmal kennen gelernt unV ihr Bekenntnis vernommen hat, gibt die deutsche Zukunft an den Ufer» der Etsch nicht verloren Möge die Zeit bald kommen, da die Fessel fallen, da es wieder Wahrheit wird: Deutschlau» frei von der Etsch bis zum Belt. ' — Chemnitz. Bon der hiesigen Polizei wurdE ein auf der Jakobstrassc wohnhafter 68jährigeV Nentenempfünger festgenommen, der sich an seiurL 13jährigen Tochter unsittlich vergangen hatte. Di« bedauernswerte Mutter hatte selbst bei der Polheir Anzeige erstattet. — Auf der Annaberger Strass, vnerde nachts gegen 2 Uhr eine Radfahrer^' Patrouille der Sicherheitspolizei von einein sladA - ivärts fahrenden Kraftwagen von rückwärts übevj fahren. Ter Wagenführer, der nicht mehr gans nüchtern war, hatte keinerlei Signale gegecm und war scharf rechts gefahren. Zum Glück kamech die Beamten ohne ernstliche Verletzungen davmuc Dagegen ist der Materialschaden grast. — Anfi der Zschopauer Straste lief an der Kreuzung leru Lutherstraste ani Sonnabend nachmittag gegsm 5 Uhr eine in den 50er Jahren stehende Krau in? einen ans der Stadt kommenden Kraftwagen." Die Unglückliche, die offenbar dir Signale les? Fahrers überhört hat, war auf der Stell« tot,' Den Wagenführer soll eine Schuld nicht trefss^ -- Mit einer schlichten Feier erfolgte am Sonni m in Gegenwart einer hochansehnlichen Versanu ^ lung die Weihe des Ehrenmals für die Kefallcn.it, der Staatlichen Eewerbcakademie und der anze^ schlossen«!, Anstalten, wobei Prof. Dr. Schim,.^ eine eindrucksvolle und gedankenschöne Weihcrcda hielt. Das Ehrenmal, in einer Nische eingebaut^ steht an bevorzugter Stelle' im Hauptgebäude Ms AMat MS DMWS Frankenberg, den 1. März 1926. Theaterabsnd Botschafter Neuraths Berliner Brise BerIi n, 2L. 2. Eine italienische Agentur will au» diplomatischer Quell« erfahren haben, dast der deutsche Botschafter von. Neurath nur nach Rom zurnckkehrcn wird, üm dort seinen Abschiedsbesuch zu machen. Wie die Telegraphen- Union von zuständiger Stelle erfahrt, entbehrt diese Nachricht jeder Begründung. Vielleicht han delt es sich hier um einen italienischen Versuchs ballon, den aufzufangen in Berlin zur Zeit kein Interesse besteht. Der Besuch des Botschafters,! der am Montag im Berliner Auswärtigen Amt! Leipz i g. Der Fremdenverkehr nach Leip- ! Ans die erste Lnitsvicl-Nusführuna der Direktion U starke Steigerung erfahren. Die Simsen „Der dunkle Punkt" nm Mittwoch machen Ausländersonderzüge weisen eine außerordentlich wir nochmals empfehlend aufmerksam. Das Stück starke Besetzung auf. Die Aussichten für einen Hot Gaitan Kndelburg zum Verfasser. Dieses dürste starken Ausländerbesuch sind günstig. So wird wohl für sich selbst sprechen. zum Besuche pon Äurstellunge» und zur Tei^ »»ahme an Kongressen, Tagung«« usW «hiP Beeinträchtigung der Staatsinteressen «tilg«, schränk werden können." mehrerer Kabineilsmitglicder zugcgaugen. Bald win habe bis zum kommenden Mittwoch nur noch 48 Stunden Zeit zur Entscheidung. Das Blatt spricht weiter vou der Möglichkeit «ine» Rücktrittes des Aussenministers Chamberlain und kommt zu dem Schluß, daß dies in Paris außer ordentlich abkühlend wirken werde. Man dürfe aber auch nicht vergessen, dast man in Parts mit Eharnbcrlain nicht übermäßig zufrieden sei, da dessen pro-italienische Haltung dort einiges Mißbehagen hervorgerufen hat. Auf alle Fälle ist die Situation im Augenblick noch recht n» geklärt. s Bokk»b^ehre». DI«EintraoungMten begsL in der Zelt vom 4.-17. Ml« täglich von 8-'H Uhr u üachin. von 2—8 Uhr, Sonnabend« nitK bl» 5 Uhr und Sonntag « von 9-» Uhr kn dH Meldeabtellmm (Hindeuburgstrahe) aus. In KP» Anzeige am Sonnabend war ««Khmtlich ansiaK Sonnabend Sodntag gesetzt worden. ' f Di« erst« Südtiroler Wrrbetrnppe, die anf Freitag abend im Stadtparlsaale die Einwm^ nerschaft unserer Stadt vertraut machen wo üN mit den Schönheiten ihrer Heimat und noch mchr mit den durch den italienischen „Befreier" ü H dieses kerndeutsche Land und seine Bewohner -L, kommenen Leiden und Quälereien, mustte lei. ep erleben, daß man in Frankenberg für das Sclicky sal des Auslandsdentschtnms anscheinend herziicL wenig übrig hat. Der Saal wies eine bescZM mende Leere auf. Ja, wenn es sich um ciH Maskenrergnügen oder «in «in Bockbiersest ge handelt hätte, dann wäre der Saal bestimmt vot^ gewesen l Die Mitglieder der Werbegruppr warcO alles einfache Leute, Handwerker und Bauerns und gerade dadurch wirkt ihr Bekenntnis zu ih e» Heimat, aus der sie ihres Deutschtums weinst ausgewiesen wurden, so echt und ehrlich. Jüs anderen Städten bereitet man ihnen Empfänge, verpflegt und verguartiert sie und erweist i-H dadurch dankbar für das, was sie für den deutscl E Gedanken in ihrem Mutterlande erdulden mussssE Vielleicht war in Frankenberg die PropaganoÄ für diesen Abend nicht glücklich gewählt, ums aup ein Versagen des Werbers der Gruppe- zurüchn^ führen ist. Die Wenigen, die gekonnnen war wb wurden hochbefriedigt durch ausgezeichnete Li.' ^ bilder, zu denen der Leiter der Truppe (ein Buch»- druckcr) manch treffliches Wort ^u sagen wusste^ durch Schuhplattler-Tänze und Gesangsvvrträo.CH Die Lichtbilder waren so haarscharf, dah mastl meinte, den frischen Lufthauch der entzückenden» Die Ausstellerzahl beträgt nach den Ergeb nissen der Auszählung 10300 Firmen aller! Branchen^ Di« Zahl bedeutet gegenüber der letzten Messe eine Verminderung um etwa 12°/«. l Die alten Messeindustrien sind in gleicher Stärke s wie früher auf der Messe vertreten. Auch die. Technik hat ungefähr die gleiche Anzahl Aussteller wie bei der letzten Messe. Der Anteil Bayerns - an der Leipziger Messe ist von 9,8 aus 10,2 Proz., der Anteil Westdeutschlands von 19,6 auf 20,1 Prozent gestiegen. Auch das Ausland hat eine s Zunahme von 5,4 auf 5,9 Prozent aller Aus- / steiler erfahren. Den ersten Platz unter den ausländischen Ausstellern nimmt rpieder die Tschechoslowakei mit 2SV Ausstellern ein. Die Eröffnung der Leipziger Niess« erhielt ein brfonderes Gepräge durch die Eröffnung der ver schiedenen neuerstandenen Messehäuser. In An wesenheit zahlreicher Behörden sowie Vertretern der öffentliche» KSrperschaften fand Sonntag früh die Eröffnung des nenerbauten Ningmessr- hauses staft. An kurze Begrüstungsworte des Vertreters des Messeamtes und des Erbauers des Messehauses schloss sich ein Nund^ana durch das Haus. Um 11 Uhr wurde die deutsche KunMidenausstelluna eröffnet und um 12 Uhr 30 Minuten fand schliesslich in der Handelshoch schule durch den griechischen Gesandten in Berlin, Kauellopulos, die Eröffnung des griechischen Pa villons statt, der insbesondere Rauchtabake zur Ausstellmm bringt. Die ebenfalls «rstmalig statt findende Ausstellung der Staatsmonopolverwal- tuug des jugoslawischen Königreiches wukde ohne jede Veranstaltung eröffnet, ebenso wie der Be trieb auf der allgemeinen Mustermesse und der technischen Mess« begann. deutschen Volkes lind sie hmnusgezogen, yaven ste gestritten, sind sie,gefallen. Unser« Gefühle sind nicht etwas, was vergangen ist, sondern was «ine Macht trägt, die wir nützen oder vergeude« können. Ein Volk, das seine Dolen vergibt, hat seine Ehre verloren. Schlimm, «in wehrloses Volk zn sein, schlimmer ein ehrloses Voll zu sein. Ein Volk, das solche Helden -n seinen Lochien zählen darf, hat «in Recht, an sich selbst zu glauben. Ohne jeden Unterschied der Partei, des Alters, d«r Konfession, der Klasse liegen unsere Gefallenen, denn nur eines gab «s für sie, fiervaren Deutsch«. Es geht nicht an, dast das ekle Gewürm der Zwietracht durch das deutsche Reich schreitet. Wir soll««, ja wir nrüssen sein ein einig Volk von Brüdern. Deshalb must der Volkstrauett-ig kommen, ein Tag im Jahre, d«r dem ganzen deutschen Volke ohne Unterschied der Partei, der Konfession und der Klasse gehört, ein Tag für alli, die sich Deutsche nennen und «s noch als eine Ehre ansehen, Deutsche zu sein. Der Volkstrauer lag könne nicht im Herbst liegen, dem Zei lzen des Falles und Vergehens, sondern in der Spanne zwischen Winter und Frühling, in der Passions- zeit, in der Zett bitteren Leides, aber auch in der Zeit des Frühlingsahncns, das ist das Letzte und Wichtigste. Nach weiteren Darbietungen des Erck- schen Männcrgesangvercms, des Eprechchors der Berliner Universität und des Kosweckschen Vlä- serchors fand die würdige, tief zu Herzen gehende Feier ihren Abschluss. BeratMgen der engl. ZaMM London, 1. 3. Die am Freitag aufgo- nommenen Beratungen des englischen Kabinetts, sind vorgestern und gestern fortgesetzt wor den, wenn auch nur in Form inoffizieller Be ratungen. Die Beratungen haben, wie der „Daily Telegraph" berichtet, die Luft gereinigt und einige Schwierigkeiten befestigt. Der Premierminister werde voraussichtlich heute im Unterhaus eins Erklärung abgeben, welche Stellung die englische Regierung kn der Frage der Ratssitze einnehme. Immerhin sei es wünschenswert, dass die eng- glkfch« Regierung unverzüglich ihren Standpunkt sofort den andern Regierungen be.anntgebe, die mit Englands Ansicht übereinstimmten und vor allem jenen Regierungen die für ihre Entscheidung erst die Meinung Englands kennen wollten. Die japanischen Negierung gehöre u. a. zu diesen. Der japanische Botschafter kn Paris Graf Ishii werde den Vorsitz bei der Märzveffammluirg des Völker bundes führen. Einige japanische Vertreter in Europa hätten sich für die Politik der amerika nischen Staaten ausgesprochen, andere dagegen. Infolgedessen werde die Klärung der Stellung nahme Englands Japan die Stellungnahme er- keichtern. London, 1. 3. TU. (FT.) Der sozia listische „Daily Herald" macht heute nähere Mit teilungen über die Londoner Kabinettskrise. Sechs Minister hätten Baldwin gegenüber kategorisch erklärt, dass sie zurücktreten würden, wenn die von Ehamberlain an Briand gemachten Zusagen ausgeführt würden. Die Anhänger Chamberlains hielten aber ebenso an ihr«m Standpunkt fest, wie ihre Gegner. Infolgedessen wären den, Pre mierminister die schriftlichen Demissionsgesuche Der Vvlkstranertag in Sachsen. Dresden, 28. 2. Da im Freistaat Sach sen aus verschiedenen Gründen, besonders wegen der Leidiger Messe, offizielle Feiern des Volls- trauertages nicht stattfinden, so wehten in Sachsen nur aus den Gebäuden der Reichsbehörden die Fahnen Halbmast. Immerhin hatten es sich in »«rWedencn Qrten di« Verbände der Kriegsteil nehmer nicht nehmen lassen, am Sonntag auf den Friedhöfen würdige Gedenkfeiern für ihre gefal lenen Kameraden zu veranstalten und diese durch Niederlegung von Kränzen zu ehren. Nar - -i tidD l D!? -n-malia..' die Zahl der Zuschlagsempfanger verringert. Diese Ä Ziffern geben dem Neichsarlwitsministerium An- osterreichycyc Kaiserin Zita ist gestern in Paris r>-r Erumrtnna Kast k-r Arbeite,rarkt in eingetroffen, um In der Klage wegen des Ver kaufs der österreichischen Kronjuwelen vor dem berichtet, dast aus der Tschechoslowakei über 3000, i » aus England nahezu 1300 geschäftliche Messe-j US? knarsamksft besucher zu erwarten sind. Ferner sind bereits MUWML <ff-- vMrsul.tttt- 800 Besucher aus Holland, 484 aus der Schweiz, In dem mit dem Rechenschaftsbericht über 285 aus Frankreich, 297 aus Dänemark, 340 aus den Staatshaushalt für den Freistaat Sachsen Schweden, 400 aus Ungarn angcmeldet und zum auf das Rechnungsjahr 19L4 herausgegebenen Be- Teil schon eingetroffen. Ein besonders starkes richt des Staatsrechmmgshoses über die Aussüh» Kontingent entsendet wieder Oesterreich. Wie aus Berlin gemeldet wird, lassen die . Berichte der einzelnen Landesarbeitsämter eine erwartet wird, steht mit den letzten Ereignissen unverkennbare Entspannung deutlich werden. Man sowie mit den zu Beginn der Rats- und Völker- kann jetzt von einem Stillstand der Arbeitslosen bunkssitzung in Genf akut werdenden Fragen krise sprechen, da sich in der ersten Hälfte des in Verbindung. j Februar die Erwerbslosenzisfer unverändert ge- halten hat, während noch im Januar ein recht Sk«« beträchtliches Anwachsen in der Zahl der unter- Mk VMW Wk WAMWWZN stützten Erwerbslosen zu verzeichnen war. Ins gesamt betrug die Zabl der Hauptnnterstützungs- empsänaer am 15. Februar 2 059 000 gegenüber 3031000 am 1. Februar. Andererseits hat sich Millionenerbin keine Miene machte, auf die ersten paar billigen Phrasen eines kleinen Provinzleut nants anxubeissen . . . wer weist, wie viel Herren von der Garde ihr schon ähnliches in die, tim übrigen ganz niedlichen und kle nen Ohren besagt haben mochten! Denn wie hieh es in dem alten Kasinowitz? Wo Aas ist, da sammeln sich die Adler! . . . Ur^d je länger diese Einsamkeit zu dreien währte, desto feindseliger wurde die Slim- mung der Frau von Quessendorf, kaum dass sie sich noch die Mühe gab, auf die, mit der über lauten Tonstärke der Schwerhörigen gestellten Fragen der alten Baronin Reichner in leidlich höflicher Weise zu antworten. Wie sie mit Ihrer neuen Mamsell zufrieden wäre, ob sie die Roggen ernte gut hereinbekommen hätten, und so weiter. Die kleine Lsutnantssra« aus Maldeine» hätte es gar nicht nötig gehabt, ihr so deutlich zu zeigen, was sie über die Rolle dachte, die Frau v. Reickpier bei dein Handel spielte, st« ärgerte sich für ihren Teil gerade genug. Und sie hätte manches drnm gegeben, wenn der am frühen Morgen an den Oberleutnant von Sacrow abgesandte Brief un geschrieben geblieben wäre. Wenn alles gut ging, ausgezeichnet! Dann gab es eine fürstliche Dop pelhochzeit und eitel Freude, denn die vielen Ml- llonen blieben sozusagen im Osftzierkorps und im Lande, was aber, wenn alles anders kam, als vvrausberechuet? Und Frau Fanny sah mit Schaudern, wie all die Herrschaften, die mit Vergnügen die Feste der Frau Schmieile, gebo renen Grosin Prahlsiorss, auf Schloss Prahlltorfs mitgeseiert und sich gefreut Hütten, dass d«r Neffe des Kommandeurs den schweren Goldfisch «- gattert«, von ihrem Hanse «brückten. Es wurden darin Geschäfte besorgt, auf denen die Strafe der gesellschaftlichen Aechtung stand, wenn sie näm lich misslangen! . . . Und ein grosser Zorn stieg in ihr auf, wenn sie daran dacht«, dass diejenige, für di« sie sich ein« solchen Gefahr aursetzi«, sich wohlweislich fernht«lt, um «st im Entschei denden Augenblicke hervorxutreten. Wenn alles gut ging, hauchte sie ihr bräutliches „Ja", »venu Und recht wie eine Primadonna auf d- n Von der Hofseite her kam das wütende Ge bell der beiden an der Auffahrtsrampe liegenden Astede es wäre, dass die liebe Ain wegen ihre« von Quessendorf erhob shunt Mgräne nicht herunterlommen könnte, ein leides Zustimmung gab. Er war mit Herrn Schmielke ^Veranda StelMdenEMiiM la mehr als vier Stunden unterm-o-; armelen M wcnven, und sc« erschien wl« cm Bild Zw s - .H ja mehr als vier Stunden unterwegs gewesen laus „ 'von Reichnet mit ihrer blechernen Trompetnu, s stimme wieder einmal bedauert, wie fammeA den Vorhängen der geöffneten Tür. Angst i« mit dem entzückenden mattblauen Deshabille, da. aber dieser Herr Schmielke samt Fräulein ein energisches Ultimatum ein Ende zu bereiten, Schwester auf seinem Auto davonfuhr, zuckte sie betrat die Hauptperson den Schauplatz! mit den Achseln: „Aber liebe Fanny! Und ich!^ Und recht wie eine Pmn^ -mf b- n habe dir doch gleich im «rsten Augenblick« gesagt, i Heater, .so musste Frau Fanny betten,^hattc pE wie unsympathisch mir diese ganze Angelegenheit i sich ihr Auftreten zurechtgemacht. .Dre-c-pannni!« gewesen ist! . . jaus dem Höhepunkte, denn gerade hatte Fr H Die beiden Herren betraten die Veranda, Frau Fanny warf ihrem Gatten einen fragenden Blick zu, in dein geschrieben stand: Grhenlassen oder zum Nachtessen einlnd«»? Und als ihr ge- liebt« Dicker darauf mit «inrm vergnitat-pfif- fig«n Gesichttausdrucie nickte, protestiert« sl« auf» lebhafteste gegen di« Absicht von Aräuttm Kchmirlk«, schon j«tzt di« Heimfahrt «ach Gross- Kleotzwn anzatretrn. Und -«adx, chls sie Ihrrm Gatte» einen Wink geben Wollt«, unauffällig nach ober, zu gehen, um der apgrdliche» Migrär« durch < rade zu meinen Gunsten ausfallen dürften . . Nur einen Aug«nbllck stand sie da, von dcu»> Hellen Licht d«r aus dem Teetisch brennende« Lampe umflossen, aber dieser eine Augenblick haüe anscheinend genügt, um Herrn Sckpnielkes H?rß in Flammen zu setzen. Frau Famm, die nc! c« ihm an der Balustrade stand, sah deutlich, u i» seine Augen sich weiteten, und wie er «inen hali.cn Schlitt vorwärts tat, als wollt« er die sch n wieder entschwebend« holde Lichtgestalt an ihr» Stelle bannen ... „Ach Pardon," hatte Alft mit einem Er röten gesagt, und „ich hatte geglaubt, euer Be such wäre schon svrtgcfahrcn!" wollt« sich wicc er xurückziehen, zum Schein natürlich mir, denn irgend «in» Aufforderung, doch unten zn bl«ibvn, wü o« ja schon «folgen. And Fran Fanny musst« un/ willkürlich denken: „Euer Besuch" ist ausgezeichuerl Al» w«m sie die ganz« Geschichte gar nichts acl- gingrl... ' - i ivtt .! (Fortsetzung folgt.) j und hatte sich gewiss über den Stand der Ange- Uk'UiL 'Nit seinen lang h«rabflieszenden Falt«., ihre b). ' nigliche Gestalt zur eindringlichsten Wirk»:., m ! brachte, und von dem Frau Fanny einmal ha!» gleich!^ Ansicht wie sie, dan/wurde ein voll-^"^mst^lb ttn S^ ständiges „changemeckt de dacoration" vollzogen. U msser^ Kühle Besudlung des Geschwisterpaades, Absage b'A bkue ^ der zu morgen abend angesetztcn Gesellschaft, die! womöglich auf ergleiche gebracht, d,e nicht g>- brave Barmfin Reichner aber liess man einfach fallen, deutete, wenn man mit den einzelnen Herr schaften zusammenkam, so l«ise die Gründe an, weshalb man sich von dieser Affäre zurückgezogen hätte, und blieb stolz und lmchgeachtet. Aber um Himmels willen nur nicht dieser kleinen Leut nantsfrau, die sich so spitzfindig verabschiedet hatte, die Zeit lassen, womöglich die Masdeiner iEesellschaft zu alarmieren . . . Armer Henner... Roman von Richard Skowronn«k. L2 Nachdruck verbot«« Neuntes Kapitel. Als die beiden Herren von ihrer Rundfahrt heimkehrten, sah Frau von Quessendorf mit ihren Gästen noch immer auf der schattigen Park veranda. An dem blahblauen Sommerhimmal über dem dunkeln Grün der Wipiei schwamm der Mond, tpiezrlte stch in dem Weiher, schläfrig plätscherte der kleine Springbrunnen über den mit Farnsiaudrn bcietzlen. keucht glänzenden Stei nen, und schläfrig rann die Unterhaltung zwischen den drei Damen hin, die in den bequemen Korb sesseln um den runden Teetisch sähen. Frau von Quessendorf nervös und ver stimmt, die halbtaube Frau von Reichner aus Groh-Klcntzien mit Ihrem ewigen und endlosen Häkelzeug — Gott allein mochte wissen, für wen sie diese lilomcterlangen Hcmdenbrsätze häkeln mochte — und Fräulein Schmielke. Tadellos ongezogcn — mm. brauchte nur mit einem Auge hinzusehcn, um zu erkennen, dah die anscheinend so einfache Bluse und der fuhfreie Autorock aus einem allerersten Schneidcratelier stammten — aber fadblond, nichtssagend und schüchtern: äusser ja und nein war nicht viel aus ihr herauezubringen. Die Hauptperson aber, um die sich alles drebtc, Fräulein Alft, die gnädigste Komtess«, hatte sich mit heftiger Migräne entschuldigt, lag oben auf ihrem Zimmer und las den neuesten Roman aus der Königsberger Leihbibliothek, vergnügt und gesund natürlich wie ein Fisch im Wasser. Die gute Fanny da unten mochte sich nur plagen! Die mokante Heine Leutnantssrau aus Mal- deinen, die ja nur gekommen war, um für ihren geliebten Hausfreund Henner von Sacrow etliches auszuspioniiren, war glücklich abgefahren, auch der Leutnant von Erxleben hatte sich endlich emp fohlen, nachdem er gesehen hatte, dah die hinge >
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