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Vom Leiden und Sterben Christi. 2; den, Sanftmuch und Geduld zu üben, ohne Schelten, Dro hen, Klagen, Andrer Fehl und Last zu tragen, Men freundlich zu begegnen, für die Lästerung zu segnen, selbst die Feinde zu vertreten, für die Mörder selbst zu beten. ' 7. Demuth war, bey Spott i und Hohne, deiner Tugend Schmuck und Krone. Nie hast du nach Ruhm getrachtet, noch auf Menschenlob geachtet. Deines Vaters heilgen Willen mit Gehorsam zu erfüllen, und uns Heil und Trost zu geben, war der Zweck von deinem Leben. 8- Laß mich, Herr, zu mei nem Segen deinen Wandel oft erwägen! Laß mich in der Angst der Sünde» Trost und Hülfe bey dir finden! Heilige auch meine Triebe zu recht schaffner Menschenliebe! Laß . mich immer mehr auf Erden deinem Bilde ähnlich werden. Vom Leiden und Sterben Christi. Mel. O Haupt voll Blut und rc. 20 - dessen Augen flos- sen, sobald sie Zion sahn, zur Frevelthat entschlos sen, sich seinem Fallenahn, wo istjdas Thal, die Höhle, die, Jesu, dich verbirgt? Verfolger seiner Seele, habt ihr ihn schon erwürgt? 2. Welch jammervollesKla- gen seufzt in Gethsemane? Wer ist der Mann der Plagen, der langsam Sterbende? Ist Je sus das, der Kinder von Adam Vester; er ? und zittert gleich dem Sünder, und sinkt und trägt's nicht mebr? z. Ach, wie erfticf im Stau be bedeckt mit AngstschweiK liegt, Mit dem Gefühl sein Glaube im Kampfe dennoch siegt! Schon kam der Mörder Rotte, die kein Erbarmen rührt, die ihn zum Hohn und Spoue, ihn, ach! zum Kreu ze führt. 4. Sein Volk im bitter» Grimme erweicht sein Anblick nicht, nicht fremden Mitleids Stimme, die von dem Richt stuhlspricht. Er ist ihr Hohn gelächter, sie dröhn mit wil dem Ton, „auf uns, auf Söhn' und Töchter komm sei nes Blutes Lohn!" 5. Zur hohen Schadelstät? trägt er sein Kreuz hinan. Sie kreuz'gen ihn! — O bete, mein Geist, mit Wehmuth an. Noch höhnr in frechen Mienen sein Volk des Dulders Schmerz. Er ruft: vergieb es ihnen! Vergebend bricht sein Herz. 6. Es bricht, und matt von Kummer sinkt auf die Bruss zur Ruh' sein Haupt; nun schließt der Schlummer sein müdes Auge zu. Am Kreuze ruht die Hülle, der Geiss schwebt sanft entrückt zu Go-r, B 5 wo