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22 Am Feste dann dich lieben! mit welchem Eiser würd ich mich dir, Va ter, zn gefallen üben! wie selig wär ich blos durch dich! Nun aber täuschet meinen Geist, gleich Kindern, Tand, wenn er nur gleißt. io. Welch Elend! Vater, ich empfinde mein Elend; zeuch mich, Herr, zu dir! Entkräf te selbst die Macht der Sünde; dein Geist der Weisheit wohn in mir, damit ich vor der Täu scherei der Sinnlichkeit gesi chert sey! ri. Gieb, daß der Strahl von deiner Wahrheit mein Le ben leite, bis ich dort dich nä her seh, und mit mehr Klarheit, als hier, an diesem Prüfungs- vrt. Ich, der ich hier kaum stammeln kann, ich bet dich dort, gleich Engeln, an. Am Feste der Weisen. Mel. Sev Lob und Ehr demic. (Nein Heil hat heut', Volk Gottes, sich zu nähern angefangeu, ein Hel les Licht ist auch für dich dem Erdkreis aufgegangen. Dies sey dir stets ei» Freudentag. Die Nacht, die auf den Vol kern lag, durchbrach zuerst sein Schimmer. 2. Kaum sandte Gott mit seinem Sohn der Erde große Freuden; so sammelt er sich der Weisen. selber schon die Erstlinge der Heyden. Zu ihrem neugebor- nen Herrn muß sie ein wunder barer Stern aus fernen Landen führen. z. Der vor'gen Zeit denkt, Christen, doch. Heil euch! Sie ist verschwunden. Was war't ihr, eh der Herr euch noch, eh ihr noch ihn gefunden? Fragt euch nur selbst, was wä ret ihr? O wrrches Volk, er wecket dir dein vorigs Bild nicht Grauen? g. Ein Volk, mit Gott ganz unbekannt, von seinem Bund entfernet, das, von dem Guten abgewandt, nur Boses thun gelernet; das tobten Stein, geschnitztes Holz, wohl gar auf seine Blindheit stolz, als seine Götter ehrte. 5. Du giengst in Schänd' und Laster hin, wie jede Lust dich führte. Wenn ja noch den verkehrten Sinn einst das Gewissen rührte: so konnte da doch aus der Noth, die die Natur schon Sündern droht, dir Nichts den Ausweg zeigen. 6- Beglückter Tag, der al le Macht der Finsterniß ent wendet! daran uns Gott, nach langer Nacht, sein Licht und Heil gesendet! DaGott indir, Immanuel, mit deinem Vol ke Israel nun auch die Heyden dankte».