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9728 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 197, 24. August 1912. Internationales Buchhändler-Adretzbuch. — Wie uns die Redaktion des Internationalen Buchhändler-Adreßbuchs mitteilt, soll nunmehr die Ausgabe des 1. Jahrganges dieses vom Inter nationalen Verleger-Kongreß ins Leben gerufenen Unternehmens im Laufe des September erfolgen. Die deutsche Gesellschaft znr Verbreitung von Volks bildung veranstaltet in Wiesbaden vom 11. bis l3. Oktober ihre Hauptversammlung. Der Verbandstag wird sich vor allem mit dem Kinematographen als Volks- und Jugendbildungsmittel beschäftigen. Grotzdentscher BerbandStag für Feuerbestattung. — Vom 8. bis 12. September wird der diesjährige großdeutsche Verbandstag der Feuerbestattungsvereine in Wien im Jngenieur- und Architektenverein tagen. Der Tagung des Gesamtverbandes der Feuerbestattungsvereine gehen die Landsmannschaftstagungen der deutsch-österreichischen und preußischen Vereine voraus. Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. 11. 19. 32,6x24 om. 8. 89—98. — Lntbä-U I^sipriß-. Orosss (102.) ^us^abö. 1908—1912. 8". liXXXVlll, 232, 24 8. mir 4 Ui1älli8t.s.kolll. Der Katalog ist dem V. Internationalen Mathematiker- Kongreß in Cambridge (22.-28 Aug. 1912) gewidmet. Pers onalnachrichten. «eftorben: am 22. August nach langem schweren Leiden in seinem 67. Lebensjahre Herr Rudolf August Ritter von Oldenbourg, Senior-Teilhaber der Firma R. Oldenbourg in München. Der Verstorbene wurde 1846 als Sohn des späteren Begrün ders der weltbekannten Firma R. Oldenbourg geboren. In der Rickerschen Universitäts-Buchhandlung in Gießen absolvierte er seine Lehrzeit, an die sich eine kurze Tätigkeit in der unter seines Vaters Leitung stehenden Münchner Niederlassung der Cotta'schen Buchhandlung und ein Studienaufenthalt in Paris an- schlossen. Nach München zurückgekehrt, begründete R. A. Olden bourg 1868 eine eigene Firma, die später (187l), als der Vater nach der Auflösung der bis dahin von ihm geleiteten Niederlassung deren Verlag übernahm und seinen Sohn 'als Teilhaber auf- nahm, mit dem neugegründeten Geschäft verschmolzen wurde. 1890 übernahm der jrtzt Verstorbene in Gemeinschaft mit seinen Brüdern Hans und Paul das väterliche Geschäft. Schon 1873 wurde der Betrieb durch Ankauf der Pustetschen Druckerei vergrößert. 1874 übernahm die Firma pachtweise den »Kömgl. Bayrischen Zentral-Schulbücher-Verlag«, der nach man cherlei Auseinandersetzungen 1904 mit dem Oldenbourgschen Ver lage verschmolzen wurde. — Als Hauptzweig der Firma kann jetzt die Technik gelten, da die Firmeninhaber besonders nach dieser Richtung hin den Verlag weiter auszubauen suchen, wie sie über haupt bestrebt sind, stets nur gediegene Literatur in ihren Verlag zu nehmen. Um das Unternehmen rentabler zu gestalten, wurden dem Verlage außer Buchdruckerei noch Großbuchbinderei und Galvano plastik angegliedert, so daß sich der Betrieb in buchtechnischer wie verlegerischer Beziehung als ein einheitliches Ganzes darstellt. Der Personalbestand der Firma beträgt jetzt ca. 450 Beamte und Arbeiter. Als eine Schöpfung von großer Bedeutung hat sich das neueste Unternehmen der Firma erwiesen, »Illustrierte technische Wörterbücher in 6 Sprachen« betitelt, wovon 11 Bände bereits erschienen sind. Aber nicht nur im eigenen Betriebe hat der Entschlafene seine Schaffenskraft in reichstem Maße betätigt, sondern sich auch in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt. 1881 übernahm er das italienische Konsulat, das er bis 1908 innehatte. Als er nach 27 jähriger Tätigkeit dieses Amt niederlegte, wurde ihm der Titel eines italienischen Generalkonsuls honorig eauss verliehen, nach dem er schon 1886 zum Kommerzienrat ernannt worden war. Weiterhin wurden ihm infolge seiner Verdienste mehrere hohe Ordensauszeichnungen zuteil. Der Verstorbene war Rittmeister a. D. und hat in zwei Feldzügen seinem Vaterlande treu gedient. Mit R. v. Oldenbourg scheidet ein Mann aus dem Buchhandel, der sich bei allen Fachgenossen des besten Rufes erfreute, ohne daß er seine Persönlichkeit in den Vordergrund gestellt hätte. Sprechsaal. «Ohne Verantwortung der Redaktion- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung deS Börsenblatts.) Bitten eines Sortimenters an die Verleger! 1. Drucken Sie doch nicht die Bezugsbedingungen auf die Zirkular-Mitteilungen Ihrer Novitäten. Unterlassen Sie es in Ihrem eigenen Interesse, denn die Zirkulare kosten Sie doch gewiß Geld, und der Sortimenter kann das Zirkular durch sofortige Zusendung an einen Interessenten verwerten, während es sonst in die Makulatur wandert! Es genügt doch vollständig, wenn die Bezugsbedingungen auf dem abtrennbar einzurichtenden Verlangzettel aufgesührt werden! 2. Verbieten Sie doch Ihren Packern das vollständige Auf- kleben von Bar-und Rechnungsfakturen auf die Emballage! Ent weder werden die Fakturen beim Ablösen zerrissen, oder man hat im Fakturenpaket einen Wulst von Papier und Pappdeckeln! Wenn es den dünnen Bindfaden schon nicht »trägt«, so lassen Sie doch die Faktur nur an den Rändern leicht aufkleistern! Ist denn eine Faktur kein Dokument? Gibt es noch einen kauf männischen Betrieb, in dem die Fakturen auf die Sendungen aufgekleistert werden? 3. Benutzen Sie doch nicht alle denkbaren und undenk- baren Formate für Ihre Fakturen; sie müssen ja nicht alle so groß wie ein Tischtuch sein! Benutzen Sie für Titel, Bezugs bedingungen und die event. Mitteilungen kleineren Druck, und es wird 4°. oder 80-Format vollauf genügen. Wer die Mitteilungen nicht lesen will, liest sie ja auch nicht, wenn sie noch so aufdringlich gedruckt sind. Und setzen Sie, bitte, die Bezugsbedingungen (Rabatt und Freiexemplare) oben an und nicht unten hin, daß sie nicht, wenn man so ein Monstrum einer Faktur schon mit der Papierschere behandeln muß, mit abgeschnitten werden! Schon jetzt, also bald genug, betr. O.-M-Rem.-Fakturen eine Bitte, die ja hier schon oft genug ausgesprochen wurde! Erbarmen Sie sich der Sortimenter, die kein Riesenpult zur Ver fügung haben, und senden Sie ihnen nicht diese monströsen For mate ins Haus! Es läßt sich ja mit einer vernünftigen Größe auch machen! Formate wie sie Engelmann, Cotta, Diederichs, Union und viele andere Verleger wählen, genügen vollauf, obwohl sich auch diese durch kleineren Druck noch reduzieren ließen. Praktische Sortimenter übertragen ohnehin zuerst die vor- jährigen Disponenden und dann die Lieferungen des Rechnungs jahres nach den Fakturen auf die Remittenden-Fakturen-Vor- drucke und remittieren erst dann in der alphabetischen Reihenfolge Transportieren Sie auch nicht von Seite zu Seite, sondern tragen Sie die Summe jeder Seite am Schlüsse der Faktur vor und lassen Sie dann die Gesamtsumme ziehen, was bei Additionsfehlern, Streichungen usw. die Änderungen wesentlich erleichtert. Schließlich: Gedenken Sie auch der Augen Ihrer Neben menschen und wählen Sie nicht die gewissen schrecklichen farbigen Papiere, bei deren Benutzung man erblinden kann, wenn, wie wohl fast immer, bei künstlichem Licht remittiert werden muß! Ein Sortimenter. Fußboden-Öl für Geschäftsräume. Vielfach wird heute zum Entstauben der Fußböden, und auch um den Staub, der aus der Luft zu Boden sinkt, festzuhalten, Ol benutzt. Welcher Herr Kollege kann mir aus eigener Erfahrung Rat erteilen, ob und welches Ol zweckmäßig ist? Bezugsquellen usw. sehr erwünscht. Da von allgemeinem Interesse, bitte höflichst an dieser Stelle zu antworten. Gelsenkirchen. August Lohde, Carl Stück Nachfolger.