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Deutsches Reich ! Berlin (Da- amtliche Ergebnis oer R-ichstags- tvohlen.) Der „Reichsanzeiger" veröffeMlich? nunmehr das amtliche Ergebnis der Reichstagswahlen Danach wurden insgesamt 26017 590 Stimmen abgegeben. Die 466 Alseordneten verteilen sich ans die einzelnen Par teien folgendermaßen: Sozialdemokraten 112 (6614 456 Stimmens Zentrum 68 Abgeordnete (3 540 830 Stimmen-, Demokc^n 45 Abgeordnete (2 202 334 Stimmens, Teutschnoti^nale 66 '3 776 778), Deutsche Volksvirkei 62 Abgeordnete ,3 006 316), Unabhängige 81 (4 895 317). Kom munisten 2 Avgeo'dnete (441993), Bayrischer Bauern bund 4 Äb-icordnme <218 881), Deutschhännoveraner 5» Abgeordnete ^319'00), Bayrische Volkspartei 21 Abge ordnete ;I 23649 kß — ,Z ir B>'ryaftung Holtums.) Wie von '.uständi- ger Drecke mstgeteilt wird, sind wegen der Verhaftung des Herrn v Holtam im polnischen Korridor Proteste an, die rclulvLe Regierung nach Warschau, sowie an die interalliierte Kommission nach Marienwerder gerichtet worden. Die interalliierte Kommission hat bereits die erforderlichen Schritte wegen Freilassung des Herrn v. Holkum vei ven polnischen Behörden eingeleitrt. — (Bedrohliche Lage in der Pfalz.) Halbamtlich wird gemeldet: Die Lage in der Pfalz droht zu einer Kata strophe auszuwachsen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß di? französische Besatzungsbehörde die jüngst voll zogener Verhaftung sozialistischer Arbeiterführer zu einer Machtprobe cusnützen will. In Ludwigshafen lind Trup- penverstärkungen, eingetroffen. Stärkere Patrouillrn mit Mas hincnaewehren durchziehen die Stadt. Harml^'e Pas santen Werren auf ihre Ausweise geprüft. Bekanntma chungen verlangen die Ablieferung versteckter Waffen. Die Verhängung des Belagerungszustandes über oie Pfalz wird befürchtet. Am Freitag, den 18. dieses Mts. mit tags! 12 Nhr. erwartet die Arbeiterschaft der Pfa^z Ant wort auf ihren Protest wegen der Verhaftung Dann wird es sich zeigen, ob in der Pfalz der'französische Mi litarismus neue, vielleicht blutige Triumphe feiert, wie seinerzeit im Ludwigshafener Postamt, oder ob doch ^noch Vernunft und Menschlichkeit den Sieg davontragen Aus Nah und Fer». Lichtenftein-Callnberg, 19 Juni Bortrag»folge zur Platzmufik (Neumarkl Ortsteil Callnberg): 1. Festmarsch a. d. Es-dur-Kon zert von Beethoven 2. Ouvertüre „Der königliche Schäfer" von Mozart. 3. Ave Maria von Schubert. 4. Zigeuner-Mazurka von Gaune. 5. Große Ballet- mustk aus der Oper „Robert der Teufel" von Meyer- beer. 6. El'Capitain, Marsch von Sousa. * — Postalische». Bon jetzt ab werden im Post- Telegraphen- und Fernsprechverker nach den an Däne mark abgetretenen Orten der ersten Zone des Ab stimmungsgebiets Schleswig die AuslandSgebühren wie für Dänemark erheben. * — Die Kammerlichtsstiele bringen heute und morgen als Hauptfilm ^as Prächtige Lustspiel „Der Klap- perstorchveroand", das mit derbem Humor o:n gleich namigen Roman von Fedor von Zobeltitz illustriert und große Heiterkeit wecken, wird. Ein kleines Drama und eins reich a rsgestattete Meßterwoche werden das Pro gramm vervollständigen. * — Central-Theater Der Film „Bull Arizona, der Wüstenadler", der heute und morgen im Zentral- Theater zur Vorführung kommt, enthält spannende Indianerkampfe, prächtige Reiterscenen und herrliche Landschaftsbilder. Jeder Besucher wird von dem Ge sehenen voll befriedigt sein (DZ Postpakete mit leicht verderblichem In halt- Za Beginn der wärmeren Jahreszeit mehren sich die Fälle, in denen Pakete mit Sachen, die dem schnellen Verderb und der Fäulnis ausgesetzt sind, wie Fischen, Frühobst usw. während oer Postbeförderung teilweise oder ganz veroeroen, weil sie eine längere Besorderungsdauer nickst ertragen. Mit einer Verlängerung der L>fördc- ruugezeiten ist aber auch jetzt trotzdem der Erseu.a.in- betriee wieder stetigere Form abgenommen hat npch immer zu rechnen, da die Beförderungsgelegenhecken für Postpakete recht eingeschränkt sind, linier diesen Umstän den kann nur empfohlen werden, in Ler Auflieferung von Paketen mit leicht verderblichem Inhalt Furdhal- tung zu üben. Es fei noch darauf hingewiesen, daß bei der jetzigen Verkehrslage Ansprüchen auf Ersatz für den Verderb der Waren infolge verzögerter Poslbeförd^rung nur dann entsprochen werden kann, wenn die Bewrde- ru'nz, eine längere Zeit in Anspruch genommen hat, als nach den von der Post getroffenen Einrichtungen uno Anordnungen zu erwarten war. * — Ein ganz nener Fernsprechgebühren - Daris. Die Reichspostverwaltung Plaut, da trotz oer Erhöhung aller Gebühren mit einem Fehlbetrag von über 1 Muck-.r.e zu rechnen sei, einem netten Durch für Fernsprechgerühren, der nHch ganz neuen Grund'litzcn ausgestellt werden soll, und zwar nach Maßgabe der Be nutzung jedes einzelnen Apparates. * — Die Verdoppelung der Eisenbahnsahr- strcise o'deutet eine gewaltige Mehrbelastung auch 'Dec Hilfsorgauchati.n. dje sich die kostenlose Beförderung der Abstunmungsoerechtigten nach Lberschlesien und nach Hst- And Aestpreußen zur Aufgabe gesetzt hat. Hieraus folgt die Notw nd'gkeit, der „Grenz-Spende", oem zur MsstrSilung dieser Kasten aus privater Gebefreud gkerk gebildeten Echatz. verstärkte Mittel znzuführen. Wenn das schwierige vaterländische Werk gelingen soll — und cs gelingt nur, wenn jeder stimmberechtigte die Möglichkeit erhält, in die Heimat zu reisen —, dann darf sich nieman . vm der Beteiligung an der Spende aus schließen. Beiträge werden von der Geschäftsstelle unserer Zeitung mqenommen, die darüber öffentlich emittiert. * Levi statt Heckert. Bei den Wahlen omn 6. Juni wann aus die Kommunistische Partei 438030 Stim men entfallen TrPdcm erlangte sie nur zwei Mandate: Im' Wahlkreis Chemnitz ' rke Heckert, auf orr Sieicks- tt-ahlliste Klara Zetkin gewählt. Me die „R Ke Fahne" mitteilt, hat Heckert entsprechend der vom Parteitag fest gelegten Reihenfolge im Einvernehmen mit dem Zentral- wahlkomitee und den Genossen des Chemnitzer Kreises, auf die Am ohms der Wahl verzichtet, so vaß an seine Stelle in« Kreise Chemnitz-Zwickau die Genossin Klara Zetkin rückt uno an ihrer «Aelle Paul Levi das aus (die RcichS'w chll'skc entfallende Mandat übernimmt. *— Bers»r,«»,»»«t Gl«»ch>». Wie au« der Bekanntmachung in vorliegender Nummer ersichtlich ist, führt die Versorgungsstelle Glauchau jetzt den Namen „Bersorgungsamt" und da» Bersorgungsamt Leipzig den Namen .Hauptoersorgangsamt". (SI Eine BW-st bsunfall-Statistik. Nach einer im Jahresbericht der sächsischen Gewerbeaufsichtsb-amten für 1919 ausgemachten Statistik über Betriebsunfälle stellte sich Lie Gesamtzahl der bei allen Gewerbeaufsichts» beamten gemeldeten Unfälle für 1919 auf 18150 gegen 22 357 im Fahr.' vorher, oder auf 2,8 Prozent gegen 3,5 Prozent der Gesamtarbeiterzahl. Im Bereich der Bc:gst".rtv-I!ifsicht sind 5 994 Unfallanzeigen (oder 13,4 Prozent) gegen 7 288 (oder 17,2 Prozent) vorgelegt wor den. ' , Hahndorfs (Das Lichtspieltheater) wird -einen Be suchern heute und morgen ein Drama „Der Unglücks- Diamant" vorführen, das in wunderbaren Photographien Szenen aus de» Goldfeldern Kaliforniens mit einer Pak- kendcn Hanölang verschmilzt. Dresden. (Hölz nicht entwichen.) Die Mitteilun gen einigen Blätter, wonach Hölz aus dem Gefängnis in.- EFfchm entsprungen sei, sind unzutreffend. Hölz be findet fich nach n-e vor jn festem Gewahrsam. Er wiro nach Verbüßung der Ahm wegen seines in Böhmen be gangenen Vergehens erwartenden Strafe an nie säch sischen Justizbehörden ausgeliefert werden, und es ist nicht zu befürchten, daß einem späteres Ausliefernnasoegey- rön von der Regierung der Tschecho-Slowakei nicht Folge geleistet werden sollte. Heide««». (Mordversuch?) In der Nacht zum Dienstag ist die im Ortsteil Altheidenau wohnende 31 Jahre alte Werkzeugschleifersehefrau Holzheim einer Gasvergiftung erlegen. Man nahm zunächst Selbst mord an. Es hat sich jedoch der Verdacht verstärkt, daß die Frau einem Attentat ihres Satten erlegen ist. Der bet einer hiesigen Firma beschäftigte 32 Jahre alte Werkzeugschleifer Paul Holzheim ist unter dem Ber- dacht des Mordversuchs an seiner Ehefrau durch die Gendarmerie in Haft genommen und dem Amtsge» richtsgesängnis Pirna zugeführt worden. OklSnich i. E. (Bau einer Eisenbahn Wslkau—'Lck,ö- nau—Wiltenscls—Delsnitz—Lugau.) Jn der Sitzung des HausbaltSgusschusses B vom 16. Juni beantragte der Be- richkerstAter, Ako. M. Krauße (Soz.), die Berücksichtigung der Petition der Stadtgemeinde Wildenfels und Genm- sen. Der Antrag wurde zum Beschluß erhoben. Die Bahn soll besonders der erheblich stärkeren Beförderung von Bergarbeitern dienen Aiw trägt der Beschluß den ver- schü Leuen Wüickchen der in Betracht kommenden Gemein den' Rechnung. KMKM Iwicka«. (Wegen Anfertigung falschen Papier geldes) und Vorbereitung eines weiteren Münzver brechens, hatte sich der aus Glauchau gebürtige, bisher in Stenn wohnhafte 32 jährige Sattlergehilse Karl Ernst Nitsche zu verantworten, der sich seit etwa einem halben Jahr daranf verlegt hatte, falsche Zwrimark», Zwanzigmark, und Fünfzigmarkscheine herzustellen, waS ihm auch hinsichtlich der Iweimarkscheine gelungen war. Don diesen hat er mehrere Hundert hergestellt und in den Verkehr gebracht. Ausgegeben hat er sie haupt sächlich in Zwickau, Werdau, Meerane und Umgegend. Sie trügen sämtlich die Nummer 504.358834. Nach Entdeckung der Fälschungen wurde in seiner Behausung in Stenn eine Faischmünzerwerkstatt gefunden, in der sich eine große Menge Werkzeuge, Apparate und Mittel zur Herstellung falschen Papiergeldes befand. Zur Her- stellung falscher Zwanzig, und Fünfzigmarkscheine ist Nitzsche nicht gekommen, da er hieran durch seine Ent deckung gehindert worden ist Während der Beweis aufnahme war die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Nitzsche wurde unter Zubilligung mildernder Umstände vom Schwurgericht zu 1 Jahr 8 Mon. Gefängnis, sowie 3 Jahren Ehrverlust verurteilt. Zwei Monate der Unter suchungshaft wurden angerechnet. Die Platten und das falsche Geld wurden etngezogen. In UMMe MESS. Das Stadtsteueramt Leipzig schreibt: * Vom 25. Juni 1920 ab werden 10 Prozent vom Lohn, Gehalt und den sonstigen Vergütungen für Ar beiter, Beamte und Angestellte aller Art im privaten wie im öffentlichen Dienste für Einkommeusteuerzwecke gekürzt. Sollte durch den Abzug zuviel eingezahlt werden, erhält man nach der endgültigen Veranlagung den überschießenden Betrag heraus; sollten die Abzüge den endgültigen Steuerbetrag nicht ergeben — und das wird wohl meist der Fall sein —, hat man eine Nach zahlung zu leisten. Es ist nun vielfach die Meinung verbreitet, daß die Abzüge im laufenden Jahre ungerecht wirkten, daß zuviel abgezogen würde, und da aus dem Steueranforderungsschreiben nur die vorläufig zu zah lenden Steuern verzeichnet sind, der Lohnabzug aber höhere Beträge ergibt, wird mancher diese anscheinende Un stimmigkeit nicht verstehen. Die nachfolgenden Zahlen- , betsptele sollen nun dartun, daß diese Befürchtung nicht begründet ist. ES ist dabei immer zu bedenken. daß die ftlr 1920 endgültig zu zahlende« Steuerbeträge betzWtend HAH« sei« werden, a» die jetzt nur »orWMz angeforderie«. Dar Lohnahzug spart als« schon fift diese «»DtzlUSg»« Vtawrsarderun»» ans 3« Sahre 1920 »erden im ailtzeoelnen »orftluß« dl« Einkommenfteueru «etteraezahlh die 1919 gezah« worde« sind, genau« vier Fünftel de« Steuerbetrug«, der an den drei Terminen in der Jett oo« 1, Fann« 1919 bi« l. März 1920 an Staat»-, Gemeinde- und Schuleinkommensteuer» entrichtet worden ist. Diese« Steuern liegt die Einschätzung sür da« Fahr 1S1S zu grunde. im allgemeinen also ein Einkommen. daS jemand zu einer Zeit, die schon länger zurückliegt, gehabt hat. Da die Gehälter und Löhne seitdem beträchtlich gestiegen find, so werden die Lohn- und Gehaltsempfänger 1920 vorläufig weniger Einkommensteuer zu zahlen haben, al« sie nach ihrem jetzigen Einkommen zu zahlen hätten. Sobald freilich die erste Veranlagung zur Reichset»- kommensteuer erfolgt ist, werden die Rachzahlungsbe- träg« sedr erheblich sein. Diese Nachzahlungen werden aber durch den zehnprozenttgen Lohnabzug bedeutend gemindert. Ist beispielsweise ein lediger Gehalts- oder Lohn empfänger für 1919 mit einem Einkommen von 3500 Mk eingeschätzt und bezieht er jetzt 12 OVO Mk., fo hat er dennoch für 1920 vorläufig nur nach einem Einkommen von 3500 Mk. Einkommensteuern zu zah len, da» find 378 Mk, aber nur vorläufig. Lr erhält hierüber ein Anforderungsschreiben dem eine gedruckte Belehrung über den Lohnabzug beigegeben wird. Die Nachzahluna zur Erfüllung de« nach der 1. Beran- lagung zur Reichseinkommensteuer feftzusetzenden Steuer betrag wird Anfang 1921 kommen. Bet einem 1920 wirklich bezogenen Einkommen von 12 000 Mk. hätte er nach Abzug von 400 Mk. Versicherungsbeiträgen, 100 Mk. Gewerkschaftrbettrag und 1500 Mk. die reichsein- kommensteuersrei bleiben, von dem verbleibenden steuer pflichtigen Einkommen von 10 000 Rk; 1450 Mk Reichseinkommensteuer zu zahlen und -war auf da« ganze Rechnungsjahr vom 1. April 1920 ab. Der 10prozenttge Lohnabzug wirkt aber erst vom 25. Juni ab. also nur auf ^/« Jahr. Er beträgt 1160 Mk. jähr lich, da« sind 10 Prozent von 12 000 Mk. Lohn ab züglich 400 Mk. vom Arbeitnehmer zu zahlende Ver sicherungsbeiträge; auf */, Jahr berechnet also 870 M. An dem Retchselnkommensteuerbetrage von 1450 Mk. fehlen also trotz der lOprozentigen Lohnkürzung noch 580 Mk.. die Anfang 1921 nachzuzahlen sein werden. Bei einem Verheirateten mit zwei schulpflichtige» Kindern stellt sich die Rechnung solgendermaßen: Nach der l9I9er Schätzung sind von 3500 Mk. Einkommen unter Berücksichtigung des Kinderprivileg« aus 1920 vorläufig 325 Mk. zu bezahlen. Bet einem 1920 tat sächlich bezogenen Einkommen von 12000 Mk. find nach Abzug von 400 Mk. Versicherungsbeiträgen, 100 Mk Gewerkschaftsbeitrag und 3000 Mk für den Steuerzahler selbst, sein« Frau und zwei Kinder von dem dann verbleibenden steuerpflichtigen Einkommen von 8500 Mk. an Reichseinkommensteuer zu zahlen 1170 Mk. Die Lohnabzüge ergeben auf da» Jahr ge rechnet auch hier 1160 Mk., auf */« Jahr 870 Mk. Auch hier wird alfo trotz der Lohnkürzung noch eine Nachzahlung zu leisten sein, und zwar in Höhe von 300 Mk. Ein verheirateter Lohnempfänger mit vier schul pflichtigen Kindern hat nach der 1919 er Schätzung von 3500 Mk. Einkommen unter Berücksichtigung des KinderprioilegS 263 Mk. Steuern zu zahlen. Bei einem jetzigen Einkommen von 12000 Mk abzüglich 400 Mk. Versicherungsbeiträge, 100 Mk. Gewerkschaftsbeitrag 4000 Mk., die jür ihn, seine Ehefrau und vier Kinder steuerfrei bleiben, hat er von den dann verbleibende« steuerpflichtigen 7500 Mk. 995 Mk. Einkommensteuer zu zahlen. Der lOprozentige Abzug ergibt auf das Jahr 1160 Mk., es werden also 165 Mk. zuviel abge zogen. Auf Jahr, vom 25. Juni 1920 bis 3l. März 1921, werden durch den Lohnabzug 125 Mk. weniger als die endgültige Steuersorderung ausmacht. Bei sehr hoher Ktnderzahl kann der Lohnabzug eine Härte bedeuten. Ein Familienvater mit neun Kindern hat nach der 1919er Schätzung 202 Mk. Steuern zu zahlen. Bon seinem jetzigen Einkommen von 12000 Mk. bleiben reichssteuerscet 500 Mk. Ver sicherungsbeiträge usw, 1500 Mk. sür ihn, 500 Mk. für seine Frau und 4500 Mk. für seine Kinder, insge samt also 7000 Mk. Bon den verbleibenden steuer pflichtigen 5000 Mk. sind 600 Mk. Reichseinkommen- steuer zu zahlen. Der lOprozentige Abzug ergibt auf daS Jahr 1160 Mk., auf das Jahr 870 Mk. E» werden also 270 Mk oder monatlich 22,50 Mk. zuviel abgezogen. Für solche Fälle, wo zu viel abgezogen werden sollte, ist zur Bermeldung van Härten bestimmt, daß vor der endgültigen Veranlagung für 1920 eine bare Herauszahlung der -tnvehaltenen Beträge erfolgen kann, sofern die von dem Acoeitnehmer für 1920 endgültig zu entrichtende Einkommensteuer voraussichtlich weniger al» 10 Prozent des mutmaßlich im Jahre 1920 zu er zielenden Arbeitseinkommen» beträgt Ein entsprechen der Antrag ist dann beim Finanzamt zu stellen. Sesch«st»fte«e dieser ZeU«»,. f-MS»