— 84 — 32. Malschwitz. " (Mitthrilung vom Herr« Pastor A. Bro S ko.) Die Gemeinde zuMalsä)witz hatte sich durch daS Le sen der vonHrn.Pastor.Lubensky in wendischer Sprache ab gefaßten Augsburg. Confession und der Geschichte derselben auf das Fest vorbereitet und Jubellieder angekauft. Am Jo- hanniSlage, von 2 Uhr an, ward die Kirche herrlich geschmückt. Die Kanzel erhielt ein neues, rothes Behänge; am Altar und in der Mitte der Kirche wurden Ehrenpforten mit Inschriften errichtet und die ganze Kirche mit Guirlanden und Blumen kränzen behangen. Zuletzt stellte man die beiden neuen Schul fahnen am Altäre auf. Auch waren außerdem noch verschie dene Ehrenpforten im köstlichsten Schmucke hcrgestellt worden- Herrliches Wetter begünstigte das Z>st selbst. Eine ganz ungewöhnlich grüße Anzahl Andächtiger hatte sich im Gottes hause versammelt. Mit der tiefsten Rührung und gewiß zu segensreichem Erfolge hörte die Gemeinde die Predigt über das Thema: „Einem guten Kampfe folgt ein guter Sieg" (Wojowaj to dobre Wojowanje, da dobydzejsch to dobre Do- byc'zje). Der Nachmittagsgottesdienst begann absichtlich erst gegen halb 4 Uhr und ward in wendischer Sprache gehalten- Am 2ten Festtage, der ausgezeichnet schön war, versam melte sich die geschmückte Schuljugend in ihren Schulen. Die von Malschwitz zog mit den 2 Fahnen den übrigen entge gen, welche ebenfalls Fahnen in ihren Zügen führten. Ber einigt zogen die Schulen, angeführt von dem Pastor, unter Geläut aller Glocken mit Musik und Gesang in die Kirche. Die Kinder sanden in der von Andächtigen überfüllten Kirche um den Altar herum ihren Platz. Nach kurzem Gesänge hielt der Pastor am Altäre eine wendische Schulrede über deu Hauptgedanken: „Die Liebe bessert." — Nach dem Gottes dienste erhielt die Jugend Semmel und Bier zut Erquickung? die Lehrer, Kirchväter, Gemeinderichter und Musiker Kaffee und Semmel, wozu reichliche Gaben eingegangen waren- Später begab sich die Jugend theils einzeln, theils zugweise in ihre Heimath zurück.