74 Ja, bringet noch einmal Unter de« Himmels Saal Ein Lebe hoch! Luthern, Melanchthons Freand, Beide in Lieb' vereint, , ' Lohne des Höchsten Huld Im Himmel noch! Ueber Kirch', Schul' und Haus Gieß deinen Segen ans! Erhöre «nS! . / Lohne der Aeltern Schweiß, Der Lehrer Müh' und Fleiß Noch in der Ewigkeit! Erhör« unS! 27. Jonsdorf bei, Zittau. (Von Hrn. Pastor L. G. E. Kießling.) Am Johannistage Nachmittags von 2 — 3 Uhr wurde daS Fest mit allen Glocken eingeläutet und den ersten Feier tag früh ertönte beim Aufgange der Sonne von dem der Kirche gegen überliegenden Felsen, der Hieronymus genannt, der Gesang der beiden Lieder: „Ein' veste Burg ist unser Gott rc." und: „Gott ist mein Hort rc." von Trompeten und Posaunen begleitet. Bor dem äußeren Kirchthore und der Pfarrwohnung waren mit Eichenlaub und Blumen um wundene Ehrenpforten errichtet und das Innere der Kirche selbst durch die eifrige Bemühung der beiden Kirchväter mit zahlreichen Maien, und besonders Altar, Kanzel, Taufstein und Chor mit Blumenkränzen und Gewinden von Epheu und Eichenblättcrn festlich ausgcschmückt. Unter dem Chore und vor dem Altäre standen ebenfalls zwei Ehrenpforten. Die Jungge sellen und Jungfrauen deS Dorfes hatten unter sich eine Sammlung veranstaltet, von deren Ertrage sie eine Fahne kauften und die Kosten für die Musik bestritten. Den Jung frauen wurde eine bei früherer festlicher Gelegenheit von ih nen angcschafftr Fahne vorgetragen. Die Junggesellen ver-